Fest gegründet
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Ein Amerikaner und ein Deutscher gehen eine Wette ein: wer wird zuerst mit seinem Hausbau fertig sein. Nach einiger Zeit sendet der Amerikaner eine E-Mail: „Ich brauche nur noch 10 Tage. Dann bin ich fertig.“ Daraufhin antwortet der Deutsche frustriert: „Ich warte noch auf die Genehmigung von 10 Bauanträgen. Dann kann ich endlich loslegen.“
Über den Bau eines Hauses spricht auch Jesus im Lukasevangelium, Kap. 6. Bei diesem Thema redet Jesus als Experte. Immerhin hat er das Handwerk des Zimmermanns gelernt. Gewiss hat er an vielen Neubauten mitgewirkt. Aber im Gegensatz zu den beiden Wettkandidaten drängt ihn nichts zur Eile.
Jesus spricht: „Wer zu mir kommt und hört meine Rede und tut sie – ich will euch zeigen, wem er gleicht. Er gleicht einem Menschen, der ein Haus baute und grub tief und legte den Grund auf Fels.“ (Lukas 6, 47+48).
Also bloß nichts überstürzen. Arbeitet sorgfältig! Grabt zu Anfang tief genug. Ein Haus muss auf einem festen Fundament gegründet sein. Sonst wird es bei einem Starkregen weggespült.
Oder es fällt bei einem Orkan wie ein Kartenhaus in sich zusammen. Leider geschieht solch ein „Pfusch am Bau“ auch heute immer wieder.
Nun geht es aber in diesem Bibelwort nicht um eine qualifizierte Bauanleitung. So etwas finden wir in Fachzeitschriften für das Bauwesen.
Jesus geht es hier um einen Vergleich zu unserem Leben. Auch unser „Lebenshaus“ braucht eine feste Grundlage, ein stabiles Fundament. Das spüren Menschen besonders in Krisenzeiten.
Wenn jemand todkrank im Krankenhaus liegt, dann hilft es ihm nicht, wenn ihm jemand das Neueste aus dem Sportteil vorliest oder den aktuellen Börsenbericht. Wer dem Tod ins Auge sieht, dem helfen aber Worte, die ihm eine begründete Hoffnung ins Herz legen, Worte mit „Ewigkeitswert“.
So sagte es Jesus etwas später im Lukasevangelium: „Himmel und Erde werden vergehen, aber meine Worte vergehen nicht“ (Lukas 21,33).
In den Stürmen des Lebens braucht der Mensch einen festen Halt. Haben Sie ihn in Jesus bereits gefunden? Vertrauen Sie Jesus?
Unser Bibelwort ist wie eine eindringliche Einladung: „Kommt zu mir, hört meine Rede, beherzigt sie, nehmt sie in euren Alltag hinein.“ Wo ein Mensch ständig nur auf der „Überholspur des Lebens“ unterwegs ist, wer sich also für Gott und sein Wort keine Zeit nimmt, der beraubt sich selber um ein solides Fundament.
In bildreicher Sprache singt davon auch Manfred Siebald:
Wie tief kann ich fallen, wenn alles zerfällt,
wenn Brücken und Stützen verschwinden?
Wie lang muss ich laufen auf dieser Welt,
um sicheren Boden zu finden?
Nie tiefer als in Gottes Hand,
nie länger als in seine Nähe.
Nie bau ich mein Leben auf Sand,
wenn ich jeden Schritt mit ihm gehe. (Manfred Siebald)
Autor: Pfarrer Rainer Heuschneider
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