Alexander Bogner (2021): Die Epistemisierung des Politischen
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Wie die Macht des Wissens die Demokratie gefährdet (Experten-)Wissen ist zur zentralen Ressource spätmoderner Gesellschaften geworden. Wissen und Expertise rücken in den Vordergrund und Evidenz spielt eine zentrale Rolle. Bogner beschreibt, dass „in der Politik wissenschaftliche Expertise als zentrale Legitimationsressource geschätzt wird, und entsprechend (Experten-)Wissen die höchste Entscheidungsinstanz in vielen politischen Kontroversen geworden ist“. Das Vertrauen in die Macht des Wissens kann demokratiepolitische Folgen haben. Politische Krisen und Konflikte werden als epistemische Probleme verstanden, bei denen es einzig um die Frage von Wissen und Expertise geht. Bogner bezeichnet dies als Epistemokratie. Es wird davon ausgegangen, dass politische Probleme erst lösbar sind, wenn sie als Wissensprobleme formuliert werden. Alexander Bogner sieht die soziale Demokratie durch die Epistemisierung des Politischen gefährdet. Eine zu starke Fokussierung auf Wissensfragen bei politischen Auseinandersetzungen, wie zu den Corona-Maßnahmen, dem Klimawandel oder der Impfdebatte, führen dazu, dass normative Aspekte und Werte aus dem Blick verloren gehen und das eigentliche Grundproblem unberührt bleibt.
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