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(62) Elisabeth zu Wied (Carmen Sylva) »Angst« aus »Geflüsterte Worte«

21:27
 
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Wenn es eine Hölle geben kann, so ist sie ganz gewiß nur eine Zeit namenloser Angst. Denn es gibt wohl nichts Furchtbareres als Angst. Die Schmerzen des Leibes und der Seele reichen nicht an das Gefühl wahnwitziger Angst hinan, welche die Glieder lähmt, das Wort in Eis verwandelt, das Herz in einen Krater, in dem es pocht und siedet Tag und Nacht. Die Höllengeborenen, welche die Angst erfanden, wußten, daß diese dem Menschen die Sinne und Gedanken raubt. Und dennoch haben Unzählige diesem Entsetzen widerstanden und sind für einen einzigen Gedanken, für eine einzige Überzeugung durch die Qual hindurchgegangen in den Tod, der wie ein Balsam ihre erlöschenden Kräfte umfing. Ein Gedanke trug diese Menschen dem Himmel zu, während ihre Henker in der Hölle verweilten, darum, wenn die Angst, o Seele, dich umnachtet, so ist es nur darum, weil du zweifelst, weil deine Überzeugung schwankt, weil du nicht den Glauben hast, daß höchste Weisheit dich erleuchtet, und wenn sich die ganze Welt wider dich kehrt. Du hast schon Angst vor der Leute Geschwätz, schon diese Kleinigkeit ist dir so unerträglich, daß du lieber dem Moloch dieser Leute opferst, als dich freudig zu deiner Überzeugung zu bekennen. Das macht, weil das Christentum die Throne bestiegen hat und in goldenen Gewändern einhergeht, anstatt verfolgt und verhöhnt und gemartert zu sein. Damals zweifelte keiner, und alle gingen in den Tod. Der Zweifel ist die Ausgeburt des Wohllebens und der Erschlaffung. Wer leidet, der zweifelt nicht, im Gegenteil, er wird nur immer bestärkt in seinem Glauben. Du aber bist in der Verweichlichung groß geworden, in dem bequemen Weihrauch der Kirche, der dich einhüllt und keinen Kampf mehr von dir fordert, und da trifft dich das Ungemach mit seiner Folter, Angst, wie etwas Unbekanntes, Entsetzliches. Angst ist entsetzlich. Sie hat hundert Köpfe und tausend Krallen, sie hat gar kein Antlitz, und gar keine Gestalt, das macht sie so furchtbar. Die heilige Vehm nahm Masken vor, um furchtbarer zu sein. Dasselbe tut die Angst. Sie hat kein erkennbares Aussehen, sondern legt sich dir auf Herz und Glieder und raubt dir den Verstand. Das aber ist wiederum der Körper, der dich also schwach macht, denn du weißt, daß du dasselbe denkst wie zuvor. Die Angst an einem Totenbette ist schlimmer als der Tod, die Angst vor einem vernichtenden Gespräche schrecklicher als das Gespräch, das mit einem Menschen stattfindet, der nur eine kurze Zeit über dich Gewalt bekommen hat und dich nicht ewig foltern kann. Die Angst, Unrecht getan zu haben, die Angst vor der Tat, die du für recht hältst, und von der du doch nicht gewiß weißt ob sie zum Guten führt, die Angst, ein Wort gesprochen zu haben, das einem andern Schaden bringt, – aber siehst du nicht, daß die ganze Natur Angst hat? Vor dir, dem Räuber, der alles Lebendige verzehrt, fürchten sich alle, und dein Entzücken ist grenzenlos, wenn eins dieser bangen, mißtrauischen Wesen sich an dich anschmiegt und glaubt, daß du es gut mit ihm meinst. Womit hast du denn dieses Vertrauen verdient? Was hast du getan, damit Vogel und Reh, Schmetterling und Eidechse dir vertrauen? Denn selbst die Haustiere sind alle dem Tode verfallen, du nährst sie nur für dich, nicht zu ihrem Wohl. Und dann willst du allein das Gefühl der Angst nicht kennen? Hast du das verdient? Du würdest nicht so arm sein, als … (weiterlesen auf https://podcast-lesung.de/62-elisabeth-zu-wied-carmen-sylva-angst-aus-geflusterte-worte/)
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