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Lorenz Maroldt über "Checkpoint" und Community.
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Nachteule: Wenn sich Lorenz Maroldt an die Anfänge seines Checkpoint-Newsletters im Jahr 2014 erinnert, "habe ich viele skeptische Stimmen in Erinnerung", sagt er im turi2 Jobs-Podcast. Im Gespräch mit Verleger Peter Turi erzählt der "Tagesspiegel"-Chefredakteur, damals seien Kolleginnen besorgt gewesen, der Newsletter "kannibalisiert die Zeitung", E-Mail sei zu alt und es stecke zu wenig "Tagesspiegel" drin. Maroldt hängt sich trotzdem rein und kommentiert jeden Tag mit spitzer Feder Berlins Gesellschaft, Wirtschaft und Politik. Damit er pünktlich um 6 Uhr morgens die E-Mails versenden kann, riskiert er Freundschaften: "Abends konnte ich entweder gar nicht oder saß auf heißen Kohlen." Anders als viele Abonnentinnen denken, stecke in dem Newsletter viel Energie und harte Arbeit, die sich Maroldt mittlerweile mit einem Team teilt. Leichtigkeit zu vermitteln, ist jedoch genau sein Ziel: "Die Leser und Leserinnen haben das Gefühl, das erzählt mir einer mal kurz." Hätte er anfangs genau gewusst, was auf ihn zukommt, "hätte ich einen Ticken zu lange überlegt und es doch nicht gemacht".
Der "Checkpoint", der mittlerweile eine Community sei, ist eines von nun mehr als 50 Produkten des "Tagesspiegels". Die "bunte Produkt-Palette" reicht laut Maroldt von verschiedenen Newslettern über Veranstaltungen zu Podcasts. Vor einigen Jahren habe es nur die Printausgabe und den Online-Auftritt gegeben – die auch in Zukunft Bestand haben, meint Maroldt. Trotz der vielfältigeren Formate rechnet der Chefredakteur damit, dass sich der Journalismus in Zukunft wieder in Richtung Expertise bewegt. Demnach werde es wichtiger, "dass man versucht, einen Ticken mehr zu wissen, als die Experten in ihren Berufen". Auf "gute Allrounder" sei etwa eine Lokalredaktion zwar weiterhin angewiesen, "Spezialisierung ist aber der richtige Weg".
Für all das braucht es vor allem "Leidenschaft und Neugier", sagt Maroldt. Nichts nerve mehr als Kolleginnen "die einfach nicht mehr neugierig sind". Außerdem sollten sich Medienschaffende immer wieder selbst hinterfragen, "sich neu inspirieren lassen". Auf diese Fähigkeiten und Einstellungen achtet Maroldt auch bei Nachwuchs-Journalistinnen. Er sei nicht "grundsätzlich überzeugt, wenn eine 25-Jähriger wahnsinnig schnell viel gemacht hat nach der Schulzeit". Da fehle ihm häufig die "Unfall-Erfahrung", die alle im Leben irgendwann sammeln müssten.
Der Podcast erscheint im Rahmen der Newsletter-Wochen zum 15. Geburtstag der Gattung Morgen-Newsletter. turi2.tv (48-Min-Podcast auf YouTube), spotify.com, podcast.apple.com, deezer.com, audionow.de
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Nachteule: Wenn sich Lorenz Maroldt an die Anfänge seines Checkpoint-Newsletters im Jahr 2014 erinnert, "habe ich viele skeptische Stimmen in Erinnerung", sagt er im turi2 Jobs-Podcast. Im Gespräch mit Verleger Peter Turi erzählt der "Tagesspiegel"-Chefredakteur, damals seien Kolleginnen besorgt gewesen, der Newsletter "kannibalisiert die Zeitung", E-Mail sei zu alt und es stecke zu wenig "Tagesspiegel" drin. Maroldt hängt sich trotzdem rein und kommentiert jeden Tag mit spitzer Feder Berlins Gesellschaft, Wirtschaft und Politik. Damit er pünktlich um 6 Uhr morgens die E-Mails versenden kann, riskiert er Freundschaften: "Abends konnte ich entweder gar nicht oder saß auf heißen Kohlen." Anders als viele Abonnentinnen denken, stecke in dem Newsletter viel Energie und harte Arbeit, die sich Maroldt mittlerweile mit einem Team teilt. Leichtigkeit zu vermitteln, ist jedoch genau sein Ziel: "Die Leser und Leserinnen haben das Gefühl, das erzählt mir einer mal kurz." Hätte er anfangs genau gewusst, was auf ihn zukommt, "hätte ich einen Ticken zu lange überlegt und es doch nicht gemacht".
Der "Checkpoint", der mittlerweile eine Community sei, ist eines von nun mehr als 50 Produkten des "Tagesspiegels". Die "bunte Produkt-Palette" reicht laut Maroldt von verschiedenen Newslettern über Veranstaltungen zu Podcasts. Vor einigen Jahren habe es nur die Printausgabe und den Online-Auftritt gegeben – die auch in Zukunft Bestand haben, meint Maroldt. Trotz der vielfältigeren Formate rechnet der Chefredakteur damit, dass sich der Journalismus in Zukunft wieder in Richtung Expertise bewegt. Demnach werde es wichtiger, "dass man versucht, einen Ticken mehr zu wissen, als die Experten in ihren Berufen". Auf "gute Allrounder" sei etwa eine Lokalredaktion zwar weiterhin angewiesen, "Spezialisierung ist aber der richtige Weg".
Für all das braucht es vor allem "Leidenschaft und Neugier", sagt Maroldt. Nichts nerve mehr als Kolleginnen "die einfach nicht mehr neugierig sind". Außerdem sollten sich Medienschaffende immer wieder selbst hinterfragen, "sich neu inspirieren lassen". Auf diese Fähigkeiten und Einstellungen achtet Maroldt auch bei Nachwuchs-Journalistinnen. Er sei nicht "grundsätzlich überzeugt, wenn eine 25-Jähriger wahnsinnig schnell viel gemacht hat nach der Schulzeit". Da fehle ihm häufig die "Unfall-Erfahrung", die alle im Leben irgendwann sammeln müssten.
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