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Richard Powers – Das große Spiel

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Wird die kleine Insel noch einmal zum Spielfeld internationaler Investoren? Vor dieser Frage stehen die 80 Bewohner von Makatea, mitten im Pazifischen Ozean. Bis in die 1960er-Jahre wurde dort rücksichtslos Phosphat abgebaut. Nun könnte eine Basis für ein gigantisches Wohnprojekt auf dem Meer entstehen: Es kann der Insel einerseits Wohlstand bringen, sie gleichzeitig aber tiefgreifend verändern. Die Bewohner sollen über das sogenannte „Seasteading“, den Bau von schwimmenden Wohn- und Lebensstätten auf dem Meer, abstimmen.

Fragen für den gesamten Globus

Das ist die Rahmenhandlung von Richard Powers‘ Roman „Das große Spiel“.
What do you choose? … Of course, Makatea’s political crisis is our political crisis. It is the question of the entire globe.

Quelle: Richard Powers im Gespräch

Wofür entscheidest du dich? Für ein Krankenhaus und eine Schule? Für ein komfortableres Leben? Oder möchtest du, dass die Insel sich weiterhin erholt von den Folgen des früheren Rohstoffabbaus? Das ist die politische Herausforderung. Makateas politische Krise ist unsere Krise. Es die Frage für den gesamten Globus.

Quelle: Richard Powers im Gespräch

Das Monster Kapitalismus zeigt sich in Richard Powers Roman in verschiedener Gestalt: In den „Seasteading“-Plänen, in den verlassenen Minen auf der Insel, im Plastik-Müll, der an den Stränden von Makatea liegt. Und ebenso in der Welt, aus der Todd Keane, eine der Hauptfiguren, stammt. Er ist ein Pionier der Computer-Technologie und mit der Entwicklung von Software stinkreich geworden. An einer unheilbaren Krankheit leidend diktiert er einer KI die Lebensgeschichte – eine Erzählebene im Roman.

Faszination fürs Programmieren

Richard Powers sagt, Todd Keane sei in vieler Hinsicht ein Alter Ego. Wie er stammt auch diese Figur aus der North Side von Chicago.
His family is much wealthier than my family… We see it as something holy new meaning of the world.

Quelle: Richard Powers im Gespräch

Seine Familie ist viel wohlhabender als meine. Wir waren eher Eindringlinge in der North Side. Ich habe mich immer wie ein Spion gefühlt. Wir beide teilen aber auch den frühen Traum, dass wir die Welt unter Wasser erforschen können. Und es gibt eine Verbindung, die mit dem Beginn der digitalen Revolution zusammenhängt. Wie ich war Keane total fasziniert vom Programmieren. Für uns war das eine komplett neue Bedeutung der Welt.

Quelle: Richard Powers im Gespräch

Später studiert Todd Keane – wie Richard Powers – an der University of Illinois, in Downstate. Ebenso Rafi Young, die zweite Hauptfigur. Er ist Schwarz und stammt aus dem Süden Chicagos, aus einer prekären Welt. Als kleiner Junge wird er von seinem Vater zum Lesen gedrillt, daraus erwächst aber eine große Liebe zur Literatur. Rafi besucht, keineswegs selbstverständlich für ein Kind seiner Herkunft, eine private katholische Schule und lernt dort Todd kennen. Sie werden Freunde und fanatische Schach- und Go-Spieler. „Das große Spiel“ erzählt auch von der Faszination des Spielens.
In some ways their intellects are very different… the embrace of an irrational and unconscious that Rafi becomes dedicated to.

Quelle: Richard Powers im Gespräch

Vom Intellekt her unterscheiden sie sich in einigen Punkten. Todd tendiert zum Technologischen, er profiliert sich in der Informatik. Rafi ist zuallererst ein Humanist. Es ist auch ein Wettstreit zwischen zwei unterschiedlichen Sichtweisen auf die Welt. Hier die technologische und rationale Ordnung. Und dort die Welt der Gefühle, der Selbstbeobachtung, der Kunst. Rafi widmet sich dem Irrationalen und Unbewussten.

Quelle: Richard Powers im Gespräch

Die Freundschaft zwischen Rafi und Todd zerbricht eines Tages, das Spiel der beiden gegeneinander geht derweil weiter und führt zu den „Seasteading“-Plänen.

Pionierin der Ozeanologie

Zwei weitere Figuren – und ihre Lebensgeschichten – sind mit diesem Duo verbunden: Ina Aroita, Bildhauerin, Rafis Frau, sie und ihre Kinder leben auf Makatea. Und Evelyne Beaulieu, seit der Kindheit begeisterte Taucherin. Sie zählt zu den Pionierinnen der Ozeanologie und war an den berühmten Tektite-Forschungsmissionen 1969 und 1970 beteiligt.
We, humans, live in just the tiniest fraction of the biosphere… If we really want to understand what life on earth is like, we have to say: it is an ocean planet.

Quelle: Richard Powers im Gespräch

Wir Menschen leben im kleinsten Teil der Biosphäre. Die Geschichte, deren Teil wir sind, seit unvorstellbar langer Zeit, ist zum größten Teil eine Geschichte der Ozeane. Wenn wir wirklich verstehen wollen, was das Leben auf der Erde bedeutet, müssen wir sagen: Es ist ein Ozean-Planet.

Quelle: Richard Powers im Gespräch

Evelyne Beaulieu, 92 Jahre alt, lebt auf Makatea. Auch sie soll abstimmen über die Zukunft der Insel. Mit ihrer Geschichte, inspiriert durch die Biographie der amerikanischen Ozeanographin Sylvia Earle, führt Richard Powers seine Leserinnen und Leser hinab in die Tiefe des Meeres, ins Herz der großen Ozeanmaschine, auf die Hauptbühne des Lebens, wie es heißt in „Das große Spiel“. Ein vielschichtiger Roman, der daran erinnert, wie beeindruckend dieses Reich unter Wasser ist. Und ebenso daran, dass wir uns sorgen müssen um die Zukunft dieses übergroßen Teils der Erde.
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Fragen für den gesamten Globus

Das ist die Rahmenhandlung von Richard Powers‘ Roman „Das große Spiel“.
What do you choose? … Of course, Makatea’s political crisis is our political crisis. It is the question of the entire globe.

Quelle: Richard Powers im Gespräch

Wofür entscheidest du dich? Für ein Krankenhaus und eine Schule? Für ein komfortableres Leben? Oder möchtest du, dass die Insel sich weiterhin erholt von den Folgen des früheren Rohstoffabbaus? Das ist die politische Herausforderung. Makateas politische Krise ist unsere Krise. Es die Frage für den gesamten Globus.

Quelle: Richard Powers im Gespräch

Das Monster Kapitalismus zeigt sich in Richard Powers Roman in verschiedener Gestalt: In den „Seasteading“-Plänen, in den verlassenen Minen auf der Insel, im Plastik-Müll, der an den Stränden von Makatea liegt. Und ebenso in der Welt, aus der Todd Keane, eine der Hauptfiguren, stammt. Er ist ein Pionier der Computer-Technologie und mit der Entwicklung von Software stinkreich geworden. An einer unheilbaren Krankheit leidend diktiert er einer KI die Lebensgeschichte – eine Erzählebene im Roman.

Faszination fürs Programmieren

Richard Powers sagt, Todd Keane sei in vieler Hinsicht ein Alter Ego. Wie er stammt auch diese Figur aus der North Side von Chicago.
His family is much wealthier than my family… We see it as something holy new meaning of the world.

Quelle: Richard Powers im Gespräch

Seine Familie ist viel wohlhabender als meine. Wir waren eher Eindringlinge in der North Side. Ich habe mich immer wie ein Spion gefühlt. Wir beide teilen aber auch den frühen Traum, dass wir die Welt unter Wasser erforschen können. Und es gibt eine Verbindung, die mit dem Beginn der digitalen Revolution zusammenhängt. Wie ich war Keane total fasziniert vom Programmieren. Für uns war das eine komplett neue Bedeutung der Welt.

Quelle: Richard Powers im Gespräch

Später studiert Todd Keane – wie Richard Powers – an der University of Illinois, in Downstate. Ebenso Rafi Young, die zweite Hauptfigur. Er ist Schwarz und stammt aus dem Süden Chicagos, aus einer prekären Welt. Als kleiner Junge wird er von seinem Vater zum Lesen gedrillt, daraus erwächst aber eine große Liebe zur Literatur. Rafi besucht, keineswegs selbstverständlich für ein Kind seiner Herkunft, eine private katholische Schule und lernt dort Todd kennen. Sie werden Freunde und fanatische Schach- und Go-Spieler. „Das große Spiel“ erzählt auch von der Faszination des Spielens.
In some ways their intellects are very different… the embrace of an irrational and unconscious that Rafi becomes dedicated to.

Quelle: Richard Powers im Gespräch

Vom Intellekt her unterscheiden sie sich in einigen Punkten. Todd tendiert zum Technologischen, er profiliert sich in der Informatik. Rafi ist zuallererst ein Humanist. Es ist auch ein Wettstreit zwischen zwei unterschiedlichen Sichtweisen auf die Welt. Hier die technologische und rationale Ordnung. Und dort die Welt der Gefühle, der Selbstbeobachtung, der Kunst. Rafi widmet sich dem Irrationalen und Unbewussten.

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Die Freundschaft zwischen Rafi und Todd zerbricht eines Tages, das Spiel der beiden gegeneinander geht derweil weiter und führt zu den „Seasteading“-Plänen.

Pionierin der Ozeanologie

Zwei weitere Figuren – und ihre Lebensgeschichten – sind mit diesem Duo verbunden: Ina Aroita, Bildhauerin, Rafis Frau, sie und ihre Kinder leben auf Makatea. Und Evelyne Beaulieu, seit der Kindheit begeisterte Taucherin. Sie zählt zu den Pionierinnen der Ozeanologie und war an den berühmten Tektite-Forschungsmissionen 1969 und 1970 beteiligt.
We, humans, live in just the tiniest fraction of the biosphere… If we really want to understand what life on earth is like, we have to say: it is an ocean planet.

Quelle: Richard Powers im Gespräch

Wir Menschen leben im kleinsten Teil der Biosphäre. Die Geschichte, deren Teil wir sind, seit unvorstellbar langer Zeit, ist zum größten Teil eine Geschichte der Ozeane. Wenn wir wirklich verstehen wollen, was das Leben auf der Erde bedeutet, müssen wir sagen: Es ist ein Ozean-Planet.

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Evelyne Beaulieu, 92 Jahre alt, lebt auf Makatea. Auch sie soll abstimmen über die Zukunft der Insel. Mit ihrer Geschichte, inspiriert durch die Biographie der amerikanischen Ozeanographin Sylvia Earle, führt Richard Powers seine Leserinnen und Leser hinab in die Tiefe des Meeres, ins Herz der großen Ozeanmaschine, auf die Hauptbühne des Lebens, wie es heißt in „Das große Spiel“. Ein vielschichtiger Roman, der daran erinnert, wie beeindruckend dieses Reich unter Wasser ist. Und ebenso daran, dass wir uns sorgen müssen um die Zukunft dieses übergroßen Teils der Erde.
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