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Ronald Reagan: „Ich hab’ doch nicht Schiss vor irgend so ’nem Zeitgeist“

 
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„Ein Traum ist ein Wunsch, den Dein Herz ausspricht“, singt die Heldin von Walt Disneys Cinderella. Das gilt so auch für die kollektiven Phantasien und fabrizier- ten sozialen Mythen, die wir „Filme“ nennen, und sie sind es um so mehr dann, wenn sie von gar nichts Besonderem zu handeln scheinen. Richard Dyer vertritt die These, dass „Unterhaltung“ im Wesentlichen Kompensation ist und bietet uns „etwas, nach dem wir uns zutiefst sehnen und in unserem Alltagsleben nicht finden können“. Dieses Etwas kann auch etwas sein, von dem wir gar nicht wussten, das wir es wollten. Für viele Amerikaner war ein solches Etwas Ronald Reagan, der ehemalige Filmschauspieler, der zwei Mal zum Präsidenten gewählt wurde. Politiker in liberalen Demokratien und die Produzenten der Massenkultur haben eine gemeinsame Mission: Szenarien zu entwerfen, die auf natürliche Weise hegemonial auftreten, beruhigend wirken und das größtmögliche Publikum ansprechen. Welche gesellschaftlichen Kräfte haben uns Ronald Reagan beschert, und welche kollektiven Phantasien vermochte er zu artikulieren? Und welcher historischer Prozess oder kosmischer Zufall war es, der diese Phantasien im Film Ghostbusters (1984) Gestalt annehmen ließ?

In Kooperation mit dem Fritz Bauer Institut.

J. Hoberman ist ein Kritiker und Journalist aus New York. Er ist Gelb Professor of the Humanities an der Cooper Union und der Autor, Ko-Autor und Herausgeber von zwölf Büchern, darunter Bridge of Light: Yiddish Film Between Two Worlds, The Red Atlantis: Communist Culture in the Absence of Communism, The Dream Life: Mo- vies, Media, and the Mythology of the Sixties, An Army of Phantoms: Hollywood and the Making of the Cold War sowie zuletzt Film After Film, or What Was 21st Century Cinema. Hoberman war während 33 Jahren Filmkritiker der Village Voice und schreibt regelmässig für Artforum und die New York Times.

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