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Christmas-Kitsch über Kindermord? Das Weihnachtslied „Coventry Carol“

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Manage episode 456601454 series 2437654
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Ganz leise beginnt dieses Coventry Carol in der Version des Mormon Tabernacle Choirs aus Salt Lake City. Es versetzt einen direkt in die Stimmung eines Schlafliedes für das Kind, das man im Arm hält. Und auch die ersten Zeilen dieses Christmas Carols bestätigen den Verdacht. “Lully, lullah, Thou, little tiny Child, Bye, bye, lully, lullay“, lauten die ersten zwei Zeilen. Der Chor vom Queen’s College Oxford singt die Version von Martin Shaw. Eine „bereinigte Version“ könnte man es nennen, denn eigentlich klingt das Lied so:

Ein Lied für die ermordeten Kinder Bethlehems

Die Akkorde werden nicht so aufgelöst, wie unsere Ohren es gewohnt sind. Vor allem die Engführung am Ende wirkt fehl am Platz. Doch es ist kein modernes Weihnachtslied, sondern eine Komposition aus dem späten Mittelalter, irgendwann im 16. Jahrhundert „von Unbekannt“ komponiert. Der Text stammt aus einem Mysterienspiel des 15. Jahrhunderts aus Coventry mit Namen „Pageant of the Shearmen and Tailors“. Es ist das zweite Lied aus diesem Weihnachtsspiel, und wenn man sich den Inhalt genauer ansieht, wirken die „schrägen“ Töne, auf einmal gar nicht mehr so schräg. Denn es ist kein Schlaflied, sondern die Klagen der Familien um die Kinder des Dorfes Bethlehem. König Herodes ordnete nach der Geburt Jesu die Ermordung aller Knaben bis zum Alter von zwei Jahren an. Ein zweiter König in seinem Reich? Undenkbar für Herodes.

Christmas-Kitsch über Kindermord?

Was können wir tun, um heute zu schützen, diesen armen Jüngling für den wir singen? (...) Mein Wehruf ist für dich, armes Kind. Und immerdar Trauer und Seufzen, für dein Scheiden weder Sprache noch Gesang. Bye, bye, lully, lullay.

Quelle: Auszüge 2. und 4. Strophe

So könnte man das Lied übersetzen. Auf einmal ergeben die unbekannten Worte vom Beginn und Ende Sinn und die schiefen Töne ebenso. Man findet weder Worte noch die richtigen Töne in dieser grauenvollen Nacht. Aber das hindert die bekanntesten Acapella-Gruppen dieser Welt natürlich nicht daran, eigene Coverversionen rauszubringen. Das K in Weihnachten steht natürlich für Kommerz, Kapitalismus und vor allem Kitsch, wie Pentatonix beweisen: Heute sind sich die meisten Forscherinnen und Forscher übrigens einig, dass es den Kindermord in Bethlehem so wahrscheinlich nicht gegeben hat. Es handelt sich vermutlich um eine fiktive Geschichte. Zum Glück, denn so können wir auch in fröhlicher Weihnachtsstimmung das Lied hören.
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Ein Lied für die ermordeten Kinder Bethlehems

Die Akkorde werden nicht so aufgelöst, wie unsere Ohren es gewohnt sind. Vor allem die Engführung am Ende wirkt fehl am Platz. Doch es ist kein modernes Weihnachtslied, sondern eine Komposition aus dem späten Mittelalter, irgendwann im 16. Jahrhundert „von Unbekannt“ komponiert. Der Text stammt aus einem Mysterienspiel des 15. Jahrhunderts aus Coventry mit Namen „Pageant of the Shearmen and Tailors“. Es ist das zweite Lied aus diesem Weihnachtsspiel, und wenn man sich den Inhalt genauer ansieht, wirken die „schrägen“ Töne, auf einmal gar nicht mehr so schräg. Denn es ist kein Schlaflied, sondern die Klagen der Familien um die Kinder des Dorfes Bethlehem. König Herodes ordnete nach der Geburt Jesu die Ermordung aller Knaben bis zum Alter von zwei Jahren an. Ein zweiter König in seinem Reich? Undenkbar für Herodes.

Christmas-Kitsch über Kindermord?

Was können wir tun, um heute zu schützen, diesen armen Jüngling für den wir singen? (...) Mein Wehruf ist für dich, armes Kind. Und immerdar Trauer und Seufzen, für dein Scheiden weder Sprache noch Gesang. Bye, bye, lully, lullay.

Quelle: Auszüge 2. und 4. Strophe

So könnte man das Lied übersetzen. Auf einmal ergeben die unbekannten Worte vom Beginn und Ende Sinn und die schiefen Töne ebenso. Man findet weder Worte noch die richtigen Töne in dieser grauenvollen Nacht. Aber das hindert die bekanntesten Acapella-Gruppen dieser Welt natürlich nicht daran, eigene Coverversionen rauszubringen. Das K in Weihnachten steht natürlich für Kommerz, Kapitalismus und vor allem Kitsch, wie Pentatonix beweisen: Heute sind sich die meisten Forscherinnen und Forscher übrigens einig, dass es den Kindermord in Bethlehem so wahrscheinlich nicht gegeben hat. Es handelt sich vermutlich um eine fiktive Geschichte. Zum Glück, denn so können wir auch in fröhlicher Weihnachtsstimmung das Lied hören.
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