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Mindmaps: der Philosophiepodcast
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Was wir über Gott und die Welt denken, hat nicht bei uns angefangen. Unsere weltanschaulichen und ethischen Überzeugungen stehen auf den Schultern großer Vordenker vergangener Jahrhunderte. Wir verdanken ihnen viel, dürfen ihre Vorgaben aber auch kritisch hinterfragen. In diesem Podcast nehmen Manuel Schmid und Heinzpeter Hempelmann ihre Hörer:innen mit auf eine faszinierende Zeitreise zu den Wurzeln unseres Denkens. Immer wieder werfen sie auch einen spezifisch theologischen Blick auf einflussreiche philosophische Entwürfe. Dabei wird deutlich, wie präsent die Philosophiegeschichte auch im 21. Jahrhundert ist, und wie sehr sie heutige Diskussionen in Politik, Gesellschaft und Religion mitbestimmt. «mindmaps» fordert dich heraus, mitzudenken, zu widersprechen und den eigenen Horizont zu erweitern!
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Was wir über Gott und die Welt denken, hat nicht bei uns angefangen. Unsere weltanschaulichen und ethischen Überzeugungen stehen auf den Schultern großer Vordenker vergangener Jahrhunderte. Wir verdanken ihnen viel, dürfen ihre Vorgaben aber auch kritisch hinterfragen. In diesem Podcast nehmen Manuel Schmid und Heinzpeter Hempelmann ihre Hörer:innen mit auf eine faszinierende Zeitreise zu den Wurzeln unseres Denkens. Immer wieder werfen sie auch einen spezifisch theologischen Blick auf einflussreiche philosophische Entwürfe. Dabei wird deutlich, wie präsent die Philosophiegeschichte auch im 21. Jahrhundert ist, und wie sehr sie heutige Diskussionen in Politik, Gesellschaft und Religion mitbestimmt. «mindmaps» fordert dich heraus, mitzudenken, zu widersprechen und den eigenen Horizont zu erweitern!
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Mindmaps: der Philosophiepodcast
Oder: Wie feiert man einen Philosophen? «Stosst Kant vom Sockel!» Solche und ähnliche Rufe sind im Zuge der Kritik an den alten weissen Männern auch hierzulande laut geworden. Kant war ein Rassist, lautet der konkrete Vorwurf. Peter und Manuel diskutieren die Frage, wie man angemessen mit dem geistesgeschichtlichen Erbe unserer «Väter» umgeht… Podcast Mindmaps…
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300 Jahre Immanuel Kant! Peter und Manuel diskutieren in dieser (zweiten) Jubiläumsfolge die Moralphilosophie Kants. Sie zeigen die Probleme seines universalistischen Anspruchs auf und weisen nach, dass sich die Idee der bedingungslosen Menschenwürde zu Unrecht auf Kant beruft… Hinweis: Einen ausführlichen Text von Heinzpeter Hempelmann, der diesem Podcastgespräch zugrundeliegt, findet ihr hier .…
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Zum Anlass seines 300. Geburtstages nehmen sich Peter und Manuel den Meisterdenker Immanuel Kant noch einmal vor. Dabei nehmen sie ihn ernst genug, um ihn auch zu kritisieren: in dieser Folge geht es um die Probleme mit seinem Begriff der Vernunft… Hinweis: Einen ausführlichen Text von Heinzpeter Hempelmann, der diesem Podcastgespräch zugrundeliegt, findet ihr hier !…
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Fundamental verschiedene Verständnisse von Wahrheit und Wirklichkeit Donald Trump ist der 47. Präsident der Vereinigten Staaten. Das Volk hat den orangenen Selbstdarsteller noch einmal gewählt. Kann man das nachvollziehen? Manuel und Peter graben tiefer und fragen nach den philosophisch-wahrheitstheoretischen Hintergründen des vergangenen Kampfes um die Präsidentschaft. Philosophie-Podcast…
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1 Ludwig Feuerbach: Schafft sich der Mensch Gott nach seinem Bild? 55:58
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55:58Feuerbachs Religionskritik ist eine der einflussreichsten und lehrreichsten Auseinandersetzungen mit dem Christentum in der Neuzeit. Trifft er den Nagel auf den Kopf – oder zielt er daneben? Er ist eine besonders eigenwillige und leidenschaftliche Gestalt in der neueren Philosophiegeschichte: Ludwig Feuerbach (1804–1872) wächst in gutbürgerlichen, pietistischen Verhältnissen auf und wendet sich nach enttäuschenden Erfahrungen mit der Theologie der Philosophie zu – konkret der Philosophie Hegels, den er in Berlin auch live zu hören bekommt. Feuerbach zählt zu den Linkshegelianern, und besonders seine Religionskritik wird über die Vermittlung von Karl Marx im Marxismus sehr einflussreich. Nach Feuerbachs Überzeugung führt die Religion den Menschen zur Entfremdung von sich selbst: Der Mensch sehnt sich nach Unendlichkeit, er wünscht sich Allmacht, Allwissenheit, Allgegenwart – und projiziert diese Wünsche an den Himmel, auf die Person Gottes. Dabei verpasst er gerade die entscheidende Einsicht, dass er zwar nicht als Einzelperson, wohl aber als Gattung eben jene Eigenschaften selbst besitzt und zur Besserung der irdischen Verhältnisse einsetzen könnte. Feuerbach versteht den Gottesglauben als großen Verhinderer der Besserung des Menschen und der gesellschaftlichen Veränderung. Erst wenn der Mensch seinen Glauben an Gott fallen lässt und durch den Glauben an das Potenzial der Menschheit ersetzt, findet er wieder zu sich selbst. Für das Menschenbild Feuerbachs ist aber auch eine anti-rationalistische (und anti-hegelianische) Spitze entscheidend: Der Mensch ist nicht zuerst und zutiefst Vernunftwesen, und der Verstand ist auch nicht geeignet, den Zugang zur Wirklichkeit herzustellen. Vielmehr muss der Mensch seine eigene Körperlichkeit und Sinnlichkeit wiederentdecken – die Sinne, die Leidenschaften schließen uns die Welt auf und machen uns glücklich. Und glückliche Menschen, dessen ist sich Feuerbach gewiss, werden auch Gutes zum Wohl der ganzen Menschheit tun. Gerade die philosophische und theologische Leibfeindlichkeit und Verleugnung der Sinnlichkeit macht Menschen unglücklich und damit auch böse. Manuel diskutiert mit Peter die wichtigen Weichenstellungen im Denken Feuerbachs – und sie fragen sich, was sich von Feuerbach heute lernen lässt, gerade auch christlich und theologisch. Hat Feuerbach mit seiner Projektionsthese nicht doch etwas Richtiges gesehen? Läuft ein Glaube, der auf Bedürfnisbefriedigung und Wunscherfüllung ausgerichtet ist, Feuerbach nicht zu Recht ins Messer? Und passt das Leben und der Tod von Jesus von Nazareth zu dieser Gotteskritik?…
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1 Johann Gottfried Herder: Bestimmt Sprache unsere Wirklichkeit? 1:10:21
1:10:21
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1:10:21Für Herder war die Sprache das herausragende menschliche Kulturerzeugnis. In der Sprache verdichtet sich die Weltwahrnehmung des Menschen – eine Einsicht, die bis heute revolutionäre Konsequenzen hat… Die deutsch-türkische Autorin Kübra Gümüşay berichtet in ihrem Buch «Sprache und Sein» von einer nächtlichen Begebenheit am Meer: Ihre Großmutter macht sie auf das wunderschöne «Yakamos» aufmerksam – aber sie kann im Dunkel der Nacht nichts erkennen. Erst als ihr die Mutter erklärt, dass dieser türkische Ausdruck die Wiederspiegelung des Mondlichtes im Meer bezeichnet, erblickt sie das entsprechende Phänomen. Und ein folgenschwereres Beispiel: Die Etablierung des Begriffs der «sexuellen Belästigung» war offenbar entscheidend, um weitreichende Erfahrungen von Frauen auf einen Begriff zu bringen. Erst als es ein Wort dafür gab, wurde das Unbehagen, der Ekel, die Angst und viele andere Gefühle aufgeschlossen, welche Frauen in übergriffigen Begegnungen mit Männern empfanden, aber vorher nicht angemessen verbalisieren konnten. In ihrem Buch geht Kübra Gümüşay dieser eigenartigen Wechselbeziehung zwischen Sprache und Wirklichkeit nach – und verarbeitet dabei Einsichten, die sich bis auf den Kulturphilosophen und Philologen Johann Gottfried Herder zurückverfolgen lassen: Dieser sieht nämlich bereits, dass sich in der Sprache die Lebenswelt der Sprechenden abbildet, bis hinein in historische, biografische, soziale, geografische, klimatische und viele andere Faktoren. Und mehr als das: Sprache – in Vokabular wie auch Grammatik – lenkt umgekehrt auch die Wirklichkeitsauffassung der Sprechenden, legt ihnen eine bestimmte Wahrnehmung der Welt nahe. Diese Verbindung von Sprache, Weltwahrnehmung und Wirklichkeit beschäftigt auch andere Philosophen seiner Gegenwart und darauffolgender Zeiten: von Hamann ( zu dessen Kritik an Kant bereits eine mindmaps-Folge vorliegt ) über Humboldt bis Nietzsche und darüber hinaus wurde gerade im Namen der Sprachlichkeit unseres Denkens auch Kritik an den rationalistischen Engführungen der Aufklärung laut: zum einen ist die vielgerühmte «objektive Vernunft» nicht anders zu haben als in Gestalt der konkreten, historisch bedingten und darum gerade nicht universellen Sprache – zum anderen ist der Mensch nicht nur ein Wesen der Vernunft, sondern auch des Gefühls, des Willens, der Poesie und Musik und vieler anderer Aspekte des Lebens, die sich nicht auf Verstandesfunktionen reduzieren lassen. Sprache erschließt Wirklichkeit: Manuel spricht mit Peter über die weitreichenden Konsequenzen dieser Einsichten auch für heutige gesellschaftliche und theologische Diskurse. Was bedeutet die eigene Verhaftung in einer spezifischen Sprachwelt für theologische Ansprüche auf Wahrheit? Und kommt nach dieser Logik den biblischen Sprachen und insbesondere dem Hebräisch (dessen Geist auch das neutestamentliche Griechisch noch atmet) eine einzigartige Bedeutung zu? Zugespitzt: Ist Hebräisch die Sprache Gottes?…
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1 Johann Gottfried Herder: Wie begegnen wir Menschen, die uns fremd sind? 57:50
57:50
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57:50Johann Gottfried Herder (1744–1803) gehört zu den am meisten unterschätzten Denkern der anbrechenden Moderne. Er zeigt unter anderem, wie die Begegnung mit Menschen(gruppen) gelingen kann, die ganz anders sind als wir. Nach einem abgebrochenen Medizinstudium studiert Herder in Königsberg Theologie – und darf bei Immanuel Kant unentgeltlich an dessen Vorlesungen teilnehmen. Durch seine Freundschaft mit Hamann wird ihm die Kraft der Sprache und Poesie erschlossen – Leidenschaften, die Herder dann in Lettland zu einer tiefen Beschäftigung mit den dortigen Volksliedern führen. Es entwickelt eine ebenso authentische wie reflektierte Volksverbundenheit und ist fasziniert von den Eigenheiten verschiedener Kulturen und Sprachgemeinschaften. Manuel diskutiert mit Peter, was sich von Herder alles für das Zusammenleben in einer pluralistischen, multikulturellen Gesellschaft lernen lässt – und es wird deutlich: eine Menge! Herder macht literarisch und biografisch vor, dass die gelungene Begegnung mit dem «Anderen» und «Fremden» nicht ohne Neugierde und Respekt auskommt. Nicht ein vorgefasster Begriff dessen, was den Menschen und seine Natur zutiefst ausmacht, kann hier leitend sein, sondern eine möglichst offene Wahrnehmung des Anderen, der auch meinen Begriff von Humanität noch einmal aufsprengt. Ganz ähnlich geht Herder dann übrigens auch mit biblischen Texten um: Er versucht sich in deren Lebenswelt hineinzudenken und sie von innen heraus zu verstehen, anstatt ihnen mit dogmatischem Vorurteil zu begegnen. Natürlich beschäftigen hier auch die Folgefragen: Wo und wie lässt sich bei aller Wertschätzung für das Andere auch Kritik anbringen? Von welchem Standpunkt aus lassen sich Phänomene unter Menschen oder Überlieferungen des Bibel kritisieren? Und woher kommt das eigene Verständnis des «Allgemeinmenschlichen», das auch Herder wichtig war? Manuel und Peter diskutieren diese Fragen auch auf dem Hintergrund aktueller Problemstellungen, etwa dem Phänomen des «Othering», das die Abwertung und Distanzierung des Fremden in unseren Gesellschaften bezeichnet.…
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1 Georg Wilhelm Friedrich Hegel: Ist die Menschheitsgeschichte sinnvoll und vernünftig? 59:56
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59:56Hegels Philosophie ist vielleicht der letzte große Versuch, die gesamte Wirklichkeit und Geschichte in einem umfassenden System zu begreifen. Kann er auch heute noch überzeugen? Er ist einer der ganz Großen der deutschen Geistesgeschichte: Georg Wilhelm Friedrich Hegel (1770–1831). Zusammen mit Fichte und Schelling knüpfte er am gewichtigen Vordenker Immanuel Kant an – und versucht ihn zugleich zu überschreiten: Hegel stößt sich an den Grenzen, in welche Kant die Vernunft verwiesen hat, und versucht dessen Subjektphilosophie aufzusprengen. Das vernünftige «Ich», das wahrnimmt und urteilt, muss nach Hegel immer schon ein «Nicht-Ich» mitdenken, das wiederum von etwas «Absolutem» umfasst wird – und dieses Absolute identifiziert Hegel mit dem «Weltgeist», der die Menschheitsgeschichte voranbringt und dabei zu sich selbst findet. Der bekannte Dreischritt «These – Synthese – Antithese» hat hier seinen Sitz: Die Geschichte der Welt vollzieht sich («dialektisch») in dieser Bewegung und macht die gesamte Wirklichkeit in Wissenschaft, Religion, Recht, Kunst und Philosophie verständlich… Manuel diskutiert mit Peter über die Überzeugungskraft und die Probleme dieses Universalentwurfs – und über die Parallelen zu einem christlichen Vorsehungsglauben, der auch sämtliche Ereignisse der Geschichte von einem göttlichen Plan umfangen und damit in ihrer Sinnhaftigkeit bekräftigt weiß: Ist es hilfreich und tröstlich, so über die Geschichte zu denken – oder tut es der Wirklichkeit vielmehr Gewalt an?…
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So lange wir leben, hoffen wir («dum spiro, spero») – diese antike Weisheit bewahrheitet sich an der bewegten Geschichte der Utopien, um welche sich Gemeinschaften und Bewegungen formen. Allerdings: Ein Blick auf die erfolgreichen Serien bei Netflix und Co. zeigt, dass seit einigen Jahren besonders die Dystopien Konjunktur haben. Apokalyptische Geschichten der Menschheit nach der atomaren Katastrophe oder nach der feindlichen Übernahme durch eine künstliche Intelligenz erfreuen sich großer Beliebtheit. Ist diese Faszination für Untergangsszenarien Ausdruck einer spätmodernen Ernüchterung des Menschen, nachdem sich die großen Utopien der Neuzeit erschöpft oder als fatale Irrlichter erwiesen haben? Manuel spricht mit Peter über die Entwicklungsgeschichte utopischer Vorstellungen und deren enge Verbindung mit christlich-theologischen Motiven. Von seiner ersten Verwendung bei Thomas Morus (1516) an speist sich der Begriff der Utopie auch von biblischen Visionen eines paradiesischen Urzustandes oder eines messianischen Friedensreiches, wie sie etwa im Buch der Offenbarung begegnen. Die Täufer in Münster waren getrieben von der Idee eines diesseitigen Gottesreichen, und die Geschichte der Entdeckung und Besiedlung des amerikanischen Kontinents ist getragen von der Absicht, hier eine «neue Welt», ein «irdisches Jerusalem» zu schaffen. Im Gespräch mit Manuel verfolgt Peter diese Spuren bis in die Gegenwart – und zeigt die Gefahren auf, die sich mit Utopien seit jeher verbinden. Aber können wir auf solche großen (und kleinen) Zukunftsträume überhaupt verzichten? Gibt es einen goldenen Mittelweg zwischen desillusionierten Untergangsszenarien und utopischen Visionen mit totalitärer Tendenz? Lässt sich an der christlichen Hoffnung festhalten, ohne in die Fallen utopischer Begeisterung zu tappen?…
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Eine Spezialfolge zum Festival «Expedition WIRklichkeit» In dieser Spezialfolge von «mindmaps» spricht Manuel Schmid mit der Philosophin Barbara Bleisch nicht nur über eine wichtige philosophische Frage, sondern über eine ganz existenzielle Lebensfrage überhaupt: Was ist der Sinn des Lebens? Podcast Mindmaps…
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1 Künstliche Intelligenz (Teil 2): Hilft uns die KI, uns selbst besser zu verstehen? 1:05:43
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1:05:43Die Diskussion um die Künstliche Intelligenz geht in eine zweite Runde – diesmal dreht sich das Gespräch von Manuel und Peter ausdrücklich um philosophische Fragen, welche sich aus den Möglichkeiten der KI ergeben. Ausgangspunkt bildet die Beobachtung von Prof. Ulrich Hemel (aus einem Aufsatz zur «Digitalen Humanität» https://institut-fuer-sozialstrategie.de/wp-content/uploads/2021/12/di-ki_ifs_dez-21_hemel_vom-defizitmodell-zur-digitalen-humanitaet.pdf), dass neue Technologien immer auch Auswirkungen auf das menschliche Selbstbild haben – und dass mit dem Aufkommen der KI auch eine gewisse «Kränkung» des Menschen einhergeht: Was einmal sein Alleinstellungsmerkmal war, das kann jetzt auch die KI… Diese Kränkung stößt den Menschen aber unausweichlich auf die entscheidende Frage, was sein Menschsein denn nun genuin ausmacht. Peter und Manuel besprechen Kandidaten für Alleinstellungsmerkmale des Menschen – angefangen beim umstrittenen Intelligenz-Begriff, über den Besitz von Bewusstsein bis zur Kreativität – und sie gelangen schliesslich zu einer theologischen Definition, die den Menschen als Geschöpf in der Gegenwart und Zuwendung Gottes versteht. Lässt sich das irgendwann auch für die künstliche Intelligenz sagen?…
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1 Künstliche Intelligenz (Teil 1): Ist die KI so genial, dass man sie verbieten müsste? 1:02:27
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1:02:27Sie ist in aller Munde und erlebt gerade eine sagenhafte Hochkonjunktur: die «Künstliche Intelligenz» (KI). Durch Anwendungen wie «ChatGPT» und das Bildgenerierungs-Portal «midjourney» ist der Gebrauch von KI im Alltag des Normalverbrauchers angekommen, und die Möglichkeiten dieser Technologie wecken unterschiedlichste Gefühle: Von heller Begeisterung über die erstaunlichen Leistungen der KI bis zum blankem Entsetzen über deren Missbrauchspotenzial. Manuel und Peter nähern sich dem Thema über die Frage nach der Funktionsweise von künstlicher Intelligenz und ihren gegenwärtigen Anwendungsgebieten – und sie wägen daraufhin die Chancen und Gefahren ihres Gebrauchs ab. Ethische Probleme tun sich nicht erst bei den Befürchtungen auf, die KI könnte dem Menschen Arbeitsplätze streitig machen oder außer Kontrolle geraten: Schon heute wird mit Hilfe von KI eine Flut von Fake-News, Spam und Malware produziert, die Porno-Industrie wirbt mit «Nudifier»-Apps und «Face-Swap»-Technologien, welche die Persönlichkeitsrechte der betroffenen Personen mit Füssen treten – und zahlreiche Anwendungen zur Generierung von Bildern, Videos und Stimmen machen es möglich, jeder beliebigen Person jede beliebige Aussage in den Mund zu legen oder jede beliebige Handlung vollführen zu lassen. Die Diskussion führt die beiden Podcaster von der Notwendigkeit rechtlicher Restriktionen und Kontrolle von KI-Anwendungen hin zur Frage, wie man denn im Zeitalter der KI-generierten Bilder, News und Videos noch zu vertrauenswürdigen Informationen kommt… Anmerkung: Unter dem Titel «Trau deinen Augen nicht» hat sich Manuel in einem Blogbeitrag bereits mit der Frage auseinandergesetzt, worauf wir uns denn noch verlassen können, wenn die KI auf Knopfdruck fotorealistische Bilder jeder beliebigen Person in jedem beliebigen Zusammenhang liefert – und was das für unseren Umgang mit Medien bedeutet. Der Beitrag findet sich hier: https://www.reflab.ch/trau-deinen-augen-nicht/…
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1 Aufklärung (Teil 2): Warum braucht Religion Aufklärung – und warum braucht Aufklärung Religion? 53:35
53:35
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53:35Die Aufklärung verdient eine weitere Folge, in der sich Peter und Manuel zunächst mit der «kritischen Theorie» auseinandersetzen, die (u.a.) von Theodor Adorno und Max Horkheimer begründet wurde und mit einem enggeführten Vernunftbegriff und seinen fatalen Folgen abrechnet. Der Vernunftbegriff der Aufklärung führt der «kritischen Theorie» gemäß zu einem funktionalen Weltumgang, zu einer verplanten, verwalteten, kategorisierten Welt und damit auch zu Systemen, die den Menschen nicht befreien, sondern erneut gefangen nehmen: Die Vernichtungslager der Nazis mit ihrer perfektionierten Tötungsmaschinerie sind Resultate, die ohne einen solchen Vernunftbegriff nicht denkbar scheinen. Die Diskussion führt die beiden aber auch zur Frage, wo die Religion unbedingt Aufklärung bzw. aufklärerische Motive und Impulse benötigt – und warum umgekehrt auch die Aufklärung auf Religion bzw. religiöse Motive und Impulse nicht verzichten kann. Dabei wird deutlich, dass Religion auf Vernunft und Kritik angewiesen ist, um nicht dogmatistisch und fundamentalistisch zu werden. Zugleich kann gerade der Glaube den aufgeklärten Menschen vor der Selbstvergottung der Vernunft und der eigenen Selbstüberschätzung bewahren – und eben darum einem erneuten Tugend-Terror vorbeugen, wie ihn die Aufklärung immer wieder hervorgebracht hat.…
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1 Aufklärung (Teil 1): Was ist das – und warum müssen wir sie in ihrem eigenen Namen kritisieren? 56:52
56:52
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56:52Podcast
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Die vorausgehende Diskussion zum Wesen des Menschen hat bereits die Frage aufgeworfen, wie denn das Böse zu verstehen ist, das den Menschen ereilt oder das er selber über andere bringt. Nicht nur evolutionsbiologische, sondern auch theologische und philosophische Erklärungen kommen hier an eine Grenze des Erklärbaren. Die Gräuel des zweiten Weltkrieges, für welche das Vernichtungslager in Auschwitz emblematisch steht, verschärfen das Rätsel des Bösen aufs Äusserste. Peter und Manuel schreiten verschiedene Erklärungsversuche in der Theologie- und Philosophiegeschichte ab – von monistischen über dualistische Modelle – und weisen auf die Gefahr hin, das Böse durch die Einordnung in ein Sinnganzes zu verharmlosen und die Leidenden nicht ernst genug zu nehmen. Darum enden sie beim biblisch begründbaren Verzicht auf eine Erklärung, der aber nicht ohne Hoffnung auf die Überwindung des Bösen auskommt.…
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