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Postkoloniale Soziologie – mit Marius Meinhof
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Ob in Diskussionen um Raubkunst, koloniale Symbole im öffentlichen Raum oder um koloniale Genozide: Die westlichen Gesellschaften lernen erst langsam, Kolonialismus nicht nur als das Andere, sondern als ein wesentliches Strukturmerkmal der eigenen Geschichte zu begreifen. Was daraus für die Politik heute konkret folgt, ist ebenso umstritten wie die Folgen für Geistes- und Sozialwissenschaften.
Dies gilt insbesondere für die Soziologie. Ihr Anspruch, zu beschreiben, was gerade „die“ moderne Gesellschaft ausmacht, wird durch den Postkolonialismus herausgefordert. Lässt sich das bereits entwickelte, differenzierte Vokabular von Modernisierung, Herrschaft und Diskriminierung nicht auch für eine Soziologie des Kolonialismus nutzen? Liegt die Aufgabe der Soziologie darin, „den“ Kolonialismus empirisch genau in seine Bestandteile zu zerlegen und historische Fälle zu vergleichen? Oder geht es an die Überprüfung der oft unausgesprochenen Grundlagen des Faches insgesamt?
In der Sendung sprechen wir mit Marius Meinhof, der im Rahmen einer Auseinandersetzung in der Zeitschrift SOZIOLOGIE für eine postkoloniale Soziologie wirbt. Nur wer kolonialistische Denkfiguren kennt, kann ein genaues Verständnis davon entwickeln, welche Bestandteile soziologischer Theorie darauf beruhen und in dieser Hinsicht zu überprüfen sind. Meinhof schlägt deshalb vor, den Kanon soziologischer Klassiker um die Klassiker des Postkolonialismus zu erweitern. Man müsse den Postkolonialismus als eigenständiges soziologisches Paradigma begreifen.
Links
- Manuela Boatcă, Sina Farzin und Julian Go: Postcolonialism and Sociology (2018)
- Markus Holzinger: Alter Wein in neuen Schläuchen oder was ist neu am „neuen Postkolonialismus“? (2019)
- Marius Meinhof: Postkoloniale Soziologie oder Soziologie des Kolonialismus? Irritationspotentiale postkolonialen Denkens für die Soziologie (2020)
- Markus Holzinger: Im Westen noch immer nichts Neues. „Soziologie des Kolonialismus“ oder „postkoloniale Soziologie“? (2021)
- Matthias Leanza und Axel T. Paul: Kolonialismus und globale Moderne. Jenseits der Vereinfachungen (2021)
- Veranstaltung zum Thema auf dem Kongress der ÖGS/DGS
- „Writing Culture“-Debatte
- Julian Go
- Kai-Uwe Hellmann
- Dominik Schrage
- Marius Meinhof: Die Kolonialität der Moderne: Koloniale Zeitlichkeit und die Internalisierung der Idee der ‚Rückständigkeit‘ in China (2021)
- Marius Meinhof: Contesting Chinese modernity? Postcoloniality and discourses on modernisation at a Chinese university campus (2018)
- Dipesh Chakrabarty: Provincializing Europe (2000)
- Aníbal Quijano: Coloniality of Power and Eurocentrism in Latin America (2000)
- Edward Said: Orientalismus (1978)
- Ernesto Laclau und Chantal Mouffe: Hegemony and Socialist Strategy. Towards a Radical Democratic Politics (1985)
- Prasenjit Duara: Rescuing History from the Nation. Questioning Narratives of Modern China (1995)
- Zoltán Boldizsár Simon: (The impossibility of) acting upon a story that we can believe (2017)
- Iddo Tavory und Stefan Timmermans: Two cases of ethnography. Grounded theory and the extended case method (2009)
Transkript
Das Transkript zur Episode ist hier abrufbar. ACHTUNG: Das Transkript wird automatisch durch wit.ai erstellt und aus zeitlichen Gründen NICHT korrigiert. Fehler bitten wir deshalb zu entschuldigen.
Gast
- Marius Meinhof
Verwandte Episoden
챕터
1. Hintergrund (00:03:57)
2. Warum postkoloniale Soziologie? (00:12:28)
3. Koloniale Zeitlichkeit (00:23:19)
4. Nationalismus und Kolonialismus (00:40:30)
5. Postkoloniale Soziologie als Kritik (00:55:35)
6. Kritik am Postkolonialismus (01:05:25)
7. Anpassungen in der Lehre (01:21:00)
97 에피소드
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Dies gilt insbesondere für die Soziologie. Ihr Anspruch, zu beschreiben, was gerade „die“ moderne Gesellschaft ausmacht, wird durch den Postkolonialismus herausgefordert. Lässt sich das bereits entwickelte, differenzierte Vokabular von Modernisierung, Herrschaft und Diskriminierung nicht auch für eine Soziologie des Kolonialismus nutzen? Liegt die Aufgabe der Soziologie darin, „den“ Kolonialismus empirisch genau in seine Bestandteile zu zerlegen und historische Fälle zu vergleichen? Oder geht es an die Überprüfung der oft unausgesprochenen Grundlagen des Faches insgesamt?
In der Sendung sprechen wir mit Marius Meinhof, der im Rahmen einer Auseinandersetzung in der Zeitschrift SOZIOLOGIE für eine postkoloniale Soziologie wirbt. Nur wer kolonialistische Denkfiguren kennt, kann ein genaues Verständnis davon entwickeln, welche Bestandteile soziologischer Theorie darauf beruhen und in dieser Hinsicht zu überprüfen sind. Meinhof schlägt deshalb vor, den Kanon soziologischer Klassiker um die Klassiker des Postkolonialismus zu erweitern. Man müsse den Postkolonialismus als eigenständiges soziologisches Paradigma begreifen.
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- Manuela Boatcă, Sina Farzin und Julian Go: Postcolonialism and Sociology (2018)
- Markus Holzinger: Alter Wein in neuen Schläuchen oder was ist neu am „neuen Postkolonialismus“? (2019)
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- Dipesh Chakrabarty: Provincializing Europe (2000)
- Aníbal Quijano: Coloniality of Power and Eurocentrism in Latin America (2000)
- Edward Said: Orientalismus (1978)
- Ernesto Laclau und Chantal Mouffe: Hegemony and Socialist Strategy. Towards a Radical Democratic Politics (1985)
- Prasenjit Duara: Rescuing History from the Nation. Questioning Narratives of Modern China (1995)
- Zoltán Boldizsár Simon: (The impossibility of) acting upon a story that we can believe (2017)
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2. Warum postkoloniale Soziologie? (00:12:28)
3. Koloniale Zeitlichkeit (00:23:19)
4. Nationalismus und Kolonialismus (00:40:30)
5. Postkoloniale Soziologie als Kritik (00:55:35)
6. Kritik am Postkolonialismus (01:05:25)
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