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Ist Kapitalismuskritik Kitsch?
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Wir reden zu wenig über Klasse und Kapitalismus, und wenn wir es tun, dann nicht schlau genug – Ijoma Mangold und Lars Weisbrod zeigen in der dritten Folge des ZEIT-Podcasts "Die sogenannte Gegenwart" wie es besser geht. Wenn Identitätspolitik kritisiert wird, heißt es dauernd: "Redet weniger über Genderklos, redet lieber über Klasse! Get real!" Stimmt, nur bleibt es meistens leider bei der bloßen Forderung, ohne dass wirklich über Klasse geredet würde. Ijoma Mangold und Lars Weisbrod wollen das in der dritten Folge des Feuilleton-Podcasts anders machen: Sie reden diesmal über Klasse und Kapitalismus! Und über Gangsta-Rap. Denn was ist mehr Gegenwart als der Kapitalismus, in dem wir alle leben? Das Problem nur: Obwohl dieser verdammte Kapitalismus allgegenwärtig ist und uns jeden Tag umgibt, scheint es gar nicht so einfach, ihn schlau zu beobachten. Ijoma erklärt, warum so vieles, was im Ton der Wehleidigkeit als Kapitalismuskritik vorgetragen wird, reiner Kitsch ist und mehr mit einem Unbehagen in der Kultur zu tun hat als mit der Klassenfrage. Der schlimme Leistungsdruck, die Selbstoptimierung der Subjekte, das Gefühl der Entfremdung – all das sind Phänomene, die in Wahrheit mehr mit der menschlichen Natur zu tun haben als mit kapitalistischen Strukturen. Lars erzählt, warum für ihn der Literaturnobelpreisträger Heinrich Böll schuld daran ist, dass wir in Deutschland zu wenig und zu falsch über ökonomische Fragen sprechen – seine furchtbare Anekdote vom Fischer am Meer hat viel zu lange geprägt, wie wir in Deutschland über Kapitalismus nachdenken. Deswegen hat Lars eine wichtige Lektion erst von Gangsta-Rappern lernen müssen: Es geht im Leben eben doch ums Geld! Vor allem für Arbeiterkinder wie ihn. Und weil die beiden schon mal beim Thema Gangsta sind: Am Ende streiten Ijoma und Lars sich über eine Schlüsselszene aus der deutschen Serie “4 Blocks”, in der Berliner Clan-Kriminelle Böll zitieren. Dabei geht es um nichts weniger als die großen Frage: Was es heißt, im Kapitalismus zu leben. Geht es wirklich um Konkurrenz, bei der die besten gewinnen? Oder ist das Spiel manipuliert? Und was sollen wir tun? Lieber die Erbschaftsteuer erhöhen oder mehr Menschen an die Kapitalmärkte bringen? Außerdem werden in der Rubrik Gegenwartscheck brandaktuelle Phänomene unserer Gegenwart aufgespürt und gedeutet: Warum der klitzekleine Schreibtisch auf dem Vormarsch ist, wie Kanye West sein iPhone einsetzt und weshalb das Wort "Skalieren" bei "deinem Onlinebusiness" so eine Konjunktur erlebt.
Sie erreichen das Team unter gegenwart@zeit.de.
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Wir reden zu wenig über Klasse und Kapitalismus, und wenn wir es tun, dann nicht schlau genug – Ijoma Mangold und Lars Weisbrod zeigen in der dritten Folge des ZEIT-Podcasts "Die sogenannte Gegenwart" wie es besser geht. Wenn Identitätspolitik kritisiert wird, heißt es dauernd: "Redet weniger über Genderklos, redet lieber über Klasse! Get real!" Stimmt, nur bleibt es meistens leider bei der bloßen Forderung, ohne dass wirklich über Klasse geredet würde. Ijoma Mangold und Lars Weisbrod wollen das in der dritten Folge des Feuilleton-Podcasts anders machen: Sie reden diesmal über Klasse und Kapitalismus! Und über Gangsta-Rap. Denn was ist mehr Gegenwart als der Kapitalismus, in dem wir alle leben? Das Problem nur: Obwohl dieser verdammte Kapitalismus allgegenwärtig ist und uns jeden Tag umgibt, scheint es gar nicht so einfach, ihn schlau zu beobachten. Ijoma erklärt, warum so vieles, was im Ton der Wehleidigkeit als Kapitalismuskritik vorgetragen wird, reiner Kitsch ist und mehr mit einem Unbehagen in der Kultur zu tun hat als mit der Klassenfrage. Der schlimme Leistungsdruck, die Selbstoptimierung der Subjekte, das Gefühl der Entfremdung – all das sind Phänomene, die in Wahrheit mehr mit der menschlichen Natur zu tun haben als mit kapitalistischen Strukturen. Lars erzählt, warum für ihn der Literaturnobelpreisträger Heinrich Böll schuld daran ist, dass wir in Deutschland zu wenig und zu falsch über ökonomische Fragen sprechen – seine furchtbare Anekdote vom Fischer am Meer hat viel zu lange geprägt, wie wir in Deutschland über Kapitalismus nachdenken. Deswegen hat Lars eine wichtige Lektion erst von Gangsta-Rappern lernen müssen: Es geht im Leben eben doch ums Geld! Vor allem für Arbeiterkinder wie ihn. Und weil die beiden schon mal beim Thema Gangsta sind: Am Ende streiten Ijoma und Lars sich über eine Schlüsselszene aus der deutschen Serie “4 Blocks”, in der Berliner Clan-Kriminelle Böll zitieren. Dabei geht es um nichts weniger als die großen Frage: Was es heißt, im Kapitalismus zu leben. Geht es wirklich um Konkurrenz, bei der die besten gewinnen? Oder ist das Spiel manipuliert? Und was sollen wir tun? Lieber die Erbschaftsteuer erhöhen oder mehr Menschen an die Kapitalmärkte bringen? Außerdem werden in der Rubrik Gegenwartscheck brandaktuelle Phänomene unserer Gegenwart aufgespürt und gedeutet: Warum der klitzekleine Schreibtisch auf dem Vormarsch ist, wie Kanye West sein iPhone einsetzt und weshalb das Wort "Skalieren" bei "deinem Onlinebusiness" so eine Konjunktur erlebt.
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