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25.01.2023 Diamorphin - Harte Drogen auf Rezept
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„Abgedrückt in der Vene, einmal rumgelaufen, fertig.“ Marco Schaper spritzt sich jeden Morgen in einer hannoverschen Klinik Diamorphin. Der synthetische Heroin-Ersatzstoff ermöglicht ihm ein relativ normales Leben. Er geht zum Beispiel arbeiten. Marco Schaper bekommt das Diamorphin quasi als Medikament auf Rezept. Früher injizierte er sich Heroin. Nach einer missglückten Entzugstherapie wurde er ins Diamorphin-Projekt aufgenommen. Der Stoff ist rein - anders als das in der Regel gestreckte und verunreinigte Heroin von der Straße.
Entstanden ist die Diamorphin-Vergabe aus einer bundesweiten „Heroinstudie“ vor gut 20 Jahren. Die Stadt Hannover beteiligte sich an dieser Studie und gab das Diamorphin an Drogensüchtige aus. Die Erkenntnisse machten Mut. Die Zahl der Drogentoten ging in Hannover seitdem deutlich zurück. 2009 eröffnete dann die Diamorphinambulanz, in der Marco Schaper täglich seine Diamorphin-Spritze bekommt. Das geschieht nach klaren Regeln und unter ärztlicher Aufsicht. Auch gibt es eine enge Zusammenarbeit mit den medizinischen Hilfsangeboten von Diakonie und Caritas für Menschen, die harte Drogen nehmen.
Marco Schaper will an seiner Situation nichts ändern. Er hat sich in seinem Leben mit dem Diamorphin eingerichtet. Er arbeitet an der Waschanlage in einer Fahrradwerkstatt. Seine Kollegen wissen, dass er das Diamorphin braucht, um für den Tag arbeitsfähig zu sei. „Ich bin nicht irgendwie abwesend, oder so. Aber das ist alles ein bisschen smooth. Ohne ist das nicht so.“
Wir begleiten und sprechen mit Marco Schaper und mit Julian Deppe. Er ist ärztlicher Leiter in der Diamorphin-Ambulanz.
Gesprächspartner:
Marco Schaper, 48
Julian Deppe, Arzt
Autor*in: Hans-Gerd Martens
Moderation: Mareike Heß
2023 (c) & (p) Evangelischer Kirchenfunk Niedersachsen-Bremen GmbH
Veröffentlichungsdatum: 25. Januar 2023
Entstanden ist die Diamorphin-Vergabe aus einer bundesweiten „Heroinstudie“ vor gut 20 Jahren. Die Stadt Hannover beteiligte sich an dieser Studie und gab das Diamorphin an Drogensüchtige aus. Die Erkenntnisse machten Mut. Die Zahl der Drogentoten ging in Hannover seitdem deutlich zurück. 2009 eröffnete dann die Diamorphinambulanz, in der Marco Schaper täglich seine Diamorphin-Spritze bekommt. Das geschieht nach klaren Regeln und unter ärztlicher Aufsicht. Auch gibt es eine enge Zusammenarbeit mit den medizinischen Hilfsangeboten von Diakonie und Caritas für Menschen, die harte Drogen nehmen.
Marco Schaper will an seiner Situation nichts ändern. Er hat sich in seinem Leben mit dem Diamorphin eingerichtet. Er arbeitet an der Waschanlage in einer Fahrradwerkstatt. Seine Kollegen wissen, dass er das Diamorphin braucht, um für den Tag arbeitsfähig zu sei. „Ich bin nicht irgendwie abwesend, oder so. Aber das ist alles ein bisschen smooth. Ohne ist das nicht so.“
Wir begleiten und sprechen mit Marco Schaper und mit Julian Deppe. Er ist ärztlicher Leiter in der Diamorphin-Ambulanz.
Gesprächspartner:
Marco Schaper, 48
Julian Deppe, Arzt
Autor*in: Hans-Gerd Martens
Moderation: Mareike Heß
2023 (c) & (p) Evangelischer Kirchenfunk Niedersachsen-Bremen GmbH
Veröffentlichungsdatum: 25. Januar 2023
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