Aktuelles vom Tag aus der Sicht der Religionen - vom Stand der Kopftuchdebatte in Europa bis zur Analyse des Asylrechts aus kirchlicher Sicht; immer montags bis freitags.
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For centuries, members of the B’doul Bedouin tribe lived in the caves around the ancient city of Petra, Jordan. Then, in the 1980s, the government forced the tribe to move in the name of preserving the geological site for tourists. But if the residents are forced to leave, and if their heritage has been permanently changed, then what exactly is being preserved? SHOW NOTES: Meet The Man Living in The Lost City Carved in Stone Jordan: Petra's tourism authority cracks down on Bedouin cave dwellers The tribes paying the brutal price of conservation “There is no future for Umm Sayhoun” Jordan’s Young Bedouins Are Documenting Their Traditions on TikTok Check out Sami's company Jordan Inspiration Tours Learn about your ad choices: dovetail.prx.org/ad-choices…
ERF Plus - Bibel heute
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Die tägliche Bibelauslegung zum ökumenischen Bibelleseplan.
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Alla avsnitt
×Wer solche Freunde hat, der braucht keine Feinde! Diese Aussage ist mein erster Gedanke, wenn ich diesen Text lese. Die Stunde der Finsternis beginnt mit einem Verräter-Kuss. Judas, der zu seinen Jüngern gehört, verrät Jesus und ich verstehe Jesus gut, wenn er fragt, ob er ihn mit einem Kuss verraten will. Es gibt andere Methoden, die besser zu einem Verrat passen. Bei mir war es einmal ein Telefonanruf. Ich war gerade Christ geworden und hatte mein altes Leben zurückgelassen, als eines Tages das Telefon klingelte und eine gute Bekannte mich fragte, ob ich ihr Heroin besorgen könnte. Was ich später erfuhr, war, dass das Telefonat abgehört wurde. Heute würde ich sagen, die Finsternis oder der Teufel wollte die Macht über mich nicht verlieren. Bei Jesus hat er es auch versucht. Als Jesus nach einer langen Fastenzeit in der Wüste durch den Teufel versucht wurde - nachzulesen im Matthäusevangelium, Kapitel 4, Verse 1-8 oder als Petrus ihn davon abbringen wollte den Weg des Sterbens zu gehen Matthäusevangelium, Kapitel 16 Verse 21-23 . Doch jetzt ist alles anders und so sagt Jesus: „Es ist die Stunde der Finsternis“, und so bekommt sie, die Finsternis Macht über Jesus. Als die Jünger, die bei Jesus waren, sehen was hier gerade passiert, wollen sie Jesus mit dem Schwert zur Seite stehen und einer, im Johannesevangelium wird uns mitgeteilt, dass es Petrus ist, schlägt zu! Er trifft das rechte Ohr eines Knechtes des Hohepriesters und schneidet es ab. Doch der Kampf, der hier gekämpft wird, wird nicht mit dem Schwert gekämpft, denn die Macht der Finsternis kann nicht mit dem Schwert gewonnen werden. Und Jesus ist nicht in die Welt gekommen, um das Schwert zu führen, sondern um zu retten. Im Johannesevangelium, Kapitel 3 Vers 17 lesen wir: „Denn Gott hat seinen Sohn nicht in die Welt gesandt, dass er die Welt richte, sondern dass die Welt durch ihn gerettet werde.“ Und so heilt Jesus das Ohr des Knechts. Anschließend wendet er sich direkt an die Auftraggeber, die, die Jesus tot sehen wollen. Die religiösen Führer in Israel, Hohepriester, Hauptleute des Tempels und Älteste. Wie Räuber kommen sie, mit Stangen und Schwertern, obwohl Jesus jeden Tag unter ihnen war. Jesus fragt sie, warum sie so kommen? Jesus beantwortet die Frage aber selbst, indem er sagt: „ Aber dies ist eure Stunde und die Macht der Finsternis “, Vers 53b. Jetzt wurde ein Zeitfenster geöffnet, indem die, die um ihre Macht fürchteten, die zu Handlagern des Bösen wurden, ihre Macht nun ganz gegen Jesus richten konnten. Obwohl Jesus bewiesen hat, dass er der ersehnte Messias , Retter ist, ist die Angst, ihre Macht zu verlieren, größer. Im antiken Judentum entstand die Erwartung, dass einige Wunder besonders auf den Messias hinweisen: die Heilung eines Leprakranken, die Austreibung eines stummen Geistes, die Heilung eines blind geborenen Menschen und die Auferweckung eines Toten. All diese Wunder vollbrachte Jesus, was er aber nicht tat, war sich an die Spielregeln der damaligen religiösen Führer zu halten. Ein Beispiel dafür war die Auslegung des Sabbatgebots. Jesus brach nie den Sabbat, wie ihn Mose geboten hatte, sondern nur nach den Regeln, die die Pharisäer das Volk einzuhalten lehrten. Diese Regeln waren ihnen wichtiger als die Messiasbeweise und deshalb musste Jesus weg. Als Jesus das letzte Wunder tat, nämlich Lazarus, der schon 4 Tage im Grab lag, von den Toten auferweckte, beratschlagten sie sich und am Ende heißt es: „ Von dem Tage an war es für sie beschlossen, dass sie ihn töteten “. ( Johannesevangelium Kapitel 11 Vers 53 ). Obwohl es die Stunde ist, in der die Finsternis Macht über Jesus bekommt, ist es ein anderer, der die wirkliche Macht hat. In der Rückschau beten die Jünger und ersten Christen in Jerusalem: „ Sie haben das ausgeführt, was du Gott, in deiner Macht und nach deinem Plan schon längst vorherbestimmt hast.“ (Apostelgeschichte 4 Vers 28) Und der Plan Gottes ist im Johannesevangelium, Kapitel 3 Verse 16 + 17 wundervoll zusammengefasst: „ Denn also hat Gott die Welt geliebt, dass er seinen einzigen Sohn gab, auf dass alle, die an ihn glauben, nicht verloren werden, sondern das ewige Leben haben. Denn Gott hat seinen Sohn nicht in die Welt gesandt, dass er die Welt richte, sondern dass die Welt durch ihn gerettet werde .“ Und deshalb, weil er damals mein Leben rettete, habe ich damals beim Telefonat „Nein“ gesagt. Später wurde ich dann doch noch verhaftet, weil schon länger gegen mich und andere ermittelt wurde. Auch hier erlebte ich, dass ich diese Zeit nicht allein durchstehen musste. Ich habe ohne Rechtsbeistand alles zugegeben, was ich gemacht hatte und erlebte, wie an diesem Tag mein Haftbefehl aufgehoben wurde. Bei der späteren Gerichtsverhandlung konnte ich glaubhaft zeigen, dass ich ein neues Leben lebe und so bekam ich anstatt einer Freiheitsstrafe nur eine Geldstrafe. Hätte ich beim Telefonat „Ja“ gesagt, wäre mein Leben ganz anders verlaufen. Deshalb bin ich Jesus unendlich dankbar, dass er mich rechtzeitig aus meinem alten Leben herausgeholt hat. Und es ist mir heute ein großes Anliegen, dass jeder erfährt, dass Jesus auch Sie retten will. Auch wenn die Finsternis Macht bekommen hat, gibt es einen der mächtiger ist! Gott selbst! Deshalb war die Gefangennahme Jesu nicht das Ende, sondern der Anfang einer großen Rettungsaktion. Autor: Rolf Jongebloed Gerne stellen wir Ihnen unsere Inhalte zur Verfügung. Und würden uns sehr freuen, wenn Sie unsere Arbeit mit Ihrer Spende fördern. Herzlichen Dank! Jetzt spenden…
Jesus geht an diesem besonderen Abend nach dem Passahmahl zum Ölberg, an dessen Fuß der Garten Gethsemane liegt. Im Kapitel zuvor wird erwähnt, dass er dorthin auch die letzten Tage gegangen ist, immer abends nach einem langen Tag. Das ist der Ort, an dem er dann zur Ruhe kommt und die Gegenwart seines himmlischen Vaters sucht. In Anbetracht dessen, dass er diese Nacht dort gefangen genommen wird, denke ich, dass er von dieser Gewohnheit an diesem Abend doch lieber abweichen sollte. Aber er geht, wie gewohnt, dorthin und kann an diesem Gebetsort auch von seinen Gegnern gefunden werden. Seine Jünger kommen an diesem besonderen Abend mit, sie folgen ihm in dieser schweren Stunde, deren Tragweite sie zu diesem Zeitpunkt sicherlich noch nicht erahnen. Und so dürfen auch Sie und ich mit den Jüngern Jesus an seinen Gebetsort folgen und werden mit hineingenommen in eine seiner tiefsten Stunden, in sein Ringen und Beten im Angesicht des Leidensweges, der ihm kurz bevorsteht. Jesus weiß, in nur ein paar Stunden wird er weggeführt werden, getrennt von allen Lieben, verspottet, verhöhnt, misshandelt, gequält und schließlich grausam zum Tode verurteilt. Er weiß, was passieren wird – er ist eins mit dem himmlischen Vater, der göttliche Jesus. Und gleichzeitig ist Jesus ganz Mensch und steht an jenem Abend tiefste Todesängste aus. Zwischen den Zeilen lässt sich erahnen, wie es in ihm in diesem Moment aussieht, wie er kämpft, trauert, sich fürchtet, schreit. Die Angst, die alles zuschnürt, die Verzweiflung, die ihn verschlucken will, der Schmerz, der ihn durchbohrt. Er ringt im Gebet mit all diesen Gefühlen. Und ich darf ihm in dieser dunklen Stunde nahe sein. Ihm in der Tiefe begegnen, wissen und spüren, dass er all diese Gefühle kennt. Jede tiefste menschliche Not kann er mitfühlen und ist mit mir darin verbunden. Er weiß, wie sich das anfühlt. Jesu Gebet In dieser Not geht Jesus ins Gebet, nur einen Steinwurf entfernt von seinen Jüngern, also in Ruf- und Reichweite. Er geht auf die Knie, ein Ausdruck der Dringlichkeit seines Gebets und auch der Demut vor Gott, zu dem er jetzt schreit. Anders als bei den Evangelisten Matthäus und Markus, die das Einschlafen und Versagen der Jünger betonen, setzt Lukas das Gebet Jesu in den Mittelpunkt der Textpassage. Es erinnert an das „ Vaterunser “, die Worte, die Jesus seine Jünger gelehrt hat zu beten. Aus der Tiefe ruft Jesus: „Vater!“ Abba, lieber Vater – mit dieser Anrede ruft er nicht zu einem fernen und unbeteiligten Gott, der gar nicht mitbekommt, was gerade passiert. Vater - das ist ein Gott, der sich sorgt, der sieht und weiß, der mitfühlt. Da ist ein Herz. Eine Beziehung geprägt von tiefem Vertrauen. „Vater, willst du, so nimm diesen Kelch von mir.“ Der Kelch steht für das Leiden, das Jesus erwartet. Es erinnert an Zornesbecher Gottes , die in Texten des Alten Testaments beschrieben werden, und ebenso an den Kelch seines Blutes, den Jesus kurz zuvor beim Abendmahl seinen Jüngern gereicht hat und durch den er das Gericht Gottes auf sich nimmt. Es ist so nachvollziehbar, dass Jesus betet, dass das, was vor ihm steht, ihm erspart bleiben möge. Dass er hadert und kämpft mit dem bevorstehenden Weg. Dass er darum ringt, dass auf diesem Weg sein eigener Wille nicht zwischen ihn und Gott tritt, dass er die tiefe Verbundenheit mit seinem Vater nicht verliert. Und so betet er gleichzeitig weiter: „Doch nicht mein, sondern dein Wille geschehe!“ In diesem Kampf gibt er sich, sein Wollen, sein Wünschen, sein Schicksal ganz in die Hände seines Vaters. Das ist kein widerwilliges, resigniertes Einstimmen in Gottes Weg, kein JA mit zusammengebissenen Zähnen und geballten Fäusten. Es ist ein vertrauensvolles Loslassen aller Ideen, Wünsche und Vorstellungen von „dem besten Weg“. Ein Sich-Loslassen in die Hand des Vaters, eines guten Vaters, der am besten weiß, was gut ist und die Dinge deshalb am Ende gut hinausführen wird. Es ist kein allein gelassenes Ausgeliefert-Sein. Kein Kapitulieren im Sinne von „dann muss ich mich halt fügen“. Sondern ein sich getrostes Hineinlegen in Gottes Hand. Denn: es muss zu einem guten Ende kommen, wo Gottes Wille regiert. Jesu Kampf Die Beschreibung der Szene zeigt, dass Jesus dieses Gebet, der innere Prozess hin zu diesen Worten, sehr viel abverlangt. Schweiß wie Blutstropfen. Es ist ein Gebetskampf, und in diesem ist er zutiefst angewiesen auf himmlische Hilfe. Er braucht geistige Stärkung – und bekommt sie auch. Seine Jünger erleben diesen Kampf mit. Eingerahmt ist das Gebet von der Aufforderung an sie, ebenfalls zu beten. Jesus sagt ihnen zu Beginn: „Betet, damit ihr nicht in Anfechtung fallt!“, und wiederholt dies, als er sieht, dass sie vor Traurigkeit eingeschlafen sind. Der Weg ins Gebet , das ist es, worauf es ankommt in Versuchung, Anfechtung, Prüfung – oder wie auch immer ich herausfordernde Situationen und Wege bezeichnen will. Und Jesus, der Seelsorger, der diese Situationen nur zu gut kennt, nimmt seine Jünger und Sie und mich dabei an die Hand und mithinein in sein eigenes Gebet: Vor Gott und mit Gott zu ringen. Sich von ihm in diesem Kampf immer wieder stärken zu lassen. Konkret um Dinge zu bitten und flehen und gleichzeitig alle Fäden in Gottes Hand zu legen. Sich letztendlich in dem Willen des guten Vaters zu bergen und darin Frieden zu finden. Autor: Friederike Schulte Gerne stellen wir Ihnen unsere Inhalte zur Verfügung. Und würden uns sehr freuen, wenn Sie unsere Arbeit mit Ihrer Spende fördern. Herzlichen Dank! Jetzt spenden…
Der Bibeltext für heute enthält so viele Themen, dass die Auswahl schwerfällt. Ich bleibe gleich beim ersten Thema hängen – dem Gespräch zwischen Jesus und einem seiner engsten Vertrauten – Simon. Wird hier doch etwas angesprochen, das in meinem Leben einige Saiten zum Klingen bringt und in dem ich mich gut wiederfinde: „Simon, Simon, siehe, der Satan hat verlangt, dass er euch wie Weizen sieben darf. “ Bedrohter Glaube … ist das erste, das von Jesus angesprochen wird. Er spricht vom Satan als von einer realen Macht, die selbst vor den Jüngern Jesu nicht Halt macht und sie auf die Probe stellen will. Welche Formen das annehmen sollte, wird mir im Evangelium eindrücklich vor Augen gestellt. Simon Petrus gehört zu den Jüngern, die von Jesus vor seiner Verhaftung in den Garten Gethsemane mitgenommen wurden. Dort steht ihr Herr fürchterliche Ängste aus. Er betet zu seinem Vater im Himmel, dass das bevorstehende Leid an ihm vorbeigehen möge und bittet die Jünger, mit ihm zu wachen. Doch auch Petrus schläft mit den anderen Jüngern ein. Als es später darum geht, sich zu Jesus zu bekennen, schafft Petrus auch das nicht. Dreimal behauptet er, nicht zu dem verhafteten und angeklagten Jesus zu gehören. Und das, obwohl er ganz ehrlich und ernsthaft behauptet hatte : „Herr, ich bin bereit, mit dir sogar ins Gefängnis und in den Tod zu gehen .“ Wie nahe können doch ehrlich gemeinte Treueschwüre und klägliches Versagen beieinander liegen! Es gehört für mich zu den berührenden und tröstlichen Tatsachen des Evangeliums, dass schon die ersten Nachfolger Jesu nicht als strahlende Helden beschrieben werden. Vielmehr werden sie dargestellt als Menschen mit Licht und Schatten. Das macht es mir leicht, mich bei ihnen wiederzufinden. Ich kenne das doch aus eigener Anschauung: Ich besinge und bekenne am Sonntag im Gottesdienst inbrünstig meinen Glauben. Doch am Montag kann der schon bald seine Kraft verlieren. Sie werden das womöglich auch kennen, liebe Hörerinnen und Hörer. Wenn eine unerwartet hohe Rechnung ins Haus flattert, dann gerät der Glaube unter Druck. Wenn der Arzt bei der Besprechung des Blutbildes ein sorgenvolles Gesicht macht oder gar eine bedrohliche Diagnose ausspricht, wird der Glaube durchgeschüttelt wie Weizen in einem Sieb. Wenn der Arbeitsplatz und mit ihm die wirtschaftliche Zukunft in Gefahr gerät, scheint das eigene Vertrauen in Gottes Fürsorge und Hilfe nicht mehr tragfähig zu sein. Spätestens dann wird deutlich: Aus mir heraus, aus den Kräften meines Willens kann ich meinen Glauben nicht aufrechterhalten. Wie erleichternd und tröstlich, dass Jesus das auch nicht verlangt – von Simon nicht und auch von mir nicht. Denn aller Glaube, alles Vertrauen in Gott ist nichts anderes als: Der bewahrte Glaube Jesus sagt Petrus schonungslos ehrlich, dass er sich auf seinen Glauben, seinen Willen oder seine Charakterstärke nicht verlassen kann. Aber Jesus macht Mut, sich auf ihn zu verlassen, der für den schwachen und schwankenden Glauben seines Petrus´ schon ein gutes Wort eingelegt hat. Daran hängt schlichtweg alles: dass Jesus seinen Leuten nicht nur vorangeht, sondern dass er sie im Gebet begleitet. Wie tröstlich und entlastend das doch ist, dass ich meinen Glauben nicht krampfhaft aufrechterhalten muss, ja es auch gar nicht kann. Mein Glaube und auch Ihr Vertrauen, liebe Hörerinnen und Hörer, leben davon, dass wir einen Herrn haben, der mitleidet, wenn wir schwach sind und der als Fürsprecher bei unserem Vater im Himmel eintritt. So hält es der Hebräerbrief im Neuen Testament, der Bibel, fest. Und wenn er für uns bittet, dann geschieht, was er erbittet! Unser Glaube ist daher alles andere als unabhängig – es ist bewahrter Glaube, der von Jesu Fürbitte abhängt. Mit dem bedrohten und bewahrten Glauben sind seine Leute nach den Worten Jesu dann aber auch: Die beauftragten Glaubenden Petrus bekommt gesagt – und ich höre das mit ihm gemeinsam: „ Und wenn du wieder umgekehrt bist, dann stärke deine Brüder!“ Ich kenne das aus eigener Erfahrung und habe bitter erlebt, wie es sich anfühlt zu scheitern. Es ist umso bitterer, je vollmundiger ich vorher meine guten Vorsätze in die Welt hinausposaunt habe. Ähnlich wie Petrus: „ Herr, ich bin bereit, mit dir sogar ins Gefängnis und in den Tod zu gehen. “ Wie gut ich Petrus verstehen kann, denn so ernst wie ihm war es mir doch auch mit meinen guten Vorsätzen im Glauben und Leben. Wie sehr habe ich mich schon zurückziehen wollen, nachdem ich in Lebensaufgaben eine Bruchlandung hingelegt habe. Wie schnell entsteht in solchen Situationen der Eindruck in mir: „Ich bin doch zu nichts zu gebrauchen und nachdem ich nun so krachend gescheitert bin, halte ich mich am besten mal ganz bedeckt und bleibe schön unter dem Radar meiner Mitchristinnen und -christen.“ Jesus sieht und macht es ganz offensichtlich anders mit seinen Leuten. Die, deren Glaube bedroht ist und nur durch Jesu Fürbitte bewahrt bleiben, werden beauftragt, anderen mit ihrer Erfahrung zu dienen. Ja, es scheint gerade so, dass Menschen, die an sich selbst gescheitert sind, in besonderer Weise dazu qualifiziert sind, anderen in deren lebenswichtigen und geistlichen Herausforderungen zur Seite zu stehen. Das scheint mir aus zwei Gründen der Fall zu sein. Der erste ist: Wer einmal in die Abgründe seiner eigenen Seele gesehen und erlebt hat, wie seine guten Vorsätze sich in Wohlgefallen aufgelöst haben, kann anderen verständnisvoll und barmherzig begegnen. Er wird mit den angefochtenen Mitchristinnen und -christen auf Augenhöhe bleiben und sich nicht über sie erheben. Der Blick in die eigenen Abgründe macht barmherzig mit den Abgründen anderer! Der zweite Grund ist: Wer weiß, dass er selbst nur durch Gottes Gnade und Geduld bei seinem Glauben geblieben ist, kann anderen glaubhaft von dieser Gnade und Geduld erzählen. Er oder sie hat ja erfahren, dass Gottes Gnade in die tiefsten Tiefen menschlicher Fehlerhaftigkeit und Selbstüberschätzung hinabreicht. Solche Erfahrungen kommen einer Bekehrung, einer Umkehr zu Gott gleich. Sie helfen Ihnen und mir, sich von falschen Sicherheiten abzuwenden und es aufzugeben, sich selbst zu überschätzen. So leben wir mit unserem bedrohten Glauben, leben aus bewahrtem Glauben als beauftragte Glaubende. Autor: Michael Oberländer Gerne stellen wir Ihnen unsere Inhalte zur Verfügung. Und würden uns sehr freuen, wenn Sie unsere Arbeit mit Ihrer Spende fördern. Herzlichen Dank! Jetzt spenden…
Jesus hat an alles gedacht, alles ist vorbereitet. Die Räumlichkeit ist reserviert, das Essen bestellt, die Worte überlegt, die er in der Gemeinschaft sagen möchte. Alles für diesen einen besonderen Moment: Ein letztes Mal zusammensitzen mit seinen Jüngern , bevor er von ihnen gehen muss. Es läuft alles nach Plan, doch dann kippt die Stimmung. Anstatt, dass die Jünger diesen einzigartigen Augenblick bewusst erleben, haben sie nichts Besseres im Sinn, als darüber zu streiten, wer unter ihnen der Größte sei. Wer ist der Größte? Und wieder einmal gibt es Unmut um das gleiche Thema. Denn die Frage der Rangfolge ist nichts Neues, es gab sie im Jüngerkreis schon früher. Damals waren Jakobus und Johannes der Auslöser für den Streit: Sie baten Jesus, in Gottes neuer Welt um die Plätze rechts und links neben ihm. Somit forderten sie Jesus auf, dass er sich festlegen sollte, wer in dieser Runde die wichtigsten Jünger sind und welche Jünger in seiner neuen Welt die Ehrenplätze bekommen. Kein Wunder, dass die anderen Jünger das so nicht stehen lassen wollen. Denn auch sie hatten alles aufgegeben und waren Jesus nachgefolgt. Jeder gab sich Jesus hin. Also sind auch sie wichtig. Und obwohl Jesus ihnen damals alles erklärt hatte, kommt nun, am letzten gemeinsamen Abend, wieder die Frage der Rangfolge hoch. Aber diesmal scheint sie berechtigt: Wenn Jesus nicht mehr da ist, muss ein anderer die Führung übernehmen. So läuft das in der Welt! Und so haben die Jünger plötzlich den Chef-Posten im Blick und wollen Jesu Nachfolger werden, anstatt Jesus nachzufolgen. Das, was hier geschieht, ist so typisch menschlich. Mich beeindruckt, wie geduldig Jesus mit diesem Konflikt umgeht. Er hätte allen Grund, verärgert zu sein. Es gibt nur noch diesen letzten feierlichen Moment, wo alle mit ihm zusammen sind. Für Diskussionen ist jetzt eigentlich keine Zeit mehr. Und spätestens seit dem Moment, in dem Jesus seinen Jüngern die Füße wusch, sollte eigentlich alles klar sein. Und dennoch verfallen sie immer wieder in die alten Verhaltensmuster. Doch anstatt ihnen Vorwürfe zu machen, dass sie in den drei Jahren engen Zusammenlebens nichts verstanden haben, erklärt er ihnen noch einmal, worauf es wirklich ankommt. Und so stellt Jesus die irdische Lebenswelt der göttlichen Gemeinschaft gegenüber. In unserer Welt lassen sich die Mächtigen bedienen, die Schwachen müssen sich beugen. Ein Mensch bekommt von klein auf gelehrt, dass er sich anstrengen muss, um sich eine gute Position für das Leben zu schaffen. Damit nichts dem Zufall überlassen wird, ist es hilfreich, sich anderen gegenüber durchzusetzen. „Jeder ist seines Glückes Schmied“, oder: „Wie man sich bettet, so liegt man!“. Diese beiden Regeln, die übrigens schon damals im Jüngerkreis bekannt waren, bestimmen unser Leben bis heute. Dienst am Nächsten Jesus hingegen erwartet von seinen Jüngern, dass sie sich von den Regeln dieser Welt lösen, und darauf einlassen, dass es in Gottes neuer Welt anders sein wird. Hier ist der Größte, wer für die anderen da ist und nicht, wer in der Rangfolge oben steht, um zu bestimmen und sich bedienen zu lassen. Das klingt ganz schön weltfremd, doch Jesus hat vorgemacht, wie das geht. Er kam nicht als großer Herrscher, sondern als Diener für die Menschheit. Er heilte Kranke, half den Ausgestoßenen, sprach über Gerechtigkeit und lehrte Menschen, wie sehr Gott sie liebhat. Durch sein Dienen hat er neue Maßstäbe gesetzt. Das sollen wir nachmachen, anstatt nur auf unsere Vorteile zu schauen. Denn dann bekommt das Leben plötzlich eine ganz neue Qualität. Also, was hält mich davon ab? Wenn ich ehrlich bin, dann kenne ich diese Momente nur zu gut, in denen ich mich mit anderen vergleiche und denke, dass ich besser bin als sie. Und das ärgert mich: Obwohl ich schon so viel über Gottes neue Welt und seine große Liebe zu den Menschen gehört habe, komme ich doch immer wieder von der Botschaft des Evangeliums ab und fange an, über Vergängliches und Unwichtiges zu diskutieren. Zu oft verliere ich das Wesentliche aus dem Blick. Vielleicht kennen Sie das auch. Das ist menschlich, und doch ist es gut, wenn wir immer wieder zu Jesu Worten zurückkehren, dass wir einander dienen sollen! Stellen Sie sich einmal vor: Wie würde es in unserer Umgebung, beispielsweise in unserer Gemeinde aussehen, wenn alle Leute den anderen dienen würden? Das wäre sprichwörtlich schon jetzt ein Stück Himmel auf Erden. Jesus als Vorbild Als Jesus mit seinen Jüngern unterwegs war, hat er gezeigt, wie es geht, dem anderen zu dienen. Doch seine größte Tat folgte unmittelbar nach dem Zusammensein mit ihnen. Jesus wurde gefangengenommen, angeklagt und verurteilt. Trotz seiner Unschuld ließ er sich verspotten und opferte sich am Kreuz, damit wir nicht dem Tod überlassen werden, sondern das ewige Leben erreichen. Am Ende entkräftet Jesus den Streit, in dem er seinen Jüngern einen Blick in die Zukunft schenkt: In Gottes neuer Welt werden alle mit ihm an einem Tisch sitzen und essen. Und sie werden als Richter auf Thronen sitzen. Das ist doch eine erstaunliche Verheißung und soll auch uns Mut machen. Denn sie gilt auch uns: Im 1. Korintherbrief, Kapitel 6, Vers 2 , schreibt Paulus an die Geschwister in der Gemeinde: „Wisst ihr denn nicht, dass wir als Christen einmal über die Welt richten werden?“ Wenn unsere Gedanken über unsere Zukunft kreisen, dann können wir gelassen bleiben und uns an dieses letzte Mahl mit Jesus erinnern. Wir dürfen daran denken, wie er uns gedient hat und noch dienen wird. Für das Zusammensein mit ihm hat er alles vorbereitet. Er wird unsere leeren Hände füllen und eine Wohnung bereiten. Jeder bekommt seinen wunderbaren Platz in Gottes Herrlichkeit. Dann sind alle Fragen geklärt. Das wird ein großes Fest. Freuen Sie sich darauf! Autor: Andree Werder Gerne stellen wir Ihnen unsere Inhalte zur Verfügung. Und würden uns sehr freuen, wenn Sie unsere Arbeit mit Ihrer Spende fördern. Herzlichen Dank! Jetzt spenden…
„Das muss ich mir unbedingt merken“, murmele ich und greife zu Zettel und Stift. Bevor ich den Gedanken vergesse, schreibe ich ihn schnell auf. Manchmal sage ich aber auch: „Das ist merkwürdig.“ Da meine ich, dass etwas seltsam ist, „merkwürdig“ eben. Aber auch das Denk-würdige, was unbedingt aufgeschrieben werden muss, kann ich als „merkwürdig“ bezeichnen. Es ist ja wert, gemerkt zu werden, also im wörtlichen Sinne „merk-würdig“. Seltsam oder denkwürdig – ich bezeichne heute mal beides als „merkwürdig“ und nenne die Dinge dann „Merkwürdigkeiten“. In unserem Abschnitt aus der Bibel habe ich drei große Merkwürdigkeiten gefunden. Die erste Merkwürdigkeit Die erste sind die Vorbereitungen für das Passafest oder Pessachfest. Vermutlich hatten die Jünger bereits ein oder zwei Mail mit Jesus Passa gefeiert. Doch dieses Fest sollte ganz anders werden. Und das beginnt mit den Vorbereitungen. Jesus schickt Petrus und Johannes los und gibt ihnen genaue Anweisungen. Aber es sind keine Anweisungen wie: „Geht in die Herberge XY und bereitet dort alles vor.“ Jesus macht prophetische Aussagen. Er sagt: „Sobald ihr in die Stadt kommt, seht ihr einen Mann mit einem Wasserkrug. Folgt ihm. Und wo er hingeht, da fragt den Hausherrn nach einem Saal. Er wird euch einen Saal mit Polstern zeigen. Dort sollt ihr alles vorbereiten.“ Ich staune immer wieder darüber, dass Jesus das alles schon vorher so genau wusste. Doch im Grunde sollte es mich nicht wundern – er ist doch Gottes Sohn. Er sieht, was wir nicht sehen können. Und er weiß, was wir nicht wissen. So weiß er auch genau, wo er sein letztes Passafest feiern wird. Das ist die erste Merkwürdigkeit: Jesus weiß alles bis ins Kleinste – auch bei den Vorbereitungen auf das Fest. Die zweite Merkwürdigkeit Und dann beginnt Jesus, dem Fest eine neue Bedeutung zu geben. Bereits zu Beginn des Abends wurde die mittlere der drei Mazzen gebrochen und eine Hälfte versteckt. Warum es drei Mazzen sein müssen? Dafür gibt es verschiedene Erklärungen. Die an Jesus gläubigen Juden sagen, sie stehen für Gott Vater, Sohn und Heiligen Geist . Wenn die mittlere Mazza gebrochen wird, dann ist das der Sohn. Und genau das tut Jesus hier: Er bricht die mittlere Mazza, wie es bei allen Juden am Passafest geschieht. Aber hier ist vermutlich kein Kind dabei, das die Mazza, die versteckt war, findet. Jesus bricht sie, teilt sie aus und gibt ihr die neue Bedeutung: „Das ist mein Körper. Immer, wenn ihr dieses Brot brecht, denkt daran: Ich bin für euch gestorben.“ Für die Jünger klang das sicher seltsam, denn sie verstanden vor dem Tod von Jesus nicht, was er mit seinen Worten meinte. Aber Jesus gibt ihnen dieses Brotbrechen bereits als ein Merkzeichen: Denkt daran, sagt er. Mit dem Brotbrechen beim Sederabend schreibt er es den Jüngern sozusagen in ihren Kalender. Danach folgt der dritte Becher, der Becher der Erlösung oder des Bundes. Jesus nimmt diesen Becher und deutet ihn auf sich um. „Dieser Wein ist mein Blut. Und das ist der neue Bund.“ Hier zeigt sich wieder einmal, dass Jesus nicht alles Alte über Bord werfen möchte. Er ist nicht gekommen, um das Gesetz des Mose abzuschaffen. Er ist gekommen, um es zu erfüllen. So erfüllt er auch das Passahfest. Er erfüllt es mit einer neuen Bedeutung. Ich bin sicher, dass diese neue Bedeutung von Gott schon lange geplant war. Wenn man das Neue Testament liest, könnte ich fast meinen: Jesus ist das Passahfest. Sehr oft wird Jesus als das Lamm bezeichnet, dass die Sünden der Welt trägt. Und hier sagt Jesus: Ich bin das Brot, ich bin der Wein. Und das sagt er nicht einfach für dieses eine Jahr, weil es so besonders ist. Weil er in wenigen Stunden sterben wird. Nein, seine Worte sind im wahrsten Sinn des Wortes merk-würdig. Und so sagt es Jesus auch: „ Tut das zu meinem Gedächtnis.“ Bevor sein Leiden beginnt, sagt Jesus seinen Jüngern schon: „Wenn ihr wieder von diesem Wein trinkt, wenn ihr das Brot esst – dann denkt an mein Leiden und Sterben.“ Jesus ist ohne Sünde, aber er nahm die Schuld und Sünde der Jünger auf sich. Und nicht nur ihre, sondern die der ganzen Welt. Er gab sein Leben freiwillig. Er ging für uns in den Tod. Im Tod brach sein Körper in sich zusammen, sein Blut floss. „Denkt daran, wenn ihr das Passahlamm esst“, schärft Jesus den Jüngern ein. Schon Johannes der Täufer hatte von Jesus gesagt: Er ist dieses Lamm. Und jetzt sagt Jesus: „Dieses Brot ist mein Körper. Dieser Wein ist mein Blut.“ Das ist denkwürdig, also merk-würdig. „Denkt daran.“ Jesus deutet wichtige Bestandteile des Passafestes auf sich. Das ist die zweite Merkwürdigkeit. Die dritte Merkwürdigkeit Und die dritte Merkwürdigkeit folgt gleich darauf. „Die Hand meines Verräters ist mit mir am Tisch.“ Da sind die Jünger zutiefst schockiert. Ein Verräter unter ihnen – unter den zwölf Aposteln? Man möchte meinen, das sei unmöglich. Aber sie kommen alle ins Fragen: Wer könnte so etwas tun? Bin ich es etwa? Oder du? Die Worte Jesu schrecken sie auf. Ich möchte meinen, das ist ein heilsamer Schrecken. Wenn ich mich im Licht Gottes sehe, erkenne ich, dass ich aus eigener Kraft nicht an ihn glauben kann. Ich kann aus eigener Kraft kein guter Mensch sein. Ich kann seine Gebote nicht halten. Aber Jesus kann. Er kann mir dazu seine Kraft geben. Und ich kann in diesem Leben mit ihm wachsen, Stück für Stück. Der Verräter sitzt mit am Tisch, hatte Jesus gesagt. Die Jünger waren verunsichert. Aber wenn Jesus mit seinen Worten bezweckte, Judas noch eine Möglichkeit zur Umkehr zu geben, hat es nicht funktioniert. Er zog seinen Plan durch. Jesus wusste das und hatte trotzdem mit ihm Gemeinschaft. Ich finde das sehr tröstlich: Gott wendet sich nicht von uns ab, weil wir Fehler machen. Immer und immer wieder lädt er uns zu sich ein. Er sucht unsere Gegenwart. Er möchte uns vergeben . Ich brauche nur zu ihm kommen und ihn darum bitten. Denken Sie noch an diese Merkwürdigkeiten, die Jesus vor zweitausend Jahren gesagt hat? Denken Sie daran, dass er alles sieht und weiß wie bei den Vorbereitungen des Festes? Vielleicht erinnern Sie sich daran, wenn Sie sich auf das Osterfest vorbereiten. Denken Sie daran, dass Jesus das Passafest auf sich gedeutet hat? Daran können Sie denken, wenn Sie selbst Passa feiern oder wenn Sie das Heilige Abendmahl feiern. Jesus hat sich für uns gegeben. Sein Körper ist zerbrochen, sein Blut ist geflossen. Und – auch wenn ich aus eigener Kraft nicht treu zu ihm halten kann: Er ist treu. Er möchte mit mir Gemeinschaft haben und möchte mir vergeben. Ich brauche nur zu ihm kommen. Autor: Anne-Kathrin Hagemann Gerne stellen wir Ihnen unsere Inhalte zur Verfügung. Und würden uns sehr freuen, wenn Sie unsere Arbeit mit Ihrer Spende fördern. Herzlichen Dank! Jetzt spenden…
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Keine Macht beherrscht uns so wie Angst. Keine Macht kann uns so lähmen wie Angst. Keiner Macht gelingt es, uns derart in die Enge zu treiben wie Angst. Rettungslos, dass der Psalmist Gott anrufen, ja anschreien muss: „Mein Gott, mein Gott, warum hast du mich verlassen?“ Psalm 22, Vers 2. Der Mensch im Schraubstock der Angst. Der Mensch, so klein wie ein Wurm. (Vers 7) Angst macht hilflos. Selbst unser Herr und Erlöser Jesus Christus kannte Jahrhunderte später diese Angst. Als ihn Schmerz und Qual am Kreuz fast die Sinne raubten, schrie Jesus seine Angst heraus. Jesus fand bei Gott Rettung. Der Allmächtige machte Jesus nach drei Tagen wieder lebendig. Aber wir verzagten Menschen rufen weiter nach Hilfe, wenn uns die Angst überwältigt. Das wissen auch unsere Feinde. Die uns drohen und einschüchtern wollen. Denn: solange wir Angst haben, sind wir in ihrer Hand. Ohne Angst schlagen wir ihnen ihre mächtigste Waffe, die „Einschüchterung“, aus der Hand. Das gelang vor langer Zeit dem Hirtenknaben David gegen den Riesen Goliath. Das gelingt immer noch mutigen Menschen und Völkern, die sich nicht einschüchtern lassen. Der Verfasser von Psalm 22 ist hin und her gerissen zwischen Furcht und Hoffnung: „Unsere Väter hofften auf dich; und da sie hofften, halfst du ihnen heraus.“ ( Vers, 5) Aber dann fällt er gleich wieder zurück in seine Angst und Hilflosigkeit: „Ich aber bin ein Wurm und kein Mensch, ein Spott der Leute und verachtet vom Volke.“ (Vers. 7) So kann es Menschen ergehen, die in einer Notlage stecken. Vielleicht haben sie ja Schiffbruch erlitten und halten nach einem rettenden Segel Ausschau. Mutmacher sind dann gefragt, nicht Angsthasen. Menschen mit der Gabe und Kraft, andere wieder aufzurichten. Noch aber hat die Furcht den Psalmbeter im Griff. Ja, er würde sich gern einem Helfer anvertrauen. „Denn hier ist kein Helfer.“ (Vers 12) Stattdessen sieht er Schreckensbilder in Gestalt „Gewaltiger Stiere und mächtiger Büffel“, die ihn zermalmen könnten. Fast von Sinnen klagt er sein Elend. Kleidet es in viele Worte: „Ich bin ausgeschüttet wie Wasser, alle meine Knochen haben sich voneinander gelöst.“ (Vers 15) Das hilft ihm natürlich nicht weiter. So wie sich Deprimierte nicht von ihren dunklen Gedanken lösen können. Ihre Gedanken jagen im Kreis. Es ist ein Verhängnis. Hier wäre ein starker Mann oder eine tapfere Frau gefragt, die den verzagten Psalmbeter an die Hand nehmen. Ja, ihn einmal kräftig zusammenstauchen, damit er wieder ansprechbar wird. Man wendet das erfolgreich an bei Menschen unter Schock, um sie wieder zu aktivieren. Nur bloßes Mitleid würde ihnen nicht helfen. Es muss gehandelt werden. Das gilt besonders bei Katastrophen. Da muss jemand handeln. Die Nerven behalten. Initiative ergreifen. Und das Kommando übernehmen. Gleichzeitig muss sich jemand um die Verstörten kümmern. Sie wachrütteln und wegführen. Heraus aus der Angst und Lähmung. Der Apostel Paulus konnte das. Als sein Schiff auf dem Weg zu seinem Prozess in Rom vor der Insel Malta Schiffbruch erlitt, kam seine Stunde. Während alle Mitreisenden vor Angst schlotterten, packte Paulus entschlossen zu. ( Apostelgeschichte 27, Verse 28-37 ) Nun tauchte die Lichtgestalt eines Paulus freilich erst spät auf. Fast tausend Jahre nach dem Psalmenbeter. Aber zupackende Menschen mit Mut und Gottvertrauen gab es zu allen Zeiten. Bei Menschen mit Führungsaufgaben ohnehin. In Friedens- wie auch Kriegszeiten. Gut gewappnet ist, wer Gott fürchtet und ihm vertraut. Dem ist auch vor „dem Rachen des Löwen nicht bange und vor den Hörnern wilder Stiere“ erst recht nicht. (Vers 22) Nachdem Jesus Christus in diese Welt gekommen ist, hat Jesus sie verändert. Wir müssen die Finsternis nicht mehr fürchten. Jesus ist das Licht, das in der Finsternis leuchtet. Wenn wir es ergreifen! Wir sind nicht mehr allein. Jesus geht mit uns. Dafür gibt er uns sein Wort, bei uns zu sein bis an der Welt Ende! ( Matthäus 28, 20 ). Mit Jesus sind wir unschlagbar. Er steht hinter uns. Wir brauchen uns nicht einschüchtern zu lassen. Oder zu ducken. Weder vor Tyrannen noch vor den Schrecken der Finsternis. Mögen wilde Tiere wie Löwen und Büffel schnauben oder sonstige Bestien. Jesus hat der Angst die Macht genommen. Sie kann uns nicht mehr beherrschen. Weder durch wilde Tiere noch durch mächtige Diktatoren. Da dürfen wir mutig Martin Luthers „Ein feste Burg“ Choral singen. „Der Fürst dieser Welt, wie sau'r er sich stellt, tut er uns doch nicht; das macht er ist gericht: ein Wörtlein kann ihn fällen.“ Mit Jesus Christus haben wir Schutz und Schirm. Sein Wort bringt die Angst zu Fall. Gott sei Lob und Dank. Autor: Hans-Jürgen Lieber Gerne stellen wir Ihnen unsere Inhalte zur Verfügung. Und würden uns sehr freuen, wenn Sie unsere Arbeit mit Ihrer Spende fördern. Herzlichen Dank! Jetzt spenden…
Jetzt war es also soweit. Jesus, der erwartete Messias Israels, wird von einem seinen engsten Jünger , einem der 12 verraten. Judas trifft sich mit den religiösen Führern, um einen Plan zu schmieden, wann, wo und wie Jesus gefangengenommen werden kann, ohne dass es durch einen Aufruhr der Menge verhindert werden kann. Damit wäre das öffentliche Wirken Jesu zu Ende. Soweit Judas´Plan. Explizit berichtet der Evangelist Lukas, dass Satan selbst in der Person des Judas Platz genommen hatte. Ein unvorstellbarer Gedanke. Dem jüdischen Leser wird die Figur Satans , als Gegenspieler Gottes aus dem Buch Hiob, dem Buch Sacharja und der Schöpfungsgeschichte bekannt sein. Die Bezeichnung „Satan“ kommt aus dem hebräischen und bedeutet „Feind“. In der Bibel ist es ein Eigenname, mit dem die Person des Gegenspielers Gottes bezeichnet wird. In Offenbarung 12,9 wird Satan mit Teufel und der „alten Schlange“ aus der Schöpfungsgeschichte gleichgesetzt. Sein Ziel ist es, so wird es in diesen Stellen dargestellt, die guten Absichten Gottes zu verhindern und Menschen zu inspirieren, gegen Gottes gute Gebote zu handeln. Meist agiert der Satan als Verführer. Dass aber Satan, als Person in eine menschliche Person eintritt, wird in der Bibel selten beschrieben. Ein ähnliches wird in der Apostelgeschichte, Kapitel 5,3 geschildert: Petrus tadelt Hananias mit den Worten: „Hananias, warum hat der Satan dein Herz erfüllt, dass du den Heiligen Geist belogen hast?“ Hier ist auch der Einfluss Satans sichtbar. Offensichtlich geht Lukas davon aus, dass die Gedanken, die Motivation, und der Handlungsimpuls von Satan inspiriert, also angestoßen werden. Und trotzdem wird die Handlung der Person des Judas zugeschrieben. Bei Hananias ist das auch der Fall. Der Mensch bleibt in seiner Entscheidung letztlich trotz aller Einflüsse eigenverantwortlich. Ein Hinweis darauf, dass Judas bis zum Ende die Freiheit hatte, den Verrat zu unterlassen. Er war also nicht zu einer Marionette Satans mutiert. Nach dem Verrat und der Auslieferung Jesu an Pilatus zur Hinrichtung wird derselbe Judas Reue empfinden, die Hohenpriester beschuldigen und ihnen das Geld vor die Füße werfen. Auch hier Handlungen, die ein eigenständiges Denken, ein Ringen mit den Folgen seines Verrats, ein eigenständiges Urteil und eine Reue zeigen. Offensichtlich hatte Judas nicht den Tod Jesu gewünscht. Lukas berichtet in der Apostelgeschichte, wie Judas in seiner Verzweiflung dann einen Suizid begeht. Für uns wird wohl verborgen bleiben, was seine eigentliche Motivation war. Ob er auf das schnelle Geld aus war oder ob er aus anderen Gründen eine Antihaltung zu Jesus eingenommen hatte. Schließlich war er 3 Jahre mit Jesus unterwegs, hatte seine Lehren gesehen, hatte die Wunder bezeugt, die Speisung der 5.000, auch die Auferweckung des Lazarus. Wie kann man danebenstehen, die überzeugendsten Beweise für das Gottsein Jesu sehen, und sich danach gegen ihn richten? Die Evangelisten berichten auch davon, dass die Jünger selbst Wunder gewirkt und gepredigt hatten, nicht nur die kleinere Gruppe von 12 Jüngern, sondern auch die größere Gruppe von 70 Jüngern. Judas war also tief drin, er hatte selbst gepredigt und selbst Wunder gewirkt. Bei so einem hätte ich die Abkehr von Jesus und den Verrat nie im Leben erwartet. Dazu war Judas viel zu nah an Jesus dran gewesen, er hatte zu viel gesehen und verstanden. Und doch ist das möglich. Mit der Hilfe des Feindes Gottes. Daraus resultiert für mich eine Warnung. Es gibt offensichtlich keine Garantie dafür, dass ein Nachfolger Jesu sich nicht doch für die Gegenseite entscheidet. Offensichtlich kann keine Erkenntnis, keine Predigt Jesu, keine eigene Erfahrung das zu 100 Prozent ausschließen. Wenn jemand, der drei Jahre lang mit Jesus gelebt hat, dann doch weggehen kann, dann gibt es diese Gefahr wohl auch für diejenigen, die weniger gesehen und erlebt haben. In diese Richtung weisen auch die Warnungen des Paulus. Die Christen in Korinth warnt Paulus in seinem ersten Brief ( 1. Korinther 10,12 ): „ Darum, wer meint, er stehe, soll zusehen, dass er nicht falle.“ Des Weiteren werden Christen vor der Versuchung durch Satan gewarnt. Hier ein Beispiel: Im 2. Korinther 2, 10-11: „Wem ihr aber verzeiht, dem verzeihe auch ich. … Damit wir nicht vom Satan überlistet werden.“ Wir kennen seine Absichten nur zu gut. Christus zu verlassen, ist für die Christen laut dem 1. Timotheusbrief, Kapitel 5 eine reale Gefahr: „Denn schon haben sich einige abgewandt und folgen dem Satan. “ ( 1. Timotheus 5,15 ) Die bewusste Abkehr vom christlichen Glauben ist in der Kirchengeschichte und aktuell vielfach dokumentiert und eine reale Option. Die Geschichte von Judas Iskariot hebt das Reflexionsvermögen des Christen auf eine andere Ebene. Es ist also nicht nur zu fragen, warum ich etwas denke oder tue, sondern ob ich nicht unter einen Einfluss geraten bin, der spiritueller Natur ist. Was treibt mich um, woher kommen diese Gedanken, woher kommen diese Gefühle, woher kommen diese Impulse? Dies sind Fragen, die es sich zu stellen lohnt. Es ist nicht alles mit der Sündhaftigkeit des Menschen zu erklären, sondern auch mit seiner spirituellen Verführbarkeit. In dieser Situation bleibe ich als Christ allein verantwortlich für die Einflüsse, denen ich mich aussetze. Die Konsequenz für Paulus war, Christen vor Verführung zu warnen und sie selbstkritisch nach der richtigen Lehre fragen zu lassen. Auf gar keinen Fall dürfen Christen den Einfluss Satans im Sinne des Besitzergreifens einer Person bei anderen Menschen leichtfertig unterstellen. Dazu ist diese Episode nicht geschrieben worden. Die weiteren Erläuterungen im Neuen Testament legen das auch nicht nahe. Aber Warnung vor Verführung ist immer gut und notwendig. Lukas hätte diese Episode eigentlich auch auslassen können. Schließlich könnte sie auch so verstanden werden, dass Jesus nicht alle überzeugt hat, eine Peinlichkeit also. Genau solche Peinlichkeiten belegen, dass diese Geschichte wahr ist, wie sie hier erzählt wird. Eine Legende wäre heroischer gewesen, das hätte man besser ausgeschmückt. Aber Lukas geht es darum, die Wahrheit zu berichten. Zu dieser Wahrheit gehört, dass Judas Iskariot für uns alle ein Symbol des Abfalls von Gott geworden ist, und uns mahnt, unsere Gedanken und Entscheidungen genauer zu prüfen. Autor: Eduard Friesen Gerne stellen wir Ihnen unsere Inhalte zur Verfügung. Und würden uns sehr freuen, wenn Sie unsere Arbeit mit Ihrer Spende fördern. Herzlichen Dank! Jetzt spenden…
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„Ich sehe, wie die Welt langsam immer mehr in eine Wüste verwandelt wird.“ Anne Frank schreibt diese Worte in ihr Tagebuch. Die Jüdin lebt versteckt in einer Dachkammer. Sie wird den zweiten Weltkrieg nicht überleben. Ihrem Tagebuch vertraut sie in aller Offenheit ihre Gedanken an: „Ich höre den anrollenden Donner immer lauter, der auch uns töten wird, ich fühle das Leid von Millionen Menschen mit. Und doch, wenn ich zum Himmel schaue, denke ich, dass sich alles wieder zum Guten wenden wird, dass wieder Ruhe und Frieden in die Weltordnung kommen werden.“ Anne Frank, ein jüdisches Mädchen, eine Jugendliche, die mit Krieg und Vernichtung leben muss: sie sieht den Tod schon auf sich zukommen. In dieser Situation erahnt sie die Wende: es wird wieder Ruhe und Frieden einkehren. Jesus beschreibt in seinen letzten Lebenstagen ähnliches. Er weiß, dass er sterben wird. Er weiß, dass viel Unheil über die Erde kommen wird. Aber - es wird nicht das Ende sein. Im Gegenteil: der Wendepunkt ist in Sicht. Das Gleichnis vom Feigenbaum Jesus erzählt ein Gleichnis: Seht den Feigenbaum und alle Bäume an: wenn sie jetzt ausschlagen und ihr seht es, so wisst ihr selber, dass jetzt der Sommer nahe ist. So auch ihr: wenn ihr seht, dass dies alles geschieht, so wisst, dass das Reich Gottes nahe ist. (Lukas 21, 29-31) Jesus wählt das Bild des Feigenbaums. Seit 5.000 Jahren gab es damals schon Feigenbäume im Land. Sie waren ein Symbol des Friedens und des Wohlstands. Der Feigenbaum war zur Zeit Jesu aber auch ein Symbol für Israel selbst. Diese Bedeutung bringt Jesus jetzt ins Spiel. In verdeckter Weise zeigt er auf Israel. Es lohnt sich, diesen besonderen Baum einmal näher anzuschauen. Aus gutem Grund: er unterscheidet sich deutlich von allen anderen Bäumen im Land. Anders als sie verliert er im Winter sein Laub. Durch die kahlen Zweige wirkt er wie abgestorben. Aber im Frühjahr wird er plötzlich zum Vorboten einer neuen Zeit. „Der Sommer ist nahe“, sagt Jesus. Und was geschieht im Sommer? Im Sommer wird geerntet. So kündigt Jesus seine Wiederkunft an. Der aufmerksame Beobachter wird erkennen, wann es soweit sein wird. Wenn Israel durchgrünt, dann ist die Erntezeit nicht mehr weit. Die Vorfreude auf die Wiederkunft Jesu erreicht ihren Höhepunkt. Das Reich Gottes ist nahe. Die Königsherrschaft Gottes wird sich durchsetzen. Am Ende steht nicht die totale Katastrophe, sondern die totale Wende. Aber wie sieht es aktuell aus mit dem Feigenbaum Israel? Das Ausschlagen bedeutet noch nicht, dass in dem Volk flächendeckend ein geistlicher Aufbruch geschieht. Es heißt nur: der Feigenbaum steckt voller Leben. Da ist eine treibende Kraft. Im kommenden Sommer sind Früchte zu erwarten. Das Volk Israel wird es erleben, dass diese Erntezeit kommt. Jesus verspricht es ausdrücklich: „ Wahrlich, ich sage euch: Dieses Geschlecht wird nicht vergehen, bis es alles geschieht.“ Israel lebt Damit ist das Volk der Juden gemeint, das durch Vertreibung und Verfolgung gehen wird. Ein Volk, das aus der Zerstreuung wieder zurückkommen wird. Im Jahr 1948 geschieht das Unglaubliche: die Staatsgründung Israels. Benjamin Netanjahu, der israelische Ministerpräsident, besuchte 2009 das Gebäude in Berlin, in dem Adolf Hitler und andere Führer des Dritten Reiches die Zerstörung der europäischen Juden planten. Er unterzeichnete das Gästebuch mit drei Worten in hebräischer Sprache: Am Israel Chai! Das Volk Israel lebt Am Israel Chai! Drei Worte, die seit dem schrecklichen Attentat im Oktober 2023 immer wieder zu hören sind. Drei Worte, die bezeugen, dass dieses kleine Volk alle Widrigkeiten überlebt hat und auch in Zukunft sehr präsent sein wird. Es ist genau so, wie es Jesus angekündigt hat. dieses Geschlecht wird nicht vergehen, bis alles geschieht, was er verheißen hat. Die Zusage wird von einer Warnung begleitet: „Hütet euch aber, dass eure Herzen nicht beschwert werden mit Fressen und Saufen und mit täglichen Sorgen.“ „Nehmt euch in Acht!“, sagt Jesus. Maßlosigkeit und Ichbezogenheit sollen euch nicht gefangen nehmen. Richtet euch auf das Wesentliche aus. Gottes Reich wird kommen. Lebt in der Erwartung, dass dieser Tag der Wiederkunft kommt. Seht euren Alltag in diesem Licht, das am Horizont aufleuchtet. Jesus kommt wieder „Dein Reich komme“ beten wir im Vaterunser. Das ist eine Realität, mit der wir täglich leben dürfen. Gottes Reich will erwartet werden. Jesus will erwartet werden. Wenn ich einen besonderen Gast erwarte, dann stelle ich meine eigenen Pläne hinten an. Ich bereite die Wohnung für diesen Gast vor. Dazu gehört auch, dass ich jeden Abfalleimer leere, damit dem Gast kein unangenehmer Geruch entgegenströmt. Im übertragenen Sinn können auch Maßlosigkeit und Ichbezogenheit die Atmosphäre vergiften. Und hier stellt sich mir die Frage: wie weit kann die Erwartung auf das Kommen Jesu mein Leben verändern? Meinen Alltag? Meine Bedürfnisse, mein Denken und Handeln? Sehne ich mich danach, dass Jesus wiederkommt? Vor über 40 Jahren hat der Theologe Peter Strauch dieses Lied gedichtet: Jesus, wir sehen auf dich. Deine Liebe, die will uns verändern, und in uns spiegelt sich deine Herrlichkeit. Jesus, wir sehen auf dich. Jesus, wir warten auf dich. Du wirst kommen nach deiner Verheißung. Alle Menschen, sie werden dich sehen. Jesus, wir warten auf dich. Lieder wie dieses helfen mir, mich immer wieder neu auszurichten. Jesus wird wiederkommen. Denn: Am Israel Chai. Das Volk Israel lebt. Der Feigenbaum steckt voller Leben. Da ist eine treibende Kraft. Sie wird im Sommer Früchte hervorbringen. Jesus sagt: „ Seht den Feigenbaum und alle Bäume an: wenn sie jetzt ausschlagen und ihr seht es, so wisst ihr selber, dass jetzt der Sommer nahe ist. So auch ihr: wenn ihr seht, dass dies alles geschieht, so wisst, dass das Reich Gottes nahe ist.“ Autor: Gisela Wichern Gerne stellen wir Ihnen unsere Inhalte zur Verfügung. Und würden uns sehr freuen, wenn Sie unsere Arbeit mit Ihrer Spende fördern. Herzlichen Dank! Jetzt spenden…
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Die Skyline von Manhattan, jenem New Yorker Stadtteil mit seinen Wolkenkratzern, oder der Burj Khalifa in Dubai, das höchste Gebäude der Welt. Imposant, atemberaubend, selbst, wenn ich sie nur von Bildern kenne. So ähnlich mag es den Menschen ergangen sein, die vor gut 2.000 Jahren die beeindruckenden Bauwerke des Tempels in Jerusalem sahen. Augenzeugen schwärmen in ihren Beschreibungen von der Schönheit und der Herrlichkeit dieses Tempels. Aber als Jesus zum letzten Mal zu seinen Lebzeiten die Stadt Jerusalem mit diesem Tempel aufsuchte, war er in ganz anderer Stimmung. Jesus hat geweint, als er die Stadt gesehen hat. Die Worte, die Sie gerade gehört haben, offenbaren, warum: Die Zukunft Jerusalems war dunkel. Die Stadt würde in absehbarer Zukunft zerstört werden – nach einer langen Belagerung durch die römischen Armeen. Für die Jünger , die jüdischen Männer, die Jesus in seine Nachfolge gerufen hat, war dies kaum zu fassen. So dunkel konnten sie die Zukunft Jerusalems kaum sehen. Aber Jesus sah das Gericht über Jerusalem kommen. Jesus wusste: Die Menschen in Jerusalem werden ihn ablehnen, ihn, den Messias, den von Gott gesandten Erlöser . Sie werden ihm, der die Menschen Israels zur Umkehr zu Gott ruft, nicht folgen. Sie werden sich gegen ihn entscheiden und ihn den Römern überlassen. Am Kreuz auf Golgatha wird er sterben. Erst nach seiner Auferstehung werden viele begreifen, dass Jesus gekommen ist, die Menschen mit Gott zu versöhnen. Als Jesus am Kreuz stirbt, trägt er die Sünde der Welt auf seinen Schultern. Die Sünde der Welt – auch Ihre und meine Sünde . Es bleibt bestehen: „ Denn also hat Gott die Welt geliebt, dass er seinen eingeborenen Sohn gab, auf dass alle, die an ihn glauben, nicht verloren werden, sondern das ewige Leben haben.“ „ Wer an den Sohn glaubt, der hat das ewige Leben .“ Aber auch das andere bleibt bestehen: „ Wer aber dem Sohn nicht gehorsam ist, der wird das Leben nicht sehen, sondern der Zorn Gottes bleibt über ihm.“ Es geht um den persönlichen Glauben an Jesus , die Hinwendung zu ihm. Es geht um die Einladung und um die Entscheidung, in die Jesus die Menschen, Sie und mich stellt. Sind Sie bereit, Jesus anzunehmen, an ihn zu glauben? Diese Einladung gilt weiterhin auch den Menschen Israels. Und viele finden tatsächlich zum Glauben an Jesus. Zum Glauben an den auferstandenen Herrn, der zurückgekehrt ist zum Vater in den Himmel. Zum Glauben an den, der versprochen hat, wiederzukommen am Ende der Zeit. Tatsächlich: in Jerusalem entsteht eine große Gemeinde aus Nachfolgern von Jesus. Gericht über Israel Aber das kann Gottes Gericht über Israel nicht aufhalten. Damals folgten viele in Israel den Versprechungen politischer Führer und ließen sich zum Krieg gegen die römische Besatzungsmacht drängen. Römische Soldaten zogen gegen Jerusalem. Die Belagerung Jerusalems war schrecklich. Im Jahr 70 nach Christus wurde Jerusalem von römischen Soldaten eingenommen und zerstört. Die christliche Gemeinde war nicht mehr in der Stadt. Als die Soldaten heranrückten, erinnerten sie sich an die Worte von Jesus: „ Wenn ihr aber sehen werdet, dass Jerusalem von einem Heer belagert wird, dann erkennt, dass seine Verwüstung nahe herbeigekommen ist. Alsdann, wer in Judäa ist, der fliehe ins Gebirge, und wer in der Stadt ist, gehe hinaus, und wer auf dem Lande ist, komme nicht hinein .“ ( Lukas 21,20-22 ) Sie vertrauten den Worten von Jesus und folgten ihnen – das war ihre Rettung. Und so, wie sie die Worte über Jerusalems Schicksal ernst nahmen, so nahmen und nehmen Christen heute die Worte von Jesus ernst, wenn er sagt: „ Und es werden Zeichen geschehen an Sonne und Mond und Sternen, und auf Erden wird den Völkern bange sein, und sie werden verzagen vor dem Brausen und Wogen des Meeres, und die Menschen werden vergehen vor Furcht und in Erwartung der Dinge, die kommen sollen über die ganze Erde; denn die Kräfte der Himmel werden ins Wanken kommen.“ (Lukas 20,25 ff.) Globale, ja kosmische Veränderungen künden Jesus am Ende der Zeit an. Sie führen zu Naturkatastrophen, Überschwemmungen und Zerstörung. Sogar der Lauf der Gestirne gerät in Unordnung. Wir erleben es: Die Probleme in dieser Welt nehmen zu. Und gleichzeitig die Skepsis, ob sie in den Griff zu bekommen sind. Die Menschen werden diesen Ereignissen zunehmend ohnmächtig und verwirrt gegenüberstehen. Angst und schreckliche Ratlosigkeit geht um. Dunkelheit, Mitternacht in der Welt! Keine angenehmen Aussichten! Jesus gibt Hoffnung Doch Jesus will nicht Angst verbreiten, sondern einladen, sich auf Gott einzustellen. Seine Aussagen sind eine Mahnung zur Umkehr und zum Glauben an Gott: „Kehrt um, so werdet ihr gerettet werden, aller Welt Enden.“ Gerade in der Angst vor der Zukunft möchte Gott uns begegnen. Denn: Der Höhepunkt der Dunkelheit für Israel und für die Welt ist gleichzeitig ein Wendepunkt: Nun erfüllt sich die Verheißung: Jesus kommt wieder! „ Und alsdann werden sie sehen den Menschensohn kommen in einer Wolke mit großer Kraft und Herrlichkeit.“ Jesus kommt zurück in diese Welt. Er kommt als der Herr aller Herren und der König aller Könige. Das ist der Zielpunkt, auf den die Geschichte dieser Welt hinausläuft! Denn damit kommt der, der versprochen hat, diese Welt neu zu machen. Damit kommt der, der versprochen hat, seine Gemeinde hineinzunehmen in seine Ewigkeit . Damit kommt der, auf den Israel so lange gewartet hat, den sie einst verworfen hatten, nun aber als ihren Messias erkennen werden. Der Erlöser, der Retter kommt! Darum kann Jesus sagen: „ Wenn aber dieses anfängt zu geschehen, dann seht auf und erhebt eure Häupter, weil sich eure Erlösung naht.“ Kopf hoch! Der Retter kommt! Für Christen ist nicht Verzweiflung angesagt, wenn wir diese Worte über das Ende der Welt hören. Im Gegenteil: Gerade wenn wir erkennen, die Worte Jesu beginnen sich zu erfüllen, sollen wir den Kopf heben, Hoffnung fassen, gespannt ihm entgegensehen. Damit verliert das Angekündigte nichts von seiner Schrecklichkeit. Auch Christen kennen Angst. Aber nun dürfen wir den Blick wechseln: Jesus kommt! Autor: Dietmar Kranefeld Gerne stellen wir Ihnen unsere Inhalte zur Verfügung. Und würden uns sehr freuen, wenn Sie unsere Arbeit mit Ihrer Spende fördern. Herzlichen Dank! Jetzt spenden…
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70 nach Christus wurde der Jerusalemer Tempel zerstört. Wusste Lukas davon, bevor er sein Evangelium geschrieben hat? Ich habe den Eindruck, es gibt Leute, die sagen: Ja. Aber nur um Lukas zu unterstellen: Er hätte dadurch die Möglichkeit gehabt, Jesus eine erfüllte Prophetie unterzuschieben. Falls „Ja“ die richtige Antwort ist, ergibt sich jedoch eine andere Möglichkeit, dies zu formulieren. Ich lege es Lukas in den Mund: „Wie ihr wisst, wurde der Tempel zerstört. Und euch wurde berichtet, dass Jesus dies vorausgesagt hat. Wenn diese Prophetie erfüllt wurde, dann wird auch das erfüllt werden, was Jesus über die letzte Zeit gesagt hat“ Ich zitiere aus der Übersetzung „Das Buch“: „Wenn euch Nachrichten über Kriege und Tumulte zu Ohren kommen, dann lasst euch davon nicht erschrecken! Dies alles muss vorher geschehen. Aber das ist noch nicht das Ende der Welt.“ Angst vor der Zukunft?! Wir hatten in der ersten Hälfte des letzten Jahrhunderts etwas, was die Menschheit Jahrtausende vorher nicht kannte: Weltkriege. Zwei Weltkriege! Und der dritte wird immer mal wieder heraufbeschworen. Mittlerweile so oft, dass ich abgestumpft bin. Anschuldigungen wie „You’re dealing with World War 3“ – „Du löst den 3. Weltkrieg aus“ – ich nehme sie zur Kenntnis. Aber verdränge ich sie nicht? Es heißt, es wäre nicht mehr „5 vor 12“ – es sind nur Sekunden. Wenn ich an den 28. Februar 2025 denke, wie ein Vizepräsident und ein Präsident eines Landes einen Präsidenten eines anderen Landes provoziert und gedemütigt haben, was dann zum Eklat im weißen Haus geführt hat! Wenn ich daran denke, dann frage ich mich: Ist dieser Tag ein Beleg dafür? Wird dieser Tag vielleicht einmal als „Schwarzer Freitag“ in die Geschichte eingehen? Jedenfalls hat dieser Tag mir deutlich gemacht: Was einmal gemeinsame Werte waren, wird in Frage gestellt. Allianzen, von denen ich mir Sicherheit versprach, bieten keine Sicherheiten mehr. Hilfesuchende werden angegriffen und gedemütigt. Worauf kann ich mich noch verlassen? Lerne ich was daraus? Ja. Aber ich lerne es auf dem harten Weg. Ich lerne, dass ich mich nur auf Gott verlassen kann. Ich lerne, dass Werte nur dann Bestand haben, wenn es Gottes Werte sind. Ich lerne, dass eine Allianz nur dann Sicherheit bringt, wenn es eine Allianz mit Gott ist. „Starke Erdbeben werden die Erde erschüttern.“ Sagt Jesus. Je nachdem welche Quellen ich nehme, wird mir gesagt: Die Anzahl von Erdbeben und Vulkanaktivität im vergangenen Jahr (2024) befand sich im Durchschnitt. Oder: Sie waren über dem Durchschnitt. Auf jeden Fall war alles weit unter dem, was die Bibel beschreibt. Jesus macht klar: „Aber vor all diesen Dingen werden sie versuchen, euch zu ergreifen“. Die weltweite Christenverfolgung , von der uns die Organisation Open Doors berichtet: Zeigt sie bereits die Erfüllung dieser Prophetie, die Lukas festhält, oder sind die Berichte lediglich Vorboten dieser Prophetie? Wenn ich von einer weltweiten Verfolgung ausgehe, dann könnte dies der Fall sein. „Ihr werdet selbst von euren Eltern und Geschwistern, euren Verwandten und euren Freunden ausgeliefert werden.“ Ein Motiv dafür könnte Habsucht sein: „Wenn der oder wenn die endgültig weg ist, dann ist für mich der Weg zum Eigentum frei“. „ Dennoch wird kein einziges Haar auf eurem Kopf unbeachtet auf den Boden fallen. Durch eure Standhaftigkeit könnt ihr euer wahres Leben erhalten.“ Es ist kein Versprechen, dass kein Haar gekrümmt wird. Aber nichts passiert, was von Gott unbeachtet bleibt. Das wahre Leben Und es geht um etwas, was sehr wichtig ist: Es geht um wahres Leben. Es geht nicht darum, etwas vom Leben zu haben. Es geht nicht um das, was ich gut finde. Es geht nicht um meine Wünsche, Ansprüche, Vorstellungen und vielleicht um meine Triebe. Es geht nicht um „Mein Haus, mein Auto, mein Campingmobil“. Es geht um das, was Gott mir geben will. Es geht weder um Jenseitsvertröstung noch um Drohung mit der Endzeit. Viele Prediger haben Angst vor diesem Thema, weil sie Angst haben, dass ihnen unterstellt wird, zu drohen. Aber dann müsste ich dem Warnschild: „Vorsicht Steinschlag“ unterstellen, es würde gerade damit drohen: Mit Steinschlag. Wenn Gott mich in seinem Wort auf sein Gericht hinweist, dann droht er nicht damit, dann warnt er davor. Nicht weil er Freude daran hätte zu verurteilen. Sondern weil er Freude daran hat, zu vergeben und eine Zukunft zu ermöglichen. Mein Bestreben darf nicht sein, nur eine gute Zeit zu haben. Ich möchte alles daransetzen, eine gute Ewigkeit zu haben. Standhaftigkeit im Blick auf Jesus wird mir kein unversehrtes irdischen Leben garantieren, aber es wird mir ewiges Leben mit ihm bringen. Gott will Ihnen, will mir dies zusagen: In Jesus Christus seinem Sohn. Deshalb wurde Jesus Mensch, deshalb starb er für Sie und mich, deshalb ist er für uns auferstanden. Und deshalb wird er wiederkommen. Für uns. Für heute. Für morgen. Für ewig. Autor: Thomas Bauer Gerne stellen wir Ihnen unsere Inhalte zur Verfügung. Und würden uns sehr freuen, wenn Sie unsere Arbeit mit Ihrer Spende fördern. Herzlichen Dank! Jetzt spenden…
Jesus lehrt Menschen im Tempel. Dort befinden sich zum einen das Volk, das ihm an den Lippen hängt, und zum anderen die einflussreichen Schriftgelehrten und Ältesten, die ihn ausschalten wollen, weil er ihre Stellung und Lebensweise hinterfragt. Jesus hält ihnen unverblümt vor, dass sie sich nach außen gern fromm und respektabel geben, in Wahrheit aber die einfachen Leute ausnutzen. ( Lukas 20,46-47 ) Als sein Blick auf die Menschen fällt, die Geld in den Opferstock legen, macht er an dem Geschehen dort deutlich, worum es ihm geht. Viele reiche Leute kommen, die große Geldbeträge in den Opferstock legen. Es ist gut, dass es reiche Leute gibt, die viel spenden. Mit ihren Spenden kann viel bewirkt werden. Das war damals schon so. Von den Spenden werden der religiöse Betrieb finanziert, aber auch die Gemeinschaft gestützt und Bedürftige sozial abgesichert. Auch heute bringen Spenden in Kirchen und Gemeinden viel Gutes hervor. Kirchen und Gemeindehäuser werden davon gebaut und instandgehalten, damit das Kirchenvolk einen Ort hat, um sich zum Gottesdienst zu versammeln. Pfarrerinnen und Pfarrer, Diakoninnen und Diakone, KirchenmusikerInnen und KüsterInnen und anderes Personal erhalten für ihren Dienst Lohn zum Lebensunterhalt. Krankenhäuser, Altenheime, Jugendeinrichtungen, Kindergärten, Sozialstationen, Beratungsstellen, … viele Menschen können so unterstützt werden. Wie gut, dass es Reiche gibt, die spenden. Ich bin sehr dankbar dafür! Und dann sieht Jesus eine arme Witwe, die zwei Scherflein in den Opferstock einlegt. Wahrscheinlich ist die Witwe schon an ihrer Kleidung erkennbar. Vielleicht trägt sie eine besondere Witwentracht, vielleicht ist die Kleidung auch ärmlich und ließ ihre Bedürftigkeit erkennen. Witwen werden oft in der Bibel zusammen mit Waisen und Fremdlingen genannt. Sie stehen am Rand der Gesellschaft, obwohl die israelitische Gesellschaft eigentlich sehr sozial ausgerichtet ist. Das Gesetz sieht einige Möglichkeiten der Fürsorge vor. Dennoch muss Gott sich immer wieder zum Anwalt der Witwen und Waisen und Fremdlinge machen ( 5. Mose 10,17-18 ). Das mit der Fürsorge funktioniert wohl nicht so recht. Propheten ermahnen das Volk im Namen Gottes, auf die Rechte der Witwen und Waisen und Fremdlinge zu achten (z.B. Jesaja 1,23 ; Maleachi 3,5 ). Auch Jesus kritisiert die Übervorteilung der Witwen ( Markus 12,40 ). Wer sind für Sie heute die Benachteiligten? Wir leben in einem Sozialstaat, in dem die meisten Menschen in relativem Wohlstand leben, oder zumindest sozial abgefedert sind. Aber ich höre auch immer wieder von Menschen, die am äußersten Rand stehen oder sogar durchs Netz fallen: Geringverdiener, Rentner, Langzeitarbeitslose, Flüchtlinge, Asylanten, …. „Vergesst die Bedürftigen nicht!“, mahnt Gott. Jesus sieht nun die arme Witwe zwei Scherflein in den Opferstock legen. Dabei handelt es sich um die kleinste denkbare Münzeinheit. Der Betrag macht deutlich, wie arm diese Witwe ist. Gerade noch hat Jesus so viele Leute gesehen, die viel Geld eingeworfen haben, und nun diese zwei Scherflein. Haben Sie schon mal genauer in die Klingelbeutel geguckt? Ich kann nicht leugnen, dass ich gelegentlich leicht abfällig kommentiert habe: „Da hat wohl wieder jemand das Kleinzeug aus seinem Portemonnaie ausgekippt.“ Ich glaube, so haben auch andere schon gedacht. Der Gedanke dahinter: „Das lohnt doch nicht.“ „Das ist nichts wert.“ „Kleinvieh macht auch Mist“, sagt der Volksmund, und: „Wer den Pfennig nicht ehrt, ist des Talers nicht Wert.“ Auf dem Vertiko in unserem Esszimmer steht ein großes Glas mit Pfennigen, das wir zu unserer Hochzeit geschenkt bekamen, insgesamt ein Wert von 100 DM. Ein Pfennig war auch damals nicht viel, aber 100 DM, davon bekam man schon allerlei. Wir haben die Pfennige nicht eingetauscht, weil sie einen ideellen Wert für uns haben und weil wir es auch noch nicht nötig hatten, auf diese Notration zurückzugreifen. Ja, es lohnt sich, auch die kleinen Beträge zu ehren. Viele kleine Beträge ergeben einen großen Betrag. Und wer weiß, vielleicht hatte ja bei der Kollekte, von der ich erzählt habe, jemand nicht mehr zu geben und hat alles gegeben, was er im Portemonnaie hatte. Offensichtlich berührt es Jesus, was er beobachtet. Er schaut hinter die Fassade. Jesus sieht das Herz an. Er verändert den Blick für das Offensichtliche. Die viel geben, haben auch viel zu geben. Sie geben von ihrem Überfluss. Es tut ihnen nicht weh. Und hinter der Fassade des ein oder anderen Spenders verbirgt sich womöglich eher Heuchelei, er will nur auf sich aufmerksam machen: „Seht her, wie toll ich bin, dass ich so viel gebe! Bringt doch bitte ein Sponsorenschild am Kirchenbau, an der Orgel, wo auch immer an, damit jeder weiß, was für ein Wohltäter ich bin!“ Ja, solche Leute gab und gibt es. Macht und Reichtum können Menschen verführen. Die arme Witwe aber hat nichts zu geben. Die zwei Scherflein sind alles, was sie zum Leben hat. Aber sie gibt auch die noch weg in die Kollekte, für Gott. Nun hat sie gar nichts mehr, nicht einmal eine Hand voll Mehl im Topf und keinen Tropfen Öl im Krug, wie damals die Witwe, die den Propheten Elia versorgte ( 1. Könige 17 ). Welche Hingabe zeigt diese Frau! Welchen Glauben! Welche Liebe zu Gott! Welches Vertrauen auf Gott, von dem es heißt: Ein Vater der Waisen und ein Helfer der Witwen ist Gott in seiner heiligen Wohnung. (Psalm 68,6) Das Lukasevangelium platziert die Geschichte von der armen Witwe zwischen Jesu Reichenkritik und seinen Endzeitreden. „Das letzte Hemd hat keine Taschen“, sagt der Volksmund. Wir können letztlich nichts mitnehmen. Aller irdische Reichtum wird vergehen. Aber der Herr kommt wieder und vollendet sein neues Reich. Von dieser Hoffnung, in diesem Vertrauen leben Christen. Die Witwe im Tempel ist keine Nachfolgerin Jesu, aber sie lebt vor, was Jesus schon in der Bergpredigt gesagt hat, dass wir uns keine Sorgen machen sollen über unseren Lebensunterhalt, weil Gott weiß, was wir zum Leben brauchen. Viel wichtiger ist es, im Glauben zu leben und sich nach Gottes Reich auszurichten. ( Matthäus 6,31-34 ) Die Witwe im Tempel zeigt uns: Macht euch keine Sorgen, was übrigbleibt, wenn die Energiepreise und die Lebenshaltungskosten steigen und der Lohn und die Rente nicht mitkommen. Macht euch keine Sorgen, wenn Klimawandel und Kriege in der Welt euch bedrohen. Gott weiß um all dies. Liebt Gott, den Vater, und hofft auf ihn! Vertraut ihm! Gott weiß, was wir bedürfen. Und die Witwe im Tempel zeigt mir, dass auch ich mein Scherflein beitragen kann: Geld für die Aufgaben unserer Kirche und die Nöte anderer, aber auch geistliche, indem ich Salz und Licht der Welt bin. Die arme Witwe im Tempel ist jemand, die ihr Licht nicht unter den Scheffel stellt und ihre Hoffnung und Zuversicht auf Gott setzt. Tun Sie es ihr gleich! Autor: Ute Cron-Böngeler Gerne stellen wir Ihnen unsere Inhalte zur Verfügung. Und würden uns sehr freuen, wenn Sie unsere Arbeit mit Ihrer Spende fördern. Herzlichen Dank! Jetzt spenden…
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ERF Plus - Bibel heute

1 Der Sohn Davids und die Warnung vor den Schriftgelehrten 12:11
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Wer ist dieser – Jesus? Der Sohn eines Zimmermanns aus Nazareth – gewiss. Ein Sohn Davids, ein Nachkomme aus dem Königshaus David – auch dies. Ist er noch mehr? Der Messias , der Gesalbte? Ist er gar Gottes Sohn? Wer ist dieser – Jesus? Die Menschen finden Gefallen an ihm – an seinem befreienden Erzählen von Gott, an seinen wunderbaren Taten zum Wohl vieler. Der religiösen jüdischen Oberschicht ist dies ein Dorn im Auge. Ihr Neid wächst und sie bespitzeln Jesus und versuchen ihn durch spitzfindige Fragestellungen zu Fall zu bringen – etwa mit der Frage, ob es geboten ist, der Steuerpflicht dem römischen Kaiser gegenüber nachzukommen. Ebenso steht die Frage nach der Möglichkeit einer Auferstehung von den Toten zur Diskussion. Jesus überrascht immer wieder mit seinen Antworten und lässt sich nicht aufs Glatteis führen. Doch nun dreht Jesus den Spieß um. Er stellt selbst eine Frage, die den Menschen helfen soll, mehr von seiner Identität zu verstehen. „Wisst ihr wirklich, wer ich bin?“, – so fragt er. Den führenden jüdischen Männern, nicht irgendwem, den Theologen seiner Zeit stellt er diese Frage nach dem Christus , nach dem Messias: „Wieso sagen sie, der Christus sei Davids Sohn, wenn doch David selbst ihn einen Herrn nennt. “ Jesus zitiert aus Psalm 110, einem Psalm aus dem Alten Testament, der vom Messias, vom Christus spricht: „Der Herr sprach zu meinem Herrn: Setze dich zu meiner Rechten, bis ich deine Feinde zum Schemel unter deine Füße lege.“ Wer ist dieser – Jesus? Die religiösen jüdischen Führer sehen den Messias, auf den sie warten als den Sohn Davids, nur als Sohn Davids, also als einen Menschen, mit königlicher Vollmacht zwar, der im Auftrag Gottes kommen und herrschen wird. Aber sie erwarten einen Menschen mit besonderem Auftrag und besonderer Macht, das wohl, aber eben doch nur einen Menschen. Anhand von Psalm 110 aus dem Alten Testament weitet Jesus ihnen den Blick. Schon der König David hat mit seinen Worten festgehalten, dass der erwartete Sohn Davids mehr ist als nur sein leiblicher Nachkomme. Er ist auch der, von dem es von Gott her heißt: „Setze dich zu meiner Rechten, bis ich deine Feinde zum Schemel unter deine Füße lege.“ Jesus, der Christus, ist auch der Sohn Gottes, der Herr, der zur Rechten Gottes sitzt. Jesus ist der ewige Sohn Gottes. Und so offenbart uns schon das Alte Testament Jesus als den Christus, als den ewigen Herrn, der in diese Welt geboren ist. Die führenden jüdischen Männer haben eine unvollständige Vorstellung von Jesus als dem Christus. Sie sehen in ihm eben nur den Zimmermannsohn und den Nachkommen Davids. Seine Herkunft von Gott selbst können sie nicht glauben. Wer ist dieser – Jesus? Es übersteigt ihre Vorstellung, was einst der Engel Gabriel Maria angekündigt hat: „Der Heilige Geist wird über dich kommen, und die Kraft des Höchsten wird dich überschatten; darum wird auch das Heilige, das geboren wird, Gottes Sohn genannt werden.“ (Lukas 1,35) Da können die führenden jüdischen Männer nicht mit. Sie kennen diesen Jesus eben als Sohn des Josefs aus Nazareth. Er hat von seinem Vater den Beruf des Zimmermanns gelernt. Ganz normal, ein Mensch, wie viele andere auch. Ja sicher, seine Reden sind brillant, seine Taten herausstechend. Er ist ein weiser Lehrer, ein guter Mensch, gewiss – doch all das macht ihn in den Augen der jüdischen Elite noch lange nicht zu Gottes Sohn. Darauf wollen und können sich die führenden jüdischen Männer auf keinen Fall einlassen. Und so finden sie nicht zum Glauben an den Christus, an den Retter, an den Sohn Gottes. Bis heute wird Jesus als Menschenversteher, als Wohltäter mit besonderen Fähigkeiten gesehen, als einer, der sich für die Schwachen und Verachteten eingesetzt hat, als Vorbild für liebevolles Handeln – aber ist er mehr? Ist er Gottes Sohn? Dies ist die entscheidende Frage – bis heute: Wer ist dieser – Jesus? Ein Mensch mit besonderen Gaben und Fähigkeiten oder Sohn Gottes? Haben wir es bei Jesus nur mit einem Menschen zu tun oder begegnet uns in Jesus Gott selbst. Warum ist dies so entscheidend wichtig? Gott selbst kommt in seinem Sohn Jesus auf diese Welt. Gott wird einer von uns. Jesus kommt in unsere Welt, damit wir auch in den dunklen Tälern unseres Lebens nicht den Mut verlieren. Er kommt, damit alle dunklen Mächte von Sünde, Krankheit und Leid überwunden werden. Er kommt, damit der Tod nicht das letzte Wort hat, sondern das Leben in Ewigkeit. Er kommt, damit Gott den Menschen nicht fremd bleibt. Er kommt, damit Menschen ihm vertrauen und als Kinder Gottes leben. Er kommt, um selbst in uns Menschen zu leben. Damals und heute. Das ist sein Angebot als Sohn Gottes für uns alle. Wer an Jesus als den Sohn Gottes glaubt, der geht nicht verloren, der weiß um das ewige Leben bei Gott. Der weiß, dass er nicht allein ist, sondern Jesus mit ihm, alle Tage bis ans eigene, ja bis ans Ende der Welt. Es ist daher wichtig, eine lebendige und persönliche Beziehung zu Jesus, dem Sohn Gottes zu haben. In Jesus, seinem Sohn, schenkt uns Gott das ewige Leben. Denn: „Wer den Sohn hat, der hat das Leben.“ (1. Johannes 5,12a) Wer ist dieser – Jesus? Die führenden jüdischen Männer damals wissen auf diese Frage Jesu nach seiner Identität keine Antwort. Sie sind zwar die Theologen ihrer Zeit, haben aber kein geistliches Verständnis. Jesus warnt seine Jünger darum sehr eindrücklich vor den damaligen Schriftgelehrten: „Hütet euch vor den Schriftgelehrten, die gern in langen Gewändern umhergehen und es lieben, sich auf dem Markt grüßen zu lassen und obenan in den Synagogen und beim Gastmahl zu sitzen.“ Menschen lassen sich leicht beeindrucken. Das war damals so und das ist heute noch so. Doch Jesus durchschaut sie und entlarvt ihre Großspurigkeit und ihre Scheinheiligkeit. Sie pflegen ihr Image durch Äußerlichkeiten. Immer gut gekleidet. Mit ihren langen Gewändern spiegeln sie ihre Frömmigkeit vor. Bei jeder Veranstaltung sind sie dabei. Ihre Gebete sind lang, rhetorisch einwandfrei. Das Problem: Das ist alles nur eine fromme Show. Es zielt nur darauf ab, Menschen zu beeindrucken. Das hat auch funktioniert. Sie werden auf dem Markt mit besonderen Titeln begrüßt. In den Synagogen und bei Festessen wird ihnen ein Ehrenplatz zugewiesen. Skrupellos leben sie auf Kosten anderer: „Sie fressen die Häuser der Witwen und verrichten zum Schein lange Gebete.“ Die Witwen zählten damals zu den Schwächsten der Gesellschaft. Keiner hat sie ernst genommen, keiner hat sie geachtet. Und gerade auf Kosten dieser Witwen haben diese frommen Männer gelebt. Sie haben diese regelrecht ausgebeutet, sie gar ihrer Häuser beraubt – und das unter dem Vorwand, für sie gründlich Fürbitte zu halten. Alles ist auf Ehre und Anerkennung bei den Menschen ausgerichtet. Doch Jesus entlarvt diese Scheinheiligkeit und warnt seine Jünger vor ihnen. Menschen mögen sie zwar mit ihrem Tun täuschen, Gott aber nicht. Er durchschaut die wahren Absichten und wird sein Urteil sprechen: „Die werden ein umso härteres Urteil empfangen.“ Diese Warnung gilt den Christen bis heute. Es geht nicht darum, ob jemand gut aussieht, immer bei den Versammlungen dabei ist, besonders beeindruckend redet oder betet. Es geht darum, ob er wirklich Gott dient und auf das Wohl anderer bedacht ist. Es kommt auf das Herz an, auf das liebende Herz, das Gott und dem Nächsten dient. Auch Christen können nach außen hin den Schein aufrechterhalten, können durch Äußerlichkeiten täuschen. Aber Jesus lässt sich nicht täuschen. Er durchschaut alle Scheinheiligkeit. Er wird das Urteil darüber sprechen. Daher ist es viel besser, ehrlich zu leben, eigene Schwächen und Fehler einzugestehen und auch Zweifel zuzulassen. Gott sieht unser Herz an. Er kennt unser Inneres, auch mit all dem, was uns bewegt und umtreibt. Er will ganz für uns da sein. Von uns will er nur eines: wahres Gottvertrauen, das von Herzen kommt und zu Herzen geht. Autor: Pfarrer Markus Joos Gerne stellen wir Ihnen unsere Inhalte zur Verfügung. Und würden uns sehr freuen, wenn Sie unsere Arbeit mit Ihrer Spende fördern. Herzlichen Dank! Jetzt spenden…
Von den Söhnen Korachs ist dieser Psalm aus der Bibel. Korach war ein Mann, der sich gegen Gottes Ordnung auflehnte und dafür von Gott bestraft wurde. Er und seine 250 Anhänger wurden von der Erde verschluckt. Die Söhne Korahs blieben verschont, ob zu jung oder einfach nicht mit der Handlungsweise des Vaters einverstanden, ist nicht bekannt. Generationen später wurden die Nachkommen der Söhne Korachs als Tempelwächter eingesetzt. Diese Männer kannten Gott und wussten um seine Liebe, zu denen, die sich zu Gott zählen. Wie lieblich sind deine Wohnungen Herr Zebaoth (Herr der Heerscharen). Sie hatten Gott erlebt in der Wüste, die Wolkensäule am Tag, die Feuersäule bei Nacht, das tägliche Manna, wie Gott sie vor Feinden bewahrt hatte, das Wunder mit dem Wasser aus dem Felsen. Gott ist da. Gott hilft und rettet. In solchen Augenblicken ist man geborgen, auch wenn man noch in der Wüste ist. Die Söhne Korachs wollen mehr von Gott sehen; ihn noch besser kennenlernen. Sie freuen sich in dem lebendigen Gott. Obwohl sie ihn nicht direkt sehen können, freuen sie sich an diesem Gott. So sieht Zuversicht in unruhigen Zeiten aus, auch hier in Deutschland sind unruhige Zeiten. Vielerorts herrscht Ungewissheit über die Zukunft, ob es morgen noch Arbeit gibt. Fragen stehen im Raum: Wie lange noch hält die Inflation an? Reicht das Geld für alles, was die Menschen bezahlen müssen? In Vers 5 sagen die Söhne Korachs: „Wer in deinem Hause wohnt, lobt dich immerzu.“ Es ist im übertragenen Sinne gemeint: Wer sich zu Gott zählt, in dessen Herzen Gott seine Liebe ausgegossen hat, der lobt ihn immerzu. Oder sollte Gott immerzu loben. Nah bei Gott sein, beinhaltet, in Gott geborgen zu sein. In Vers 6 heißt es: „ Wohl denen, die dich für ihr Stärke halten und von Herzen dir nachfolgen.“ Ja, das ist etwas Beruhigendes, wenn der Mensch sich in Gott geborgen weiß, denn Gott macht keine Fehler. Egal, wie der Weg auch sein mag, mit Gott gehen, ist kein Fehler. Der englische Prediger Spurgeon erzählte einmal: Ein Seemann schrieb mir einmal Folgendes: Meine Mutter bat mich, jeden Tag in der Bibel zu lesen. Aber ich tat es nie. In Havanna wurde ich in ein Krankenhaus eingeliefert, und es lag ein Sterbender neben mir, der kurz vor seinem Tod zu mir sagte: Kamerad, ich muss mit dir reden. Ich habe hier etwas, was mir sehr wertvoll ist. Ich war ein wilder Bursche, aber das Lesen dieser Predigten hier hat mich zum Heiland geführt. Wenn ich nun heimgegangen bin, dann nimm bitte diese Predigten und lies sie und schreibe dem Mann, der diese Predigten hielt und drucken ließ, dass Gott sie zu meiner Bekehrung gesegnet hat.“ Es war ein Paket mit Predigten von Spurgeon und Gott segnete sie an diesem jungen Mann, der in dieses Krankenhaus geführt wurde, um dort zu Jesus Christus geführt zu werden. Gott schreibt Geschichte, er geleitet Menschen mit seiner liebenden Hand. Predigten, die in London gehalten wurden, sind dem einen Mann, wo auch immer er war, zum Segen geworden und dem anderen Mann im Krankenhaus in Havanna. Über 7500 Kilometer liegen zwischen den beiden Städten, vor mehr als 130 Jahren eine große Distanz. Es war Gott wichtig, dass dieser Mann die Predigten las, um so auf Gott aufmerksam zu werden. Der sterbende Mann tat das, was in Vers 7 steht: Die durch ein dürres Tal gehen, segnet Gott durch den Frühregen. Gott versorgt die, die zu ihm gehören. Gott ist unser Schild, schaue doch; siehe das Antlitz deines Gesalbten. Den Menschen, die mit Gott gehen, denen geht es so. Gott ist das Schild, wer mit ihm geht, der wird bewahrt. Jesus Christus ist der Gesalbte . Auf ihn sollen die Menschen schauen, die, die ihn im Herzen haben, aber, auch alle anderen. Gott hat Jesus geschickt zur Rettung, zur Erlösung , zur Vergebung aller Schuld und Sünde . In der Gegenwart Gottes zu sein, ist besser als in den Hütten derer, die Gott nicht kennen. Das ist das Fazit der Söhne Korachs, Gott ist Sonne und Schild für sie zugleich und Gott gibt Gnade. Gnade die unverdient ist. Gnade zur Erlösung und Vergebung von Schuld. Wer sich auf Gott einlässt und Jesus Christus in sein Herz lässt, der darf das alles erleben, was die Söhne Korachs erlebt haben. Und was viele, viele andere Menschen danach auch erlebt haben. Gott segnet all die, die ihm vertrauen, sie werden keinen Mangel haben. Es mag schwierig werden, es kann Trübsal kommen. Leid ist manchmal ein Begleiter, aber mit Gottes Hilfe werden Schwierigkeiten überwunden. Die Bibel berichtet von zwei Männern, Paulus und Silas. Sie waren Männer, die das Evangelium predigten. In einer Stadt wurden sie in den Kerker geworfen und an Ketten gefesselt. Es ging ihnen nicht gut. Sie waren misshandelt worden. Ihre Zukunft war ungewiss. Aber sie fingen um Mitternacht an, Gott zu loben. Nicht wegen ihrer Situation, sondern weil sie wussten, Gott ist mit ihnen. Sie lobten Gott für das, was er schon Gutes getan hatte, trotz ihrer Probleme. Die Erde bebte, die Ketten fielen und alle Gefangene waren frei. Ein Wunder, das Gott geschehen ließ. Der Kerkermeister glaubte von da an Gott. Dafür wird Gott gelobt, nicht dass die Erde bebte, sondern dass dadurch ein Mann mit seiner Familie zum Glauben an Jesus Christus kam. Gott ist allezeit zu loben von denen, die mit ihm leben. Ihm sei Ehre Preis und Ruhm. Jesus Christus kam in diese Welt, um allen Menschen dieses Angebot der Gnade zu machen. Wer sein Herz öffnet für Jesus Christus und ein Ja zu ihm hat, der wird erleben,s das der allmächtige Gott seine Sonne und sein Schild ist. Autor: Wolfgang Helming Gerne stellen wir Ihnen unsere Inhalte zur Verfügung. Und würden uns sehr freuen, wenn Sie unsere Arbeit mit Ihrer Spende fördern. Herzlichen Dank! Jetzt spenden…
as war wirklich ein wunderschöner Vorraum! Die Wände geschmückt mit unglaublich schönen Bildern, so real, als wäre ich mittendrin. Berge, Wiesen, Wälder, Ozeane und eine Vielfalt von Lebewesen. Die Decke, ein Gewölbe wie der Sternenhimmel, erfüllte mich mit Ehrfurcht und Erstaunen. Und dort, am Ende des Vorraums, das imposante doppeltflügelige Tor. Es hieß, dieses Tor führte in einen prächtigen Festsaal von ganz anderen, unbegreiflichen Dimensionen. Noch war es geschlossen und versperrte die neugierigen Blicke. Wenn schon der Vorraum so großartig war, wieviel herrlicher musste wohl der eigentliche Festsaal sein? Ich war mir sicher, der wäre von unvergleichlicher und atemberaubender Schönheit, die alles überträfe, was ich je gesehen und erlebt hatte. Ich freute mich riesig darauf, einmal diesen Festsaal zu betreten und beim herrlichen großen Fest dabei zu sein! Wir alle waren dazu eingeladen, die Diener des großen Gastgebers erinnerten uns immer wieder daran. Sie zeigten uns auch, wo wir die Kleider finden, die wir unbedingt für das Fest brauchten. Strahlendweiße Gewänder, die der Gastgeber selbst uns großzügig schenkte. Doch nicht alle schienen diese Einladung ernst zu nehmen. Viele hatten andere Dinge zu tun und bereiteten sich gar nicht auf das Fest vor. Ich schaute um mich herum. Menschen waren überall verteilt. Zufriedene Menschen, traurige Menschen, manche nett und freundlich, andere eher mit sich selbst beschäftigt, aktive Menschen, bequeme Menschen, bunt gemischt. Manche schienen zu wissen, dass wir alle vorübergehend da waren. Andere offensichtlich nicht. Sie glaubten nur das, was sie sahen. Den Vorraum. Was hinter dem großen Tor war, wer wusste das schon? Für sie zählte nur das Hier und Jetzt. Diese Menschen aus meiner fiktiven Geschichte spiegeln die Haltung der Sadduzäer wider, die zu Jesus traten und behaupteten, es gäbe keine Auferstehung. Auch sie glaubten nur, was sie sahen. Den „Vorraum“, diese Welt. Nur das war für sie Realität, und nur danach richteten sie ihr Leben. Die Sadduzäer waren eine wichtige jüdische religiöse Gruppe. Priesterliche Elite, eng mit dem Tempelkult in Jerusalem verbunden, wohlhabend und sehr einflussreich. Sie akzeptierten nur die Tora, die ersten fünf Bücher Mose. Geister, Engel, Wunder, ein Messias und sein Reich, Auferstehung und ewiges Leben, all das gehörte nicht zu ihrem pragmatischen und rationalen Weltbild. Als die Sadduzäer die Auferstehung der Toten mit Ironie infrage stellten, widersprach Jesus ihnen direkt, und sagte, sie hätten weder die Schrift, noch die Macht Gottes wirklich verstanden. Auch heute gibt es viele Missverständnisse darüber, wer Gott ist, und was nach diesem Leben kommt. Manche Menschen glauben an eine höhere Macht, oft sogar an ein Leben nach dem Tod, in welcher Form auch immer. Doch dieser Glaube bleibt leider oft abstrakt, und kann keine Hoffnung oder Perspektive geben, die über dieses Leben hinausgeht. Selbst Menschen, die, ähnlich wie die Sadduzäer damals, an Gott glauben, fehlt oft die ewige Perspektive. Sie nehmen ihre religiösen und sonstigen ethischen Prinzipien sehr ernst, doch ihre Wünsche, Ziele und Erwartungen fokussieren sich hauptsächlich auf dieses Leben. Sie ähneln den Menschen in der Geschichte am Anfang, die nicht sehen, dass sie sich nur in einem Vorraum befinden, für eine begrenzte Zeit. Sie laufen Gefahr, das unendliche Leben zu verpassen, das Jesus gibt, und jede Vorstellung übersteigt. Aber auch das Leben hier verliert etwas Wichtiges, wenn die Ewigkeitsperspektive fehlt. Ich erlebe immer mehr, wie diese Hoffnung mein Leben bereichert, schon in dieser Welt. Die ewige Hoffnung, die ich in Jesus habe, gibt mir mehr Gelassenheit. In schwierigen Zeiten mehr Kraft und Ausdauer. Sie trainiert meine Fähigkeit, Wichtiges von Unwichtigem zu unterscheiden, und hilft mir, nicht zu sehr an diesem Leben zu hängen. Dabei geht es nicht darum, dieses Leben geringzuschätzen. Ich betrachte mein Leben hier als kostbares Geschenk, das ich dankbar genießen darf. Aber die Aussicht auf ein anderes Leben, das niemals endet und über jede Vorstellung hinausreicht, bringt mich ins Gleichgewicht. Ich muss mich nicht komplett abmühen, um möglichst wenig in diesem Leben zu verpassen. Und ich kann mit unerfüllten Wünschen und Träumen besser umgehen. Die Auferstehungshoffnung , die Jesus mir gibt, verändert auch meine Prioritäten und Ziele. Denn sie weckt in mir den Wunsch, mit meinem Leben Gott als erstes zu dienen. Und mich dafür einzusetzen, dass auch andere Menschen von der ewigen Zukunft erfahren, die Gott für sie bereithält. In einer neuen Welt, in der Gerechtigkeit, Freude und Glück keine Wunschvorstellungen mehr sein werden, sondern erfahrbare Realität. Jesus hat mit seiner Auferstehung schon den Anfang gemacht. Er hat den Tod besiegt und ging als der Erste durch das Tor, das zu dieser neuen Welt führt. Viele andere werden folgen. Sie werden das ewige Leben erben, das Gott ihnen schenkt, weil sie in ihrem irdischen Leben an seinen Sohn Jesus Christus geglaubt und Vergebung ihrer Sünden empfangen haben. Wie Jesus selbst, werden auch sie den neuen, unvergänglichen Auferstehungskörper bekommen. Wie das Leben dann sein wird, da lässt die Bibel einiges offen. Doch Jesus sagt den Sadduzäern, dass die Kinder der Auferstehung so sein werden, wie die Engel. Das lässt erahnen, dass dann andere Dinge von Bedeutung sein werden als hier auf dieser Welt. Es wird eine andere, viel höhere Qualität und Fülle des Lebens geben. Nicht mal in meinen schönsten Träumen kann ich mir ausmalen, was das wirklich bedeuten wird. Die Sadduzäer, viele andere damals und auch viele Menschen heute, hatten und haben Schwierigkeiten zu glauben, dass es einmal eine Auferstehung von den Toten geben wird. Und dass nicht der Tod das Leben endgültig vernichtet, sondern das Leben bereits endgültig über den Tod triumphiert hat. Jesus Christus, Gottes Sohn, hat mit seiner Auferstehung den Tod ein für alle Mal besiegt. Er schenkt das Leben, das niemals endet. Und jeder, der an Jesus glaubt, ist eingeladen, dieses ewige Leben zu empfangen und auszukosten. Jeder ist eingeladen, mit ihm durch das Tor zu gehen, das in den Festsaal führt, wo das große Freudenfest des Lebens stattfinden wird. Alles ist schon vorbereitet . Doch ich bin noch im Vorraum. Ich stelle mir in Gedanken vor, wie ich vor dem Tor des Lebens stehe, und gespannt und voller Freude auf den Moment warte, in dem es aufgeht. Es ist so weit. Ich mache den ersten Schritt, dann den zweiten. Während ich durch das Tor gehe, höre ich: „Tod, wo ist dein Sieg? Tod, wo ist dein Stachel?“ Mit einem breiten Lächeln betrete ich den großen Festsaal, um dann für immer beim Herrn zu sein. Autor: Eleni Stambke Gerne stellen wir Ihnen unsere Inhalte zur Verfügung. Und würden uns sehr freuen, wenn Sie unsere Arbeit mit Ihrer Spende fördern. Herzlichen Dank! 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„Gebt dem Kaiser, was des Kaisers ist und Gott, was Gottes ist.“ Dieses Wort hat von allen Lehren Jesu den stärksten Einfluss auf den Lauf der Geschichte ausgeübt. So urteilte einer der bedeutendsten Historiker des 19. Jahrhunderts, Leopold von Ranke . Denn es erlaubte den Christen von Anfang an, ihre Verantwortung als Bürger gegenüber der römischen Macht mit gutem Gewissen zu regeln. Beim Verhör der sogenannten „ Märtyrer von Scili “ in Nordafrika im Jahr 180 argumentieren die standhaften Christen gegenüber dem römischen Prokunsul Saturninus wie folgt: „Ein Kaisertum über diese Welt können wir niemals anerkennen. Wir dienen allein Gott, dem Herrn, jenem Gott, den keines Menschen Auge je gesehen hat noch sehen wird. Noch nie haben wir gestohlen. Wenn wir etwas einkaufen, zahlen wir immer die vorgeschriebenen Steuern. Wir geben also dem Kaiser, was des Kaisers ist. Unser Herr aber ist allein Gott, der König der Könige, der Kaiser aller Völker!“ Weil sie hartnäckig bei dieser Haltung bleiben, werden diese 12 Märtyrerinnen und Märtyrer von Scili alle enthauptet. Auch viele Tausend andere in den ersten drei Jahrhunderten widerstehen der Macht des Kaisers nur von dem Moment an, wenn dieser die ihm von Gott auferlegte Grenze überschritt und selbst als Gott anerkannt oder angebetet werden will … und bezahlen dafür mit ihrem Blut. Aber, auch das ist eine Wahrheit der Geschichte: „Das Blut der Märtyrer wurde zum Samen der Kirche“, wie Tertullian schon im 2. Jahrhundert formuliert. Es schadet der Ausbreitung des Christentums nicht, im Gegenteil. Jesu kurzer Spruch – ein „Apophthegma“ [= kurzer, treffender Sinnspruch], wie die Theologen das nennen – regelt gewissermaßen für die Zukunft und das ganze Mittelalter die Beziehungen zwischen Staat und Kirche. Ähnlich wie der Spruch aus dem Römerbrief, Kapitel 13,1: „Jedermann sei untertan der Obrigkeit, die Gewalt über ihn hat. Denn es ist keine Obrigkeit, außer von Gott; wo aber Obrigkeit ist, die ist von Gott angeordnet “. Oder 1. Petrusbrief, Kapitel 2, Vers 17: „Ehrt jedermann, habt die Brüder lieb, fürchtet Gott, ehrt den König!“ Luther und einige andere Reformatoren entwickeln aus diesen biblischen Aussagen die sog. „Zwei-Reiche-Lehre“, nämlich zwischen dem Reich dieser Welt und dem Reich Christi zu unterscheiden. Das Reich dieser Welt, der Staat, ist neben der Kirche eben auch gleichwertig zu achten; denn wäre die politische Macht in ihrem Innersten schlecht, hätte Jesus nicht dazu eingeladen, dem Kaiser zu geben, was des Kaisers ist. Vielleicht auch manchmal in dem Sinne: „Dann gebt ihm halt das, was ihm eh schon gehört, zurück, damit er seine Ruhe hat … und wir als Christen auch.“ Das ist über die Jahrhunderte hinweg oft die Haltung der Frommen, der „Stillen im Lande“, wie man die Pietisten und die Erweckten des 18. und 19. Jahrhunderts nennt. Aber wir leben im 21. Jahrhundert. Kann das da immer noch sein unter Menschen, die Christen sein wollen? Kann uns egal sein, was mit unserem Geld geschieht, das wir in Form von Steuern dem Staat anvertrauen? Es gibt – auch in christlichen Gemeinden – durchaus die Haltung, die Steuern an den Staat kritisch sieht und z.B. mit Schwarzarbeit oder Geschäften, die nicht durch die Bilanzen gehen, kein Problem hat. Das sind keine geizigen Menschen, denn sie spenden mitunter viel Arbeit im Reich Gottes, weil sie dadurch zu wissen meinen, wo das Geld hingeht und welchen Einfluss es nehmen kann. Bei dem Staat hat man das ja nicht in der Hand. Wofür wird eine neue Regierung mein Steuergeld ausgeben? Für vermeintlich notwendige Rüstung, für den Umweltschutz und die grüne Transformation oder für eine verbesserte Infrastruktur im Verkehr oder Bildung? In einem gemeindlichen Männerkreis im letzten Jahr, bei dem es um den Umgang mit unserem Geld ging, kam es dabei zu einer heftigen Diskussion. Nur: Steuerverweigerer haben Jesus nicht auf ihrer Seite. Jesus positionierte sich in dieser heftigen Diskussion, in der Schriftgelehrte und Hohepriester „Agenten“ und „Denunzianten“ schicken, um ihn aufs Glatteis zu führen, klar zum Steuernzahlen. „Sie belauerten ihn und sandten Leute aus, die sich stellen sollten, als wären sie fromm; die sollten ihn fangen in seinen Worten, damit man ihn überantworten könnte der Obrigkeit und Gewalt des Statthalters“. So beginnt unser Abschnitt. Fieser und intriganter geht es ja kaum. Das wirft ein ganz schlechtes Bild auf die damaligen jüdischen Behörden. Damit beginnt im Grunde die Passionsgeschichte , in der es dann drei Kapitel später im Verhör vor Pilatus heißen wird (Lukas 23,2): „Sie fingen an ihn zu verklagen, und sprachen: Wir haben gefunden, dass dieser unser Volk aufhetzt und verbietet, dem Kaiser Steuern zu geben und spricht, er sei Christus, ein König!“ So ist es Jesus ergangen. So hat man ihm die Worte im Mund herumgedreht. So verleumderisch können Menschen sein, bis auf den heutigen Tag und bis in die frömmsten Kreise hinein. Deshalb ist für mich die Bibel wahr, weil sie die Wahrheit des Menschseins in all seinen furchtbaren Abgründen offenbart. Auch das andere gibt es bis heute, dass man von einigen Leuten süßen Brei um den Mund geschmiert bekommt, obwohl die es gar nicht so meinen. Vers 21: „ Meister, wir wissen, dass du aufrichtig redest und lehrst und achtest nicht das Ansehen der Menschen, sondern lehrst den Weg Gottes recht.“ Gott sei Dank merkte Jesus „ihre List“ (Vers 23), steht hier. Etwas, was mir nicht immer gelingt. Ich lasse mich doch auch als Pfarrer gerne mal etwas „bauchpinseln“. Auch wenn es nicht stimmt, dass wir die Menschen alle gleich und ohne Ansehen der Person behandeln wollen; ehrlich gesagt. In Untersuchungen, die sich fragen, warum in der alten DDR gerade Kirchenleute dazu bereit waren, informelle Mitarbeiter der Stasi zu werden, wird diese verlogene Wertschätzung angegeben, die in einer Zeit, in der die Kirche sonst nicht mehr viel galt, den Betroffenen auf den ersten Blick gutgetan hat. … Jesus hat sich nicht verführen lassen. Er bleibt standhaft und souverän und beeindruckt die Verführer so, dass sie den Mund halten. Und er gibt eben damals und für alle Zeiten diese Losung aus, dass wir unser Geld nicht nur für ihn und seine Sache, sondern auch für die Allgemeinheit einsetzen sollen. Dafür, dass der Staat funktioniert, wir KiTas und Schulen haben, Straßen und Verwaltung, Schwimmbäder und kulturelle Stätten – und leider wieder neu nötig: eine intensivere Verteidigung. Die übrigens damals dem Kaiser von Rom ja auch so wichtig war. Wir können uns aus dieser Welt und der Verantwortung für sie nicht wegstehlen, so gern wir das auch manchmal tun möchten. Wir leben auf dieser Erde und tragen Verantwortung für sie – auch heute. Autor: Dr. Friedhelm Ackva Gerne stellen wir Ihnen unsere Inhalte zur Verfügung. Und würden uns sehr freuen, wenn Sie unsere Arbeit mit Ihrer Spende fördern. Herzlichen Dank! Jetzt spenden…
„Sie hatten verstanden, dass er in dem Gleichnis von ihnen gesprochen hatte.“ So das Ende dieses Bibeltextes. Ist das nicht wunderbar? Sie hatten es verstanden – endlich kapiert! Und ja: es ist doch großartig, wenn – wer auch immer – endlich kapiert, was Jesus sagt und um was es ihm geht! Denn jetzt muss doch Einsicht, folgen. Jetzt muss das doch dazu führen, dass die Angesprochenen ihr Leben ändern und fortan das tun, was Jesus sagt, was Gott will! Also: die Pharisäer reagieren und antworten Jesus auf dieses Gleichnis: „Oh Mann, äh oh, Rabbi: Ja, wir haben all die vielen Jahre Gottes Reden missachtet. Immer und immer wieder haben wir all Seine Propheten nicht ernst genommen, sondern sind stattdessen unserem eigenen Instinkt und unseren Interessen gefolgt. Wir dachten, wir wissen es besser als Gott. Aber jetzt haben wir es endlich begriffen und wir geloben Besserung. Von nun an werden wir auf Dich, Jesus hören! Denn wir erkennen an, dass Du der Messias bist und uns zeigst, dass Gott einen guten Plan mit uns, seinem Volk hat!“ Doch so war es nicht. Nein: die Pharisäer wollten Jesus dafür töten, dass Er ihnen klaren Wein einschenkte. So kritisiert zu werden, das ging ja mal gar nicht! „Dieser Jesus muss beseitigt werden!“ Das war für sie mehr und mehr klar. Nur aus Angst vor dem Volk, das Jesus liebte, seinen Predigten gern zuhörte und durch die Wunder begriff, dass Jesus der Erlöser ist, nur aus Angst davor, dass ihnen das Volk „aufs Dach steigen“ würde, haben sie Jesus nicht sofort festgenommen. Für Israel bedeutet dieses Gleichnis, dass Jesus der Eckstein für die weltweite Gemeinde Jesu ist. So schreibt es dann ja auch Jahre später Paulus im Brief an die Epheser, dass wir „nicht mehr Gäste und Fremdlinge, sondern Mitbürger der Heiligen und Gottes Hausgenossen sind, erbaut auf den Grund der Apostel und Propheten, wo Jesus Christus der Eckstein ist!“ ( Epheser 2, 19+20 ) Und was bedeutet das für uns, also der weltweiten Gemeinde Jesu? Es bedeutet, dass wir Gott die Ehre dafür geben, nicht mehr „Fremdlinge“ zu sein. Wir gehören zum Plan Gottes. Wir sind ebenfalls auserwählt. Wir sind sozusagen die andere Seite der Medaille, die Erwählung heißt. Während Israel nach wie vor Gottes Volk ist und wir immer wieder, aktuell und ebenso in der Zukunft, sehen werden, dass Er es nie fallen lassen, sondern sich ihnen offenbaren wird, sind auch wir, um es mit dem Worten von Paulus im Epheserbrief zu sagen: „ineinander gefügt in diesem Bau, wachsend zu einem heiligen Tempel in dem Herrn, zu einer Wohnung Gottes im Geist.“ ( Epheser 2, 21+22 ) Das ist großartig. Wir können Gott nur dafür anbeten, loben und preisen. Diese „Kindschaft“ Gottes, wie unsere Zugehörigkeit zu Gott an anderer Stelle in der Bibel genannt wird, bringt uns immer wieder auf die Knie und wir schauen hoch und geben Gott die Ehre. Dafür, welches Geschenk es ist, diesen heiligen Gott immer mehr kennenzulernen und zu erfahren, wie er uns segnet, stärkt und uns in allen Lebenslagen, gerade auch in Sorgen und Nöten, beisteht. Das wird mir, je älter ich werde, immer wichtiger: die Freude über meine eigene Erlösung und dass Gott mir nahe ist! Und dann bedeutet dieses Gleichnis noch etwas Anderes für jeden einzelnen Christen: der Evangelist Johannes zitiert, wie Jesus uns als Reben bezeichnet. Er selbst, Jesus, ist der wahre Weinstock und wir hängen an ihm. Ohne ihn sind wir nichts, ohne ihn können wir nichts tun. Somit sind wir also auch, im Bild gesprochen, ein Weinberg. Uns fragt Gott: „Was ist der Ertrag? Wie zeigt sich, dass Jesus in uns lebt? Wie leben wir aus, dass wir ohne ihn nichts tun können?“ Bei mir stelle ich immer wieder fest, dass ich dann ähnlich stolz bin, wie die Pharisäer, nachdem Jesus ihnen das Gleichnis von den Pächtern erzählt hat. Die Pharisäer waren in ihrer Ehre gekränkt, aber wollten nicht wahrhaben, dass sie die Sache falsch angingen. Ja, sie verstanden, dass Jesus von ihnen sprach, aber ihre Fehler einzugestehen – dazu waren sie nicht bereit. Oft neige ich sogar dazu, hochmütig das zu nennen, was ich alles geleistet habe, wie großartig und fast perfekt mein Christsein „läuft“. Auch ich verhalte mich pharisäerhaft, wenn ich nicht innehalte und selbstkritisch bin. Stattdessen suche ich häufig die Schuld beim Anderen. Stolz ist Verdrängen von Scham. Die Pharisäer schämten sich. Aber ihren Fehler einsehen – das kam nicht infrage. Ihr Fehler war, dass sie Jesus nicht als Sohn Gottes anerkannten. Jesus war für sie höchstens ein Rabbi, also ein Lehrer so wie sie selber. Aber, dass er der Messias ist, also der, auf den sie und alle vor ihnen gewartet haben, das durfte nicht sein. Denn dann hätten sie akzeptieren müssen, dass es eine übergeordnete Instanz gibt, in Gestalt eben dieses Jesus von Nazareth. Oh, sie wussten, dass sie und das ganze Volk Israel der Weinberg sind, von dem Jesus im Gleichnis sprach. Und sie haben auch verstanden, dass sie die Pächter sind und die Knechte, die der Weinberg-Besitzer schickte, um den Ertrag zu prüfen, die Propheten darstellten, von denen das Alte Testament erzählt. Sie fühlten sich ertappt, wie kleine Kinder, als Jesus sagte, dass die Pächter dann sogar noch den Sohn des Weinberg-Besitzers umbringen würden, aber deswegen zur Strafe vom Besitzer getötet und der Weinberg anderen anvertraut werden würde. Das war zu viel. Das ging zu weit. Ihren Stolz bissen sie runter, aber ihr Hass auf Jesus wurde stärker. Wie gehe ich mit Stolz um? Ich verdränge auch oft unsere Scham. Noch heute schäme ich mich dafür, vor vielen Jahren, als ich noch ein Kind war, meiner Oma eine silberne Tabak-Dose gestohlen zu haben. Ich entdeckte sie oben auf dem Speicher meines Elternhauses, in dem auch meine Oma damals lebte. Sie entdeckte bei mir die Dose und stellte mich zur Rede. Ich stritt den Diebstahl ab und behauptete kühn, die Dose von einem Freund geschenkt bekommen zu haben. Sie beließ es dabei, aber hat wahrscheinlich gewusst, dass ich sie dreist anlog. Nie hatte ich den Mut, ihr ins Gesicht zu sagen, dass es mir leidtut, sie angelogen zu haben. Deswegen bedeutet dieses Gleichnis nicht nur etwas für das Volk Israel und nicht nur für die weltweite Gemeinde Jesu, sondern es bedeutet auch etwas für mich und für Sie! Möge Gott uns Freimut schenken, zu unseren Fehlern zu stehen. Damit wir frei werden, so wie Jesus gesagt hat (Joh. 8, 36): „Wen der Sohn frei macht, der ist frei!“ Wieviel Segen wird Gott schenken, wieviel „Ertrag vom Weinberg“, um es mit dem Bild aus dem Gleichnis zu sagen, wenn wir unser Verhalten selbstkritisch prüfen, unsere Fehler einsehen, Buße tun, also um Vergebung bitten und den richtigen Weg gehen. Was ist der richtige Weg? Für die Pharisäer damals wäre der richtige Weg der gewesen, Jesus Christus als Sohn Gottes anzuerkennen und ihr Leben danach auszurichten. Und für uns ist es gut 2.000 Jahre später nichts anderes: Gott Gott sein lassen. Jesus als Herrn der Welt, ja des eigenen Lebens akzeptieren. Es geht darum, unseren Stolz zu überwinden. Den Stolz, dass wir immer wieder unsere eigenen Entscheidungen treffen. Den Stolz, nicht zu unseren Fehlern zu stehen. Gottes Wort lehrt uns: „Gott widersteht den Hochmütigen, aber den Demütigen gibt er Gnade!“ ( Jakobus 4, 6 ) Diese Gnade will ich erleben. Nur aufgrund dieser Gnade kann ich überhaupt frei sein, frei von Schuld und Scham. Nach dieser Gnade strecke ich mich immer wieder aus, wenn ich um Vergebung bitte. Autor: Pastor Thomas Brinkmann Gerne stellen wir Ihnen unsere Inhalte zur Verfügung. Und würden uns sehr freuen, wenn Sie unsere Arbeit mit Ihrer Spende fördern. Herzlichen Dank! Jetzt spenden…
Jesus verkündet im Tempel die gute, frohe Botschaft. Das Evangelium. Er lehrt das Volk. Inhaltlich und in der Art wahrscheinlich unvergleichlich anders als es die Menschen von den Hohenpriestern und Schriftgelehrten gewohnt sind. Hier spricht der Erlöser von seinem himmlischen Vater, geleitet vom Heiligen Geist . Das bleibt nicht ohne Wirkung. So ist es nicht nur damals, so ist es auch heute, wenn es auf die gleiche Weise geschieht: gewirkt durch den Heiligen Geist. Dann gibt es auch wie dort im Tempel die gleichen unterschiedlichen Reaktionen der Menschen. Dass in dieser Hinsicht hier vom Volk nichts im Einzelnen berichtet wird, zeigt einen anderen Schwerpunkt auf: die Reaktion der Hohenpriester, Schriftgelehrten und Ältesten. Sie ist erschreckend. Jesus, als der Herr und Meister, verkündigt die frohe Botschaft im Tempel und die Führer Israels bezweifeln sein Recht zu lehren. Für sie ist Jesus nur der einfache Zimmermann aus Nazareth. Er hat keinen akademischen Grad und keine Berufung durch eine Religionsgemeinschaft oder damals anerkannte geistliche Größe. Welche Zeugnisse kann Jesus vorweisen? Das, was sie durch die früheren Propheten und ihre Schriften wissen, könnte sie zu der richtigen Erkenntnis bringen, wer Jesus ist. Doch dafür fehlt ihnen die Einsicht. Die Reden, die Lukas in den Kapiteln 20 und 21 berichtet, sind alle durch deren Äußerungen veranlasst. Diese drei Gruppen bilden zusammen den Hohen Rat, die geistliche und politische Führungsmacht des Volkes, allerdings unter der römischen Herrschaft. Das Wirken und Wesen des Heiligen Geistes durch Jesus, den Sohn Gottes, erreicht sie innerlich nicht. Was ist der Grund? Licht und Schatten treffen hier aufeinander. An anderer Stelle erklärt Jesus seinen Jüngern : Alle Pflanzen, die mein himmlischer Vater nicht gepflanzt hat, die werden ausgerissen. Lasst sie, sie sind blinde Blindenführer! Wenn aber ein Blinder den anderen führt, so fallen sie beide in die Grube. Und dann noch: Was aber aus dem Mund herauskommt, das kommt aus dem Herzen und das macht den Menschen unrein. Denn aus dem Herzen kommen böse Gedanken, Mord, Ehebruch, Unzucht, Diebstahl, falsches Zeugnis, Lästerung. Das sind die Dinge, die den Menschen unrein machen (Matthäus15,13-14+17-20). Menschen wie sie gab und gibt es damals wie heute. Theologisch gebildet, ohne Gottes Willen zu erkennen. Wenn das ein anderer Mensch und nicht Jesus sagen würde, machte er sich des Hochmuts, Stolzes, der Intoleranz und Überheblichkeit schuldig. Aber es ist Jesus, der Herr, Erlöser und Sohn Gottes, der das sagt. Damit ist das eine unumstößliche göttliche Wahrheit. Aufgrund ihrer inneren Blindheit für die göttliche Wahrheit kommen sie zu Jesus mit dieser Frage, bzw. entschließen sie sich zu dieser Taktik der Scheinheiligkeit. Nach einem ehrlichen Fragen von ihnen sieht das nicht aus. Was wollen sie denn mit dieser doppelten Frage erreichen? Sie fragen nach dem Ursprung und der Mittelsperson seiner Vollmacht. Dass von Jesus eine besondere Kraft ausgeht, ist ihnen offensichtlich bewusst, auch wenn ihnen das sehr widerstrebt: ihr frommer Stolz hindert sie zu erkennen, wer Jesus ist und sich ihm unterzuordnen. Aus ihrer Sicht ist er als vermeintlicher Gotteslästerer ihr Feind, der sie und ihren Einfluss auf das Volk bedroht. Deshalb ihre Taktik. Mit dem ersten Teil ihrer Frage stellen sie ihm eine Falle. Jesu Erklärung über seine himmlische Sendung solle die Ursache zu einer Anklage gegen ihn wegen Gotteslästerung sein. Zweitens wollen sie wissen, welcher Gottgesandte ihn zu dieser Tätigkeit eingesetzt habe. Deshalb die Frage: „Aus welcher Vollmacht tust du das?“ Der griechische Text zeigt auf, wie sie das gemeint haben. Es ist die Mehrzahlform tauta. Sie steht für die Formulierung: wer hat dir dies gegeben. Diese = tauta, oder umgangssprachlich, „gegeben, diese Dinge zu tun“. Damit meinen sie alles, was Jesus seit dem Einzug in Jerusalem getan hat und noch tut. Das Vorgehen des Hohen Rates macht deutlich, unter welchem inneren Einfluss sie stehen. Es ist nicht der Heilige Geist, es ist auch kein menschlicher Irrtum über Jesus von ihnen. Hier ist der Widersacher Gottes, Satan , am Werk. Johannes nennt ihn in Offenbarung 12,10 Verkläger unserer Brüder. Genau das versucht der Hohe Rat mit Jesus. Mit der Anrede: „Sage uns“ eröffnen sie ihre listigen Fangfragen an diesem Tag. Diese Streitreden sind damals in der rabbinischen Dialektik üblich. Die Frage nach Jesu Vollmacht wird ihm schon früher gestellt. Oft mit dem gleichen Ziel. Jetzt steigert es sich und ist vorsätzlicher und raffinierter mit vereinten Kräften in der Öffentlichkeit. Die folgende Reaktion Jesu auf ihre Attacke macht sie in den Augen aller Anwesenden zu Verlierern. Mit dieser Frage über Johannes den Täufer haben sie nicht gerechnet. Sie genügt, um sie zu entwaffnen. Sie sind in ihrem eigenen Fragenetz gefangen. Was sollen sie antworten? Sie müssen entweder die göttliche Autorität Johannes des Täufers anerkennen oder gegen die einmütige Überzeugung des Volkes verstoßen. Für die Menschen ist der Täufer eindeutig ein Prophet Gottes gewesen. Das Volk zeigt in dieser Überzeugung eine solche Festigkeit, dass die hohen Herren im Falle des Widerspruchs fürchten, gesteinigt zu werden. Aus Angst vor den Konsequenzen ihrer Antwort greifen sie in ihrer Verschlagenheit zu einer Ausrede: „Wir wissen es nicht.“ Es ist Heuchelei aus Menschenfurcht. Deshalb beantwortet Jesus ihre Frage nicht. Er weiß, sie wollen keine ehrliche Antwort geben. Für jeden, der das Wort Gottes verkündet, ist es wichtig, mit dem Heiligen Geist erfüllt zu sein. Wer diese Salbung hat, ist nicht von Menschen abhängig, deren Fähigkeit sich allein auf menschliches Können oder Bildung, Macht, Stellung, akademische Grade, menschliche Titel und Anerkennung beschränkt. Ein Erkennungszeichen eines solchen Menschen ist Demut . Damit meine ich das bewusste Leben in der Abhängigkeit Jesu. Das bedeutet kein falsches Ducken vor anderen, sondern ein Leben in der agape , der Liebe Gottes, die dem dienenden Christen vom Heiligen Geist gegeben wird. Sie ist zuerst auf Gott selbst und dann auf die anderen Menschen in ihrer Unterschiedlichkeit ausgerichtet. Zu dieser Liebe gehören auch die Wahrhaftigkeit und die Wahrheit . Das wird an dem Umgang von Jesus mit den unterschiedlichen Menschen deutlich. Deshalb gilt der Satz Jesu auch heute allen Christen: „Folgt mir nach!“ D.h. lebt nach meinem Vorbild, nicht aus eigener Kraft, sondern der Heilige Geist ist in euch. Autor: Jürgen Baum Gerne stellen wir Ihnen unsere Inhalte zur Verfügung. Und würden uns sehr freuen, wenn Sie unsere Arbeit mit Ihrer Spende fördern. Herzlichen Dank! Jetzt spenden…
Zwei Szenen voller Menschen und voller Kontraste. Dazwischen – noch unangetastet – Jesus. In der ersten Szene sehen wir ihn auf einem Esel Richtung Jerusalem reiten. Er wird von vielen Menschen begleitet. Eben noch haben sie ihn als kommenden König bejubelt. In ihrer Begeisterung glauben sie gar, die Verwirklichung des Reiches Gottes stände unmittelbar bevor. Doch dieser Glauben gründet sich allein auf Wünsche und Träume – inspiriert durch das, was sie mit ihren körperlichen Augen wahrnehmen können – oder wollen. Sie missdeuten das kurze Spektakel des Einzugs Jesu in Jerusalem. Die tiefere Bedeutung dieses Ereignisses bleibt ihnen verborgen. Und das hat nichts mit Bildung oder IQ zu tun. Kollektiv wird Jesus verkannt. Auch von den Priestern, Theologen, und der Elite des Volkes. Die einen projizieren ihre Wünsche auf ihn und die anderen fürchten deshalb um ihren Einfluss auf das Volk und möchten Jesus am liebsten aus dem Weg räumen. Physisch sind sie alle nah dran an Jesus, dem lange verheißenen Friedefürsten – und doch erkennen sie ihn nicht. Diese äußere Nähe bei innerer Distanz lässt Jesus nicht kalt. Er zeigt starke Gefühle. Jesus weint: Warum erkennt ihr mich nicht? Warum nehmt ihr nicht an, was ich euch geben möchte? Vielleicht haben Sie schon mal versucht, sich mit dem Problem eines leidenden Menschen vertraut zu machen, um Hilfe anzubieten, die von Herzen kommt und auch etwas kostet. Sie sehen genau, was ihm helfen könnte – doch er nimmt Ihre Hilfe nicht an und Sie müssen zuschauen, wie dieser Mensch immer weiter ins Elend rutscht. Das ist schwer auszuhalten – besonders wenn es sich um einen nahestehenden Menschen, vielleicht sogar aus der eigenen Familie, handelt. Wenn Sie solche Erfahrungen kennen, bekommen Sie eine kleine Ahnung davon, was Jesus empfunden haben mag, als er auf Jerusalem schaute, eine Stadt voller Menschen, denen er helfen will und kann. Und die ihn nicht als Retter und Friedensfürst erkennen. Darüber weint Jesus: „ Wenn doch auch du an diesem Tag erkenntest, was zum Frieden dient!“ Zu einem tieferen Erkennen braucht es einen tieferen Blick. Den haben die meisten Menschen nicht von sich aus. Und das hat, wie eben schon gesagt, nichts mit Bildung oder Intelligenz zu tun. Jesus hat diesen tieferen Blick. Er weint nicht nur über das Unverständnis der Menschen ihm gegenüber. Er sieht über die Gegenwart hinaus und sieht die Katastrophe über Jerusalem kommen, wie sie genau so 30 Jahre später eintrifft, als der jüdische Aufstand voller Brutalität von den Römern niedergeschlagen wird. Welche Entscheidungen führen zum Frieden? Welche in die Katastrophe? Das sind auch heute ganz aktuelle Fragen. Dabei sind Menschen anfällig für Stimmungen und Propaganda. In Jerusalem haben damals nur wenige Tage später die Machthaber, die eben noch in der Defensive waren, ihren Einfluss auf das Volk zurückgewonnen. Die Stimmung ist gekippt, die Propaganda zeigt Wirkung. Innerhalb kürzester Zeit! Auch heutzutage kann über weitreichende Weichenstellungen innerhalb kürzester Zeit entschieden werden. Und der Druck, sich davon mitreißen zu lassen, kann sehr stark werden. „Wenn du doch erkenntest, was zum Frieden dient!“, sagt Jesus. Es ist eine einzigartige Zeit, die die Menschen damals erleben. Zu ihrer Generation ist Jesus gekommen. Dadurch sind sie in besonderer Weise privilegiert. Sie sehen die Tür, die Gott ihnen mit Jesus öffnet und doch gehen die meisten Menschen nicht hindurch. Du hast die Zeit nicht erkannt, in der du besucht worden bist, klagt Jesus. Die kurze Zeit seines ersten Besuchs ist lange vorüber. Wie viele Katastrophen hat es seither gegeben. Jesus sieht damals nicht nur die Katastrophe Jerusalems kommen, sondern er sieht bis ans Ende der Zeit. Es gibt immer wieder Zeiten, in die er hineinspricht. Bis zum heutigen Tag hat Jesus die Welt und die Menschheit nicht aufgegeben. Viele Menschen besucht Jesus im Laufe ihres Lebens irgendwann – nicht physisch, aber sie fühlen sich deutlich von ihm angesprochen und vor eine Entscheidung gestellt. Sich für ein Leben mit Jesus zu entscheiden, zieht Frieden nach sich. Inneren Frieden und manchmal auch einen friedvolleren Umgang in ihrem Umfeld. Mit Jesus kommt Kraft in ihr Inneres, das hilft, äußerem Druck standzuhalten. Und sein Geist hilft zu tieferer Erkenntnis dessen, was in unserer Zeit geschieht. Vielleicht teilen Sie manchmal Jesu´ Trauer über diese Welt, über Menschen, über sich selbst. Oder auch Gefühle der Wut, des Zorns – wie Sie sie in der nächsten Szene beobachten können. Jesus ist in der Stadt, über die er geweint hat, angekommen. Er geht in den Tempel. Über die Händler, die im Tempel ihre Geschäfte machen, weint Jesus nicht, sondern wird wütend und sogar ein wenig handgreiflich. Vordergründig wirft er den Händlern vor, aus dem Bethaus Gottes eine Räuberhöhle gemacht zu haben. Denn sie nutzen den Bedarf der vielen Pilger an Opfertieren zu den Wallfahrtsfesten schamlos aus und treiben deren Preise in die Höhe – so wie heute die Hotels für ihre Zimmer, wenn gerade eine Messe in der Stadt ist. Jesus findet für den Missbrauch ihres Handels deutliche Worte. Er ruft – wie jede Art von Missbrauch – seinen Zorn hervor. Die Händler im Tempelvorhof spiegeln wider, was im Innern des Tempels durch die Schriftgelehrten und Pharisäer geschieht. Die haben sich des Wortes Gottes beraubt und es für ihren eigenen Machterhalt missbraucht. Nach dieser symbolischen Tempelreinigung legt Jesus selbst dort das Wort Gottes aus. Er rückt es zurecht, legt seine wahre, heilvolle Bedeutung frei. Bis heute redet Jesus auf vielfältige Weise. Er wirbt mal laut mal leise, mit Tränen der Trauer oder des Zorns, um unser Erkennen und um unsere Entscheidung, ihm immer wieder neu zu folgen. Wofür entscheiden Sie sich? Autor: Pastor Ulrich Tesch Gerne stellen wir Ihnen unsere Inhalte zur Verfügung. Und würden uns sehr freuen, wenn Sie unsere Arbeit mit Ihrer Spende fördern. Herzlichen Dank! Jetzt spenden…
Schwarze Rauchschwaden, die den Horizont verdunkeln, brennende Häuser, Schreie von Menschen auf verrußten Straßen, Waffengeklirr und martialische Kampfesrufe, Schmerzenslaute und leiser werdendes Stöhnen … Das sind Bilder gefallener Städte, die ihren Bürgern keinen Schutz mehr bieten können, weil feindliche Truppen ihre Mauern überwinden konnten und sie nun triumphierend und plündernd übernehmen. Es gab viele solcher Stadteroberungen in der Geschichte. Geplant und durchgeführt von unterschiedlichsten Persönlichkeiten, von Cäsaren und Präsidenten, von Hauptmännern und Räubern, von religiösen Führern und Terroristen. Manche Städte wurden auch kampflos eingenommen, nachdem man die Bewohner aushungerte oder so in Angst versetzte, dass sie sich freiwillig ergaben. Doch egal wie und aus welchen Gründen auch immer Feinde die Schutzmauern brechen konnten, es hatte immer mit Gewalt zu tun. Der Stärkere nahm sich, was er wollte, und der Schwächere musste weichen. Welch ein Kontrast zu Jesu Einzug in Jerusalem. Auf einem Esel reitend, begleitet von zumeist einfachen Menschen, nähert er sich der Hauptstadt Israels. Dennoch sehen seine Freunde in ihm mehr als einen armen Wanderprediger. Während sich Jesus auf Jerusalem zubewegt, überkommt es sie gleichsam. Sie fangen an zu singen, loben Gott und preisen den Mann auf dem Esel als Erlöser und König. Ich wüsste zu gern, was sich diese Menschen damals in ihrem Innern vorgestellt haben. Dachten sie wirklich, dass dieser Rabbi aus der Provinz im Alleingang Jerusalem von den Römern befreien könne? Haben sie im Ernst angenommen, dass jemand, der als Kind in eine Futterkrippe gelegt wurde, nun die Regierungsgeschäfte übernimmt? Haben sie sich wirklich vorgestellt, dass dieser einfache Mann für paradiesische Zustände sorgen wird, Armut und Elend beseitigt, Ungerechtigkeiten aufhebt und eine goldene Zukunft einläutet? Wie genau sah ihr Bild von Jesus aus? Die letzte Frage stellt sich auch in Bezug auf die im Text erwähnten Pharisäer , die Jesus ebenfalls begleiteten. Sie bleiben kühl und reserviert. Man könnte meinen, dass sie sich für das Verhalten der anderen schämen. Zumindest nehmen sie Anstoß daran und bitten Jesus, dass er sie zum Schweigen bringe. Was und wen haben sie in dem Mann aus Nazareth gesehen? Warum haben sie ihn begleitet? Was dachten sie, was in Jerusalem geschehen wird? Für die Gefolgsleute Jesu, die sich von ihrer Freude mitreißen lassen, scheinen rationale Erwägungen und eine sachliche Analyse der Situation eher nebensächlich zu sein. Es ist vielmehr ein Gefühl der Begeisterung und eine diffuse Ahnung davon, dass sie Zeugen eines Geschehens sind, das die Welt verändern wird. Gleichsam eines Sonnenstrahles, der unverhofft durch eine dichte graue Wolkendecke bricht und es für einen Augenblick hell sein lässt, werden Jesu Begleiter plötzlich in ihrem Herzen berührt und sehen ihr Leben in einem anderen Licht. Sie können für einen kurzen Moment erkennen, dass sie nicht allein sind, dass Gott für sie da ist, dass sie geliebt werden und dass sie eine Zukunft haben. Diese innere Bewegtheit lässt die Menschen singen und Jesus königlich verehren. Doch so schnell, wie sich eine Lücke in einer Nebelwand wieder schließen kann, so schnell kann auch Begeisterung und eine wahrhaft überirdische Erfahrung wieder schwinden. Die Evangelien sagen nichts darüber aus, welche konkreten Personen gerade noch ihre Kleider huldvoll vor Jesus auf die Straße legen, um nur einige Stunden später ihr „Kreuzige ihn!“ zum Stadthalter Pilatus zu schreien. Dass es aber dazu kommt, zeigt, dass die Nachfolge Jesu kein Rausch ist, dem man erliegt und ausgeliefert ist. Der Mensch bleibt auch als Christ ein Zweifler, ein Suchender und ein Sünder. Und doch gibt es da Hoffnung und Erlösung. Für einen Moment konnten die Menschen damals erkennen, dass Jesus das Ziel ist, dass in ihm die Schöpfung Heilung findet. Aber trotz dieser Größe ist Jesus auch der Mann auf dem Esel, das Kind in der Krippe und der Geschundene am Kreuz. So will er mir auch heute begegnen. Die Stadt Jerusalem ist vergleichbar mit meinem Herzen. Jesus kommt nicht mit Gewalt, um meinen Widerstand zu brechen. Er kommt nicht als Heeresführer, um mich für meine Fehler büßen zu lassen. Er bricht sich nicht Bahn und brennt alles Hinderliche nieder. Er regiert nicht durch das Schüren von Ängsten und droht mir. Nein, Jesus will in mein Herz einziehen, wie er es damals in Jerusalem tat: als Messias auf einem Esel, in Liebe und Demut . Er hat sein Leben für mich gegeben und wirbt damit auch um mein Herz. Die Frage, die mit dem biblischen Text von Jesu Einzug in Jerusalem verbunden ist, ist die, nach meinem Herzen. Öffne ich die Tore für diesen Herrn der Liebe oder halte ich sie verschlossen? Werde ich ihn begrüßen und später kreuzigen? Halte ich es aus, dass Jesus ganz anders ist als ich ihn mir immer wieder zurechtlege? Darf er in meinem Herzen König sein? Fast wirken solche Fragen anmaßend. Wer bin ich, dass ich Jesus etwas zugestehen könnte? Doch es ist andersherum, Jesus lässt es zu, dass ich in Freiheit entscheiden kann. Er schenkt mir den Raum, den ich brauche, um auf seine Liebe zu reagieren. Er ist eben gerade nicht einer der Kriegsherren, die sich mit subtilen oder gewaltsamen Mitteln eine Stadt gefügig machen. Nein, Jesus kommt mir auf dem Esel entgegen. Ich wünsche mir, dass ich immer wieder die Erfahrung machen kann, die Jesu Begleiter damals vor Jerusalem machen konnten. Dass es immer wieder Momente in meinem Leben gibt, in denen ich wenigstens für einen Augenblick das Heil erkenne, was in diesem Jesus zu finden ist. Dass ich in diesem Mann auf dem Esel meine Erlösung sehe und dass ich ihn willkommen heiße und glücklich darüber bin, dass nicht die Gewalt, sondern Gottes Liebe das letzte Wort spricht. Hosianna. Autor: Ralf Krumbiegel Gerne stellen wir Ihnen unsere Inhalte zur Verfügung. Und würden uns sehr freuen, wenn Sie unsere Arbeit mit Ihrer Spende fördern. Herzlichen Dank! Jetzt spenden…
Ich kam von einer Freizeit nach Hause. Ich hielt dort Bibelarbeiten und es ergaben sich immer wieder Gespräche. Schon morgens beim Frühstück meinte eine Teilnehmerin: „Wir reden von Gott viel zu menschlich, wenn wir einfach sagen, dass er uns sieht. Dabei schließen wir doch nur von uns auf Gott. Aber Gott ist doch viel größer als wir Menschen es sind. So können wir doch nicht von Gott reden!“ Meine Antwort war zunächst einmal eine Frage: „Können wir das wirklich nicht?“ Spontan fiel mir Hagar ein. Sie war schwanger und auf der Flucht vor ihrer Herrin Sara. In ihrer völlig aussichtlosen Lage erlebte sie, wie Gott mit ihr sprach. Er konnte ihr helfen. Aufgrund dieser Erfahrung konnte sie bezeugen: „Du bist ein Gott, der mich sieht.“ Von dort gingen meine Gedanken weiter zu Psalm 34. Von Anfang bis zum Ende ist in diesem Psalm von den Elenden die Rede. Zu ihnen gehörte auch David, der Beter dieses Psalms. Er war auf der Flucht vor dem König Saul. Der verfolgte ihn über Jahre hinweg mit all seiner Macht. Es gab Momente, in denen David Todesängste ausstand. Einmal tat er so, als sei er wahnsinnig, um auf diese Weise sein Leben zu retten. Doch im Nachhinein wusste er ganz genau, wem er seine Rettung zu verdanken hatte. Es war der Gott, zu dem er schon lange eine persönliche Beziehung hatte und den er in all den Jahren immer besser kennen lernte. Auch David konnte bezeugen: „Gott hört mich und sieht mich“ ( Vers 16 ). Als ich Psalm 34 mehrmals langsam gelesen habe und den Psalm auf mich wirken ließ, fiel mir auf, dass der Beter ganz betont über Gott redet. Beinahe in jedem der 23 Verse wird etwas über Gott gesagt. Doch das, was ich hier lese, ist kein theoretisches Reden über Gott. Menschliche Worte und Gedanken sind tatsächlich zu armselig, um Gottes Wesen beschreiben zu können. Nur der Lobpreis, der nach erfahrener Hilfe tief betroffen und gleichzeitig fasziniert andere Elende zu Gott einlädt, ist dem Wesen Gottes wirklich angemessen. David will nicht alleine, sondern zusammen mit vielen anderen Menschen Gott preisen und seinen Namen hervorheben. Gleichzeitig will er auch die Elenden ermutigen, Gottes Helfen auszuprobieren. Denn er kann es bezeugen: „Als einer im Elend rief, hörte der HERR und half ihm aus allen seinen Nöten“ ( Vers 7 ). Natürlich kann ich mit Philipp Friedrich Hiller fragen: „Kann man Gott in Trübsal loben? Ja, oh ja! Er ist nah, wenn auch Stürme toben. Gottes Wort dringt tief zu Herzen…“ Wer sich mitten im Elend befindet, der fragt ja zu Recht: „Hat Gott mich nicht fallen lassen? Hat er mich noch lieb? Gehöre ich zu den Gerechten, von denen hier die Rede ist?“ Darum besteht die Antwort und der eigentliche Trost für alle Elenden, die so fragen, darin, dass sie gewiss werden: „Der HERR hat mich erlöst und alle, die auf ihn trauen, werden frei von Schuld“ ( Vers 23 ). Allerdings will ich auch die Spannung nicht verschweigen, die in den Versen 10 und 11 deutlich wird. Dort heißt es: „Die den HERRN fürchten, die ihn suchen, haben keinen Mangel an irgendeinem Gut.“ Wirklich elend aber ist ja ein Mensch dran, wenn er einen Mangel hat, den er nicht mehr auffüllen kann. Von solchen Elenden gibt es unter uns mehr als wir oft ahnen. Hinter vielen Haus- und Glastüren regiert das Elend. Wie viele Menschen haben heute nicht genug Geld, um wenigstens das Nötigste bezahlen zu können, was sie zum Leben brauchen. Andere haben einen Mangel an Gesundheit und müssen mit der Diagnose leben, dass es keine Hilfe für sie gibt. Wieder andere erleben, wie Beziehungen in die Brüche gehen und wie sie jetzt ganz allein auf sich gestellt sind. Doch die Botschaft für die Elenden lautet gerade nicht: „Wer sich an Gott hält, dem geht’s gut“. David weiß es nur zu genau aus eigener Erfahrung, dass das nicht stimmt. Er kennt die Spannung, in der sich der Elende befindet. Deshalb redet er vom Schreien der Gerechten ( Vers 16+18 ) und von denen mit zerbrochenem Herzen und zerschlagenem Gemüt ( Vers 19 ). David macht sich nichts vor: Der Gerechte muss viel leiden (Vers 20). Glaube bedeutet, diese Spannung auszuhalten und sie nicht in die eine oder andere Richtung aufzulösen. Glaube bedeutet aber auch, daran festzuhalten, dass der Schrei des Gerechten nicht ungehört verhallt. Gott wird handeln zu seiner Zeit. Denn „die Augen des HERRN merken auf die Gerechten und seine Ohren auf ihr Schreien“ (Vers 16). Ja, so menschlich dürfen wir, ja müssen wir von Gott reden, weil der hohe und erhabene Gott selbst es tut. Er lässt es seinem Volk Israel durch den Propheten Jesaja sagen ( Jesaja 57,15 ): „Denn so spricht der Hohe und Erhabene, der ewig wohnt, dessen Name heilig ist: Ich wohne in der Höhe und im Heiligtum und bei denen, die zerschlagenen und demütigen Geistes sind, auf dass ich erquicke den Geist der Gedemütigten und das Herz der Zerschlagenen.“ Gott sei Dank bestätigt er immer wieder, dass unser Vertrauen auf ihn belohnt wird. Psalm 34 hat aber darüber hinaus noch eine andere Dimension. David hat hier aus meiner Sicht prophetisch gesprochen und Jesus Christus bereits vorhergesehen. Der Gerechte, von dem hier immer wieder die Rede ist, ist in vollkommener Weise Jesus Christus. Hier wird vorher gesagt ( Vers 21 ), dass bei seiner Kreuzigung keines seiner Gebeine zerbrochen wird, was sich genau so erfüllt hat ( Johannes 19,33 ). Besonders hervorzuheben ist, dass Jesus aus seiner Erfahrung als Mensch wusste, was Elend ist und dass er einen Blick für die Elenden hatte. Die Evangelien im Neuen Testament haben Jesus so anschaulich geschildert, dass wir ihn vor Augen haben: wie kein noch so armseliger Bettler ihn umsonst angerufen hat; wie er Stürme souverän bedrohte; wie er Kranke geheilt hat und wie er Zweifelnde gewiss machte. Nirgends ist die Freundlichkeit Gottes so deutlich zu erkennen wie bei Jesus Christus. Deshalb will ich es für mich persönlich immer wieder hören und Ihnen, liebe Zuhörer zusprechen, was Psalm 34,9 sagt: „Schmecket und sehet, wie freundlich der HERR ist. Wohl dem, der auf ihn trauet. “ Autor: Achim Kellenberger Gerne stellen wir Ihnen unsere Inhalte zur Verfügung. Und würden uns sehr freuen, wenn Sie unsere Arbeit mit Ihrer Spende fördern. Herzlichen Dank! Jetzt spenden…
Jesus ist gerade auf dem Weg nach Jerusalem. Ihn begleitet eine große Menschenmenge. Alle sind gespannt. Ist dies der Messias, der uns in den Schriften versprochen wurde? Er erfüllt alle Anzeichen. ER macht Blinde sehend, Lahme gehend und erweckt sogar Tote zum Leben. Jetzt steht er kurz vor Jerusalem. Das heißt, als nächstes wird er das Königreich Israel wieder herstellen und die Römer aus dem Land vertreiben. Dies ist zumindest die große Hoffnung unter den Bewunderern und Zuhörern. Jesus kennt seine Menschen nur zu gut. ER weiß, was diese Menge von ihm will. Er ahnt, dass sie bald Palmenzweige vor ihm auslegen werden und ihn mit Hosianna in Jerusalem begrüßen werden. Ebenso fürchtet er, dass sie schon bald danach „Kreuzigt ihn!“ schreien werden. Denn er ist nicht gekommen, um ihre Erwartungen zu erfüllen. Er kommt für so viel mehr. Mit seinem Gleichnis erklärt Jesus den Menschen, was nun wirklich geschehen wird. Es handelt von ihm. Und von Ihnen. Und von mir. Ja, auch unsere Generation ist schon in diesem Gleichnis eingeschlossen. Wir leben, wie die Zuhörer damals in der Zeit zwischen Weggang und Wiederkehr Jesu. Schauen wir uns das Gleichnis einmal etwas genauer an. Jesus ist der edle Mann, welcher in ein fernes Land gerufen wird, um dort zum König gekrönt zu werden. Dies bedeutet für ihn den Tod am Kreuz und die Auferstehung nach drei Tagen. Dort sitzt er nun zur Rechten seines Vaters, wie Christen es im Glaubensbekenntnis gemeinsam beten. Die zehn Diener, das sind alle Menschen, die sich durch die Jahrtausende Christen nennen. Sie alle bekommen von Jesus ein Pfund. Dieses Pfund ist nach meiner Überzeugung die Vergebung der Sünden, Auferstehung und das ewige Leben. Jesus schenkt es jedem, der ihn darum bittet. Im Gleichnis macht sich der edle Mann nach der Verteilung der Pfunde auf die Reise. Dabei tritt nun noch eine dritte Gruppe auf. Es ist das Volk seines zukünftigen Landes, das ihn hasst. Sie wollen nicht, dass er als König gekrönt wird und senden ihm diese Botschaft hinterher. Genau an diesem Punkt der Geschichte befinden wir uns heute. Alle drei Gruppen können wir identifizieren. Wir haben Jesus, der aktuell bei seinem Vater sitzt. Wir haben viele Menschen, die sich durch die Jahrtausende zu Christus bekannten. Zuletzt haben wir auch eine große Volksmenge, die ihn hasst und nicht will, dass Jesus regiert. Nun wird Jesus im nächsten Schritt zu seiner Zeit zurück auf diese Erde kommen und das Gleichnis zu Ende führen. Ich bin Jesus dankbar, dass er uns sagt, was dann geschehen wird. Diese Szene ist ebenso im Glaubensbekenntnis enthalten. Dort heißt es nämlich: Von dort wird er kommen, zu richten, die Lebenden und die Toten. Ja, Jesus hält Gericht. Ein Bild dafür sehen wir im aktuellen Gleichnis. Jesus wird mich als Diener fragen, wie ich mit seinem Pfund, also der Gnade , umgegangen bin. Mit dem Geschenk der Gnade ist es nämlich wie mit jedem anderen Geschenk. Es ist nur wirksam, wenn ich es auch dankbar annehme und es mein Leben erfüllt. Ich möchte sehr gerne ein Diener sein, der die Gnade von Herzen angenommen hat. Ich will, dass sie mich erfüllt, wäscht und ich so sehr strahle, dass andere Menschen es sehen. Ich möchte, dass diese Liebe von mir zu meinen Mitmenschen fließt. Sie sollen ebenfalls das wunderbare Geschenk erhalten und zu Gottes Familie dazukommen. So werden aus dem einen Pfund neue Pfunde gewonnen. Die Liebe und Gnade Gottes entfaltet sich durchs Weitergeben und Teilen. Wenn wir dies tun, wird uns Jesus, wie im Gleichnis loben. Da wir hier mit seinem Geschenk so gut umgegangen sind, werden wir in seinem Reich noch viel mehr tun dürfen. Nun würde ich hier gerne aufhören und mich einfach nur auf die Wiederkunft Jesu freuen. Gottes Liebe ist allerdings noch größer. Er zwingt uns nicht, die Gnade anzunehmen. Er lässt uns auch die Freiheit seine Gnade zu ignorieren oder abzulehnen. Schauen wir uns also das ganze Bild an. Der dritte Diener steht für Menschen, die das Geschenk der Gnade zwar von Jesus bekommen, aber es nie ausgepackt haben. Sie haben sich vielleicht nach christlichen Werten orientiert und den sonntäglichen Gottesdienst besucht, doch blieb es Tradition. Jesus klopft an jede Herzenstür, doch kann sie nur von innen geöffnet werden. Diesem Diener wird die Gnade dann weggenommen und er gehört in Ewigkeit nicht zum König und seinem Reich. Ebenso ergeht es dem Volk, das Jesus gehasst hat. Jesu Worte sind kurz und für meine Ohren unerträglich hart. So spricht er: „ – führt sie herein und tötet sie vor meinen Augen.“ Mein Herz zerreißt beinahe, denn ich kenne viele Menschen, die Jesus ignorieren oder rundheraus ablehnen. Ich wünsche mir so sehr, dass sie noch Gottes wunderbare Gnade annehmen. Dieses Gleichnis erfüllt mich mit einer neuen Ehrfurcht vor dem Angebot der Gnade und Erlösung. Es ist so kostbar. Die Konsequenzen auf unser Leben sind so weitreichend. Der Preis, den Jesus bezahlt hat, ist so unendlich groß. Ich will es immer mehr erfassen. Seine Liebe soll immer mehr in mir wachsen. Ich will unermüdlich meinen Kollegen und Freunden davon erzählen. Das ist der Auftrag an uns als Familie Gottes. Lasst uns gemeinsam daran bauen und schauen, wie sich die himmlischen Pfunde vermehren. Es beginnt schon im Kleinen: Wer weiß, was ein gutes Wort, ein einfaches Lächeln in meinem Gegenüber bewirkt? Diese Pfunde sind nicht mit einem Bankkonto verknüpft, das ich täglich prüfen kann. Ich muss mich dabei auch nicht unter Druck setzen. Ich gebe einfach nur weiter, was ich selbst empfangen habe. Ich kann mir auf jeden Fall nichts Schöneres vorstellen, als den Anblick der gesammelten Liebe und Gnade, wenn alle Diener ihre Pfunde vor Jesus niederlegen. Es wird wunderbar. Autor: Christian Bangert Gerne stellen wir Ihnen unsere Inhalte zur Verfügung. Und würden uns sehr freuen, wenn Sie unsere Arbeit mit Ihrer Spende fördern. Herzlichen Dank! 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Da saß er. Der Oberste der Zöllner. Er war sehr reich. Aber das wurde er nicht durch ehrliche Arbeit. Vielmehr hatte er Menschen betrogen. Als Zolleinnehmer, war er dafür zuständig, Geld von denen einzunehmen, die die Stadt besuchen wollten. Zöllner arbeiteten für die Römer, die Besatzungsmacht. Die Römer verlangten, dass die Zolleinnehmer das Geld an sie abgaben. Aber natürlich wollten die Zöllner auch etwas daran verdienen. Und so verlangten sie einfach mehr Geld an der Zollstation. Den vereinbarten Betrag gaben sie an die Römer, und das, was sie mehr eingenommen hatten, behielten sie für sich. Ich denke, dass da inzwischen ein recht ansehnliches Sümmchen zusammengekommen war, beim Oberzolleinnehmer Zachäus. Diese Zöllner waren aber nicht nur wegen ihrer Geldgier bekannt und deshalb unbeliebt. Da sie mit den Römern gemeinsame Sache machten, galten sie als unrein. Mit Heiden und dann auch noch mit der feindlichen Besatzungsmacht machte man keine Geschäfte, man berührte sie nicht, man hatte am besten gar nichts mit ihnen zu tun. Zachäus stand bei seinen Volksgenossen so richtig im Abseits. Er hörte, dass Jesus nach Jericho kommt. Irgendetwas ließ ihn aufhorchen und gespannt sein. Waren es Wunder, von denen er hörte? Waren es die vollmächtigen Reden, die bis nach Jericho bekannt wurden? War es vielleicht die Kunde, dass Jesus denen half und nahekam, zu denen sonst keiner kam und die mehr Verachtung erlebten als Angenommensein? Was auch immer der Grund war, Zachäus war gespannt und wollte Jesus sehen. Eine Menschenmenge wartete bereits auf Jesus. Es war so viel los, dass ein Durchkommen nach vorn, um gut sehen zu können, nicht möglich war. Und wer wollte schon Zachäus einen Gefallen tun und ihm behilflich sein? Doch er hatte eine Idee: Da war ein Maulbeerfeigenbaum. Den bestieg er und siehe da: ein wunderbarer Überblick wurde ihm geschenkt und er konnte genau sehen, was passierte und wann Jesus kam. Und dann kam Jesus tatsächlich. Die Menge jubelte, diskutierte, es war laut, fröhlich, spannend. Und plötzlich blieb Jesus stehen. Genau unter dem Baum, auf den Zachäus geklettert war. Er schaute nach oben und sprach Zachäus direkt an: Zachäus, steig eilend herunter; denn ich muss heute in deinem Haus einkehren . Unterschiedliche Gedanken kommen bei mir auf, wenn ich diese Szene vor mir sehe: Woher weiß Jesus, dass Zachäus dort oben auf dem Baum sitzt? Die Antwort ist sicher leicht zu beantworten. Jesus weiß einfach alles. Er sieht jeden Menschen. Er kennt jede Person. Und doch ist es, wenn ich an mein Leben denke, gar nicht so selbstverständlich und einfach zu glauben, dass Jesus mich immer sieht. Wie oft fühle ich mich ungesehen oder zweifle daran, dass Gott mich sieht. Es ist leichter zu sagen: Jesus sieht alles und alle , als das tatsächlich im Trubel des Alltags zu glauben. Ein weiteres fällt mir auf: Er nennt Zachäus mit Namen . Mir fällt ein Text aus dem Propheten Jesaja, Kapitel 43 Vers 1 ein: Fürchte dich nicht, denn ich habe dich erlöst; ich habe dich bei deinem Namen gerufen; du bist mein! Nun, erlöst war Zachäus noch nicht. Aber bei seinem Namen wurde er von Jesus genannt. Und so ähnlich war es bei mir auch. Bevor ich Jesus Christus in mein Leben einbezog, bevor mir meine Schuld vergeben wurde, bevor ich ein neues Leben durch die Kraft des Heiligen Geistes bekam, war da dieser leise Ruf meines Namens. Jesus zog mich sanft und liebevoll zu sich. Er machte mir klar: Ich kenne dich. Ich weiß, was dich bewegt. Ich kenne deine Schuld. Aber ich möchte mit dir Gemeinschaft haben. Und das ist auch das dritte, was mir bei dieser Baum-Szene auffällt. Dort steht: denn ich muss heute in deinem Haus einkehren. Dieses Wort muss, bewegt mich. Warum muss Jesus bei ihm einkehren? Es ist ihm offensichtlich ein inneres Bedürfnis, diesem Zachäus zu begegnen. Mehr noch: Mit ihm Gemeinschaft zu haben. Er ist Jesus nicht egal, genauso wenig, wie Sie ihm egal sind oder wie ich ihm egal bin. Selbst wenn wir Dinge getan haben, die Jesus nicht gefallen, ist er daran interessiert, mit uns zusammen zu sein. Dieses Verhalten Jesu stößt auf völliges Unverständnis bei den Leuten, die diese Szene beobachten. Wie kann Jesus nur mit diesem Menschen zusammen essen. Er stiehlt Geld, macht gemeinsame Sache mit den Römern und verhält sich alles andere als fromm – so wie es ein guter Jude halt tut. Wenn Jesus uns beim Namen ruft, uns deutlich macht, dass er gern mit uns Gemeinschaft hat, obwohl wir nicht alles richtig machen und Jesus oft gezielt auf Abstand halten, heißt das nicht, dass Jesus einfach über unser böses Tun hinwegsieht. Was Jesus genau mit Zachäus bespricht, wird nicht gesagt. Ich finde das gut. Jesus geht sehr individuell mit Menschen um. Sein Reden hinein in unser Leben, ist sehr persönlich. Aber das Ergebnis ist faszinierend. Die Begegnung mit Jesus brachte Veränderung in das Leben von Zachäus. Im Gesetz Moses heißt es: wenn jemand etwas stiehlt, muss er es vierfach zurückzahlen. Zachäus hingegen ist bereit, jedem, den er betrogen hat, das Entwendete vierfach zurückzuzahlen und die Hälfte seines Besitzes den Armen zu geben. Zachäus erfuhr Heil . Als ein Sohn Abrahams, ein Jude, der eigentlich zum Volk Gottes gehörte, lebte er doch ein verlorenes Dasein. Er stahl, er trumpfte gegenüber anderen auf und spielte sich auf, weil er an seinem Zollplatz mächtiger und stärker war als die anderen. Und das Geld gab ihm vielleicht für eine gewisse Zeit das Gefühl, bedeutsam zu sein. Aber Jesus sah tiefer. Er sah seine Verlorenheit und wollte diesen Mann retten. Er sah sein Bedürfnis nach Liebe und Anerkennung. Wie schön, dass Jesus so mit Menschen umgeht. Er schimpft nicht. Er richtet nicht hin. Im Gegenteil. Er richtet auf, er hilft uns, unsere blinden Flecken zu sehen und macht uns das Angebot, uns ihm auszuliefern, unsere Schuld vor ihm zu bekennen, uns vergeben zu lassen und Erneuerung zu empfangen. Autor: Benjamin Gies Gerne stellen wir Ihnen unsere Inhalte zur Verfügung. Und würden uns sehr freuen, wenn Sie unsere Arbeit mit Ihrer Spende fördern. Herzlichen Dank! Jetzt spenden…
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1 Die dritte Ankündigung von Jesu Leiden und Auferstehung und die Heilung eines Blinden bei Jericho 11:19
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Jesus war mit seinen Jüngern auf dem Weg nach Jerusalem. Von Jericho aus ging es nur noch durch die Wüste Judäa hinauf auf eine Höhe von etwa 800 Metern. Unterwegs gab es verschiedene Begegnungen und Gespräche. Jesus wusste schon, dieser Weg führt ihn nicht nur auf eine geographische Höhe, sondern es naht sich der Höhepunkt seines Lebens. Der Evangelist Markus beschreibt das Lebensziel Jesu mit folgenden Worten: „Der Menschensohn ist nicht gekommen, dass er sich dienen lasse, sondern dass er diene und gebe sein Leben als Lösegeld für viele.“ Der Sohn Gottes stirbt für uns Menschen. Normalerweise sterben für die Großen in dieser Welt die Kleinen. Einzigartig, der Sohn Gottes, dem alle Engel dienen, verblutet und stirbt für uns Menschen. Dieses Ziel, seinen einmaligen Weg ans Kreuz, wollte Jesus unbedingt mit seinen Jüngern teilen. Diese waren jedoch in der Vergangenheit – gelinde gesagt – nicht gerade begeistert, wenn er sie darauf ansprach. Doch sie sollten es noch einmal hören, was in Kürze geschehen wird. Hatten nicht auch die Propheten des Alten Testaments schon darauf hingewiesen? Der Prophet Daniel zum Beispiel schreibt in seinem Buch von einem Menschensohn, der von Gott mit einer unvorstellbaren Machtfülle ausgestattet wird. Für Juden war klar, Daniel beschreibt den Messias, auf den die Frommen Israels sehnsüchtig warteten. Der Messias würde alles gut machen. Und Jesus bezeichnete sich nun als Menschensohn. Unfassbar! Dass Jesus große Wunder tun konnte, das sahen sie mit ihren eigenen Augen. Blinde konnten sehen und Lahme wieder gehen. Es fehlte nur noch, dass sie Jesus als den wahren Herrscher Israels erleben würden, der mit göttlicher Power, mit seiner Macht, die politischen Verhältnisse in Israel umkehrt. Wohlstand, Freiheit und Frieden für Israel wieder herstellt. Ging er nicht deshalb mit ihnen nach Jerusalem? Wie enttäuschend! Jesus sprach jetzt nicht von einer Machtübernahme, stattdessen von einer Machtlosigkeit: „Ich werde verspottet, misshandelt und angespien, gegeißelt und getötet“ werden, dann aber „am dritten Tag wieder auferstehen “. Ja, wer sollte das verstehen? Einen Jesus, der in Jerusalem die Macht übernimmt, das wäre doch logisch nach all den Zeichen und Wundern, die sie von ihm gesehen hatten. Als Jesus zum ersten Mal von seinem bevorstehenden Leiden sprach, nahm ihn Petrus auf die Seite und wollte ihn belehren, wie einen, der nicht recht weiß, was er sagt. Doch die Jünger mussten es noch einmal klar und deutlich hören, auch wenn sie es nicht verstehen würden. Noch nicht. Es war wichtig, das Alte Testament in seiner ganzen Bandbreite richtig einzuordnen. Die Propheten sprachen nicht nur von einem Messias in Macht und Herrlichkeit, sie sprachen auch von einem Messias, Jesaja nennt ihn einen Knecht Gottes, der letztlich von Gott selbst geschlagen und gemartert werden würde. Lukas beschreibt die Reaktion der Jünger dreifach: „Sie aber begriffen nichts davon, und der Sinn der Rede war ihnen verborgen und sie verstanden nicht, was damit gesagt war.“ Jesus wollte zuerst die Schuldfrage klären. Das Problem unserer Sünde, unseres bösen Denkens und Tuns, unserer Rebellion gegen Gott. Paulus erklärt das im 2. Korintherbrief mit folgenden Worten: „Gott hat den, der von keiner Sünde wusste, für uns zur Sünde gemacht, damit wir in ihm die Gerechtigkeit würden, die vor Gott gilt.“ ( 2. Korinther 5,21 ) Das stand jetzt in Jerusalem bevor. Erst später wird Jesus seine Macht und Herrlichkeit offenbaren, wenn er am Ende der Zeiten wiederkommt. Und dann werden wir es alle sehen: Jesus ist der von Gott eingesetzte Weltherrscher. Die Propheten hatten im Blick auf den Messias von beiden Aspekten gesprochen. Das haben seine Jünger erst nach Jesu Auferstehung verstanden. Jesus selber hat ihnen die Prophezeiungen erklärt, wie es uns Lukas in Kapitel 24 v berichtet: „Es muss alles erfüllt werden, was von mir geschrieben steht im Gesetz des Mose, in den Propheten und in den Psalmen, da öffnete er ihnen das Verständnis, so dass sie die Schrift verstanden.“ Ja, es ist bis heute schwer, das Geheimnis der Person Jesu zu begreifen. Das empfinde ich, wenn mir Menschen z. B. sagen: „Wie kann das sein, dass einer, der vor 2000 Jahren an einem Kreuz gestorben ist, meine Schuld im Jahr 2025 vergeben kann?“ Dass man das Geheimnis der Person Jesu verstehen und erkennen kann, zeigt die Geschichte von der Begegnung Jesu mit jenem Blinden am Ortsrand von Jericho. Dieser registrierte an der Lautstärke eine Menschenmenge, die an seinem Platz vorbeikommen wird. Da, wo er saß und bettelte. Und als er hörte, dass es Jesus ist, der gerade hier vorbeikommt, von dem er schon so viel gehört hatte, schrie er, so laut er konnte, um sich Gehör zu verschaffen. Ja, von diesem Jesus hatte er gehört, dass Blinde wieder sehend werden können. Schicksalsgenossen wurden durch Jesus von ihrer Blindheit befreit. „Wenn dieser Jesus doch auch mal hier vorbeikäme“, war ganz sicherlich sein sehnlichster Wunsch. Bei allem, war er von ihm hörte, verfestigte sich seine Meinung: dieser Jesus muss der Messias sein. Und so schrie er, was seine Stimmbänder hergaben: „Jesus, du Sohn Davids, erbarme dich meiner.“ Der Blinde benutzte dabei eine Formulierung, die aufhorchen lässt: „Du Sohn Davids“. Der Messias sollte aus dem Geschlecht Davids kommen. Die Menge konnte ihn nicht beruhigen. Er schrie aus Leibeskräften. Und Jesus blieb stehen. Was für ein Moment! „Was willst du“, fragte Jesus. Ja, was sollte er denn wollen? Jesus erahnte es: „Und er sprach zu ihm: Sei sehend! Dein Glaube hat dir geholfen.“ Es gab nun keinen Zweifel mehr. Dieser Jesus ist der Messias. Dieser Jesus macht Menschen sehend. Befreit von Unglauben und Zweifel. Seltsam, obwohl die Jünger Jesu so viel Großes erlebten, fehlte ihnen noch diese tiefe Erkenntnis über Jesus. Erst später, nach der Begegnung mit dem Auferstandenen und dem Empfang des Heiligen Geistes wird ihnen die Gewissheit geschenkt. Sie wird durch den Glauben geschenkt. So geht das bis heute. Menschen, die sich an Jesus wenden, zu ihm rufen, ja, zu ihm schreien, sich nicht von anderen abhalten lassen, werden es erleben. Er lebt, er wirkt. Er spricht Menschen zu: „Dir sind deine Sünden vergeben.“ Ich entdecke, diese Geschichte hat bis heute eine wichtige Bedeutung. Autor: Helmut Geggus Gerne stellen wir Ihnen unsere Inhalte zur Verfügung. Und würden uns sehr freuen, wenn Sie unsere Arbeit mit Ihrer Spende fördern. Herzlichen Dank! Jetzt spenden…
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1 Das Verbot des Zinsnehmens und die Einlösung von Schuldsklaven 9:31
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Auf den ersten Blick geht es im heutigen Bibeltext um den Umgang mit Finanzen, Zinsen, Schulden und gar Sklaverei in einer altorientalischen Gesellschaft. Dem zweiten Blick offenbart sich ein anderes, auch für uns heute direkt relevantes Thema, nämlich die Frage nach Barmherzigkeit gegenüber Mitmenschen und der Gleichwertigkeit aller Menschen vor Gott. Im damaligen Israel besaßen Familien als Erbrecht Land zur Selbstversorgung. Dieses Land konnte nicht verkauft werden, weil es im Grunde Gott selber gehörte und den Menschen im Rahmen des Auftrags zur „Bebauung und Bewahrung“ der Schöpfung nur anvertraut war. Nun konnte es aber passieren, dass jemand – aus welchen Gründen auch immer – „verarmt und nicht mehr bestehen kann“, so lesen wir in Vers 35. Diese Notsituation sollte nicht ausgenutzt werden. Jeder kann in solch eine Lage kommen und dann soll mit ihm nicht unbarmherzig verfahren werden. Der Versuchung, diesem israelitischen Bruder jetzt Waren mit Preisaufschlag zu verkaufen oder ihm Geld mit hohen Zinssätzen zu leihen, sollte man widerstehen. Zinsen konnten in der Antike bis zu 60% betragen und führten häufig zum vollkommenen wirtschaftlichen Zusammenbruch des Schuldners. Solche Form von Zinsen waren Israeliten untereinander und in der Folge auch der Kirche Jesu Christi verboten. Auch Martin Luther wetterte mit Leidenschaft gegen die Erscheinung des Wuchers, der Ausnutzung der Notlage von Menschen, um sich selbst zu bereichern. Trotzdem setzte sich aber im Lauf der Jahrhunderte der Zins durch, wenn auch in einer anderen Form, nämlich als Investitionszins. Es geht hierbei aber nicht um eine Notlage, sondern um die Ermöglichung einer wirtschaftlichen Unternehmung, die ohne fremdes Geld nicht möglich wäre. Diese Investition in die Zukunft sollte dem Unternehmer so viel Gewinn verschaffen, dass er davon den Eigentümer des geliehenen Geldes entschädigen konnte. Denn diesem, dem Eigentümer des Geldes, war ja tatsächlich ein Schaden entstanden: Solange das Geld verliehen war, konnte er nicht selbst darauf zugreifen und das Geld für seine eigenen Wünsche einsetzen. Der Zins belohnt also den Geldverleiher dafür, dass er den Wunsch, sich etwas Schönes zu gönnen, aufgeschoben hat. Da Juden zwar untereinander auf Zinsen verzichteten, aber ihnen Zinsgeschäfte mit Christen möglich waren, wurden sie quasi in die Rolle der Geldleiher gedrängt, da ihnen viele andere Berufe durch die damaligen Zunftrechte verboten waren. Nach der Reformation beflügelte die Abkehr vom grundsätzlichen Zinsverbot die Wirtschaft der evangelischen Landesteile und auch auf katholischem Gebiet fand das Zinsverbot immer seltener Anwendung, bis es schließlich 1830 durch Papst Pius VIII offiziell aufgehoben wurde. In unserem Text geht es aber um nicht um unternehmerisches Handeln, sondern um die konkrete Not eines Menschen und die Ungeheuerlichkeit, dies durch hohen Zins und Wucher auszunutzen. „Ich bin der HERR, euer Gott, der euch aus Ä gyptenland gef ührt hat, um euch das Land Kanaan zu geben und euer Gott zu sein“, so lesen wir in Vers 38. Alle verdanken ihr Leben, ihr Land und ihre Freiheit auf gleiche Weise Gott. Das gemeinsame Stehen vor dem Angesicht Gottes, das gemeinsame „Sich-Gott-in-allem-Verdanken“ schafft eine Gleichheit und eine Solidarität, die durch Zinswucher nicht verletzt werden darf. Für den Fall, dass es zu einem wirtschaftlichen Totalzusammenbruch eines Bruders kommt – also im schlimmsten Fall der Fälle, so lesen wir ab Vers 39, dann ordnet der Bruder sich (und seine Familie) einem wirtschaftlich erfolgreichen Israeliten unter. Vielleicht würden wir heute sagen: Er begibt sich unter die Hand eines Insolvenzverwalters. Dieser soll sicherstellen, dass der Schuldner gut versorgt und behandelt wird, damit er durch seine Arbeit für die Begleichung seiner Schulden aufkommen kann. Nicht wie ein unfreier Sklave, sondern wie ein geringfügig Beschäftigter soll er behandelt werden. Wie lange er dort arbeiten musste, darüber gibt es verschiedene Angaben. Nach dem 2. Buch Mose, Kapitel 21,2 und dem 5. Buch Mose, Kapitel 15,12 sind es sieben Jahre, unser Text spricht vom Zeitraum bis zum Erlassjahr, das nur alle 49 Jahre begangen werden sollte, und von dem nicht ganz klar ist, wie und ob es in der Geschichte Israels praktisch angewandt wurde. Eines aber ist klar: Das Ziel ist immer die Barmherzigkeit mit dem in Not Geratenen und seine Freiheit. Er und seine Familie sollen „zu seiner Sippe und wieder zu seiner Väter Habe (also seinem Grund und Boden) “ , kommen , wie es in Vers 41 heißt. Warum aber sollen Israeliten einander nicht zu Sklaven machen, wie lautet die Begründung? Letztlich, so die Begründung Gottes in Vers 42 und 43, sind alle Israeliten auf gleiche Weise Knechte Gottes, da Gott sie aus Ägyptenland in die Freiheit geführt hat. Wie kann dann ein Sklave, ein Knecht den anderen versklaven, in Unfreiheit bringen? Statt in Not geratene Mitmenschen mit Härte und Lieblosigkeit zu behandeln, solle man sich darum sorgen, wie man von Gott Empfangenes weiterreicht und selber sein eigenes Handeln vor den Augen Gottes rechtfertigen kann. So sollte man den Auftrag, sich zu „ fürchten vor deinem Gott “ aus Vers 43 wohl verstehen. Unser heutiges Bibelwort kennt kein Wort der Verurteilung des in Not geratenen Bruders. Gott rechnet mit der Möglichkeit von Zusammenbrüchen in unserem Leben. Für Menschen, die Jesus Christus nachfolgen, lautet daher die erste Frage nicht, wie es denn bloß zu dieser „dummen Situation“ kommen konnte. Nachfolgern Jesu stellt sich die Frage: „Wie kann ich jetzt in dieser Situation eine echte Hilfe sein, dass der Andere wieder auf die Beine kommt?“ Hier soll uns das schlichte Hören auf die Worte Jesu Mut machen: „Gib dem, der dich bittet, und wende dich nicht ab von dem, der etwas von dir borgen will,“ wie wir es im Evangelium nach Matthäus, Kaptiel 5 Vers 42 lesen. Jesus fordert uns auf, die Not zu sehen und nicht das Versagen. Wir dürfen den „Bruder oder die Schwester im Glauben“ achten und dabei lernen, an den Gelegenheiten, uns überlegen zu fühlen, vorbeizugehen. Und dann gilt es zu helfen, … wo es uns möglich ist und so gut es uns möglich ist. Autor: Holger Bauer Gerne stellen wir Ihnen unsere Inhalte zur Verfügung. Und würden uns sehr freuen, wenn Sie unsere Arbeit mit Ihrer Spende fördern. Herzlichen Dank! Jetzt spenden…
Mit dem 3. Buch Mose tauchen wir ein in die Gesetzesbestimmungen für das Volk Israel zur Zeit von Mose. Es sind Lebensregeln, die ihre Gültigkeit z. T. bis heute haben. Diese Bestimmungen sind Ausdruck und Grundlagen guter Beziehungen: einmal das Verhältnis von Menschen zu Gott, einmal der Lebensalltag zwischen den Menschen und einmal die kulturellen Verhaltensweisen im Staat. Das Verhältnis zwischen Gott und den Menschen klären sie mit den Opfergesetzen , z.B. dem Sühnopfer: Die Trennung des Menschen von Gott hat den Tod zur Folge. Und stellvertretend für den Tod des Menschen soll zeichenhaft ein Tier sterben. Aber auch für den Lebensalltag gibt es hilfreiche Tipps und gute Hinweise für ein bestimmtes Verhalten bei der einen oder anderen Situation. Und nicht zuletzt geht es um eine Vorahnung auf Gottes Reich . In dieser Anfangszeit ist Israel noch ein theokratischer Staat. D.h., Gott regelt das ganze Staatswesen. Hier gibt Gott einen Vorgeschmack auf sein kommendes Reich. Unser Textabschnitt lässt sich diesem dritten Aspekt zuordnen. Die Sabbatjahre und das Erlassjahr sind ganz wertvolle Hinweise auf Gottes gutes Reich, das er für seine Leute bereit hält. Nun, was ist für uns heute wichtig? Die Opferriten finden im Tempel in Jerusalem statt. Aber im Jahre 70 nach Christus wird der Staat Israel ausgelöscht, Jerusalem zerstört und der Tempel dem Erdboden gleich gemacht. So können seit dieser Zerstörung des Tempels diese Opferriten nicht mehr durchgeführt werden. Dieser geschichtliche Aspekt zeigt auf, wie ernst Gott das Opfer von Jesus am Kreuz von Golgatha nimmt. Das Opfer von Jesus gilt ein für alle Mal. Es braucht kein weiteres Opfer mehr. Das stellvertretende Sterben von Jesus am Kreuz ist kein Symbol. Jesus am Kreuz ist das tiefste und zugleich herrlichste Handeln Gottes für uns. Der Tod ist besiegt. Jeder, der die Stellvertretung von Jesus für sich in Anspruch nimmt, muss seine Fehler nicht mehr mit dem eigenen Tod bezahlen. Es gilt: Mit der Beziehung zu Jesus ist das komplette Gesetz gültig und erfüllt! Deshalb ist es richtig, dass wir auf Jesus schauen, wie er die guten Lebensordnungen Gottes an uns weitergibt. Es sind Orientierungspunkte, Leitplanken, Hilfestellungen. Es geht also für uns Christen nicht darum, staatliche Ordnungen nach dem Alten Testament zu erzwingen. Aber es geht um unsere persönliche Lebensgestaltung und Korrekturfähigkeit. Zum Beispiel bestärkt Jesus die Einehe. Und er bezieht sich nicht nur auf Mose, sondern vor allem auf die Zeit der Schöpfung, auf Adam und Eva. Jesus nimmt auch das Sabbatgebot auf. Und er ordnet es ebenso von der Schöpfung her, wie es ursprünglich gemeint war: „Der Sabbat ist für den Menschen gemacht…“. ( Markus 2,27 ) Gott hat die Welt geschaffen in sechs Tagen und verweilte am siebten Tag. Der Sieben-Tage-Wochen-Rhythmus soll uns helfen zu verweilen. Ist dieser Sieben-Tage-Wochen-Rhythmus nicht ein Segen für die Menschheit? Israel musste diesen Sieben-Tage-Rhythmus einüben. Der Wochenrhythmus und der Ruhetag sollten in Fleisch und Blut übergehen. Nach der ägyptischen Sklavenzeit, in der man jeden Tag und jede Stunde zur Arbeit bereit sein musste, war der Ruhetag ein Tag der Befreiung. 40 Jahre lang hat Israel diesen sieben Tage Rhythmus trainiert – in der Wüste. Und zwar als Gott das Volk mit Manna versorgte. An sechs Tagen konnten sie arbeiten und Manna sammeln. Am siebten Tage sollten sie ruhen. Da bekamen sie kein Manna, sondern konnten entspannen und das genießen, was sie am Tag zuvor gesammelt und erarbeitet hatten. Israel hat diesen sieben Tage Rhythmus weitergelebt. Zumindest sollten sie es. Und als Israel in den verschiedensten Jahrhunderten in alle Welt zerstreut wurde, haben sie diesen Sieben-Tage-Rhythmus mitgenommen. So ist er auch im christlichen Leben aufgenommen worden. Und so hat er sich bis heute über alle Welt ausgebreitet. Sechs Tage kannst du arbeiten, aber einmal solltest du einen Ruhetag einlegen. Der Ruhetag ist für dich, für Leib, Seele und Geist. Genieße es. Verweile. Am besten, du checkst an diesem Ruhetag dein Leben. Du lässt die Wunden heilen. Reparierst die Fehlentscheidungen. Du richtest dich neu aus auf das Ziel deiner Lebensreise. Das ist schon eine megacoole Lebenshilfe: Gegen Ausbeutung, gegen Burnout, gegen Machtmissbrauch, gegen Erpressung und Fremdbestimmung. Jeder Mensch soll sich in Freiheit Zeit nehmen dürfen, seine Identität zu klären, seinen Weg auszurichten und sein Leben vor Gott auszubreiten. Ruhe ist wichtig. Sie hilft, Menschen, Ereignisse und Dinge wertzuschätzen; und das ganz unabhängig von wirtschaftlichen Maßstäben. Eine neue Ethik erscheint für die neue Woche. Ruhe nimmt sich Zeit, sie fördert die Beziehungen und ist so ein Teil von Liebe. Ruhe lenkt unseren Blick vom Vordergründigen auf das Wesentliche. Ruhe lässt uns wahre Werte leichter erkennen. Ruhe genießen, die Gemeinschaft, das Essen, aufmerksam sein, verweilen. Ruhe – und ich bin einfach da, weil ich da bin. Das bin ich mir wert. Und du bist da, ich sehe dich. Gott ist da. Ich verweile bei ihm. Das ist er mir wert. Gott verweilt bei mir - das bin ich ihm wert. Ruhe – das ist pulsierende Ewigkeit. Gott sei Dank, gibt es den Ruhetag. Und jetzt setzt Gott noch einen drauf: Das Sabbatjahr . Es sollte eine gesellschaftliche Auswirkung der Ruhezeit sein. Keine Ausbeutung des Landes oder der Menschen. Das sollte es sein. Neuorientierung nach sieben Jahren. Israel hat das wohl kaum umgesetzt. Wir Christen kennen das auch kaum. Aber im persönlichen Leben gibt es diesen Rhythmus. Nach sechs Jahren gibt es ein neues, aufregendes Orientierungsjahr. Mit etwa sieben Jahren komme ich in die Schule, mit 14 gibt es einen Erwachsenenritus. Mit 21 beginnt eine Selbstständigkeit. Vielleicht gibt es auch nach 7 weiteren Jahren eine berufliche Veränderung oder einen Umzug. Schauen wir uns doch mal unsere persönlichen Lebensabschnitte genauer an. Ruhen und Reifen gehören zusammen. Je langsamer ich vorangehe, desto schneller kann ich wachsen. Das sagte mir einer meiner Söhne, als er in so eine neue Lebensphase eingetreten ist. Aber das ist noch nicht das Ende von Gottes Segen aus dem Ruhe-Rhythmus. Nach sieben mal sieben Jahren, also im 50. Jahr soll es ein Erlassjahr geben. Wurde das bisher je umgesetzt? Ich weiß nichts davon. Jetzt kann alles zurück auf Los. Mit neuem Gepäck, mit neuem Startkapital. Ein Neuanfang ist möglich, jederzeit. Schulden erlassen, aus Gefangenschaft befreit. Fehlinvestition, Besitz, Streit und Neid. Alles erlassen. Alles neu. Gehe - gehe befreit in die Zukunft! Autor: Friedhelm Appel Gerne stellen wir Ihnen unsere Inhalte zur Verfügung. Und würden uns sehr freuen, wenn Sie unsere Arbeit mit Ihrer Spende fördern. Herzlichen Dank! Jetzt spenden…
In meiner Lutherbibel ist das 19. Kapitel im 3. Buch Mose mit dem Satz überschrieben: „Gesetze zur Heiligung des täglichen Lebens.“ Tatsächlich enthält das 3. Buch Mose eine Fülle von Gesetzen und Vorschriften, die das Leben der Israeliten in ihrer neuen Heimat regeln sollen. Gleich am Anfang des 19. Kapitels wird der Grund dafür beschrieben: „Ihr sollt heilig sein, denn ich bin heilig, der Herr, euer Gott“ (3. Mose 19, 2b) . Und auch schon zu Beginn des 18. Kapitels wird im dritten Vers beschrieben, dass Israel anders sein soll. Ihre Lebensweise soll anders sein als die der Ägypter, aus deren Knechtschaft sie geflohen sind, und anders als die der Menschen in Kanaan, wohin sie unterwegs sind. Gottes Erwartung an sein Volk ist in wenigen Worten auf den Punkt gebracht: „Ihr sollt heilig sein“. Ihr sollt ganz anders sein, anders als alle anderen Völker. Warum? Ich bin euer Gott; ihr gehört mir! Und deshalb soll das Leben der Israeliten in jeder Beziehung und tatsächlich in jedem Detail unter dem Willen Gottes stehen. Und so finden wir in 3. Mose 19 eine recht große und gänzlich unsortierte Sammlung von Gesetzen. Fasziniert haben mich die Verse, die unserer heutigen Betrachtung zugrunde liegen. Es werden Themen angesprochen, die auch und gerade in unserer Zeit von großer und aktueller Bedeutung sind. Ich will sie kurz benennen; danach schauen wir uns jedes Thema einzeln an: Hände weg von der Glaskugel! Respektiert die Alten! Liebt die Fremdlinge! Handelt fair und gerecht! Das alles sind klare Ansagen Gottes an sein heiliges Volk Israel. Aber der Reihe nach. Hände weg von der Glaskugel! „Ihr sollt euch nicht wenden zu den Geisterbeschwörern und Zeichendeutern“ (3. Mose 19, 31a) . Alles Okkulte, Geisterbeschwörungen, spiritistische Sitzungen, Wahrsagerei: das alles ist Gott ein Gräuel. Doch viele Menschen damals wie heute haben eine Sehnsucht danach, noch Verborgenes zu wissen. Allein in Deutschland gibt es laut Hamburger Abendblatt 6000 Wahrsager und Astrologen. ( Deutschlands bekannteste Wahrsager ) Die WELT veröffentlichte einen Artikel mit dem Titel „Das Geschäft mit der Zukunft“, der belegt: „Jeder fünfte Deutsche glaubt an Horoskope. Der Markt für Wahrsager, Kartenleger und Astrologen boomt.“ ( Das Geschäft mit der Zukunft - WELT ) Warum will Gott nicht, dass sich sein Volk damit abgibt? Weil er nicht will, dass sein Volk sich verunreinigt mit falschen Hoffnungen, zerstörenden Ängsten und nicht hilfreichen Gedanken. Gott will, dass sein Volk ihm in allen Belangen 100% vertraut. So, wie es ihm vertrauen musste, als er sie aus Ägypten befreite, sie durch die Wüste führte und sie täglich mit allem versorgte, was sie zum Leben brauchten. Also, Hände weg von der Glaskugel und Gott in allem vertrauen! Respektiert die Alten! Hier wurde den Israeliten eine klare Verhaltensweise aufgetragen. „Vor einem grauen Haupt sollst du aufstehen und die Alten ehren“ (3. Mose 19, 32a) . Als Kind habe ich das noch von meinen Eltern eingeschärft bekommen: Wenn du im Bus sitzt und ein älterer Mensch steigt ein, dann stehst du auf und bietest dem Älteren deinen Platz an. Aber das ist schon ziemlich lange her. Doch der Respekt vor den Alten gründet sich auch auf die Erkenntnis, dass die Lebenserfahrung und das Wissen dieser Menschen von unfassbarem Wert sind. Achtsam und hilfsbereit mit denen umzugehen, die den Zenit ihres Lebens schon lange überschritten haben, ist eine soziale Verhaltensweise, die Gott ehrt. Liebt die Fremdlinge! Gott begründet diese Anforderung an sein Volk mit dem Satz: „… denn ihr seid auch Fremdlinge gewesen in Ägyptenland“ (3. Mose 19, 34b) . Hier geht es um eine Grundeinstellung des Volkes Gottes: „… liebt die Fremdlinge wie euch selbst.“ Doch ich kann mir vorstellen, dass das für viele damals herausfordernd war. Ähnlich wie in unserer Zeit. Das Asylrecht war noch vor wenigen Wochen ein großes Wahlkampfthema in Deutschland und in den USA. Die einen treten dafür ein, die anderen wollen es verändern, und wieder andere wollen überhaupt keine „Fremdlinge“ mehr im Land. Gott aber sagt seinem Volk: Liebt die Fremdlinge! Handelt fair und gerecht! Mit anderen Worten: Betrügt einander nicht, seid fair, handelt gerecht. Alles andere schafft böses Blut und führt zu einer korrupten Gesellschaft, in der keiner mehr dem anderen vertraut. Klar, zu jedem dieser angesprochenen Themen gäbe es noch viel zu sagen. Doch was in unserem heutigen Text geschrieben steht, ist klar und braucht keine Ergänzung. Doch keines der vier Themen hätte überhaupt angesprochen werden müssen, wenn da nicht das Potential zum Fehlverhalten, vorbei an den Maßstäben Gottes, im sozialen Gefüge Israels gesteckt hätte. Gottes Erwartungen an die Lebensweise seines Volkes kommen aber nicht aus einem Verlangen heraus, sein Volk einzuengen oder gar zu drangsalieren. Vielmehr gründen sich diese Erwartungen auf die Liebe und Gnade Gottes, aufgrund der er sein Volk aus der Knechtschaft Ägyptens herausgeführt und befreit hat. Und das macht er immer wieder deutlich. Fünfmal werden die Anforderungen Gottes mit den Worten bekräftigt: „Ich bin der Herr.“ Gott sagt mit anderen Worten: Vertraut mir, seid anders, lasst euch nicht von anderen bestimmen, lebt nach meinem Willen. Denn das ehrt mich, dient dem Wohle aller und hält das soziale Gefüge intakt. Seid anders! Dazu ermahnt auch der Apostel Petrus in seinem ersten Brief an Christen, die überall verstreut lebten: So „sollt auch ihr heilig sein in eurem ganzen Wandel“ (1. Petrus 1, 15) . Autor: Pastor Hans-Günter Mohn Gerne stellen wir Ihnen unsere Inhalte zur Verfügung. Und würden uns sehr freuen, wenn Sie unsere Arbeit mit Ihrer Spende fördern. Herzlichen Dank! Jetzt spenden…
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„Nach dir, o Herr, verlangt mich!“ Ich erinnere mich sehr gut, dass wir im Jugendkreis Psalm 25 aus voller Kehle im Wechselgesang gesungen haben. Schon damals berührte mich dieser Psalm, in dem die Sehnsucht nach Gott auf so ehrliche Weise ausgedrückt wird. Ich spüre David ab, wie wichtig ihm ein Leben unter der Führung Gottes ist. Deshalb wendet er sich bewusst, entschlossen und mit ganzer Hingabe an Gott. Jedes Gebet, so sagte es Wilhelm Löhe, ist eine Bekehrung im Kleinen. Die Aufmerksamkeit wendet sich von mir weg und richtet sich auf Gott. Dabei erinnert David Gott an seine Barmherzigkeit und an seine Güte. Der heutige Sonntag Reminiszere – „Gedenke“ – hat seinen Ursprung in Psalm 25: „Gedenke, Herr, an deine Barmherzigkeit!“ Indem ich Gott im Gebet an seine Eigenschaften und an seine Verheißungen erinnere, wird mein Vertrauen gestärkt. David drückt in diesem Gebet aus, dass die Kraft, die Orientierung und der Halt in seinem Leben nicht aus ihm selbst kommen können, sondern ein Geschenk der Zuwendung Gottes sind. Ich selbst finde mich in diesem Psalm an vielen Stellen wieder und kann ihn so auch zu meinem eigenen Gebet machen. Sehr wichtig ist David die Leitung durch Gott. Er bittet darum, dass Gott ihm die Wege, die er gehen soll, zeigt. Gerade in der Jugend, in der noch viele Fragen der Lebensführung offen sind, ist dieses Gebet wichtig. Es gilt aber auch für Erwachsene, denn die Gefahr, von den gesegneten Wegen abzukommen, besteht immer. David bittet bewusst nicht um Erfolg oder um die Erfüllung eigener Wünsche. Es geht ihm nicht um ein selbstbestimmtes Leben, er weiß, wie schnell das in die Irre führen kann. David möchte sich für jeden Schritt und jeden Tritt von Gott führen lassen. Jesus nimmt diesen Gedanken auf, wenn er in der Bergpredigt sagt: „Trachtet zuerst nach dem Reich Gottes und seiner Gerechtigkeit, so wird euch das alles zufallen.“ David ist überzeugt, dass die Wege des Herrn lauter Güte und Treue sind. Wie ein Leben im Willen Gottes geführt werden kann, zeigen uns die 10 Gebote. Sie geben eine wertvolle Anleitung für das tägliche Leben. Innerhalb der Gebote gibt es Spielraum, um verantwortliche Entscheidungen zu treffen. Gerade in Konfliktsituationen gibt es selten einen richtigen oder falschen Weg; es geht darum, den besseren Weg herauszufinden. Wer Verantwortung für ein Unternehmen, für Angestellte oder für eine Gemeinde hat, steht häufig vor der Frage nach dem besten Weg. Wie gut, sich da an Gott wenden zu können und um die Leitung des Heiligen Geistes zu bitten. In meinem Verantwortungsbereich habe ich schon oft erlebt, wie Gott durch unbekanntes Land führt und hilft. Gott ist tatsächlich ein Gott, der hilft. Deshalb halte ich täglich an ihm fest. David bittet aber auch um Leitung, weil er nicht von Gottes Wegen abkommen will. David weiß um die Heiligkeit Gottes, und er kennt sein eigenes, oft unheiliges Herz. David ist sich bewusst, dass er vor Gott mit seinem Versagen und seiner Versuchlichkeit nicht bestehen kann. Er braucht Vergebung. In seinem Gebet findet sich kein Stolz und keine selbstbewusste Rechtfertigung im Blick auf mildernde Umstände und Einflüsse von außen. Es gibt wenige Glaubensväter in der Bibel, die so klar und aufrichtig ihr Versagen zugeben und Gott um Vergebung bitten. In der Mitte seines Psalms bittet David: „Um deines Namens willen, Herr, vergib mir meine Schuld, die so groß ist!“ Mit dieser Bitte übt David tiefe Buße. Denn „Buße tun heißt, dass wir unsere Sünden erkennen, bekennen, hassen und lassen“, wie es Martin Luther ausdrückte. David bittet besonders darum, dass Gott ihn nicht auf die Sünden seiner Jugend festlegt. Vermutlich war David schon älter, als er diesen Psalm geschrieben hat. Ob er an seinen Ehebruch mit Bathseba denkt, oder an die Volkszählung, bei dem es ihm um die eigene Macht und Ehre ging, oder an sein Versagen in der Erziehung seiner Kinder, ist nicht vermerkt. In der Seelsorge erzählten mir ältere Menschen immer wieder, wie Versäumnisse in der Jugend sich wie eine schwere Last auf ihre Seele legten. Aber auch junge Menschen leiden, wenn sie Mist gebaut haben, wie mir kürzlich jemand anvertraute. Viele Menschen erinnern sich an eine konkrete Sünde an einem Tag ihrer Lebensgeschichte, die ihr Gewissen nicht zur Ruhe kommen lässt. Vergebung verflüchtigt nicht die Tat, sie wird von Gott aber nicht mehr angerechnet. David weiß, dass Gott sich an alles erinnert, was bei ihm schiefgelaufen ist. Als Mensch vergesse ich leichter als Gott. Deshalb bittet David so eindringlich: „Gedenke an deine Barmherzigkeit.“ Das Vertrauen in die Gnade Gottes ist bei David so groß, dass er überzeugt ist, dass Gott seinen Fuß aus dem Netz seiner Verstrickungen ziehen wird. Wer Vergebung erfährt, kann sich ganz neu dem Leben zuwenden. Die Bitte um Vergebung ist die Bitte um das Tragen der Schuld ohne Vergeltung oder Ausgleich. Als die Brüder von Joseph um Vergebung bitten, bedeutete das: Trage du unsere Schuld, verzichte auf Vergeltung und Ausgleich. Als Christ weiß ich, dass meine Bitte um Vergebung die Bitte an Jesus enthält, meine Schuld zu tragen. Durch Vergebung komme ich Gott neu nahe und erfahre auch Beistand und Trost. Aber ein Leben aus der Vergebung und im Vertrauen auf Gott bewahrt trotzdem nicht vor Einsamkeit. Im Gegenteil, wenn die Menschen in meinem Umfeld nicht verstehen, warum mein Leben auf Gott ausgerichtet ist, bleibe ich mit meinem Glauben einsam. In Psalm 102 wird Einsamkeit mit einem Vogel verglichen, der allein auf dem Dach eines Hauses sitzt. Er gehört nicht zum Haus, und er ist noch nicht im Himmel. Dieses Bild beschreibt sehr gut die Einsamkeit von denen, die im Glauben allein sind. Wer allein ist, kann Angst bekommen. Deshalb wendet sich David auch mit diesen Gefühlen noch einmal flehentlich an Gott: „Die Angst meines Herzens ist groß; führe mich aus diesen Nöten.“ Wer nicht dazu gehört, sieht sich schnell von der Mehrheit bedroht. David empfindet aber für seine Gegner weder Hass noch Rache, deshalb gibt es in diesem Psalmgebet keine Verwünschungen. Er bleibt im Gebet bei seiner eigenen Beziehung zu seinem Herrn. Die will er stärken und in Ordnung halten. Deshalb betet er am Schluss noch einmal um Bewahrung, vor allem für sein Inneres. Die Verse in diesem Psalm beginnen jeweils mit einem Buchstaben des hebräischen Alphabets. Das macht deutlich, mein ganzes Leben, von A bis Z, von der kleinsten Kleinigkeit bis zu den größten Problemen, hat Platz bei Gott. Mit Psalm 25 werde ich in das Alphabet der Liebe und Barmherzigkeit Gottes hineingenommen. Nach diesem Gott verlangt mich! Autor: Martin Siehler Gerne stellen wir Ihnen unsere Inhalte zur Verfügung. Und würden uns sehr freuen, wenn Sie unsere Arbeit mit Ihrer Spende fördern. Herzlichen Dank! Jetzt spenden…
Haben Sie schonmal einen echten Heiligen gesehen? Nein? Dann schlage ich vor, Sie gehen gleich mal in Ihr Badezimmer und schauen in einen Spiegel. Die Chancen sind hoch, dass Sie dort einen echten Heiligen erblicken. Oder eine echte Heilige. Denn die Heiligen, das sind in der Bibel nicht nur einige wenige ganz berühmte oder besonders geistliche Menschen. Sondern es sind alle, die zu Gott gehören. Weil sie an ihn glauben und seinen Worten folgen. Heilig bedeutet: zu Gott gehörig. Der heutige Bibeltext beginnt mit einem Satz, den ich sowohl als Zusage als auch als Aufgabe lesen kann. Denn das Hebräische Original lässt sich auf zwei Arten und Weisen übersetzen. Entweder als Zusage: „Ihr seid heilig, denn ich bin heilig“. Oder als Aufgabe: „Seid heilig, denn ich bin heilig!“ Heilig zu sein ist also eine Eigenschaft, die Gott seinem Volk zuspricht, aber gleichzeitig auch von ihm erwartet. Aber was genau ist eigentlich damit gemeint? Es ist gar nicht so leicht, die Bedeutung dieses Wortes „heilig“ zu beschreiben. In der Bibel ist es zuallererst einmal eine Beschreibung für Gott: Gott ist heilig. Und das bedeutet: Er ist ganz anders. Er ist etwas Besonderes. Es gibt eine deutliche Trennlinie, einen Unterschied zwischen ihm und uns. Im Tempel von Jerusalem durfte man den inneren Bereich, den heiligen Bereich nicht einfach so betreten. Sondern es bedurfte einer besonderen, inneren und äußeren Vorbereitung. Heilig, das ist der besondere Charakter Gottes, der ihn von allem anderen unterscheidet. Aber genau das macht ja nun den Satz noch erstaunlicher. Ihr seid heilig, denn ich bin heilig. Oder: Seid heilig, denn ich bin heilig. Denn Gott sagt hier zu seinem Volk: Weil ihr zu mir gehört, färbt meine Heiligkeit auf euch ab. Das, was uns eigentlich von Gott unterscheidet, soll uns jetzt ihm ähnlicher machen. Zu Gott zu gehören, bedeutet, so wie er, anders zu sein als diese Welt. Anders als normal. Anders als gewöhnlich. Eben un-gewöhnlich. Heilig. Und davon handelt dann auch der Rest des heutigen Textes. Er beschreibt, wie so ein Leben aussieht, das ganz anders ist. Ein Leben, auf das Gottes Charakter abfärbt. Und das Gottes Wesen widerspiegelt. Gott erinnert hier sein Volk noch einmal an die Zehn Gebote, die Mose auf zwei Steintafeln vom Berg Sinai mitgebracht hatte. Nur drei davon werden genannt, aber sie stehen sicher stellvertretend für alle zehn: die Eltern respektieren, die Feiertage einhalten und keine anderen Götter anbeten als nur den einen Gott Israels. Aber dann geht es noch weiter. Es folgt eine ganze Liste von weiteren Vorschlägen, wie das aussehen kann: heilig sein im Alltag. Gottes Wesen widerspiegeln als Menschen, die zu ihm gehören. Zum Beispiel soll man großzügig sein. Als Landbesitzer soll man seine Ernte so einfahren, dass immer am Rand etwas liegenbleibt für die, die nichts haben oder sich nichts leisten können. Eine großartige Anweisung, die bis in unsere Zeit hinein Aktualität hat: Wir sollen in einer Welt des Konsums und Gewinns nicht alles an uns raffen und nicht nur auf Gewinnmaximierung setzen, sondern immer so handeln, dass auch für andere etwas übrig bleibt. Wir sollen so wirtschaften, dass genug übrig bleibt für die Armen und für die Fremdlinge, so heißt es hier. Die, die finanziell am Rand unserer Gesellschaft stehen, oder auch die, die am Rand stehen, weil sie nicht aus unserem Land kommen oder bei uns nur zu Gast sind. Dann der nächste Satz: Ihr sollt nicht stehlen noch lügen noch betrügerisch handeln einer mit dem anderen. Heiligkeit bedeutet also Ehrlichkeit. Wie anders sähe unsere Welt aus, wenn wir diesen einfachen Grundsätzen folgen würden. Nichts Falsches, Erfundenes oder Übertriebenes erzählen über den anderen. Dieses alte Gebot aus biblischer Zeit könnte unser Miteinander revolutionieren. Wenn es plötzlich keine Fake News, keine Hasskommentare und keine Hetze und Verleumdung mehr gegen andere gäbe. Sondern wir uns darauf einigen, über den anderen nur das Wahre zu sagen. Wir sollen unseren Nächsten nicht unterdrücken und faire Löhne zahlen. Auch das eine hochaktuelle Anweisung für heute. Wir sollen achtsam mit Menschen umgehen, die körperliche Einschränkungen haben. Hier werden Blinde und Gehörlose ausdrücklich genannt. Aber sie stehen nur stellvertretend für so viele andere. Menschen, die sich von Gottes Charakter anstecken lassen, achten auf die Bedürfnisse von Menschen mit körperlichen Einschränkungen und setzen sich für eine Gesellschaft ein, in der solche Menschen teilnehmen und teilhaben können, ohne von anderen behindert zu werden. Es folgen noch viele andere gute Hinweise, wie wir heilig sein können: zum Beispiel den Bruder nicht hassen in unserem Herzen. Niemanden verleumden. Und die Liste schließt mit dem Gebot, das Jesus später als eins der zwei wichtigsten bezeichnet hat: Du sollst deinen Nächsten lieben wie dich selbst. Heilig zu sein, das bedeutet in erster Linie: zu einem Gott zu gehören, der heilig ist. Der anders ist. An dem nichts Falsches ist, sondern nur Liebe. Wir sind als Christen heilig, weil wir zu ihm gehören. Das ist eine Zusage. Ein Fakt. Aber dann bedeutet heilig sein eben auch eine Aufgabe: nämlich, dieses Wesen Gottes auch in unserem Leben widerzuspiegeln. Ganz am Anfang der Bibel lesen wir, dass wir als Ebenbilder Gottes geschaffen sind. An uns soll man sehen können, wie der Gott ist, an den wir glauben. Wir sind in dieser Welt so etwas wie eine Visitenkarte Gottes. Deshalb sollen wir genauso anders sein, wie Gott anders ist. Die Liste mit praktischen Vorschlägen im heutigen Bibeltext gibt uns ein paar Ideen, wie das aussehen kann. Aber es ist keine Liste, die man pflichtbewusst abhaken soll. Sondern eine Liste, die wir kreativ weiterdenken dürfen. Was kann ich heute tun, um zu werden, was ich eigentlich schon bin: ein Heiliger mitten im Alltag. Oder eine Heilige mitten im Alltag. Ihr seid heilig, weil ich heilig bin. Das sagt Gott auch uns Christen zu. Und: Lebt deswegen auch als Heilige! Dazu lädt Gott uns ein. Autor: Guido Baltes Gerne stellen wir Ihnen unsere Inhalte zur Verfügung. Und würden uns sehr freuen, wenn Sie unsere Arbeit mit Ihrer Spende fördern. Herzlichen Dank! Jetzt spenden…
Wir befinden uns ca. im Jahr 1500 vor Christus, im Süden der Wüste Sinai, beim Berg Horeb. Gott hat das Volk Israel aus der ägyptischen Gefangenschaft befreit und gibt ihm durch Mose die Gesetze – Opfergesetze, Zivilgesetze und Strafgesetze, dabei auch diese strengen Vorschriften zum Umgang mit der Sexualität. Die Autorität Gottes Zu Beginn unseres Textes stellt Gott sich dem Mose – und damit dem Volk – mit dem majestätischen Satz vor: „Ich bin der Herr!“ Und dieses „Ich bin der Herr“ kommt in diesen Versen noch vier Mal vor; es durchzieht den Text wie ein roter Faden. Damals wie heute ist Gott die Autorität, die ins Leben seines Volkes sprechen darf. Das bedeutet, dass alles, was dann in den nächsten Versen kommt, keine Diskussionsvorschläge für das Volk, keine Optionen sind, sondern klare Richtlinien Gottes für sein Volk. Nicht um sein Volk zu unterdrücken, den Spaß zu nehmen, zu bevormunden, sondern um es zu bewahren vor Abwegen, die Gott die Ehre nehmen, einem selbst und anderen schaden, hier speziell in der Gestaltung der Sexualität. Das Volk soll nicht nach der Weise des Landes Ägypten oder Kanaans leben, nicht nach deren Satzungen, sondern nach Gottes Satzungen. Das Folgekapitel 19, Vers 2, bringt es auf den Punkt: „Ihr sollt heilig sein, denn ich bin heilig!“ „Heilig“ bedeutet, Gott anzugehören, mit ihm im Glauben verbunden zu sein. Und „heilig SEIN“ meint dann auch die praktische Umsetzung im Lebensalltag. Das heißt, das Volk Israel ist verantwortlich vor Gott, seinem Herrn, auch für die Gestaltung der Sexualität. Nach dem Römerbrief, Kapitel 15, Vers 4 sind diese Worte des Alten Testaments auch Christen zur Lehre geschrieben. Ich lese sie also im Licht des Neuen Testaments – und frage: Was bedeutet das für uns als Christinnen und Christen, und für mich persönlich? In der Frage des Heilig-Seins für Gott hat sich für uns als Christinnen und Christen nichts geändert. Der Apostel Petrus greift in seinem 1. Brief, Kapitel 1, 15 und 16, genau diese Textstelle wörtlich auf: „Ihr sollt heilig sein!“ Auch für uns bedeutet das Wort „heilig“, Gott anzugehören, und „heilig sein“‚ auf sein Wort zu hören, in diesem Sinn im Alltag mit ihm zu leben. Keine aufgesetzte, gespielte, oberflächliche Heiligkeit, sondern Jesus aus Liebe zu ihm zu gehorchen. Jesus sagt: „Wer mich liebt, wird meine Gebote halten“ (Johannes 14, 21). Leben in der Verantwortlichkeit vor Gott! Der Apostel Paulus unterstreicht es im Kolosserbrief (Kap. 2, 6): „Wie ihr den Herrn angenommen habt, so lebt auch in ihm!“ Verantwortlich leben – auch mit der Sexualität In unserer Gesellschaft gibt es wenig Strafsanktionen für sexuelles Fehlverhalten. Gesetze würden das Problem auch nicht lösen, sondern ich brauche ein verändertes Herz und Entschlüsse, die Kraft Gottes in Anspruch zu nehmen. So öffne ich Gott immer wieder neu mein Herz und bitte ihn, mich in seinem Sinn zu leiten. Es geht um Verantwortung vor Gott, auch im Bereich der Sexualität. Verantwortung für das eigene Leben, für die Beziehung zu anderen Menschen, gegenüber fremden Ehen und im Umgang mit Kindern. Wir sollen die von Gott geschenkte Sexualität nicht auszuschalten versuchen, sondern im Sinn Gottes damit umgehen lernen, auch mit der begleitenden Hilfe anderer Christinnen und Christen in der Seelsorge. Schwerpunkte aus dem Text Ab Vers 6 geht es im Text um Einzelbereiche einer geheiligten Sexualität. Ich greife einige Schwerpunkte heraus. Das bedeutet im Einzelnen, sich vor Perversionen hüten (Vers 6 – 18), Sex im eigenen Familienleben, also Inzucht, und nach Vers 22 den Umgang mit Tieren (Sodomie) zu meiden. Das bedeutet nach Vers 20 auch, sich vor dem Ehebruch zu hüten. Jesus hat den hier genannten Ehebruch sogar noch verschärft und von der Tat in die vorlaufende Gesinnung verlegt: „Wer eine Frau ansieht, sie zu begehren, der hat mit ihr schon die Ehe gebrochen in seinem Herzen.“ (Matthäus 5, 28) Die Schöpfungsordnung nach 1. Mose 2, 24 macht klar: Der Sex gehört in die eigene Ehe zwischen Mann und Frau. Auch die Aufforderung zur Rücksicht gegenüber der eigenen Frau während der Menstruation ist wertvoll und nachahmenswert. Rücksichtsvoll mit Kindern umgehen (Vers 21) In unserer Umgebung werden keine Kinder einem Teufelsgötzen mit Todesfolge geopfert. Aber es gibt einen gemeinsamen Nenner mit damals: Rücksichtslosigkeit und Brutalität! So werden viele Kinder, auch heute, auch in Kirchen und christlichen Einrichtungen, durch Kindesmissbrauch innerlich zerstört und lebenslang beschädigt. Die Haltung der Rücksichtslosigkeit spiegelt sich auch da wider, wo die gesunde Entwicklung der Kinder für die eigene Karriere oder Ichsucht geopfert wird. Die Sexualität ist eine wunderbare Gabe Gottes. Sie kann aber auch zur großen Gefahr werden, wenn sie missbraucht wird. Neu anfangen Wenn wir schuldig geworden sind, finden wir bei Gott Vergebung. So erlebte es im Alten Testament der König David, nachdem er die Ehe mit seiner Nachbarin Bathseba gebrochen hatte und deren Mann Uria umbringen ließ. Er bekannte aufrichtig und reumütig seine Sünde und erfuhr die Vergebung Gottes. Das gilt auch für uns heute (1. Johannes 1, 9): „ Wenn wir unsere Sünden bekennen, ist er treu und gerecht, dass er uns die Sünden vergibt und heilt uns von aller Untugend. “ Das ist die befreiende Botschaft vom Kreuz: dass Jesus Christus für alle Sünden gestorben ist und wir Vergebung bekommen können. Damals wie heute gilt: Bei Gott gibt es keine hoffnungslosen Fälle. Gott führt den Weg zur Umkehr. Zusammenfassend gesagt: 3. Mose 18 – strenge Worte Gottes, aber es sind Worte der Warnung und Bewahrung vor dem Abweg; der Aufruf, andere Menschen zu schonen und wert zu achten. Es sind Worte aus dem Vaterherzen Gottes. Autor: Hubert Weiler Gerne stellen wir Ihnen unsere Inhalte zur Verfügung. Und würden uns sehr freuen, wenn Sie unsere Arbeit mit Ihrer Spende fördern. Herzlichen Dank! Jetzt spenden…
„Wer liest denn heute noch eine Gebrauchsanweisung?“ Viele Menschen experimentieren erst mit einem Gerät und wollen selbst versuchen, herauszufinden, wie es funktioniert. Und erst, wenn sie ratlos geworden sind, weil das Gerät nicht so arbeitet, wie sie es sich erhofft hatten, greifen viele zum Beipackzettel … Sind Sie auch so ein Mensch? Unser Text heute ist ein Teil des „Beipackzettels“, den uns GOTT in Form der Bibel und des Alten Testaments mitgegeben hat, damit unser Leben gelingen kann. Vieles davon hat die Gültigkeit nie verloren. Da ist ein lebendiger GOTT, der auch nach einer schweren Krise nicht aufhört, das Gespräch mit uns Menschen zu suchen. Und dann ist da Aaron, der von GOTT klare Anweisungen bekommt, wie man GOTT am besten begegnen kann. Und unbeschadet, denn wer mit GOTT in Kontakt kommen will, muss vor allem den Anforderungen eines Heiligen, Vollkommenen GOTTES entsprechen. Doch wer kann dies schon für sich in Anspruch nehmen? Während Mose jederzeit zu GOTT ins Gespräch kommen konnte, kam Aaron als dem Hohepriester eine ganz eigene Aufgabe zu: er hatte das Amt bekommen, sich für die Versöhnung zwischen GOTT und uns Menschen zu verwenden. In unserem Text wird noch etwas sehr deutlich: der Heilige und Allmächtige GOTT setzt die Regeln fest, wie und wann Menschen mit IHM in Verbindung kommen konnten. Dass Menschen nur einmal im Jahr zu einem großen Versöhnungstag zu GOTT kommen konnten, hatte eine besondere Bedeutung. Menschen sollten sich dessen im Klaren sein, wie belastend es ist, wenn man schuldig geworden ist. Und das Warten auf den großen Tag der Versöhnung mit GOTT sollte in ihnen eine Sehnsucht wecken und erhalten, das Leben mit GOTT in gereinigter Form leben zu können. In einem Interview zum Thema der Beichte sagte Jürgen von der Lippe:„Das war cool, wenn Du zur Beichte gegangen bist. Du bist beschwert da rein gegangen – und erleichtert und befreit kannst Du wieder in den Alltag zurück gehen.“ Um mit GOTT im Gespräch sein zu können, musste das weggenommen werden, was uns von GOTT trennt. Dazu gehört Schuld, Sünde , Taten, die uns zu Menschen machen, die vor GOTT niemals bestehen können. Niemals ist es möglich, von GOTT zu sprechen, ohne dass Menschen sich eingestehen müssen, vor GOTT nicht bestehen zu können. GOTTES Diagnose „Da ist kein Gerechter, auch nicht einer, da ist niemand, der verständig ist, da ist niemand, der nach GOTT sucht … alle sind sie untauglich geworden…“ Römer 3:10-18 . Die Analyse GOTTES über uns Menschen ist durch und durch vernichtend. Wo also sollen Menschen noch eine Möglichkeit finden, um in Kontakt mit Ihrem Schöpfer treten zu können, mit dem, der sie doch geschaffen hatte, voller Liebe und einer einzigartigen Kreativität? GOTT ist heilig und wir können mit IHM nicht einfach so in Kontakt treten, das wird verdeutlicht durch den Vorhang. Der Vorhang steht als Bildnis für die Trennung von der Heiligkeit GOTTES und der Sündhaftigkeit von uns Menschen. Jeglicher Versuch der persönlichen Rechtfertigung scheiterte spätestens in dem Augenblick, als Menschen den Weg zur Stiftshütte nahmen. Und allerspätestens, an dem sie auf den Altar sahen, dort, wo Tiere getötet wurden, damit ein Preis bezahlt werden konnte, um mit GOTT wieder ins Reine kommen zu können. Hinter dem Vorhang war zu finden, wonach Menschen bis zum heutigen Tag suchen: innerer Friede, Vergebung, Erneuerung, Reinigung von all dem, was sich in uns an Schuld in unserem Leben angehäuft hat: Der Thron der Gnade Das ist der Ort, an dem Menschen Erlösung finden, Vergebung und Wiederherstellung ihres Lebens in geordneter Weise. Vom Thron der Gnade geht all das aus, wonach sich Menschen bis zum heutigen Tag sehnen. Dazu gehört ein innerer Friede, das Gefühl der Geborgenheit, ein Erlebnis der Zugehörigkeit. Das Wissen darum, dass Schuld in meinem Leben weggenommen ist. Ich erinnere mich noch an einen Text, den ich am PC geschrieben hatte. Die Finger waren kalt und so gab es viele Tippfehler, die ich nicht sofort bemerkte. Als ich fertig war mit dem Text und die vielen Tippfehler bemerkte, markierte ich den gesamten Text und löschte ihn, was zur Folge hatte, dass ich alles noch mal von Neuem schreiben musste und das sowohl als Ärgernis als auch als eine Chance empfand. Das alte war gelöscht, ich konnte noch einmal neu beginnen. GOTT hat sehr klare Vorstellungen davon, wie man IHM begegnen soll. Nicht nur an die Ordnungen sollte sich Aaron halten, auch seine Kleiderordnung sollte dem ganzen entsprechen. Viele halten es heute für überholt, sich zum Gottesdienst anders zu kleiden als im Alltag. Doch unser äußerer Kleiderstil soll dem entsprechen, wie es sich der Gemeinschaft mit GOTT verhält. Besonders, anders als im Alltag, gepflegt und geordnet. Nicht, weil es um eine fromme Modenschau geht, sondern weil unser äußerer Kleidungsstil dem entspricht, was in unserer Seele und unserem Denken GOTTES Heiligkeit gegenüber zu finden ist. GOTT liegt am Herzen, dass all das, was uns von GOTT trennt, aufgehoben wird. Es mag in unserer Zeit unpassend erscheinen, doch nach Vorgabe dessen, dass Menschen mit GOTT in Verbindung kommen wollen, kann Sünde und Schuld nur durch Blut beseitigt werden. Ein Kapitel später lesen wir, warum es nur durch Blut gehen kann: GOTT sagt dort: „Des Leibes Leben liegt im Blut und ICH habe es Euch zur Entsühnung auf dem Altar gegeben!“ Da GOTT Menschenopfer verhasst sind, aber es ohne Blut keine Reinigung von unseren Sünden geben kann, hat GOTT dem Volk zwei „Stellvertreter“ in Form von zwei Ziegenböcken und Stieren gegeben. Ja, es ist schrecklich, wirklich furchtbar, Lebewesen zu töten. Doch Schuld, Unvollkommenheit, ja Zielverfehlung, wie klein oder groß sie auch sein möge, trennt uns von GOTT und von GOTT getrennt zu sein, führt uns immer in eine Ewigkeitskatastrophe hinein. So sehr GOTT unsere Trennung von IHM verhasst ist, so groß ist doch Sein Wunsch, dass all das, was uns von IHM trennt, beseitigt werden kann. Das Blut der geschlachteten und auf dem Altar verbrannten Tiere ist der Preis dafür, dass alles weggenommen werden kann, was uns von GOTT trennt. Und der noch lebende Ziegenbock erfüllte das als Aufgabe, was auch ihm das Leben kosten wird, indem man ihn stellvertretend weg schwer beladen mit all den Anklagen, die auf sündige Menschen zutreffen, in die Wüste schickte. Uneinholbar, nicht mehr zu sehen, nicht mehr zu erwähnen. Bis zum heutigen Tag ist es unmöglich, dass Menschen aus sich selbst heraus GOTT nahen können Mit Jesus Christus hat uns GOTT einen „erneuerten Thron der Gnade angeboten“. Einen Thron, von dem alles das ausgeht, was ich hier beschrieben habe. Golgatha ist der Thron der Gnade, das Blut Jesu reinigt uns von allen unseren Sünden ( 1. Johannes 1,7 ) und am Kreuz von Golgatha ergeht es unseren Sünden wie dem in die Wüste geschickten Ziegenbock, oder wie meinem voller Tippfehler verfassten Text: es wurde alles gelöscht. Sie müssen nicht Ihr Leben lang unter dem leiden, was schief gegangen ist in Ihrem Leben, Sie können frei davon werden und der Schlüssel dafür ist das eine Gebet, das Christen weltweit verbindet: das Vater Unser. Sprechen Sie es doch jetzt im Anschluss an diese Auslegung. Ob Sie im Auto unterwegs sind, zuhause am Küchentisch oder im Bett liegen … nutzen Sie diese Gelegenheit und werden Sie innerlich „clean“, indem Sie sich an Jesus Christus wenden. Autor: Jürgen Vögele Gerne stellen wir Ihnen unsere Inhalte zur Verfügung. Und würden uns sehr freuen, wenn Sie unsere Arbeit mit Ihrer Spende fördern. Herzlichen Dank! Jetzt spenden…
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ERF Plus - Bibel heute

Ich entdecke im Bibelabschnitt einen unsichtbaren, geflochtenen Zopf. Einen Zopf, der aus drei Strängen zusammengefügt ist. Der eine Strang ist die Erwartung. Der andere Strang die Vergebung und dann folgt als dritter Stang, die Freude. Dieser besondere Zopf hat auch einen ganz besonderen Namen. Legen wir vor uns den ersten Strang des Zopfs. Ganz ausführlich wird hier eine Amtseinführung beschrieben. Bei der Einsetzung ihres ersten Hohen priesters konnten die Israeliten wirklich etwas erwarten. Schon rein äußerlich. Aaron wurde ihr Vertreter ganz in der Nähe Gottes. Hohepriester Aaron nahm ihre Opfer an und vollzog für sie Vergebung der Schuld. Für jede Art von Schuld gab es ebenso eine Opferart. Für Gottesdienst und Erlass der Schuld stand jetzt die Person des Aaron. Dies weckte selbstverständlich Erwartungen. „Heute wird euch der Herr erscheinen!“, wird den Israeliten angekündigt. Gott kommt. Gott macht sich sichtbar. Soweit unsere menschlichen Augen dies sehen können. Eine weitere Zusage verstärkt die Erwartung: „Heute wird euch der Herr in seiner Herrlichkeit erscheinen!“ Hoffnung wurde geweckt, Erwartungen entfacht. Darf ich Sie heute fragen: Wie sieht es mit Ihrer Erwartung aus? Wenn Sie mit Gott reden – erwarten Sie Antworten? Sie sitzen in einem Gottesdienst, hören eine Predigt – was erwarten Sie davon? Dass Sie Gott sehen? Ich frage mich: Ist das Zuviel verlangt? Ich wünsche mir tatsächlich Begegnung mit meinem lebendigen Gott. Dass Gott zu mir kommt. In meine Situation. Wenn ich mir Zeit nehme, um mit Gott zu reden – höre ich dann auch auf ihn? Ich erkenne: Er ist bereits da. Gott war schon da! Wohin ich komme, wo ich bin, ist Gott schon vor Ort. Dieses Wissen verändert meine Erwartungshaltung. Erfüllte sich damals die aufgebaute Erwartung der Israeliten? Nach der langen Zeremonie – passierte etwas? Konnten die Israeliten das Angekündigte tatsächlich erleben? Halt, zunächst brauchen wir die beiden weiteren Stränge. Erst dann wird unser Zopf erkennbar. Der zweite Strang unseres Zopfes ist heikler. Genauer gesagt, sehr persönlich. Wie halte ich es mit Vergeben und Vergebung? Ich spüre dem Geschehen im 3. Buch Mose, Kapitel 9 ab, wie schwer und schwierig das Erhalten von Vergebung sein kann. Viele spezielle Anweisungen sind einzuhalten. Eine große Anzahl von Tätigkeiten wird eingefordert. Viele Opfertiere müssen vorhanden sein. Da komme ich mir beinahe vor wie in einer Metzgerei. Es wird genau angesagt, wofür welche Teile des Tieres verwendet werden sollen. Dabei ging es hier doch um die Vorbereitung, Gott zu begegnen. Kann ich zu Gott so kommen, wie ich bin? Muss ich nicht vorher Gott zeigen, dass ich für diese Begegnung „würdig“ genug bin? So verhalten wir uns meistens. Heimlich denken wir: Ich bin ein toller Kerl. Oder, ich tu doch so viel für Gott. Schau, wie viel ich spende. Du weißt, wie treu ich in der Gemeinde mitarbeite. Zu solchen Gedanken könnte der Bibelabschnitt verführen. Dem halte ich entgegen. Zum einen schaut Gott tiefer. In unser Herz. Dort sieht Gott all meine Leere und sämtliche Defizite. Gott nimmt aber auch mein ganzes Sehnen und Verlangen wahr. Ich brauche, dass Gott mich liebt. Ich benötige, dass Gott mich anerkennt und achtet. Und das tut unser lebendiger Gott. Zum andern wurde Gott schon lange vor uns für uns tätig. Jesus hat meine Schuld und Sünde auf sich und ans Kreuz genommen. Damals, als noch niemand auch nur etwas von meinen Eltern wusste. Somit treten Gott und Jesus für die Menschen in Vorlage. Damit erklärt Gott seinen Willen zur Vergebung. Unabhängig von dem, wie ich lebe und mich verhalte. Am Anfang zumindest. Das wertvolle ist, dass Gott niemand so lässt, wie er vor der Gemeinschaft mit Jesus war. Also brauche ich Gott nichts vormachen oder vorspielen. Ich darf einfach ehrlich sein. Offen meine Schuld zugeben. Meine Sünde Jesus bekennen. Gott erwartet von mir keine Opfer mehr. Jesus ist mein Opferlamm. Er hat sich schon für mich freiwillig geopfert. Kommt da nicht Freude auf? Macht sich da nicht Jubel breit? Nicht immer so laut, sichtbar und hemmungslos wie damals. Die ganze Bevölkerung der Zeltstadt in der Wüste brach in lauten Jubel aus. Es passierte, worauf sie hofften. Es trat ein, was sie erwarteten. Die Israeliten erlebten Vergebung! Sie konnten erzählen: „Gott hat sich auf den Weg zu mir gemacht. Gott ist gekommen. Er hat mein Gebet erhört.“ „Und ein Feuer ging aus von dem Herrn und verzehrte das Brandopfer und das Fett auf dem Altar. Da alles Volk das sah, frohlockten sie und fielen auf ihr Antlitz.“ So klingt der letzte Vers. Ich spüre förmlich, wie erleichtert die Menschen damals waren. Gott kommt. Gott nimmt an! Gott vergibt. Wenn dies nicht Freude, Dankbarkeit und Begeisterung auslöst?! Oder mit einem alten Wort zusammengefasst, Wonne erfahren lässt. Lassen Sie mich jetzt die drei Stränge zusammenbringen. Ich forme einen starken Zopf daraus. Der Zusammenhalt aller drei Stränge in diesem Kapitel ist für mich als Christ Jesus. Jesus ist der Weg. Der gerade Weg, um Gott zu begegnen. Der kurze und gangbare Weg, damit mir vergeben wird. Wirklich und tatsächlich. Jesus ist der Weg in die Freiheit und zur Freude. So wie es der Apostel Paulus an eine Stadt in Griechenland schrieb: „Denkt daran, wie Christus uns geliebt und sein Leben für uns gegeben hat, als eine Opfergabe, an der Gott Freude hat.“ ( Epheser 5,2b , Gute Nachricht Bibel) Jesus ist das Opfer, das der himmlische Vater voll und ganz akzeptiert. Christen folgern daraus, dass es keine weiteren oder zusätzlichen Opfer braucht. Gott schenkt Vergebung. Denn Jesus hat sie für uns fertiggebracht. Statt alte Zöpfe abschneiden, vollendet Jesus das gesamte Opfergeschehen. Jesus verbindet die Stränge zu einem Ganzen. Bei Jesus Christus kommt alles zusammen: jede Gottesbegegnung, alle Gaben an Gott, sämtliche Opfer, die gesamte Vergebung, der vollständige Gottesdienst. So entsteht ein ganzer und stabiler Zopf. Das erinnert ein kleinwenig an einen leckeren, schwäbischen Hefezopf. Der mundet und macht Freude. Ich wünsche Ihnen und mir, dass wir – im Stillen oder laut in einer Gruppe – über unseren einzigartigen Gott und uns liebenden Jesus Christus jubeln. Autor: Bernhard Maier Gerne stellen wir Ihnen unsere Inhalte zur Verfügung. Und würden uns sehr freuen, wenn Sie unsere Arbeit mit Ihrer Spende fördern. Herzlichen Dank! Jetzt spenden…
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ERF Plus - Bibel heute

Kleider machen Leute! Dabei geht es heute bei dem Sprichwort mehr um den Chic, wie hübsch jemand aussieht, als darum, dass ich von der Kleidung den Berufsstand ablesen kann. Heute kann ich einen Schornsteinfeger und eine Nonne an ihrer Kleidung noch genauso gut erkennen, wie einen Soldaten an seiner Uniform. In Richtung unseres Textes gedacht, kann ich sagen: Ein Polizist z.B. ist an seiner Kleidung nicht nur erkennbar, sondern zugleich durch sie eine Respektsperson, eine Autorität, eine höher gestellte Persönlichkeit. Er steht im Polizeidienst. Mehr muss er nicht, als dieser einen Aufgabe nachkommen. Annähernd vergleichbar ist das mit dem Stand der Priester im Alten Testament – durch Vorgabe der Bekleidung, der Würde der Person, dem Dienst für andere als Aufgabe. Auffällig ist, wie detailliert vom Priesterstand und dessen Ausgestaltung in den Büchern Moses die Rede ist. Neben unserem Text beschreibt das 2. Buch Mose in einem ganzen Kapitel, im Kapitel 28 , nur die Kleidung der Priester und endet mit den folgenschweren Worten: Das soll für Aaron und sein Geschlecht nach ihm eine ewige Ordnung sein (Vers 43). Eine klare Personenverteilung: nur Männer können Priester sein! (Aaron und seine Söhne), eine klar geregelte Diensteinführung und eine vorgegebene Kleiderordnung, die Gott hier für die Priesterschaft anordnet. Bis ins Kleinste hinein gibt Gott vor, wie der Priester bekleidet sein soll und sagt, warum ihm das so wichtig ist: du sollst Aaron, heilige Kleider machen zur Ehre und als Schmuck (Vers 2). Und ein weiterer Grund wird von Gott genannt (Vers 3): dass sie Aaron Kleider machen zu seiner Weihe, dass er mein Priester sei. Damit wird deutlich, dass die Kleidung der Priester ein Standesmerkmal war. Die Priester standen zwischen Gott und Mensch. Sie waren die Vermittler zwischen „Himmel“ und „Erde“. Das war ihre göttliche Bestimmung. Eine herausragende Position, die durch die Bekleidung den entsprechenden Ausdruck nach außen bekam. Die Bekleidung des Priesters hatte dadurch eine menschliche und eine göttliche Seite: Sie wies den Träger mit Ehre und Schmuck einerseits und als Eigentum Gottes andererseits aus. Und da zu dieser Bekleidung im 3. Buch Mose, Kapitel 8 die Lose „Licht und Recht“ (Vers 8) dazugehörten, bedeutete das auch noch die Aufgabe der Rechtsprechung. Ja oder Nein in der Frage einer Rechtsangelegenheit oder der Frage nach dem Willen Gottes. Das liegt Jahrtausende zurück. Hat das Beschriebene für mich heute als Christen und als Gemeinde Jesu noch eine Bedeutung? Spielt die Frage der Bekleidung für mich eine Rolle, wenn es im Neuen Testament heißt: „Ihr als lebendige Steine erbaut euch zum geistlichen Hause und zur heiligen Priesterschaft, zu opfern geistliche Opfer, die Gott wohlgefällig sind durch Jesus Christus … Ihr aber seid ein auserwähltes Geschlecht, ein königliches Priestertum, ein heiliges Volk, ein Volk zum Eigentum“ ( 1.Petrus 2,5,9 )? Im Neuen Testament, im 1. Petrusbrief, Kapitel 2 sind wir nicht nach der beschriebenen Sitte oder Moral als Priester erkennbar! Es steht weit mehr auf dem Spiel. Es gibt keine Anordnung Jesu, wie sich seine Jünger , wie sich die Gemeindeglieder zu bekleiden haben. Keine Kleiderordnung bestimmt, wie wir als königliches Priestertum, als Volk des Eigentums Gottes, angezogen sein sollen. Wenn wir als Nachfolger Jesu „ein Stein des Anstoßes und ein Fels des Ärgernisses“ sein sollen, dann ganz sicher nicht so, wie ich es erlebt habe, dass ein Jugendlicher nur mit einer Badehose bekleidet in der Gemeinde zu einer gottesdienstlichen Veranstaltung erscheint. Aus meiner Sicht: „Das geht gar nicht!“ Und doch lässt uns das Neue Testament in dieser Frage nicht ohne Hinweis, mehr noch, nicht ohne Anordnung: „ Euer Schmuck soll nicht äußerlich sein – mit Haarflechten, goldenen Ketten oder prächtigen Kleidern –, sondern der verborgene Mensch des Herzens, unvergänglich, mit sanftem und stillem Geist: Das ist köstlich vor Gott. Denn so haben sich vorzeiten auch die heiligen Frauen geschmückt, die ihre Hoffnung auf Gott setzten und sich ihren Männern unterordneten, wie Sara Abraham gehorsam war und ihn Herr nannte; deren Töchter seid ihr geworden, wenn ihr das Gute tut und keinen Schrecken fürchtet “, schreibt Petrus in seinem ersten Brief, Kapitel 3 . Sexy oder erotische Bekleidung als Kennzeichen der königlichen Priester, also der Christen, habe ich bei Petrus nicht gelesen. Der Wert wird mehr auf innere als auf äußere Schönheit gelegt – eine für unsere Zeit für Jugendliche und junge Erwachsene wahnsinnige Herausforderung. Unter ihnen wird „Kleider machen Leute“ umgekehrt zum neutestamentlichen Modell verstanden. Wer sich da nicht marken- und modeorientiert präsentiert, ist schnell ein „Heimchen vom Herd“ und außen vor. Und als mittlere Generation in der christlichen Gemeinde? Durch entsprechende Bekleidung zeigen, wo ich gesellschaftlich stehe (keine Kleidung von der Stange oder aus dem Sommerschlussverkauf), wozu ich es beruflich gebracht habe und wie gut betucht ich bin, hat Petrus auch nicht gemeint. Wer ernsthaft eine Antwort auf die Frage der Bekleidung als Ausweis seines Christseins sucht, stößt auf die Frage des Paulus an die Gemeinde in Korinth: Wisst ihr nicht, dass euer Leib ein Tempel des Heiligen Geistes ist, der in euch ist und den ihr von Gott habt, und dass ihr nicht euch selbst gehört? ( 1. Korinther 6,19 ) Wenn ich mir nicht selbst gehöre, sondern Jesus, dann bestimmt er über den Kleiderkauf und den Inhalt meines Kleiderschranks! Haben Sie Angst, dass Jesus Sie alt aussehen lässt? Haben Sie schon mal mit Jesus darüber gesprochen, was Sie an Bekleidung einkaufen und wie es in Ihrem Kleiderschrank aussieht? Haben Sie schon mal mit Jesus darüber geredet, wie Sie Ihr heiliges Inneres angemessen nach außen tragen können? Wie passen bei Ihnen Ehre und Schmuck und Eigentum Gottes sein kleidungsmäßig zusammen? ► Infos zum 3. Buch Mose Autor: Pastor Achim Brückel Gerne stellen wir Ihnen unsere Inhalte zur Verfügung. Und würden uns sehr freuen, wenn Sie unsere Arbeit mit Ihrer Spende fördern. Herzlichen Dank! Jetzt spenden…
Einmal fühlte ich mich in meine Kindheit zurückversetzt. Es hatte da einen Punkt in meinem Leben gegeben, an dem ich mir vornahm, einmal die Bibel ganz von vorn bis hinten durchzulesen. Ganz tapfer begann ich beim 1. Mosebuch und hatte Freude an den Berichten über die Schöpfung bis hin zu den Geschichten der Urväter Abraham, Isaak und Jakob. Zäher wurde es dann schon im 2. Buch Mose. Das war zwar auch noch interessant, fand ich doch da die 10 Gebote, die wir zu lernen hatten. Aber es gab auch schon die ersten Rechtsordnungen zu studieren und das Gesetz über den Bau der Stiftshütte. Zu Beginn des 3. Buches Mose habe ich dann kapituliert. Denn das hat mir als Kind gar nichts mehr sagen können. Zum Glück hat mich diese Erfahrung nicht davon abgehalten, weiterhin in der Bibel zu lesen. Irgendwann habe ich kapiert, dass ich vielleicht mal im Neuen Testament anfangen sollte. Dort, wo von Jesus die Rede ist. Später habe ich gelernt: Er ist auch der Schlüssel dazu, um als Nichtjude das Alte Testament verstehen zu können. Das 3. Buch Mose Dies gilt insbesondere für die heutigen Verse aus dem 3. Buch Mose. Diese Textsammlung wird auch „Leviticus“ genannt, das „Buch der Leviten “. Levi ist einer der 12 Stämme Israels. Aus diesem sollten die Priester für Gottes Volk hervorgehen. Entgegen den anderen Stämmen bekam Levi kein Land zugeteilt. Ihr Anteil war das Sich-Nähren-Können durch den priesterlichen Opferdienst, wie es im 5. Buch Mose, Kapitel 18 beschrieben ist. Auch die Brüder Aaron und Mose stammen von Levi ab. So wundert es mich nicht, dass Gott immer wieder mit Mose spricht. Er soll die Gesetze und Ordnungen für den Gottesdienst und das tägliche Leben dem Volk Israel vermitteln. Daher beginnen 20 der 27 Kapitel des 3. Buches Mose mit dem Satz, dass Gott mit Mose redete. Durch Jesus das Alte Testament verstehen Aber zurück zu dem Gedanken, dass Jesus der Schlüssel dafür ist, um als Christ das Alte Testament zu verstehen. Das 3. Buch Mose wird auch als Opferhandbuch bezeichnet. Noch bevor in Kapitel 8 die Priester geweiht werden, erklärt Gott dem Mose 7 Kapitel lang, wie die einzelnen Opfer durchzuführen sind. Von den beschriebenen 5 Opferarten wird zuallererst das sogenannte Brandopfer beschrieben. Es wird auch als Ganzopfer bezeichnet, weil dabei das ganze Fleisch auf dem Altar verbrannt wird. Bei diesem Opfer scheint die Betonung auf der vollkommenen Weihe und Hingabe zu liegen. Im Neuen Testament hat wohl auch der Apostel Paulus dieses Bild vor Augen, wenn er an die Gemeinde in Rom schreibt, Kapitel 12, Vers 1, gelesen nach der Übertragung „Hoffnung für alle“: Weil ihr Gottes reiche Barmherzigkeit erfahren habt, fordere ich euch auf, liebe Brüder und Schwestern, euch mit eurem ganzen Leben Gott zur Verfügung zu stellen. Seid ein lebendiges Opfer, das Gott dargebracht wird und ihm gefällt. Ihm auf diese Weise zu dienen ist der wahre Gottesdienst und die angemessene Antwort auf seine Liebe. In Vers 3 der heutigen Bibellese ist von der Freiwilligkeit des Opfers die Rede. „Will er (jemand) ein Brandopfer darbringen“, heißt es da. Gleichzeitig wird aber auch erwähnt, dass damit die Hoffnung verbunden ist, Gottes Gnade zu finden, wenn es heißt: „damit es ihn wohlgefällig mache vor dem HERRN...und für ihn Sühne schaffe.“ Wenn uns Paulus dazu auffordert, ein lebendiges Opfer für Gott zu sein, meint er damit, dass wir unser ganzes Leben Gott zur Verfügung stellen sollen, indem wir seine Liebe empfangen und diese an andere weitergeben. Auch dies soll freiwillig geschehen. Aber der Unterschied zum alttestamentlichen Denken ist der, dass Christen ihre Opfer nicht deshalb Gott geben, um ihm wohlgefällig zu sein, oder um Sühnung für die eigenen Verfehlungen zu erlangen. Denn Jesus Christus hat ja bereits ein einmaliges, vollumfängliches Opfer für alle Menschen dargebracht. Durch seinen Tod am Kreuz hat er die Sünden der gesamten Menschheit auf sich genommen und damit Sühne geschaffen. Jesus war unser Opferlamm. Damit sind die alttestamentlichen Opfer Geschichte. Sie sind nicht mehr nötig. Sie sind überboten worden durch das Opfer, das Jesus ein für alle Mal erbracht hat. Im heutigen Bibeltext wird Gott recht menschlich beschrieben. Das Feueropfer sei ihm ein „lieblicher Geruch“. Ich weiß nicht, ob das verbrannte Fleisch wirklich so gut gerochen hat. Aber es geht ja hier auch um etwas ganz Anderes. Diese Art zu sprechen, soll uns mit verständlichen Worten zeigen, welch große Befriedigung es für Gott ist, wenn wir ihm Opfer bringen. Wir dürfen das jetzt aus einer komfortablen Position heraus tun. Wir bringen Gott nicht deshalb unser Opfer, um ständig neu seine Gnade zu erhalten. Sondern, weil er uns gnädig gestimmt ist, danken wir ihm dies mit unserem täglichen Opfer, dem lebendigen Opfer unserer Hingabe an Jesus, Gottes Sohn, der uns erlöst und befreit hat von unseren Sünden. Gerechtigkeit vor Gott So gesehen, kann ich das 3. Buch Mose nun ganz anders verstehen. Dort wird ja im Grunde die Frage gestellt: „Wie kann ein Mensch gerecht sein vor Gott?“. Antwort: Indem, er ein Opfer bringt. Dass dieses in alttestamentlicher Zeit nur unvollkommen geschehen konnte, beweist die Tatsache, dass es ständig erneuert werden musste. Im Grunde täglich. Im Neuen Testament antwortet der Apostel Paulus auf die Frage, wie ein sündiger Mensch vor Gott bestehen kann, mit dem Hinweis auf Gottes Gnade. Indem ich Jesu stellvertretendes Opfer am Kreuz annehme und für mich gelten lasse, werde ich von dem Druck befreit, ständige Opfer zu bringen, um seine Gnade zu erfahren. Er ist mir schon wohlgesonnen. So lesen wir es wunderschön im Römerbrief, Kapitel 3, Vers 28 - wieder nach der „Hoffnung für alle“: „ Also steht fest: Nicht wegen meiner guten Taten werde ich von meiner Schuld freigesprochen, sondern allein deshalb, weil ich mein Vertrauen auf Jesus Christus setze.“ Autor: Christoph Müller Gerne stellen wir Ihnen unsere Inhalte zur Verfügung. Und würden uns sehr freuen, wenn Sie unsere Arbeit mit Ihrer Spende fördern. Herzlichen Dank! Jetzt spenden…
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Wo ist jetzt mein Gott? Keiner muss sich für diese Frage schämen. Auch Menschen nicht, die einmal und immer wieder ihr Vertrauen Gott geschenkt haben. König David, sein Lobsänger Asaf und andere beschreiben diese Herzensnot in ihren Gebeten. In ungezählten Tagebüchern und Lebensbeschreibungen auch von bekannten Christen taucht der Gedanke auf: „Wann greift Gott endlich ein in dieser Krise in meinem Leben?“ Persönlich bin ich sehr dankbar. So manche Lebenssituation ist mir vorgekommen wie ein Weg durch ein dunkles Tal. Oft ist Gottes Nähe zwar nicht spürbar gewesen, aber ich wusste im Herzen um einen nahen Gott und seine Hilfe. Ich konnte darauf hoffen. Ich will ehrlich sein: Es gab auch andere Zeiten. In diesen anderen Zeiten schien mir Gott ziemlich weit weg zu sein. Demut Psalm 10 – den wir heute näher unter die Lupe nehmen – hat einen inneren Aufbau. Er ähnelt dem von Psalm 73 und anderen „Notschreipsalmen“. Am Anfang von Psalm 10 wird das Thema genannt – nämlich die Gottesferne in der Not. Dann beschreibt der Beter ausführlich das Leben der Elenden, die sich von Gott verlassen fühlen (Verse 2 – 11). Die Elberfelder Übersetzung merkt zu diesem Begriff an: „Elender“ meint auch einen „ demütigen “ Menschen. Jemand, der im Herzen demütig bleibt auch in seinem Elend. Es ist die gegenteilige Haltung zu dem stolzen Frevler, der nicht nach Gott fragt (Vers 4) und der dem Elenden zusetzt. Wer im Elend demütig im Herzen bleibt, hält sich den Zugang zu Gott offen. Ein wichtiger Hinweis. Frevler Wer aber ist mit dem Frevler gemeint? Das wird ausführlich beschrieben in diesen Versen. Manche Ausleger deuten den Begriff auf den Widersacher Gottes. Der Frevler kann aber auch ein Mensch oder besser der Typos eines Menschen sein, der Gott absagt und sich selbst in den Mittelpunkt stellt. Das Wort Typos bedeutet im biblischen Griechisch „Abbild, Vorbild“. Das Phänomen des Frevlers lässt sich nicht auf eine historische Person begrenzen. Wenn der Beter im Psalm das Wirken des Frevlers schildert, beeindruckt mich besonders ein Vergleich – nämlich das Bild vom Bösen, der im Dickicht lauert und im Dunkeln böse Dinge tut. Dabei denkt er, dass Gott ihn nicht sieht. Dieser Stolz ist der zentrale Faktor. Der Frevler fragt eben nicht nach Gott. Er ist mutwillig und habgierig und kümmert sich nicht um das, was wahr und aufrichtig ist. Ihm ist egal, wie viele andere unter ihm und seinem Handeln leiden. Solche Personen sind nicht nur Geschichte. Sie tauchen auch heute regelmäßig in aktuellen Nachrichten auf. Es sind also Menschen, die denken: Nichts kann mich und meine Macht erschüttern. Ihr Mund ist „voll Fluch, Lüge und Trug“ (Vers 7). Ich finde erschütternd, wie Menschen heute ihre Lügen zur Wahrheit machen wollen – und damit Elend und Unheil für viele Menschen bewirken. Das „Psychogramm des Frevlers“ und die damit verbundene narzisstische Persönlichkeitsstörung sind in der heutigen Welt sehr gegenwärtig. Wichtig ist, sich davon nicht blenden zu lassen. Zurück zum Psalm 10. Nach der Beschreibung des Frevlers und seines Tuns kommt der Wendepunkt im Drama (Vers 12). Der stolze Frevler denkt, Gott – wenn es ihn überhaupt gibt - kümmere sich nicht um das Elend der armen Menschen, die Gott suchen. Der Beter aber schreit in seiner Not wieder zu diesem Gott: „Steh doch auf, Herr! Erhebe deine Hand und vergiss die Elenden nicht!“ Ich bin mir sicher, es darf auch persönlich gerufen werden: „Herr, vergiss mich elenden Menschen nicht!“ Gott erhört Gebet Der Psalm endet aber nicht mit dem Notschrei. In den Psalmgebeten sind dunkle Situationen und alle Notrufe nur Durchgangsstationen. In Vers 14 wird die neue Wende beschrieben mit den Worten: „Gott, Du hast es gesehen. Du schaust auf Mühsal und Gram, um es in deine Hand zu nehmen.“ Kurz danach wird Gott als „Helfer“ bezeichnet. Wie groß auch die Not ist, der Beter erlebt: Gott ist größer. Seine Hilfe kommt nicht immer „postwendend“. Ich persönlich habe lange – manchmal auch einsame – Wanderungen durch dunkle Zeiten erlebt. Mit Krankheiten, Konflikten und Schmerzen. Manches bleibt für mich bis heute unverständlich. Aber in anderem erkenne ich in der Rückschau schon in dieser Welt Gottes gute Maßarbeit. Die kanadische Jugendbuchautorin Margaret Fishback- Powers schrieb 1964 das Gedicht „ Footprints“, Spuren im Sand . Ein Mann ging im Traum mit Jesus am Meer entlang und sah Bilder aus seinem Leben jeweils mit zwei Fußspuren im Sand. Ein Paar gehörte ihm, das andere stammte von Jesus. Am Ende sah er aber auch Bilder, wo es nur ein Paar Spuren gab. Die dazugehörigen Situationen zeigten nun die schwierigsten Zeiten seines Lebens. Da richtete dieser Mann im Traum die Frage an Jesus, die uns vom Psalm 10 her auch beschäftigt: „Mein Gott, wo warst du in diesen dunklen Zeiten?“ Die Antwort von Jesus in diesem Traum ist bekannt geworden durch Plakate und Lieder. Sie lautet: "Mein liebes Kind, ich liebe dich und werde dich nie allein lassen, erst recht nicht in Nöten und Schwierigkeiten. Dort, wo du nur eine Spur gesehen hast, da habe ich dich getragen." Am Ende von Psalm 10 spricht der Betende von einem König, der auf das Verlangen der Elenden hört. Er verschafft den Armen und Geplagten ihr Recht. Und dieser baut sein Königreich für immer und ewig. Das ist der Ausblick. Ich fasse die innere Linie von unserem Psalm zusammen: Der Elende schreit auf in seiner Not. Er sieh das Elend in seinem Leben, das der Frevler verursacht. Dann erlebt er den inneren Blickwechsel Und darf die Hilfe eines großen Gottes erleben. Wo ist jetzt mein Gott? Der Beter von Psalm 10 erfährt Antwort von Gott auf seinen Notschrei. Ich wünsche Ihnen so sehr, dass Sie diesen Durchbruch in ihren dunklen Zeiten auch erleben. ► Infos zu den Psalmen Autor: Ingrid Heinzelmaier Gerne stellen wir Ihnen unsere Inhalte zur Verfügung. Und würden uns sehr freuen, wenn Sie unsere Arbeit mit Ihrer Spende fördern. Herzlichen Dank! Jetzt spenden…
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Das Jahr 2025 ist noch nicht alt. Trotzdem habe ich schon viele Erfahrungen gesammelt. Ich wurde persönlich herausgefordert. Menschen sind mir mit Wertschätzung begegnet. Das eine oder andere habe ich für mich neu entdeckt oder auch gelernt. Dazu kommen Fragen nach neuen Perspektiven. Sie helfen mir, neu meinen Alltag wahrzunehmen. Von dem Architekten Karl Friedrich Schinkel stammt das Zitat: „Wer die Perspektive ändert, sieht die Dinge in einem ganz anderen Licht.“ Was könnte das für meine Beziehung zu Jesus Christus bedeuten? Eine veränderte Perspektive hilft mir, meinen Horizont zu erweitern, damit ich mich nicht in eingefahrenen Gewohnheiten verliere. Ich werde beweglicher und stimmiger bei Entscheidungen. Ich entdecke, wie Jesus Christus mich führt, wie er mein Leben gestaltet und wie er mir hilft, ihm zu vertrauen. Neue Perspektiven tun gut. Eine neue Sicht schenkt eine neue Einsicht. Neulich habe ich den Satz gelesen: „Nicht was wir sehen, wohl aber, wie wir sehen, bestimmt den Wert des Gesehenen.“ Die verkrümmte Frau Unser Bibeltext unterstreicht das. Ich lese von einer Frau, die in ihrer ungewollten persönlichen Sichtweise unterwegs ist. 18 Jahre lebt sie so. 18 Jahre ist ihr Blickwinkel verengt. 18 Jahre sieht sie deutlich weniger als andere Menschen um sich herum. Ihre gebeugte Körperhaltung lässt nichts anderes zu. Ob sie unterwegs ist auf der Straße, bei der Arbeit, im Haushalt, im Gespräch mit der Verwandtschaft, beim Besuch der Synagoge . Ihr Blickwinkel ist immer der gleiche. Geht sie auf der Straße, sieht sie zuerst ihre Füße und den schmutzigen Weg, aber nicht den Horizont mit seinem erfrischenden Blau. Steht sie Menschen beim Einkaufen gegenüber, sieht sie deren Kleidung, aber nicht die Augen, die sie ansehen. Sitzt sie am Tisch, sieht sie ihren Teller, aber nicht die Gesichter, ob den anderen das zubereitete Essen schmeckt. Ihr Blickwinkel ist eingeschränkt. Seit 18 Jahren. Gefesselt von ihrer Krankheit, der Arthritis. Dann entdeckt Jesus Christus sie in der Synagoge. Sie besucht die Synagoge wie die anderen aus ihrem Dorf. Jesus Christus nimmt sie neben all den anderen wahr, die ihm zuhören. Die Zuhörer sind gebannt, denn wenn Jesus Christus lehrt, gibt es Neues für das Leben zu hören. Neue Perspektiven tun sich auf und neue Einsichten werden gewonnen. Perspektivwechsel ist möglich, steht an. Auch die geplagte Frau hört zu. Was geht ihr dabei durch den Kopf? Was nehmen ihre Augen wahr? Sie sieht nur bedingt: Jesus kommt zu mir! Er bleibt vor ihr stehen. Er sieht ihre gebeugte Haltung. Er spürt ihre Last. Er leidet mit ihr unter ihrem Gebrechen und ihrer Krankheit. Er sieht sie an und ruft sie zu sich in seine Nähe. Es ist mehr als ein Ruf. In seiner Autorität als Sohn Gottes beordert er sie zu sich und sagt ihr zu: „Frau, du bist frei von deiner Krankheit. Du bist erlöst von ihr. Sie hat dich nicht mehr in ihrer Gewalt. Du bist sie los!“ Die Heilung der verkrümmten Frau Jesus legt seine Hände auf sie und augenblicklich verändert sich ihre Körperhaltung und damit ihre Perspektive. Der eingeschränkte Blick auf den Boden wird zum Blick in die Augen Jesu. Die begrenzte Sicht nach rechts oder links wird zum Rundumblick, zum Wahrnehmen aller, die in der Synagoge sitzen. Die Perspektive der Enge weitet sich zu einer neuen Lebensqualität ! Sie erlebt einen Perspektivwechsel! Ohne zu zögern, verschwendet sie keine Minute mehr und beginnt, Gott zu preisen und ihn zu loben. 18 Jahre liegen hinter ihr. Eingeengt. Begrenzt. Geplagt. Gefesselt. Gebunden. Und nun ist sie durch Jesus Christus aufgerichtet und entdeckt ihr Leben für sich neu. Kritik des Synagogenvorstehers Der Synagogenvorsteher hat seine Sicht auf das, was in seiner Synagoge geschieht. Mit dem, was Jesus hier tut, sind er und andere nicht einverstanden. Seine Perspektive führt ihn zu einem Verhalten und zu Äußerungen, die Jesus Christus scharf kritisiert. Für den Synagogenvorsteher ist es wichtiger, die Regeln des Sabbat gebotes zu befolgen und sich als anerkanntes Mitglied der Gemeinde zu fühlen und zu beweisen, als um die Haltung, um die es Jesus Christus geht. Doch in seinem Herzen weiß er wie die anderen um einen Zweispalt. Da gibt es einen Haken. Aufgrund persönlicher Situationen wird das Sabbatgebot nicht gehalten. „Was tut ihr denn?“ fragt Jesus. „Was geschieht mit euren Tieren am Sabbat? Bindet ihr sie nicht los und führt sie hinaus, um sie tränken zu lassen? Ihr täuscht anderen etwas vor und lebt selbst nicht danach. Ihr Heuchler! Ihr Schauspieler! Ihr verschleiert eure Gefühle und Motive. Ihr fordert von anderen, was ihr selbst nicht lebt. Wenn ihr eure Tiere befreit und für sie sorgt, um wie viel mehr ist es angemessen, dass diese Frau von ihren Fesseln gelöst wird und wieder aufrichtig leben kann?“ Die Sicht des Obersten und derer, die sich gegen Jesus stellen, ist durch Jesus geklärt. Ob sie eine neue Einsicht gewonnen haben? Ganz anders das Volk: freudestrahlende Augen erfüllen die Sicht des Volkes. Perspektiven. Perspektivwechsel. Neue Perspektive sind gut für mich. Wie waren nochmals die zwei Zitate am Anfang? „Nicht was wir sehen, wohl aber, wie wir sehen, bestimmt den Wert des Gesehenen.“- „Wer die Perspektive ändert, sieht die Dinge in einem ganz anderen Licht.“ Gebet Zwei Gebetsanliegen nehme ich für mich aus dieser Geschichte mit: Herr Jesus Christus, bitte richte mich auf und heile mich von den Ursachen, die du kennst, wo mein Blick eingeschränkt und eingeengt ist. Ich wünsche mir mit einem neuen Blick zu sehen, wo es nicht um das “was“, sondern um das „wie“ in meiner Beziehung zu dir geht. Herr Jesus Christus, ändere mein Denken und meine Einstellungen, dass mich deine Sicht leitet und erfüllt und nicht die scheinbar so wichtigen Regeln, die ich mir selbst gemacht habe. Sieh mich an, wie du diese Frau angesehen hast. Berühre mich und befreie mich von allem, was mich daran hindert, aufrichtig zu leben. ► Infos zum Lukasevangelium Autor: Klaus Knödler Gerne stellen wir Ihnen unsere Inhalte zur Verfügung. Und würden uns sehr freuen, wenn Sie unsere Arbeit mit Ihrer Spende fördern. Herzlichen Dank! Jetzt spenden…
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1 Der Untergang der Galiläer, der Turm von Siloah und das Gleichnis vom Feigenbaum 9:10
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Unglücke über Unglücke! Ein Turm stürzt ein – und wer Bilder von Türmen sieht, die heutzutage durch geschickte Sprengung abgerissen werden und in sich zusammenfallen, oder sich zur Seite neigen und auf den Boden prallen, der weiß, was für eine Kraft dahintersteckt. Genug Kraft, um alles, was sich darunter befindet, zu begraben. 18 Menschen hat es so beim Einsturz des Turms von Siloah dahingerafft. Noch ärger geht es in Galiläa zu, wo dortige Gläubige während ihrer Darbringung des Opfers vor Gott von Pilatus niedergemeuchelt werden. Während der heiligen Handlung werden sie Opfer niederträchtiger Gewalt. Solche Unglücke entsetzen, sie erschrecken und führen zu Fragen: Warum nur geschieht so etwas? Warum sterben Menschen auf solche Weise? Warum ist ihnen das geschehen? Fragen, die zu allen Zeiten gestellt wurden und werden. Eine Erklärungsmöglichkeit von Juden zur Zeit Jesu ist die, große Unglücksfälle als Strafe für ungewöhnliche Sünden anzusehen. Das lesen wir auch im Evangelium von Johannes, im 9. Kapitel , bei der Heilung des Blindgeborenen. Die Jünger Jesu fragen ihn, wer gesündigt hat: er oder seine Eltern, sodass er blind geboren wurde. So entstehen auch die Fragen an Jesus nach den Sünden der bedauerlichen Opfer von Siloah und Galiläa. Seine Antwort ist glasklar: Nein, die Menschen, die da gestorben sind, haben keine besondere Schuld auf sich geladen. Sie sind Sünder, wie alle anderen Menschen auch. Solche Unglücke sind keine besondere Strafe Gottes für besonders schwere Sünden, dies hören die Fragenden aus Jesu Mund. Vielleicht beruhigt sie das. Doch Jesu Antwort geht noch viel weiter. Ganz unvermittelt bezieht er die Fragenden in das Geschehen mit ein: „…wenn ihr nicht Buße tut, werdet ihr alle ebenso umkommen.“ Nicht die Sünden anderer Menschen, kein fernes Unglück spricht der Heiland Jesus Christus hier an. Er nutzt die Frage nach dem „Warum?“, die Frage nach dem plötzlichen Sterben Anderer dazu, ganz eindringlich die Fragesteller selbst auf Leben und Tod anzusprechen: Auch Du kannst sterben, ohne vorbereitet zu sein! Was wird dann mit Dir geschehen? Abkehr von der Sünde Die Buße, die Umkehr zu Gott ist das Mittel, das Jesus den Fragenden entgegenhält: die Abkehr von der Sünde (von eigenen Sünden und von der Sünde überhaupt) und die aktive Hinkehr zu dem von Gott Gewollten ist der Weg und das Mittel, um sich von keinem irdischen Unglück schrecken zu lassen, noch nicht einmal vom Tod! Das ist eine sehr positive Wendung der Unglücke und für die Fragenden sicherlich eine Überraschung. Daher stellt Jesus dem ein Gleichnis hinzu, das verstehen helfen soll, dass diese Buße , diese Umkehr zu Gott, nicht nur eine Freude ist, sondern von Gott auch ganz und gar gewollt. Gott als Gärtner Der Feigenbaum im Weinberg hat vom Weingärtner einen besonderen Platz bekommen. Das ist ein Bild für Gott, den großen Gärtner, der in seiner Schöpfung alle Geschöpfe an ihren Platz bringt. Der Feigenbaum ist der Mensch, der in der Schöpfung Gottes eine besondere Rolle spielt und von Gott wohlwollend angesehen wird. Früchte soll er bringen, das bedeutet: dem Weingärtner, also Gott, Freude bereiten und die von Gott angedachten Aufgaben erfüllen: Ein Leben führen, das Gott dankbar ist, ihn liebt und ehrt, seinen Nächsten achtet, Almosen gibt und in Dankbarkeit und Demut durch die Zeiten geht, um schlussendlich in Ewigkeit bei Gott zu sein. Wie gern möchte Gott alle Menschen aufrütteln, dass sie diese Buße tun und das ewige Leben haben! Doch: Wie viele lassen sich so aufrütteln? Gott hat sehr viel Geduld mit uns Menschen. Gott wartet noch immer darauf, dass wir Buße tun, ja, täglich immer wieder neu Zuflucht suchen in seinen Armen. Und von dieser Geduld Gottes handelt das Gleichnis, das Jesus im Anschluss an seine Antwort auf die Unglücksnachrichten erzählt. Es ist eben das Gleichnis vom Feigenbaum, der auch nach drei Jahren noch immer keine Früchte trägt. Der Besitzer des Gartens will ihn schon fällen, aber der Gärtner bittet noch um Geduld – und dieser Gärtner ist niemand anders als Jesus selbst: „Herr, lass ihn noch dies Jahr, bis ich um ihn grabe und ihn dünge; vielleicht bringt er doch noch Frucht.“ Ja, mit so viel Liebe und Geduld wirbt der Herr Jesus Christus um uns Menschen, dass wir Buße tun und ihm nachfolgen, damit wir nicht verderben, sondern ewig leben können! Graben möchte er um die Wurzeln, um ihnen besser Wasser, Nährstoffe und Luft zukommen zu lassen. Dünger für unser Leben Dünger für unsere Gottesliebe sind das Wort Gottes , der Gottesdienst, die Nächstenliebe. Allesamt führen sie uns zu Gott hin und ermöglichen es uns, den Blick von uns selbst wegzuleiten zur Schöpfung hin und schließlich zum Schöpfer selbst. Für uns Menschen in Gottes guter Schöpfung bleibt nicht viel zu tun, dank dieser wahrhaft göttlichen Vor- und Fürsorge. Die Hinwendung zu diesen Taten Gottes bleibt unsere Aufgabe. Umzukehren von unserem Eigenwillen, von unseren Irrwegen, die uns von Gott trennen, hin zum Schöpfer aller Dinge und seiner guten Ordnung. Denn Buße tun ist ja nichts anderes, als der Macht der Sünde entfliehen zu und in den offenen Armen Gottes Zuflucht zu finden. Jesus verspricht allen Menschen, dass sie durch ihn bei Gott diese Zuflucht finden und für immer geborgen sind. Das ist die gute Nachricht Gottes, das Evangelium . Wer so Buße tut, wer so an Gottes Wende durch Jesus teilhat, wird nicht umkommen, selbst wenn er manches Unglück erleiden sollte, sondern er wird ewig leben. Jesus Christus bietet das an, in jeder Lage, zu jeder Zeit. Eine bessere Nachricht gibt es nicht. Autor: Jörg Michel Gerne stellen wir Ihnen unsere Inhalte zur Verfügung. 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Lukas, der Evangelist, berichtet, wie Jesus auf seine - damals noch bevorstehende - Erlösungstat, hinweist. Und die Blindheit, Ignoranz aber auch Überheblichkeit seiner Zuhörer anprangert, weil sie die ganz offensichtlichen Zeichen der Zeit nicht erkennen. Jesus ist auf dem Weg zum Kreuz und auf dem Weg sollen sich seine Nachfolger anschließen. Nach seinem Tod werden die Menschen weiter auf dem Weg sein. Immer wieder neue Generationen werden geboren, aufwachsen und auf dem Weg sein zum eigenen Tod und damit zum Richterstuhl Gottes. Das Anschließen oder besser Nachfolgen Christi ist also nicht nur körperlicher Art - also das Mitgehen es ist auch die Nachfolge geistlicher Art. Was Jesus sagt, gilt auch für uns heute. Auch heute sind wir auf dem Weg zum eigenen Tod und zum Richterstuhl Gottes. Und Jesus sagt eindringlich zu den Menschen: „Einigt euch auf dem Weg, bevor ihr vor Gericht steht!“ Ich soll es erst gar nicht so weit kommen lassen, dass Recht von einem anderen gesprochen werden muss. Ich soll die Dinge regeln, solange ich einen Fall noch selbst in der Hand habe. Natürlich wäre es am besten, wenn es erst gar keinen Anlass für einen Gerichtsprozess gäbe. Aber der Mensch hat ein sündiges Wesen und es haftet ihm das Böse an, von dem nur Jesus selbst einen Menschen aufgrund der Hinwendung zu Gott befreien kann. Jesus begleitet und rettet uns Jesus bietet sich dem Menschen als Begleiter auf dem Lebensweg an. Und noch viel mehr: Wer an Jesus glaubt und ihm nachfolgt, der wird errettet werden. Jesus ist also in der Lage, den Menschen vor einer dauerhaften Verurteilung zu bewahren. Wie macht Jesus das? Jesus ist Gottes Sohn und er ist ohne Schuld auf die Erde gekommen und hat sich nicht schuldig gemacht. Jesus wurde schuldlos getötet und hat damit die Schuld der Menschen auf sich genommen. Wie ein stellvertretendes Opferlamm hat Jesus so die Menschen von ihrer Schuld befreit. Die Schuld ist weg und der Weg ins Paradies und zum ewigen Leben ist frei. Doch der Mensch ist auch gefragt. Ich habe mein Herz geöffnet und Jesus hineingelassen. Ich glaube an Jesus und folge ihm nach. Dazu sind Sie auch eingeladen. Es ist vergleichbar einer Einigung auf dem Weg zum Richterstuhl. Doch diese Botschaft und dieses Versprechen verstanden die Menschen nicht, zu denen Jesus im Lukasevangelium spricht. Wie Jesus die Menschen damals (und heute) anspricht, zeigt die Hürde, die schier unüberwindbare Mauer, die zwischen einem Menschen und Gott steht. Es ist die Überheblichkeit, die sich selbst als Maß aller Dinge sieht. „Ihr Heuchler!“, nennt Jesus sie und erklärt genau, was er meint. Er meint in diesem Zusammenhang nicht unbedingt einen heuchlerischen Lebenswandel, sondern die heuchlerische Allwissenheit. Wie oft begegnet Ihnen auch heute eine Person, die über irgendwelche Dinge genau Bescheid zu wissen vorgibt. Und wie oft ist das Wissen oberflächlich, falsch oder absichtlich irreführend. Das Wort der Deutungshoheit wird sogar manchen führenden Menschen in Industrie und Politik von einem Heer von Mitläufern ganz bewusst zugesprochen. Wie soll Gott da zu den Menschen durchdringen, oder gar der schwache, beschränkte Mensch zu Gott durchdringen? Durch ein Beharren auf dem Falschen wird das Naheliegende nicht erkannt, nämlich das Angebot der Erlösung von der Sünde durch den Tod Jesu für uns Menschen. Wo ein Wille ist, ist auch ein Weg. Sagt ein Sprichwort. Doch wo Verstockung regiert, gibt es Gegenargumente. Und das Naheliegende und das offen Sichtbare wird nicht einmal annähernd gesehen oder verstanden. Falsche Annahmen Stellen Sie sich vor, Sie sind mit einem Linienbus über Land unterwegs. Sie fahren von Dorf zu Dorf, von Haltestelle zu Haltestelle. Alles nach einem festen Plan, der für jeden einzusehen ist. Unter den Mitfahrern ist ein auffälliger Fahrgast, der ein paar Freunde dabei hat, die ihn ständig umjubeln. Dieser Fahrgast gibt vor, die Zukunft zu kennen. Immer wieder sagt er die nächste Bushaltestelle voraus und immer mehr Menschen jubeln, Dank der eindrucksvollen Person und der vermeintlich unfehlbaren Trefferquote. Ein Fahrgast stellt ihm Fragen zu anderen Themen, zum Beispiel, wie er eine schwere Krankheit behandeln soll. Auch das beantwortet der bejubelte Fahrgast mit der zugesprochenen Deutungshoheit. Leider liegt er aber falsch. Und zu Fragen zur Entstehung der Welt, zur Sündenvergebung und dem ewigen Leben gibt er Antworten, aber leider die falschen. Später verlassen Menschen diesen Bus, beseelt mit einer unglaublichen Überheblichkeit und Selbstsicherheit, weil sie meinen, jetzt ebenfalls alles besser zu wissen. Denn diese bejubelte Person aus dem Bus hat das alles doch gesagt. Wer sich auf solche Art von Menschengeist verlässt, wird Gott nicht finden! Gottes Wirken erkennen und zulassen Was den meisten verborgen ist, ist eigentlich schon klar sichtbar. Wenn ich richtig hinschaue und nicht nur oberflächlich. Wenn ich nicht nur mit eingeschränktem Sichtfeld hinschaue, sondern mit Gottes Augenmerk. Wenn ich nicht in alten, wenigen Kategorien denke, sondern in neuen umfassenden Kategorien, die Gott ehren. Das setzt aber eine Auseinandersetzung mit dem Althergebrachten und sich selbst voraus. Und hier findet der Teufel immer wieder ein für ihn so dankbares Spielfeld. Er sorgt dafür, dass der Geist der Menschen verstockt ist. Verstockt, wie wenn ein Balken vor den Sinnen liegt. Die Wahrnehmung von ganz Offensichtlichem dringt nicht durch diese Barriere hindurch. Oder es kommt tatsächlich etwas Wahres im Geist der Menschen an, aber Verstand und Seele sind nicht geöffnet. Verstehen nicht, was Jesus meint. Tatsachen prallen durch Verstockung ab, werden anders gedeutet, so wie es das Böse möchte, so wie es die Schwachheit des Menschen zulässt und ihm angenehm ist. Ein Heuchler ist an dieser Stelle der, der behauptet, alles zu wissen und so wenig wirklich weiß. Und diese überheblichen Heuchler prangert Jesus an. Wollen auch Sie so ein solcher Heuchler sein oder wollen Sie Jesus mit offenen Augen, mit den Augen Ihres Herzens sehen und annehmen. Jesus erwartet Sie, er hat Sie eingeladen und seine Arme sind weit geöffnet, Sie zu empfangen. Er kennt nicht nur die Wahrheit - er ist die Wahrheit und der Weg ins ewige Leben! ► Infos zum Lukasevangelium Autor: Peter Brade Gerne stellen wir Ihnen unsere Inhalte zur Verfügung. Und würden uns sehr freuen, wenn Sie unsere Arbeit mit Ihrer Spende fördern. Herzlichen Dank! Jetzt spenden…
Jesus bringt Streit Erst neulich wurde ich mit diesem Text konfrontiert. Eine Freundin argumentierte im Gespräch so: „Jesus hat doch selbst gesagt, dass er nicht den Frieden bringt“ Was? Das kann doch nicht sein! Und doch, dann habe ich es selbst noch einmal nachgelesen (V. 51): „Meint ihr, sagt Jesus, dass ich gekommen bin, um Frieden auf die Erde zu bringen? Nein, sage ich euch, sondern Streit.“ ( Übersetzung BB ) Ich liebe die Harmonie. Streit kann ich nicht leiden. Offene Auseinandersetzungen finde ich sehr mühsam. Natürlich ist streiten im guten Sinne auch oft produktiver, als alles laufen zu lassen. Streiten im guten Sinne heißt, dass etwas Gutes dabei rauskommt. Aber irgendwie habe ich das trotzdem noch nie gemocht. Was, wenn es ein aggressiver Streit ist? Wenn dabei Verletzungen und Zerwürfnis entstehen? Aber es ist die Realität. Menschen streiten. Mich stellt die Aussage von Jesus vor eine große Aufgabe. Jesus nachfolgen, auch wenn das weniger bequem und harmonisch ist. Das heißt also: Wenn ich zu Jesus gehöre, wenn ich Frieden mit Gott habe, dann gibt es umso mehr Konflikt und Spaltung in der Welt. Viele Christen auf dieser Erde werden wegen ihres Glaubens verfolgt. Sie haben meinen größten Respekt und ihnen bin ich unendlich viel Gebet schuldig. Zurück zum Text. Jesus spricht vom Streit. Er spricht von Spaltung und Trennung, die es geben wird um seinetwillen. Damit macht Jesus sehr klar, wie ernst, ja wie radikal ein Leben mit ihm aussehen wird. Da wird es zu Konflikten kommen, die bis in die Familie gehen. „Alle werden im Streit liegen…,“ das betrifft auch Eltern und Kinder. Die Menschen, die so sehr durch Liebe verbunden sind, werden sich entzweien, weil sie für oder gegen Jesus sind. Das ist komplett radikal. Das neue Leben mit Gott stellt Jesus noch über das Leben in meiner Familie. Jesus bringt Feuer Aber zuerst spricht Jesus über sich. Er spricht darüber, was seine göttliche Aufgabe auf dieser Erde ist. Jesus kommt zu uns und er will „das Feuer auf die Erde bringen“. Und er wünscht sich sehnlich, dass es schon brennt. Diese Worte sind stark und zunächst erst einmal erschrecken sie mich. Und deshalb möchte ich zunächst näher in der Bibel erfahren, was die Worte vom Feuer bedeuten können. Das Jesus Feuer anzünden wird, ist ein Bildwort . Schon im Alten Testament ist das Feuer ein Bild für Gottes Nähe. Als Mose Gottes Ruf folgt, begegnet ihm Gott in einem Dornbusch, der brennt, dabei aber nicht verbrennt. Und als Mose dann das Volk Israel aus der Gefangenschaft in Ägypten herausführt, ist es eigentlich die Feuersäule, die Gegenwart Gottes, die den Weg in die Freiheit zeigt. Als Gott dem Volk Israel seine Gebote gibt, die Richtlinie für ein Leben in Freiheit, da ist der Berg Sinai in Feuer gehüllt. Aber genauso ist das Bild des Feuers auch ein Zeichen des Gerichts. Das Böse wird Konsequenzen haben. Jesus schickt einen Beistand in schweren Zeiten Jesus spricht von dem Feuer, dass die Jünger am Pfingsttag erfüllt hat. Die Zeit nach Pfingsten und das Wachstum der Gemeinde ist voller Kraft und wie wir sagen würden voller „Feuereifer“. Die Christen sind erfüllt durch das Feuer des Heiligen Geistes . Wenn Jesus also vom Feuer spricht und sich wünscht, dass dieses Feuer schon endlich brennt, dann darf ich aus heutiger Sicht voller Freude vom Heiligen Geist sprechen. Jesus spricht von der Dringlichkeit seiner Botschaft. Jesus möchte, dass wir uns mit der Wahrheit auseinandersetzen. Die Wahrheit, die in Jesus allein ist. (Jesus sagt „Ich bin die Wahrheit , der Weg, das Leben.) Diese Wahrheit kann unbequem sein. Sie wird herausfordern. Sie bringt Trennung. Und ich glaube, gerade in dieser Spannung liegt ja auch eine Einladung. Jesus möchte uns zu sich rufen. Das wir uns positionieren. Und er möchte, dass wir uns bewusst für ihn entscheiden und die Konsequenzen dieser Entscheidung annehmen. Die Entscheidung für Jesus wird eben, und davon sprach ich ja zu Beginn, zu Konflikten innerhalb von Familien und in der Gemeinschaft führen. Das ist nur folgerichtig. Und auch wenn ich es nicht gerne höre: Christsein heißt auch kämpfen. Fest bleiben in der Wahrheit Jesu. Kämpfe den guten Kampf, der zu einem Leben im Glauben gehört. So schreibt es Paulus einmal an seinen guten Freund Timotheus. Die ersten Christen, zusammen mit Petrus, erlebten das am eigenen Leib. Auch wenn sie verhaftet wurden und ins Gefängnis kamen, sie blieben fest im Glauben. Für sie war klar: Gott muss man mehr gehorchen als den Menschen . ( Apostelgeschichte 5 ) In vielen Ländern dieser Welt müssen Christen Angst haben um ihr Leben . Haben Angst, ins Gefängnis zu kommen, wenn sie sich zu Jesus bekennen. Und sie erleben: Wenn wir mit Jesus leiden, verbindet uns das noch mehr mit Jesus. Wenn ich als Christ Schweres erleiden muss, gibt der Heilige Geist mir Kraft. Wenn ich für Jesus leiden muss, ist er ganz bei mir. Und das deutet Jesus hier im Lukasevangelium, Kapitel 12 mit dem Bild der Taufe an. Er erinnert hier nicht an die Taufe im Jordan. Taufe heißt einfach nur eintauchen oder waschen. Also ich bin in eine Sache völlig eingehüllt. Jesus wusste, was ihn erwartetet. Die schwerste aller Taufen. Eingetaucht und eingehüllt in das schlimmste Leid. Eingetaucht bis in den Tod. Und nur so gilt für jeden, der zu Jesus gehört diese wunderbare Zusage ( Römer 6,4 ) „ So sind wir ja mit ihm begraben durch die Taufe in den Tod, auf dass, wie Christus auferweckt ist von den Toten durch die Herrlichkeit des Vaters, so auch wir in einem neuen Leben wandeln.“ Ich bete: Herr Jesus, ich brauche dich. Ich brauche deine Hilfe, die Kraft deines Geistes, wenn es schwer ist, zu dir zu stehen. Wenn sich andere von mir distanzieren. Danke, dass du den Weg vorausgegangen bist und dass dein Feuer der Liebe in meinem Herzen brennt. Amen. ► Infos zum Lukasevangelium Autor: Pfarrerin Dorit-Christina Thielmann Gerne stellen wir Ihnen unsere Inhalte zur Verfügung. Und würden uns sehr freuen, wenn Sie unsere Arbeit mit Ihrer Spende fördern. Herzlichen Dank! Jetzt spenden…
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Wenn der Glaube müde wird Der Glaube der Jünger ist müde geworden. Zum jüdischen Volk, zu den Auserwählten Gottes, gehören sie; und innerhalb dieses Volkes bilden sie noch eine Elite: Jesus, der Messias, hat sie zu seinen Schülern gemacht. Das stärkt das Selbstbewusstsein. Aber eigentlich ist es doch so: Gott hat sich das kleinste und unbedeutendste Volk ausgesucht: einfache Handwerker, Viehhirten, Ackerbauern, Fischer, bestenfalls Kaufleute. Kein Vergleich mit den wirtschaftlich und kulturell haushoch überlegenen Griechen und Römern. Das vergessen die Juden nur allzu gern: ihr Ansehen vor Gott haben sie nicht sich selbst zu verdanken, das haben sie sich durch keine Leistung verdient. Müde gewordener Glaube ist wie ein Baum ohne Wurzeln, ein Trieb, der zu schnell in die Höhe gewachsen ist. Fromme Juden halten viel auf ihre Kenntnis der Thora und ihren gottesfürchtigen Lebenswandel. Glaube ist nicht das Gegenteil von Wissen. Aber eine falsche Art von Wissen kann den Glauben, das Gottvertrauen, ersticken. Davor warnt Jesus die Jünger. Die Bedeutung von Ostern auf den Glauben In den Geschäften werden wir bereits auf Ostern vorbereitet. Vor Ostern aber kommt Karfreitag, vor Jesu Auferstehung das Kreuz von Golgatha, vor dem Leben die Wahrheit. Jesus lehrt, wie so oft, seine Schüler durch eine gleichnishafte Erzählung. Da sind Knechte, die auf die Rückkehr ihres Herrn warten. Dieser ist bei einem Hochzeitsfest und man weiß nicht, wann er wieder daheim sein wird. Die Knechte müssen wach bleiben, bis der Herr kommt, selbst spät in der Nacht. Soweit das Gleichnis. Petrus aber sprach: „Herr, sagst du dies Gleichnis zu uns oder auch zu allen?“. Eine vielsagende Frage. Denn Petrus unterscheidet wie selbstverständlich zwischen „Wir“ und „Alle anderen“. Wir wenigen auserwählten „Frommen“ und die vielen Ungläubigen. Kommt das vielleicht irgendjemandem bekannt vor? Müde gewordener Glaube ist oft herrschen wollender Glaube; Glaube als Deckmäntelchen für die Tatsache, dass man sich selbst für etwas Besseres hält. „Das ist ja eine interessante Geschichte, die du da erzählst, Jesus, aber uns Jünger kannst du ja wohl nicht meinen. Wir haben unsere berufliche Existenz aufgegeben, unsere Bequemlichkeiten, unsere Sicherheit, ja sogar unsere Familien zurückgelassen, um dir nachzufolgen: da müssen wir uns doch wohl von dir keine mahnenden Worte anhören?“ So ähnlich wird Petrus sprechen. „Wohl wahr, Petrus,“ wird Jesus antworten, „ihr habt einiges aufgegeben. Aber hat das auch eure innere Haltung verändert? Ein wilder Haufen von Individualisten, Sonderlingen, Eigenbrötlern und Egozentrikern seid ihr früher gewesen. Jetzt habt ihr euch vollkommen geändert. Nun seid ihr stattdessen eingebildet, hochnäsig und überheblich. Ist das vielleicht ein Fortschritt?“ In Jesus blickt Gott selbst auf uns, der bis in den hintersten Winkel unseres Herzens sieht. Ihm können wir nichts vormachen. Vor Ostersonntag kommt Karfreitag: alles, was uns von Gott trennt, muss ans Tageslicht kommen. Aber Karfreitag und Golgatha bedeutet noch ein zweites: Gott selbst vollbringt das, was kein Mensch tun kann. Er setzt die Sünde außer Kraft und beendet die Herrschaft des Bösen. Was Jesus im Gleichnis über den Hausherren sagt, das gilt genauso von Gott. „Er wird sich schürzen und wird sie (die Knechte der Sünde) zu Tisch bitten und kommen und ihnen dienen“. Gott will uns dienen Gott wird mir, wird Ihnen dienen! Er hat es auf Golgatha schon getan. Glaube ich das? Traue ich Gott das zu? Das heißt meinen Glauben nicht einschlafen lassen. Ermüdeter Glaube ist herrschen wollender Glaube. Es gibt aber noch eine andere Seite der geistlichen Ermüdung: den ängstlichen Glauben. Ich glaube, dass Jesus am Kreuz für mich gestorben ist. Ich weiß: das Tor zum Leben ist sperrangelweit geöffnet. Aber: ich trete nicht hindurch. Ich erlebe Karfreitag, aber ich dringe nicht durch zu Ostersonntag. Ich komme nicht bis zur Auferstehung , nicht zum Leben. Das gibt es häufiger als man denkt und es ist kein neues Phänomen. Die Christen müssten erlöster aussehen, fiel schon dem Philosophen Nietzsche im 19. Jahrhundert auf. Ermüdeter Glaube ist ängstlicher oder gesetzlicher Glaube. Als Christ soll ich aber Gottes treuer und kluger Verwalter sein. Was heißt das? Treu bin ich, wenn ich Gottes Willen erkenne und anerkenne. Mit Klugheit soll ich Gottes Willen umsetzen und tun. Mein persönlicher Alltag sieht leider meist ganz anders aus. Im Beruf fühle ich mich oft rastlos und getrieben. Nach Feierabend muss ich erst einmal zu mir kommen, mich sammeln. Die Pflege von Partnerschaft und Familie sehe ich manchmal als lästige Verpflichtung; Freundschaften, Freizeitaktivitäten und Engagement in der christlichen Gemeinde fallen schon mal ganz unter den Tisch. Handelnder Glaube Gottes Willen tun: frage ich eigentlich danach? Oder geht es mir eher wie dem Apostel Paulus? Der gesteht in seinem Brief an die Römer: „Ich weiß um das Gute, tue aber das Böse, das ich nicht tun will. Ist es da nicht besser, nichts zu tun, als das Falsche zu tun?“ „Nein“, sagt Jesus, „denn: wem viel anvertraut ist, von dem wird man umso mehr fordern“. Mit anderen Worten: es gibt nichts Gutes, außer man tut es. Tätige Klugheit, das ist das Gegenteil von Ängstlichkeit und Gesetzlichkeit. Das ist auch nicht Cleverness und Bescheidwissen. Tätige Klugheit ist durch den Heiligen Geist geschenkte Weisheit. Vom treuen und klugen Verwalter wird gesagt, dass er „zur rechten Zeit gibt“, was einem jeden Einzelnen zusteht. Umgekehrt kann ich vom Heiligen Geist sagen: Gott schenkt mir durch ihn zum richtigen Zeitpunkt das, was ich gerade brauche. Der herrschen wollende Glaube etlicher frommer Juden hat böse Folgen. Er führt zur Unterdrückung und Ausbeutung des Volkes. Der ungerechte Herrscher „fängt an, die Knechte und Mägde zu schlagen, auch zu essen und zu trinken und sich voll zu saufen“. So übersetzt Luther mit drastischen Worten. Das darf nicht sein, sagt Jesus. Der ängstliche Glaube dagegen ist unglücklich mit der bestehenden Wirklichkeit und hofft auf eine bessere Zukunft, die er zugleich herbeisehnt und fürchtet. Auf der einen Seite ein gewissenloses Handeln, andererseits ein skrupelloses Nichtstun. Beiden gemeinsam ist: das „Ich“ steht im Mittelpunkt. „Ich will, also wird es gemacht“; oder aber: „Ich will nicht mehr.“ In beiden Fällen glaube ich an mich, nicht aber an Jesus Christus. Durch einen wachsamen und wachen Glauben an ihn werde ich zu einem treuen und guten Verwalter Gottes. Sein Geist schenkt mir Wahrhaftigkeit und Leben. Autor: Nils Bremer Gerne stellen wir Ihnen unsere Inhalte zur Verfügung. Und würden uns sehr freuen, wenn Sie unsere Arbeit mit Ihrer Spende fördern. Herzlichen Dank! Jetzt spenden…
Ein Bibelwort, das direkt ins Herz trifft. Besonders in einer Zeit, die von Sorgen, Unsicherheit und materiellen Herausforderungen geprägt ist. Jesus spricht zu seinen Jüngern und sagt: „Darum sage ich euch: Sorgt nicht um euer Leben, was ihr essen sollt, noch um euren Leib, was ihr anziehen sollt. Denn das Leben ist mehr als die Nahrung und der Leib mehr als die Kleidung.“ Angefangen hat alles mit Erbstreitigkeiten. Jesus soll die Rolle des Erbschlichters übernehmen: „Meister, sage doch, dass mein Bruder das Erbe mit mir teilt.“ Jesus lehnt das ab mit dem Hinweis, dass man sich vor Habgier hüten solle, „denn niemand lebt davon, dass er viele Güter hat.“ Und dann erzählt Jesus das Gleichnis vom reichen Kornbauern, der sich große Sorgen macht, viel anhäufen will, und am nächsten Tag ist er tot. Und nun spricht Jesus zu seinen Jüngern das Wort von der Sorge. Dabei ist mir die Begebenheit mit Anna eingefallen. Anna war eine alleinerziehende Mutter von zwei Kindern. Sie arbeitete hart, um über die Runden zu kommen, und sorgte sich ständig darum, wie sie ihre Familie ernähren sollte. Eines Tages verlor Anna unerwartet ihre Arbeit. Die Angst überwältigte sie: Wie sollte sie die Miete bezahlen? Wie ihren Kindern etwas zu essen geben? Verzweifelt wandte sich Anna an ihre Freundin Maria … Wenn Jesus gegen das Sorgen redet, dann will er, dass wir nicht an der Oberfläche bleiben und das Wesentliche aus den Augen verlieren. Nahrung und Kleidung sind wichtig, aber sie machen nicht den Wert unseres Lebens aus. Sorgen können mich in einen Kreislauf ziehen. Als Folge des Sorgens verlasse ich mich auf meine eigenen Möglichkeiten und vertraue nicht auf Gottes Versorgung und Fürsorge. Jesus nimmt mich mit in die Natur. „Seht die Raben an, sie säen nicht, sie ernten auch nicht, sie haben auch keinen Keller und keine Scheune, und Gott ernährt sie doch. Wie viel besser seid ihr als die Vögel!“ Raben gelten in der jüdischen Tradition als unrein. Und Jesus sagt: damit also: Wenn schon Gottes Fürsorge dem scheinbar Unbedeutenden gilt, wie viel mehr dann euch! Und „ wer ist unter euch, der, wie sehr er sich auch darum sorgt, seines Lebens Länge eine Spanne zusetzen könnte?“ Mit dieser Frage weist Jesus darauf hin, dass Sorgen keine Hilfe sind. Sie ändern nichts an den Gegebenheiten des Lebens. Im Gegenteil. Sie können sogar das Vertrauen in Gott untergraben. Sorgen entspringen oft aus einer falschen Perspektive, indem ich auf das schaue, was mir machbar erscheint. Ich verliere die Möglichkeiten Gottes aus dem Blick. Stattdessen schädigen Sorgen mich selbst: Kopf- und Rückenschmerzen, Schlaflosigkeit, Herzbeschwerden sind oft die Begleiterscheinungen. Mein Glaube an Gott ist ein Bekenntnis, dass ich nicht alles selber kontrollieren muss und kann. Jesus erinnert mich daran, dass ich ein Kind eines liebenden Vaters bin. Er weiß, was ich brauche, noch bevor ich es ausspreche. Das gilt selbst für die Blumen. Und obwohl sie bald verdorren, hat Gott sie aufs Schönste ausgestattet. Wieviel mehr wird er sich um seine Kinder kümmern. Jesus fordert seine Jünger, und damit auch mich auf, mich nicht von den Sorgen der Welt treiben zu lassen, wie es bei Menschen üblich ist, die nicht an Gott glauben und ihre Sicherheit z. B. in materiellen Gütern suchen. Gott kennt die Bedürfnisse seiner Kinder und das Wissen um Gottes Fürsorge soll sie von unnötigen Sorgen befreien. Darum zeigt Jesus eine andere Perspektive auf: „ Trachtet vielmehr nach seinem (das ist Gottes) Reich…“ Statt sich auf materielle Dinge zu konzentrieren, sollen seine Nachfolger und Nachfolgerinnen Gottes Reich an die erste Stelle setzen. Dieses Reich umfasst nicht nur das zukünftige Heil, sondern auch die gegenwärtige Wirklichkeit in der Gemeinschaft mit Gott. Die heutigen Verse fordern mich auf, mein Vertrauen nicht in vergängliche Dinge zu setzen, sondern in die ewige Treue Gottes, der mich mehr liebt, als ich es erfassen kann. Am Anfang habe ich begonnen, die Geschichte von Anna zu erzählen. Wie ist sie ausgegangen? Als sich Anna in ihrer Not an ihre Freundin Maria wandte, sagte sie: „Anna, ich verstehe, dass du dir Sorgen machst. Aber hast du dir schon mal überlegt, was Jesus dazu sagt? Er legt uns ans Herz, dass wir Gott vertrauen sollen, weil er für uns sorgt – so wie er die Vögel des Himmels füttert und die Blumen auf dem Feld kleidet. Vielleicht ist das eine Gelegenheit, Gottes Fürsorge ganz neu zu erfahren.“ Anna war skeptisch, aber sie begann, jeden Morgen zu beten: „Herr, ich gebe dir meine Sorgen, zeige mir den Weg.“ Sie entschied sich, sich nicht von Angst lähmen zu lassen, sondern sich darauf zu konzentrieren, kleine Schritte zu machen und offen für Gottes Führung zu sein. Innerhalb weniger Wochen geschahen unerwartete Dinge: Eine Nachbarin bot ihr an, sie mit Lebensmitteln zu unterstützen. Eine alte Kollegin empfahl sie für eine Teilzeitstelle, die genau zu ihrem Zeitplan passte. Und ein Freund ihrer Kirchengemeinde half ihr, einen Zuschuss für die Miete zu bekommen. Anna erkannte, dass all diese Hilfe kein Zufall war. Sie verstand, dass Gott ihre Gebete erhört hatte. Ihre Sorgen waren nicht verschwunden, aber sie lernte, ihnen mit einem neuen Vertrauen auf Gott zu begegnen. Sie begann, großzügiger mit anderen umzugehen, indem sie von dem Wenigen, das sie hatte, auch teilte – in der Überzeugung, dass Gott weiter für sie sorgen würde. Sefora Nelson ´s Liedstrophe ist eine Einladung Gottes an mich und an Sie: Lege deine Sorgen nieder Leg sie ab in meiner Hand Du brauchst mir nichts zu erklären Denn ich hab dich längst erkannt Lege sie nieder in meine Hand Komm, leg sie nieder, lass sie los in meine Hand Lege sie nieder, lass einfach los Lass alles fall'n, nichts ist für deinen Gott zu groß Autor: Lothar Kuhnke Gerne stellen wir Ihnen unsere Inhalte zur Verfügung. Und würden uns sehr freuen, wenn Sie unsere Arbeit mit Ihrer Spende fördern. Herzlichen Dank! 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Was ist das eigentlich für ein Psalm? Normalerweise, wenn es einem Psalmschreiber nicht gut geht, klagt er eine Runde, bekommt dann aber fast immer die Kurve und endet hoffnungsvoll im Lobpreis – meistens im zweiten Teil des Psalms. Das ist das Muster von vielen Psalmen. Doch Psalm 6 ist anders. Hier gibt es noch kein Happy End, keine Wendung, keinen Lobpreis. Dem, der diesen Psalm geschrieben hat, geht es richtig schlecht: Er ist schwach, unter Schock, müde. Er weint die ganze Nacht und hat Angst. Er fühlt sich bedrängt, stöhnt unaufhörlich und betet wie ein Verzweifelter. Er ist körperlich und seelisch am Ende und denkt an den Tod. Welche Diagnose würde er wohl heute erhalten, wenn er zu einem modernen Arzt ginge? Depressive Phase? Chronische Erkrankung? Fatigue? Psychosomatische Beschwerden? Schmerzpatient? Anpassungsstörung? Körperliche Stressreaktionen? Angststörung? Für den Psalmschreiber fühlt es sich an, als ob Gott zornig auf ihn ist: „Herr, strafe mich nicht in deinem Zorn und züchtige mich nicht in deinem Grimm! Herr, sei mir gnädig …“ (Vers 2-3). Selbst Menschen, die schon viel mit Gottes Güte erlebt haben, können sich in extremen Leidenszeiten oder Lebenskrisen so fühlen, als wäre Gott nicht da, als greife er nicht ein oder sei zornig. Gedanken wie diese können aufkommen: „Wie kannst du, der allmächtige und liebende Gott, sowas zulassen?“ „Warum muss ausgerechnet ich das durchmachen?“ „Warum werden meine verzweifelten Gebete nicht gehört?“ „Wie lange geht das noch so?“ „Wird das Leben jemals wieder gut sein? Werde ich jemals wieder Freude empfinden?“ „Wie lange werde ich überhaupt noch leben? Kann mir überhaupt irgendjemand helfen?“ Wenn das Leben sich über einen längeren Zeitraum matt, schmerzvoll, verzweifelt und wie tot anfühlt, besteht die Gefahr, den Glauben an die Gnade Gottes zu verlieren. Es wird schwer, daran festzuhalten, dass Gott helfen will, helfen kann und helfen wird. Solche Phasen sind schwer auszuhalten. „Ach, Herr, wie lange noch?“ (Vers 4). Wer dermaßen im Loch sitzt, wird in seinen Gebeten unter Umständen direkter und fast schon dreist: „Wende dich, Herr, und errette meine Seele, hilf mir um deiner Güte willen! Denn im Tode gedenkt man deiner nicht; wer wird dir bei den Toten danken?“ (Vers 5-6). Es wirkt, als wollte der Psalmist Gott daran erinnern, dass es doch zu seiner Güte passt, zu helfen. Er sagt: „Es bringt doch nichts, mich sterben zu lassen, denn im Totenreich gibt es keine Dankbarkeit.“ Mit diesem Gebet erinnert der Psalmbeter nicht nur Gott an dessen Güte, sondern auch sich selbst. Er bekennt: „Ich will dir lieber in diesem Leben noch danken können.“ Doch aktuell gibt es für ihn nichts zu danken. Er braucht eine echte Wende von Gott – einen Eingriff, der das Ruder herumreißt. So kann es nicht weitergehen. Der Kranke sieht sich umzingelt von Bedrängern, Übeltätern und Feinden. Ob hier Krankheitssymptome gemeint sind oder andere Menschen, bleibt unklar. Vielleicht hängt beides zusammen? Durch den Stress von außen krank geworden? Er wäre nicht der Erste und auch nicht der Letzte, dem es so ergeht. Und dann sagt der Psalmist plötzlich: „Der Herr hört mein Flehen, mein Gebet nimmt der Herr an“ ( Vers 9 ). Woher weiß er das? Ist das Glaube ? Woher kommt dieses Vertrauen auf einmal? Seine Situation hat sich ja nicht plötzlich verändert. Seine Perspektive aber scheinbar schon. Er ringt darum, von seinem Leiden weg wieder auf die Möglichkeiten Gottes zu schauen – was wirklich nicht einfach ist, wenn man sich mit akutem Leiden herumschlägt. Manchmal fehlt in solchen Momenten sogar die Kraft, die Bibel aufzuschlagen oder zu beten. Vielleicht kennen Sie solche Situationen selbst, haben sie bei anderen beobachtet oder stecken gerade mittendrin. In solchen Lebenslagen scheint es oft unmöglich, Glauben und Hoffnung zu entwickeln. Vor allem dann, wenn das Leid länger anhält. Denn am Anfang einer Krise habe ich oft noch Hoffnung und Glauben. Ich setze alles ein, was ich gelernt habe: Gebet, geistlichen Kampf, positive Gedanken, Dankbarkeit, Heilungsgebete, das Bitten um Gebet durch andere, das Hören von Lebensberichten. Doch was, wenn dieser Kampf um die eigene Seele nicht Tage oder Wochen, sondern Monate oder Jahre dauert – und nichts davon zu wirken scheint? Immer wieder kommen Enttäuschungen auf, auch Gott gegenüber. Die Ent-Täuschung deckt die Täuschung auf, dass Gott schnell eingreift. Solche Erfahrungen können uns an Gottes Güte und Allmacht zweifeln lassen. Und niemand sollte uns wegen solcher Zweifel verurteilen. Viele Menschen verlieren in solchen Krisen ihren Glauben und Lebenssinn. Kann Psalm 6 da irgendwie helfen? Der Schreiber schließt mit den Worten: „Der Herr hört mein Flehen, mein Gebet nimmt der Herr an. Es müssen alle meine Feinde zuschanden werden und sehr erschrecken; sie müssen weichen und zuschanden werden plötzlich“ ( Vers 10-11 ). Hier lohnt es sich, auf den Autor dieses Psalms zu schauen: Es ist der berühmte König David. Ein großer Führer und Dichter, ein mutiger Volksheld, der als junger Mann den übermächtigen Goliath besiegte. Doch auch dieser gesegnete Mann Gottes war nicht frei von Krisen und Krankheiten. David kämpfte mit Schuld, Scheitern, Sünde, Anfechtung, diversen Feinden, Lebensgefahr und Krankheiten. Schon allein das kann uns Trost geben: Wir sind in schweren Zeiten nicht allein. Solche Zeiten gehören zum Menschsein dazu. Die allerwenigsten bleiben in ihrem Leben davon verschont. Gesegnet zu sein und von Gott gebraucht zu werden, schließt die dunklen Seiten des Lebens nicht aus – auch wenn wir Bewahrung erleben dürfen, so wie David sie oft erlebt hat. David hat in seinem Leben gelernt, dass es Hilfe und Auswege gibt. Er erlebte Gottes Eingreifen konkret: im Kampf mit Bären und Löwen, beim Sieg über Goliath, bei der Flucht vor König Saul, in zahlreichen Schlachten und sogar bei den Konsequenzen seiner eigenen Sünde. Trotz allem wusste er um Gottes Gnade und Güte – und erlebte sie immer wieder neu. Von David und seinem Psalm können wir Folgendes lernen: Wir dürfen, ja müssen, unser Leid mit Gott teilen . Wir dürfen ihm klagen, zu ihm rufen und um Hilfe schreien. Kein Gebet ist in dieser Lage zu dreist: „Herr, ich frage dich: Wie lange noch?“ Im Glauben dürfen wir aussprechen, dass Gott unsere Gebete hört – selbst wenn die Situation noch immer hoffnungslos erscheint: „Mein Gebet nimmt der Herr an.“ Unsere jetzige Lage muss nicht so bleiben : Feindliche Lebensumstände, die momentan so übermächtig erscheinen, können und werden im letzten weichen und verschwinden: „Es müssen alle meine Feinde zuschanden werden.“ Lassen Sie uns zurückblicken auf das, was Jesus für uns vollbracht hat – der selbst gelitten hat und dessen Leiden zu einem Segen für uns alle wurde. Wie es im Hebräerbrief heißt: Er „kann mitfühlen mit unseren Schwachheiten“. Lasst uns deshalb in unseren Krisen und Krankheiten mutig beten, mutig hoffen und mutig glauben. Gott hat sich nicht verändert. Er ist immer noch derselbe – voller Gnade , voller Güte und voller Kraft, uns aus dem tiefsten Tal herauszuholen. Vielleicht können wir gerade heute beten: „Herr, ich vertraue darauf, dass du mein Gebet hörst. Hilf mir, weiter an deiner Güte festzuhalten.“ Amen. Autor: Pastor Christoph Bergfeld Gerne stellen wir Ihnen unsere Inhalte zur Verfügung. Und würden uns sehr freuen, wenn Sie unsere Arbeit mit Ihrer Spende fördern. Herzlichen Dank! Jetzt spenden…
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Ein Prediger saß bei einem festlichen Abendessen. Es gab reichlich zu essen, die Gespräche waren angeregt, und der Gastgeber, ein reicher Mann, war stolz auf seinen Wohlstand. Nach dem Essen ging der Blick des Mannes in die Weite. Er zeigte in alle Himmelsrichtungen und begann aufzuzählen, was ihm alles gehört: „Siehst du dort den Wald im Norden? Der gehört mir. Siehst du das Vieh im Osten? Das gehört mir. Siehst du dort die Felder im Süden? Die gehören mir. Und dort die Häuser im Westen? Auch die gehören mir. Ich habe in alle Himmelsrichtungen investiert!“ Der Prediger, der zu Gast war, sah den Mann traurig an, hob seinen Finger zum Himmel und fragte: „Und hast du auch dort oben investiert?“ Der reiche Mann blieb stumm. Und dieser Moment wirft eine Frage auf, die heute genauso wichtig ist wie damals: Was zählt wirklich im Leben? Genau diese Frage beleuchtet auch die Geschichte des reichen Kornbauern im Lukasevangelium. Ein Mann, der sich auf seinen Reichtum verlässt, aber vier entscheidende Dinge übersieht. 1. Der reiche Kornbauer vergisst Gott „Was soll ich tun?,“ fragt sich der Kornbauer immer wieder. Und in all seinen Überlegungen kommt eine Person nie vor: Gott. Die Ernte war groß, zu groß für die vorhandenen Scheunen, und der Mann denkt nur an sich selbst. „Ich werde meine Scheunen abreißen, größere bauen und dann sagen: ‚Sei ruhig, mein Herz, du hast viele gute Dinge für viele Jahre‘.“ Er denkt nur an sich, an seinen Wohlstand, an die Sicherheit, die er sich mit seinen eigenen Händen erschaffen hat. Doch Gott spielt in seinen Gedanken keine Rolle. In seinem Überfluss vergisst er den, der ihm alles gegeben hat – das Land, den Regen, das Leben. Das ist eine Herausforderung für uns alle: Wie oft richten wir unser Leben nach unseren eigenen Vorstellungen aus, ohne Gott in die Gleichung einzubeziehen? Der Kornbauer hätte sich fragen können: „Was will Gott mit meinem Reichtum?“ 2. Der reiche Kornbauer vergisst andere Menschen Achtmal sagt der Kornbauer „mein“, „ich“ und „mir“. Es ist fast erschreckend, wie oft er von „seinen“ Feldern, „seinen“ Scheunen und „seinen“ Vorräten spricht. Spricht er überhaupt mal mit seiner Frau oder seiner Familie? An niemanden anders denkt er. Niemandem will er etwas abgeben. Der Wohlstand, den er anhäuft, bleibt ganz bei ihm. In einer Welt, die sich immer mehr auf den eigenen Erfolg und das eigene Wohl konzentriert, ist dieser Blick des Kornbauern ein Spiegel unserer Gesellschaft. Der Kornbauer könnte einen Teil seiner Ernte an die Armen geben, er könnte seine Felder mit den Bedürftigen teilen. Aber nichts dergleichen geschieht. Jesus fordert uns auf, über den eigenen Tellerrand hinauszusehen: Wer ist um uns herum, der unsere Hilfe braucht? Wer profitiert von unserem Überfluss? Wir leben in einer Welt, in der jeder um seinen eigenen Vorteil kämpft, aber was ist mit den anderen? Gott lädt uns ein, in der Verantwortung füreinander zu leben – nicht nur auf uns selbst, sondern auch auf unsere Mitmenschen zu schauen. 3. Der reiche Kornbauer vergisst, dass es im Leben nicht um Besitz geht Der Kornbauer glaubt, dass sein Leben durch seinen Besitz gesichert ist. Er sagt: „Du hast viel Gut auf viele Jahre. Sei ruhig, iss, trink und freue dich.“ Doch Jesus entlarvt diese falsche Annahme. Der Mann lebt, als ob Wohlstand und Besitz ihm Sicherheit und ewiges Leben geben könnten. Aber Jesus zeigt uns, dass wahre Sicherheit nicht im Besitz von Dingen liegt. Das erinnert mich an die Geschichte von Alexander dem Großen, der, als er starb, seine Hände leer außerhalb des Sarges legen wollte. Er zeigt damit, dass man nichts mit ins Grab nehmen kann – keinen Besitz, keine Macht, keinen Reichtum. Was zählt, ist nicht das, was wir besitzen, sondern das, was wir im Herzen haben und wie wir mit unserem Leben umgehen. Der Kornbauer hätte erkennen können, dass der wahre Wert im Leben nicht im Anhäufen von Reichtümern liegt, sondern in der Beziehung zu Gott und zu den Menschen. 4. Der reiche Kornbauer vergisst den Tod Das größte Missverständnis des Kornbauern ist seine Annahme, dass er noch viel Zeit vor sich hat. „Du hast viele Jahre vor dir“, sagt er sich. Aber die Realität ist, dass der Tod jederzeit kommen kann. In einem Moment des Überflusses und der Sicherheit vergisst der Kornbauer, dass das Leben endlich ist. Jesus spricht die Warnung aus: „Diese Nacht noch wird man deine Seele von dir fordern.“ Der Tod kennt häufig keine Vorankündigung. Wir wissen nicht, wie lange wir noch leben. Der Kornbauer hat seine Ernte in sicheren Scheunen verstaut, doch er hat nicht bedacht, dass er all das, was er angesammelt hat, eines Tages zurücklassen muss. Jesus zeigt uns mit dieser Geschichte, dass der wahre Reichtum nicht im irdischen Besitz liegt. Er fordert uns heraus, über unseren Blick auf das Leben nachzudenken: Was ist wirklich wichtig? Wo investieren Sie? In welchen Bereichen Ihres Lebens haben Sie an Gott und an die Menschen um Sie herum gedacht? Der wahre Schatz, den wir im Leben sammeln können, ist der Glaube an Gott und die Liebe zu unseren Mitmenschen. Wenn Sie heute merken, dass Ihr Leben zu sehr von Besitz und Selbstgenügsamkeit geprägt ist, dann lade ich Sie ein, umzukehren. Suchen Sie Gott, bauen Sie Ihr Leben auf Dinge, die Bestand haben – auf Glaube, Liebe und Hoffnung. Jesus lädt Sie ein, Ihr Leben in seine Hände zu legen. Investieren Sie nicht nur in die irdischen Dinge, sondern vor allem in die Beziehung zu Jesus, der Ihnen das wahre Leben schenkt. Kommen Sie zu ihm, er wartet auf Sie! Autor: Waldemar Berscheminski Gerne stellen wir Ihnen unsere Inhalte zur Verfügung. Und würden uns sehr freuen, wenn Sie unsere Arbeit mit Ihrer Spende fördern. Herzlichen Dank! Jetzt spenden…
Wir kennen uns schon lange. Wenn wir uns wiedersehen, fragt der gute Freund oft: „Und? Alles klar?“ Ich weiß, wenn er diese Frage stellt, dann muss ich nicht ausweichen. Ich muss mich nicht verstellen. Ich darf ehrlich sein. Ich darf offen sagen, wie es mir gerade geht. Mein Freund wird mir aufmerksam zuhören. Er wird auch gute Worte für mich haben. Schön, wenn wir wissen, wie wir miteinander dran sind. Bei den Männern, von denen Jesus spricht, war es anders. Sie gaben sich als Menschen aus, die es mit Gott ernst meinten. Sie achteten genau darauf, dass auch ihre Mitmenschen die Gebote von Gott ernst nahmen. Wie sie sich in der Öffentlichkeit gaben, was sie von sich gaben – alles wirkte so fromm. Doch Jesus ließ sich nicht täuschen. Alles nur Maske, nur Schein. Da ist nichts wahr, nichts echt. Seinen Jüngern gab er den dringenden Rat: „Nehmt euch in Acht vor denen, die ihre Frömmigkeit nur vor sich hertragen. Die Gott gar nicht von ganzem Herzen lieben. Die so böse Gedanken denken können. Wer sie in Wirklichkeit sind, weiß Gott nur zu gut. Vor ihm können sie nichts verbergen. Alles, was sie im Herzen tragen, kommt ans Licht.“ Und was sollen die Jünger sein? Was sollen sie nach dem Willen Jesu tun? Der Auftrag des Herrn lautet: Was von mir zu sagen ist, soll kein Geheimnis bleiben. Sagt es weiter, was ihr an mir habt und was ich allen geben kann. Wer ich bin und was ich für die Welt bedeute, davon soll nicht nur hinter verschlossenen Türen die Rede sein. Auf den Dächern sollt ihr stehen und bekannt geben: „Mit Jesus ist der Himmel auf die Erde gekommen. Glaubt an Gott und glaubt an ihn.“ Eine neue Freude am Leben will Jesus den Menschen schenken. Zurück zu Gott und ganz nahe bei Jesus – doch nicht jeder möchte diesen Schritt gehen. Wer von Christus spricht und andere im Namen Jesu bittet, anders zu leben, wird Widerspruch und Widerstand erleben. Den Jesusleuten können sogar Gewalt und auch der Tod drohen. Aber wer steht noch zu seiner Überzeugung, wenn er dann sein Leben verliert? „Habt keine Angst“, ruft Jesus seinen Freunden zu. „Das Leben auf dieser Erde können Menschen euch nehmen. Mehr können sie euch nicht antun. Viel mehr als die Menschen ist Gott zu fürchten. Er entscheidet, wie es mit jedem Menschen nach diesem Leben weitergeht. Ob der Mensch bei Gott ist oder ob er verloren ist. Ob sich für ihn der Himmel öffnet oder ihm nur die Hölle bleibt.“ Bei Gott geborgen sein, ist das größte Glück, das ich mir vorstellen kann. Lebe ich trotzdem in ständiger Angst um mein Leben? „Für ganz wenig Geld“, sagt Jesus, „kannst du einen Spatzen kaufen. Aber denk nicht, dass Gott im Himmel auch nur einen von ihnen vergisst. Die Haare auf deinem Kopf sind auch keine Riesen. Aber stell dir vor: Gott kennt ihre Zahl. Wenn er schon das Winzige im Blick hat: Wird er dann nicht erst recht auf das Größere wie dich achten? Darum hab keine Furcht. Der Herr kümmert sich auch um dich.“ Ich habe erkannt: Jesus tut mir gut. Bei ihm habe ich es gut. Es ist wahr, was die Bibel von ihm sagt: Jesus lebt. Er lebt in mir. Bin ich auch bereit, für Jesus öffentlich und eindeutig Position zu beziehen? „Wer mich bekennt vor den Menschen“, sagt er, „den wird auch der Menschensohn bekennen vor den Engeln Gottes.“ Es ist also nicht egal, wie ich es mit Jesus halte. Mein Auftreten, mein Verhalten, mein Reden und mein Schweigen bleiben nicht ohne Folgen. Ist es mir eine Freude und eine Ehre, für Jesus einzustehen? Oder behalte ich lieber für mich, wie ich über ihn denke? Bekommt überhaupt jemand mit, dass ich mein Leben in Jesu Hände gelegt habe? „Wer mich aber verleugnet vor den Menschen“, sagt Jesus, „der wird verleugnet werden vor den Engeln Gottes.“ Die Worte Jesu fordern heraus. Dass er über unsere Erde und ans Kreuz geht – eine größere Liebe gibt es nicht. Alles, was mir angelastet werden kann, nimmt er auf sich. Wenn Gott Gericht hält und auf mich zeigt, steht Christus auf und tritt für mich ein: „Mein Vater, ich habe alle seine Schulden mit meinem Leben bezahlt. Es ist alles gut.“ Ein Leben in Freiheit, ein Leben mit Perspektive, ein Leben im Segen, ein Leben unter der Gnade – das alles und noch viel mehr schenkt mir der Herr. Und dann streite ich ab, dass ich diesen Jesus kenne? Dann wird auch Gott mich nicht mehr kennen. Ja oder nein zu Jesus. Oder noch mal anders. Und dann? „Wer ein Wort gegen den Menschensohn sagt, dem soll es vergeben werden.“ Barmherzig geht Jesus mit dem Menschen um, der sich gegen ihn ausspricht, weil ihm die herzliche Liebe Gottes noch fremd ist. Dieser Mensch urteilt so über Jesus, weil er es nicht besser weiß. „Wer aber den Heiligen Geist lästert, dem soll es nicht vergeben werden.“ Ich verstehe die Worte Jesu so: Von der Barmherzigkeit Gottes bleibt der Mensch ausgeschlossen, der sein Wirken persönlich erlebt hat. Jesus hat ihm so oft gutgetan. Er hat seine Gebete erhört, ihn durch dunkle Zeit getragen, ihm wunderbar geholfen, einen neuen Anfang gewährt. Trotzdem wendet sich der so Gesegnete entschieden und bewusst von Christus ab und äußert sich nur noch abfällig und spöttisch über seinen treuen Herrn. Jesus ermahnt seine Jünger: Wer so mit der Liebe Gottes umgeht, hat sie verspielt. Wer es Jesus nicht vergisst, dass er so gütig und geduldig ist, dass er Trost und Frieden, Freude und Hoffnung schenkt, wird nicht überall gerne gesehen sein. Jesus kündigt an, dass auch seine Freunde angeklagt werden und sich erklären müssen. Was sollen sie dann tun, was sagen? „Sorgt euch nicht“, ruft Jesus seinen Jüngern zu. „Gott wird euch nicht mit denen alleinlassen, die Macht haben und das Urteil sprechen. Seine Kraft wird euch gute Worte in den Mund legen. Der Geist Gottes wird über euch kommen und ihr werdet meine Zeugen sein.“ „Und? Alles klar?“ So fragt ein guter Freund, wenn ich ihn besuche. Kann ich die Frage mit ‚Ja‘ beantworten, wenn ich mein Leben genauer betrachte? Habe ich gute Wege gewählt, die richtigen Weichen gestellt? Wie stehe ich zu Jesus? Wie lieb ist er mir wirklich? Hat mich seine Liebe so tief berührt, dass ich heute anders lebe? Teile ich anderen gerne mit, dass die Gegenwart Gottes das höchste Gut in meinem Leben ist? Bin ich bereit, auch dann Jesus meinen Herrn und Gott meinen Vater im Himmel zu nennen, wenn ich angefeindet und bedroht werde? Sorgen und Ängste. Jesus, du weißt um sie. Und dann zeigst du auf eine Handvoll Spatzen. Und sie lehren mich: Der Gott, der an diese Geschöpfe denkt, achtet auch auf mich. Darum fürchte ich mich nicht. Der Herr sorgt auch für mich. Autor: Gerhard Göller Gerne stellen wir Ihnen unsere Inhalte zur Verfügung. Und würden uns sehr freuen, wenn Sie unsere Arbeit mit Ihrer Spende fördern. Herzlichen Dank! Jetzt spenden…
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ERF Plus - Bibel heute

1 Weherufe gegen die Pharisäer und die Lehrer des Gesetzes 13:09
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Jesus lässt sich zum Essen einladen – wie nett. Beim Essen kann man am besten über Gott und die Welt reden und kommt sich auf eine feine Weise näher. Obwohl – hätte der Pharisäer besser zugehört, was Jesus gerade vorher gesagt hatte, dann hätte er sich das mit der Einladung vielleicht doch noch mal überlegt. Aber jetzt ist es zu spät. Jetzt sitzt er schon am Tisch und ist bereit, sich auf diesen Menschen einzulassen. Der Gastgeber schluckt – obwohl es noch gar nichts zum Schlucken gab. Er wundert sich. Nämlich, Jesus setzt sich einfach so an den Tisch. Wusste er denn nicht, dass man sich vor dem Essen waschen musste? Die Pharisäer nehmen das sehr genau. Dabei geht es nicht um Hygiene, sondern um eine stumpfe Zeremonie. Mit dem Wasser aus ungefähr 1 ½ Eierschalen muss man sich in einer festgelegten Abfolge Arme und Hände beträufeln. Hygienisch gesehen ist das Quatsch. Von Gott aus gesehen genauso. Denn so etwas hat Gott nie verlangt. Das war höchstens gut dafür, sich selber ein nettes Gefühl von Ernsthaftigkeit zu verleihen. Unsinn! Jesus nimmt deswegen kein Blatt vor den Mund. Er redet nicht wie der bescheidene Gast, der hier nichts zu melden hat. Im Gegenteil: „Ihr seid nur auf Äußeres bedacht,“ sagt er. „Aber um euer Innenleben kümmert ihr euch nicht. Innerlich seid ihr voller Raubgier und Schlechtigkeit!“ Das ist krass. Die Kritik Jesu ist messerscharf. Insgesamt ruft er sechsmal „Wehe euch!“ über den theologisch Gebildeten aus. Sie nehmen es übergenau mit dem Zehnten, den sie geben – aber am Recht und der Liebe gehen sie vorbei! Sie sind scharf auf die Ehrenplätze. Wollen anerkannt und geehrt werden. Dabei seien sie wie überwucherte Gräber, an denen man sich verunreinigt, selbst wenn man unwissend drüber läuft. Jesus wirft ihnen vor, wer mit ihnen Gemeinschaft hat, wird in schlimme Abgründe gerissen. Die Ausübung ihrer religiösen Vorschriften hat Priorität. Es geht mehr darum, alles peinlich genau richtig zu tun, als ‚das Richtige‘ zu tun. Es ist ihnen wichtiger, die Form einzuhalten, als das eigene Herz vor Gott hinzuhalten. Sie achten akribisch darauf, immer im richtigen Rahmen zu bleiben, aber sie sind schon lange nicht mehr im Bilde. Ihre Denke ist: Wenn wir alles genauestens befolgen, dann sind wir in Gottes Augen gute Menschen. Auch heute gibt es diese Art von Religiosität noch. Damit meine ich jetzt gar nicht mal das heilige Bad im Ganges oder die Pilgerreise nach Mekka. Auch im christlichen Umfeld begegnet mir das: das strenge Einhalten eines bestimmten Feiertages, an dem man auf keinen Fall irgendwas tun darf, was nach Arbeit aussieht. Oder das Verwenden eines bestimmten Wortschatzes, damit ich von den anderen Mitgliedern der Gemeinde auch anerkannt werde. Oder einfach nur bestimmte Haltungen beim Beten, die, ohne dass man es merkt, plötzlich wichtiger sind als das Herz vor Gott auszuschütten. Typisches religiöses Verhalten. Ich könnte auch sagen: gesetzliches Verhalten. Und damit genau das Gegenteil von dem, was Gott sich für unser Leben wünscht. Man kann jeden Morgen seine Bibel lesen, jeden Sonntag in den Gottesdienst gehen und einen Dauerauftrag für ein christliches Werk eingerichtet haben und dennoch hartherzig, ungeduldig und lieblos mit seinen Mitmenschen umgehen. Nach außen fromm reden, aber in der Woche schwarzarbeiten und unehrlich gegenüber dem Vorgesetzten sein – Jesus würde sagen: Das sind eigentlich keine Christen. Schon die Propheten riefen die Menschen auf: Bessert euer Leben und euer Tun! Was nützt es, wenn ihr eure gutgemeinten Opfer bringt, aber euer Herz bleibt kalt? Im Grunde haben wir es hier mit dem altbekannten Unterschied zwischen Gesetz und Evangelium zu tun. Gesetz meint die Vorschriften, die wir Menschen erfüllen müssen. Darauf springt unser religiöses Empfinden an. Aber Jesus kam und hat uns das Evangelium gebracht. Und Evangelium heißt wörtlich „frohe Botschaft“. Was, bitte schön, soll an diesen kleinlichen Vorschriften mancher Frommer eine „frohe Botschaft“ sein? Jesus selber hat das Gesetz erfüllt. Und – wie wir hier sehen – sind das nicht die Pseudo-Waschungen vor dem Essen, sondern die wirklichen Forderungen Gottes. Zum Beispiel „Du sollst Gott lieben von ganzem Herzen und ganzer Seele…!“ Gottes Forderungen führen zum Leben und durchfluten uns mit Licht und Liebe. Die nimmt Jesus ausgesprochen ernst und hält sie wie kein anderer. In der Bergpredigt hat er schon klargestellt: „Ich bin nicht gekommen, um das Gesetz und die Propheten außer Kraft zu setzen, sondern um sie zu erfüllen.“ (Matthäus 5,17 BB) Indem Jesus die Forderungen des Gesetzes erfüllt hat, gibt es jetzt bei ihm Befreiung von dem Weg des Gesetzes. Ich nenne das mal einen „fröhlichen Freiraum“. Wer an Jesus glaubt, der kann aufatmen. Wer ehrlich zu sich selbst ist, weiß genau, dass er die Befreiung durch sein eigenes frommes Tun gar nicht hinkriegt. Doch hier bei Jesus, da ist alles schon getan! Hier bin ich auf der Seite dessen, der alle Forderungen Gottes schon erfüllt hat. Hier bei ihm bin ich frei, erlöst und fähig, in Liebe zu handeln. Ein Christ unterhielt sich einmal mit einem anderen Christen. Der erzählte ihm von seinen Ängsten und Unsicherheiten im Glauben, die immer wieder mal aufbrachen. Irgendwann sprachen sie auch über ihr Gebetsleben, das bei dem einen hauptsächlich aus Bitten bestand und nur in Notzeiten deutlich intensiver wurde. Ein gewisser Stolz schwang mit, als er sagte: „Wenn ich bete, dann hauptsächlich deswegen, um die Dinge unter Kontrolle zu behalten.“ Der andere überlegte etwas und meinte dann: „Das ist interessant. Ich bete Gott gerne als meinen Herrn an und bin sehr dankbar, dass er mich liebhat. Den Hauptsinn von Gebet sehe ich darin, Gemeinschaft mit Gott zu haben.“ Nach einer weiteren Pause sagte er: „Ich glaube, wir gehören zwei verschiedenen Religionen an. Deine hat 3 Buchstaben, meine hat 5.“ „Wie meinst du das?“, fragte der andere. „Ich dachte, wir sind beide Christen.“ „Nein, dein Glaube heißt „tun“, meiner heißt „getan“. Du lebst von dem, was du tust und tun musst. Ich lebe von dem, was Jesus für mich getan hat. Er hat für mich alle Forderungen Gottes erfüllt und hat mich am Kreuz durch sein Blut von aller Schuld befreit.“ Paulus konnte sagen: „Denn mit Christus ist das Ziel erreicht, um das es im Gesetz geht: Jeder, der an ihn glaubt, gilt vor Gott als gerecht.“ (Römer 10,4 BasisBibel). Ein Satz aus unserem heutigen Bibeltext sticht noch heraus. Jesus wirft den Schriftgelehrten vor (V. 52): „Weh euch Schriftgelehrten! Ihr habt den Schlüssel der Erkenntnis weggenommen. Ihr selbst seid nicht hineingegangen und habt auch denen gewehrt, die hineinwollten.“ So drastisch geht Jesus gegen Gesetzlichkeit vor. Machen wir uns bewusst: Wer in gesetzlicher Weise immer das eigene Tun betont, verhindert die Erkenntnis des einzig wahren Wegs in den Himmel, nämlich den durch den Glauben an Jesus Christus. Wer immer ängstlich danach fragt: „Darf ein Christ dies oder das? Und wenn ja, mache ich das auch richtig?“ – der blockiert für andere den einzigen Weg zu Gott. Denn dieser Weg bedeutet: weggucken von mir, hinschauen auf Jesus und sein Tun! Autor: Martin Schlue Gerne stellen wir Ihnen unsere Inhalte zur Verfügung. Und würden uns sehr freuen, wenn Sie unsere Arbeit mit Ihrer Spende fördern. Herzlichen Dank! Jetzt spenden…
Der Evangelist Lukas war bekanntlich Arzt von Beruf. Und er war sehr daran interessiert: Wie hat Jesus die Menschen geheilt? Wie hat er die Menschen behandelt, die zu ihm kamen? Kann ein Arzt etwas von ihm lernen? Im heutigen Bibelabschnitt ist vom Auge die Rede, und davon, welche zentrale Bedeutung es für den ganzen Menschen hat. Der Mensch ist ein visuelles Wesen, weiß die moderne Medizin. Jesus wusste das auch. Und die Art und Weise, in der Lukas uns davon erzählt, lässt etwas von seinem Interesse als Arzt spüren: Er will, dass die Menschen gesund werden. Das wird deutlich, wenn ich seine Darstellung mit der des Evangelisten Matthäus vergleiche; wir finden sie bei Matthäus, Kapitel 6, ab Vers 22: „Wenn dein Auge lauter ist, so wird dein Leib licht sein. Wenn dein Auge böse ist, wird dein Leib finster sein.“ Matthäus richtet den Blick auf die Zukunft. Er stellt den Vers vom lauteren Auge in sein Kapitel vom Schätzesammeln und Sorgen. In diesem Kapitel geht es um das, was ein Mensch anstrebt. Es geht um das Heil, das ein Mensch erlangen soll, und darum, dass er es sich nicht mit oberflächlichem Besitzstreben verbaut. Lukas dagegen geht es auch um Heilung. Bei ihm ist die Rede vom Auge in der Gegenwartsform verfasst: „Wenn dein Auge lauter ist, ist dein Leib licht, ist es böse, so ist dein Leib finster.“ Das klingt wie eine Diagnose: Ich schaue in deine Augen und weiß, wie es um dich bestellt ist. Manche Ärzte können das tatsächlich. Lukas lässt der Diagnose einen ärztlichen Rat folgen: „Achte also darauf, dass nicht das Licht in dir Finsternis ist.“ Ein Gesundheitstipp, den sich der Evangelist Matthäus spart. Bei beiden aber wird deutlich, wie wichtig das Auge für den Menschen ist. Es ist nicht nur Rezeptionsorgan, das heißt, es ist nicht nur dazu da, Licht von außen aufzufangen und zur Weiterverarbeitung an das Gehirn weiterzuleiten. Es ist auch Kommunikationsorgan, das heißt, es teilt mit. Es teilt mit, wie es um einen Menschen bestellt ist. Zwei, die sich lieben, merken das besonders. Blicken sie einander in die Augen, stiftet das Vertrauen. Mag sein, ein Mensch kann sich verstellen. Aber der Blick in die Augen fördert die Wahrheit zutage. „Was senkst du deinen Blick?“, fragt Gott Kain. In seinen Augen spiegelt sich die bevorstehende Tat. Spiegelt sich die Wut auf den Bruder. Im 1. Buch Mose, Kapitel 4 heißt es: „Kain ergrimmte sehr und senkte finster seinen Blick.“ Da ist es, das Auge, in dem sich das Böse zeigt, was Menschen mitunter besetzt hält. Doch für Jesus ist das Auge noch mehr. Es fängt Licht von außen auf, ja. Es gibt Botschaften von innen nach außen weiter, ja. Aber es ist auch selbst lichtproduzierendes Organ. Es strahlt nach innen. „Dein Auge ist das Licht des Leibes“, sagt Jesus. Wie ist das zu verstehen? Wir wissen doch, das Auge ist keine Lampe, die unser Inneres hell macht. Noch merkwürdiger erscheint der letzte Vers des Abschnitts: „Wenn dein ganzer Leib licht ist und kein Teil an ihm finster, dann wird er ganz licht sein, wie wenn dich das Licht erleuchtet mit hellem Schein.“ Ziehe ich zu diesem Vers weitere Bibelübersetzungen zu Rate, so stelle ich fest, an dieser Stelle weichen sie weit voneinander ab. Die neue Genfer Übersetzung schreibt: „Wenn dein ganzer Körper im Licht steht … dann ist es, wie wenn dich eine Lampe … anstrahlt“. Folge ich dieser Version, geht es nicht um ein inwendiges Licht, sondern um ein Licht von außerhalb. Das ist leicht vorstellbar, aber der schwierige Sachverhalt bleibt auf der Strecke: Wo bleibt das Auge, das nach innen leuchtet? Die Gute Nachricht bemüht sich, beides miteinander zu verbinden, das innere Licht und das äußere Licht: „ Wenn du nun ganz vom Licht durchdrungen bist“, - also innen - „dann wirst du ganz und gar im Licht sein – so wie du es bist, wenn der Lichtstrahl der Lampe dich trifft.“ „So wie – wenn“: das ist eine Redewendung, die zwei Dinge miteinander vergleicht. So rückt das Augen-Wort Jesu in die Nähe seiner Gleichnisse: Wenn es innen hell ist, dann ist das „so, wie wenn“ man im Scheinwerferlicht steht. Die Bibelübersetzung „Das Buch“ löst sich weit vom ursprünglichen Text, sie erklärt: „Wenn nun deine gesamte Person ganz vom Licht erleuchtet ist und überhaupt nichts mit der Dunkelheit zu tun hat, dann wirst du bis in alle Winkel hell sein. Das ist dann genauso, wie wenn eine Lampe dich direkt anstrahlt.“ Alle diese Versuche machen deutlich: Es geht hier nicht bloß um die Anatomie des Menschen. Jesus hat den ganzen Menschen im Blick. Er achtet auf sein körperliches Wohlbefinden; er macht die Blinden sehend, er gibt Brot denen, die hungern. Aber er weiß auch: Wirklich heil wird der Mensch dann, wenn er sein Heil findet. Jesus erkennt den Zusammenhang zwischen dem, was in der Seele seines Gegenübers passiert und seiner körperlichen Verfassung. Jesus sieht den Menschen in seiner Ganzheit. Körper, Seele, Leib und Geist. Dazu passt das Wörtchen „ganz“, das in unserem Abschnitt auffallend häufig vorkommt. Ganz licht, ganz finster, der ganze Leib. Ein Mensch, in dessen Seele es düster wird, kann schon bald einen finsteren Blick entwickeln. Und wer zu lange den Gram in der Seele bewegt, dem trübt sich das Auge. „Mein Auge ist trübe geworden vor Gram“, so steht es in Psalm 6. Jesus wird das Gebet gekannt haben. Wo ein Kummer meine Seele belastet. Wo ich das Gefühl habe, im Leben zu kurz zu kommen. Wo ich mich ungerecht behandelt fühle: da passt der Rat Jesu, so wie ihn der Evangelist Lukas zitiert: Gib acht, gib auf dich selbst acht. Das, was hell ist in dir, soll sich nicht auf Dauer verdunkeln. Aber wie vermeide ich das? Ich vermeide es, indem ich mich in den Vergebungszusammenhang stelle, den Jesus durch sein Leben und seinen Tod am Kreuz begründet hat. Ich lasse mir von ihm vergeben. Und ich lerne, anderen zu vergeben. Menschen, die mir wehgetan haben: ich lasse sie los. Bosheit, die mir einmal begegnet ist, Lüge, Untreue, Achtlosigkeit: ich lasse sie los. Gott war dabei, als es geschah. Gott hat es gesehen, er wird es richten. Mich muss es nicht mehr belasten. Ich richte meine Augen auf die Vergebung, die Gott schenkt. Und auf das Schöne, was Gott mich heute schauen lässt. „Wir, die unser Heil annehmen, werfen allen Kummer hin“, dichtet Paul Gerhardt in seinem Weihnachtslied „Kommt und lasst uns Christus ehren.“ Es war ein Lied in schwerer Zeit, und trotzdem: allen Kummer hinwerfen. Gram und Hader loslassen. Zuversichtlich auf den Heiland schauen, der unsere Augen klar und unser Leben hell machen will. Ist das nicht ein guter Vorsatz für diesen Tag? Autor: Ulrich Pohl Gerne stellen wir Ihnen unsere Inhalte zur Verfügung. Und würden uns sehr freuen, wenn Sie unsere Arbeit mit Ihrer Spende fördern. Herzlichen Dank! Jetzt spenden…
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